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In der Schlacht von Zorndorf trafen am 25 August 1758 eine preussische Armee unter Konig Friedrich II und die russische Hauptarmee unter Wilhelm von Fermor aufeinander Durch seinen Sieg verhinderte Friedrich II im Siebenjahrigen Krieg das Eindringen der russischen Streitkrafte in die Mark Brandenburg die Kernprovinz des preussischen Staates Schlacht von ZorndorfTeil von Siebenjahriger KriegSchematische Darstellung der SchlachtDatum 25 August 1758Ort Zorndorf in der NeumarkAusgang Preussischer SiegKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Russisches Kaiserreich 1721 RusslandBefehlshaberPreussen Konigreich Friedrich II Russisches Kaiserreich 1721 Wilhelm von FermorTruppenstarke36 800 Mann 44 300 MannVerluste13 000 Tote und Verwundete 1 18 000 Tote und Verwundete 1 Siebenjahriger Krieg 1756 1763 Ostlicher Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Gross Jagersdorf Moys Rossbach Breslau Leuthen Domstadtl Olmutz Zorndorf Hochkirch Kay Kunersdorf Hoyerswerda Maxen Kossdorf Landeshut Liegnitz Oschatz Berlin Wittenberg Torgau Dobeln Burkersdorf Reichenbach Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Schlachtverlauf 3 Folgen 4 Literatur 4 1 Zeitgenossische und altere Darstellungen 4 2 Neuere wissenschaftliche Werke 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenNachdem Russland im Januar 1758 Ostpreussen besetzt und annektiert hatte marschierte die russische Hauptarmee im Juni in Starke von etwa 50 000 Mann uber Posen zur unteren Warthe Ihr gegenuber operierte das im Juli aus Vorpommern abgezogene 22 000 Mann starke preussische Korps Dohna Dies hatte zwar einen Einfall der Schweden in die Mark zur Folge hielt aber den viel gefahrlicheren Vormarsch der Russen auf Nach einem gescheiterten Handstreich zur Eroberung der Festung Kustrin am 15 August 1758 begann Fermor mit ihrem Beschuss wobei er rechts der Oder stehenblieb wahrend Dohna links des Flusses den Ubergang bei Frankfurt Oder sicherte Friedrich II selbst hatte sich nach einem erfolglosen Feldzug in Bohmen mit seiner Hauptarmee von 50 000 Mann Anfang August hinter die schlesische Grenze nach Landeshut zuruckgezogen Angesichts der Gesamtlage beschloss er die Russen zu schlagen bevor es zu einem vereinten osterreich russischen Vorgehen gegen seine Kernprovinz kame Er liess seine Hauptarmee unter Markgraf Karl von Brandenburg Schwedt zur Beobachtung der in Nordbohmen stehenden Kaiserlichen osterreichischen Hauptarmee unter Leopold Joseph von Daun zuruck und zog an der Spitze von 14 000 Mann in zwolftagigem uber 300 Kilometer langem Gewaltmarsch nach Kustrin 2 Am 23 August 1758 uberschritt Friedrich II nachdem er sich mit Dohna vereint hatte bei Gustebiese die Oder und griff die bei Zorndorf lagernden Russen von Norden an Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Friedrich II in der Schlacht bei Zorndorf historistisches Gemalde von 1904 nach Carl Rochling nbsp Die Schlacht als historistisches Gemalde von Emil Hunten 1858 Die Schlacht zog sich den ganzen Tag uber in gluhender Sommerhitze hin Entgegen der bisherigen Erfahrung konnte der erprobte preussische Infanterieangriff auf Anhieb keine Bresche in die gegnerische Front schlagen Lange Zeit wogte der Kampf unentschieden hin und her der linke preussische Flugel wich zuruck auch Generalfeldmarschall Moritz von Anhalt Dessau konnte die Lage nicht wenden Der Konig selbst zeichnete sich durch den Einsatz seines eigenen Lebens aus als er vom Pferd stieg die Fahne des Regiments Bulow zu Fuss ergriff und seine fliehenden Haufen wieder dem Feind entgegenfuhrte Dennoch standen die Zeichen auf Niederlage bis am spaten Nachmittag General Friedrich Wilhelm von Seydlitz auf dem linken Flugel durch eine massierte Kavallerieattacke mit uber funfzig Schwadronen die Entscheidung herbeifuhrte Entgegen dem ausdrucklichen und mehrfach wiederholten Befehl des Konigs zur Entlastung des Zentrums einzugreifen Er haftet mit seinem Kopf fur die Bataillie hatte Seydlitz den Augenblick