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Die Schlacht bei Landeshut am 23 Juni 1760 war eine Schlacht zwischen osterreichischen und preussischen Truppen wahrend des Siebenjahrigen Krieges 1756 1763 die mit einer schweren Niederlage der 12 000 Preussen unter Generalleutnant Heinrich August de la Motte Fouque 1 gegen die 28 000 Osterreicher unter General Ernst Gideon von Laudon endete Schlacht bei LandeshutTeil von Siebenjahriger KriegDatum 23 Juni 1760Ort Landeshut in SchlesienAusgang Sieg der OsterreicherKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Romisches Reich Heiliges 1400 Habsburg Osterreich Kaiserliche BefehlshaberGeneral Fouque Ernst Gideon von LaudonTruppenstarke12 000 28 000Verluste2 000 Tote und Verwundete sowie 8 000 Gefangene 3 000 Tote und VerwundeteSiebenjahriger Krieg 1756 1763 Ostlicher Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Gross Jagersdorf Moys Rossbach Breslau Leuthen Domstadtl Olmutz Zorndorf Hochkirch Kay Kunersdorf Hoyerswerda Maxen Kossdorf Landeshut Liegnitz Oschatz Berlin Wittenberg Torgau Dobeln Burkersdorf Reichenbach Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangssituation 2 Stellung des preussischen Korps 3 Vormarsch der Osterreicher 4 Schlachtverlauf 5 Gefangengenommene preussische Truppenteile 6 Bedeutung von Landeshut 7 Einzelnachweise 8 Weblinks 9 LiteraturlisteAusgangssituation BearbeitenNach den schweren Verlusten des Kriegsjahres 1759 mit den fur Preussen verlorenen Schlachten von Kunersdorf Kay und Maxen sank die Starke des preussischen Feldheeres von 125 000 auf nur noch 100 000 Soldaten Den Winter 1759 auf 1760 nutzte Friedrich der Grosse die Starke seiner angeschlagenen und demoralisierten Feldarmee auf 110 000 Soldaten zu erhohen und deren Moral wiederaufzubauen 2 so dass im Fruhjahr trotz aller Widrigkeiten wieder 10 000 Soldaten zusatzlich in der Feldarmee Preussens einsatzbereit waren Mit dieser plante Friedrich der Grosse den Feldzug des Jahres Nahezu 15 000 dieser Soldaten waren in Schlesien unter dem Befehl Generalleutnants Heinrich August de la Motte Fouque eines Freundes Friedrichs des Grossen aus dessen Kronprinzenzeit versammelt wovon die Masse nahe der befestigten Stadt Landeshut die Verbindungswege von Schlesien nach Sachsen und Bohmen kontrollieren konnte und die preussische Hauptarmee unter Friedrich dem Grossen mit Schlesien bzw mit der an der Oder stehenden preussischen Armee unter Prinz Heinrich von Preussen verband 3 Stellung des preussischen Korps BearbeitenDie Preussen lagerten mit 12 000 Soldaten auf den Landeshut vorgelagerten Hugeln wobei der linke Flugel seine Stellung auf dem Doktorberg der rechte Flugel auf den Blasdorfer Bergen hatte Von dort aus wollte Fouque nach dem Eintreffen weiterer Verstarkung in Richtung der seit kurzer Zeit belagerten Festung Glatz marschieren Friedrich der Grosse sagte uber die Stellung Fouques spater die richtige Besetzung dieses Gelandes hatte freilich die dreifache Truppenanzahl erfordert Zusatzlich wurden vier Infanteriebataillone in Richtung Schweidnitz abgesetzt um den Ruckzug in den Schutz dieser Festung zu ermoglichen 4 Vormarsch der Osterreicher BearbeitenGeneral Laudon der mit 40 000 osterreichischen Soldaten von Bohmen gegen die Festung Glatz aufgebrochen war erfuhr von der preussischen Kraftemassierung Wahrend 12 000 Osterreicher weiter Glatz belagern sollten brach General Laudon mit den restlichen 28 000 Mann uber Johannesberg und Wustegiersdorf auf um die Truppen unter Fouque anzugreifen Die Osterreicher erreichten am 22 Juni bei Schwarzwaldau die preussischen Stellungen Die Preussen standen auf vorgelagerten Hugeln der linke Flugel auf dem Doktorberg und der rechte Flugel auf dem Blasdorfer Berg wobei diese noch in der Nacht zwei Hugel in den Blasdorfer Bergen im Handstreich einnahmen Schlachtverlauf BearbeitenDie Schlacht begann mit einem nachtlichen Uberraschungsangriff gegen 2 00 Uhr morgens als auf den beiden Hugeln eingerichtete osterreichische Artillerie das Feuer auf die Preussen eroffnete Gleichzeitig griffen die Osterreicher wie bei Hochkirch und Maxen aus verschiedenen Richtungen an Die erste Angriffskolonne des Generals Ludwig von Naselli sturmte mit der Brigade des Oberstleutnant Graf Jakob Graf d Alton gegen die preussische Stellung auf dem Doktorberge Oberst Graf Kinsky umfasste derweil mit seiner Kavallerie und erschien im Rucken des Gegners Die zweite Kolonne unter General von Ellrichshausen trieb die Preussen gleichzeitig vom Buchberge herunter Der ersten und zweiten Kolonne folgte FML Joseph di Campitelli eine dritte Kolonne bemachtigte sich des Mummelberges Vergebens sandte General Fouque eine Brigade unter Oberst Rosen an den geschlagenen linken Flugel die vom heftigen Kanonen und Kleingewehrfeuer zum Ruckzug gezwungen wurde Den nahezu dreifach uberlegenen Osterreichern gelang es die Preussen nach und nach zuruckzudrangen wobei beide Seiten schwere Verluste erlitten Als General Fouque die Masse der osterreichischen Kavallerie herankommen sah beschloss er die Stellungen zu raumen und sich geordnet zuruckzuziehen Die preussische Infanterie verteidigte sich in den kommenden Stunden wiederholt gegen osterreichische Angriffe bis die gesamte Munition verbraucht war Zum Ende der Schlacht hin zogen sich 1 900 preussische Kavalleristen fluchtartig nach Schweidnitz zuruck Die preussische Infanterie wurde in der Folge von der osterreichisch sachsischen Kavallerie niedergeritten Zu diesem Zeitpunkt dauerte die Schlacht acht Stunden von zwei Uhr morgens bis zehn Uhr vormittags 4 Neben 8 000 preussischen Gefangenen fielen den Osterreichern 68 Geschutze und 34 Fahnen in die Hande Mit einem Schlag waren wiederum 10 000 preussische Soldaten fur den weiteren Einsatz ausgefallen Diesmal fielen jedoch auch 3 000 Osterreicher durch Tod oder Verwundung aus 5 Gefangengenommene preussische Truppenteile Bearbeiten nbsp Kamienna Gora Rathaus GlasmalereiDie bei Landeshut gefangengenommenen Truppenteile sind soweit bekannt mit den damaligen Bezeichnungen der altpreussischen Armee bezeichnet worden Kursiv geschrieben ist der Name des jeweiligen Chefs des Regiments bzw des Kommandeurs des Bataillons Die Grenadierbataillone wurden nach ihren Kommandeuren genannt zusatzlich wurde teilweise angegeben aus welchen Regimentern die Grenadierkompanien zur Bildung des Bataillons herausgezogen wurden Soweit eines der Regimenter ein sogenanntes Fusilierregiment war ist dies ebenfalls vermerkt 6 InfanterieGrenadierbataillon 17 22 Wobersnow gebildet aus den Grenadierkompanien der Infanterieregimenter Nr 17 und Nr 22 Grenadierbataillon 24 34 Sobeck Grenadierbataillon 28 32 ArnimI Bataillon Infanterieregiment Nr 10 Pannwitz ein Bataillon des Infanterieregiments Nr 33 Fusilier La Motte I Bataillon Infanterieregiment Nr 37 Fusilier Braun I Bataillon Infanterieregiment Nr 42 Fusilier Markgraf Heinrich ein Bataillon des Infanterieregiments Nr 46 Fusilier BulowTeile des Garnisonsregimentes Nr 5 Jung Sydow Teile des Garnisonsregimentes Nr 11 MellinFreibataillon Nr 2 Courbiere Freibataillon Nr 4 Chossignon Freibataillon Nr 6 Luderitz Freibataillon Below Mai 1760 aus zerschlagenen Freibataillonen zusammengestelltes Freicorps KavallerieTeile des Husarenregiments Nr 8 auch Gelbe Husaren MalachowskyBedeutung von Landeshut BearbeitenGleichwohl wiederum 10 000 preussische Soldaten von der strategischen Landkarte verschwunden waren ist die Schlacht von Landeshut wesentlich weniger bekannt als Maxen Wahrend beim Finckenfang von Maxen die preussischen Truppen bereits wahrend der Schlacht auseinanderbrachen hielten sich die Preussen bis die Munition aufgebraucht war Auch Generalleutnant Fouque kam im Gegensatz zu Generalleutnant Friedrich August von Finck wegen seines Verhaltens nicht vor ein Kriegsgericht Einzelnachweise Bearbeiten Duffy Friedrich der Grosse und seine Armee S 292 Christopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biografie S 283 Christopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biografie S 276f a b Friedrich der Grosse Werke Geschichte des Siebenjahrigen Krieges Reprint S 39 Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II S 140 Duffy Friedrich der Grosse und seine Armee S 347ff Weblinks BearbeitenBitwa pod Kamienna Gora 1760 r Schlacht bei Landeshut na portalu polska org pl polnisch Literaturliste BearbeitenChristopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biographie Albatros Verlag Dusseldorf 2001 ISBN 3 491 96026 6 Christopher Duffy Friedrich der Grosse und seine Armee Motorbuch Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 613 03050 3 Friedrich der Grosse Die Werke Friedrich des Grossen Geschichte des Siebenjahrigen Krieges Reprint der Auflage von 1913 Band 2 Archiv Verlag Braunschweig 2006 Olaf Grohler Die Kriege Friedrichs II 6 Auflage Brandenburgisches Verlagshaus Berlin 1990 ISBN 3 327 00038 7 Geschichte des siebenjahrigen Krieges in Deutschland Band 4 S 28ff Lebensbeschreibung des konigl preussischen Generals der Infanterie Friedrich Baron de La Motte Fouque S 383 Liste der osterreichischen Truppen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Landeshut amp oldid 236878532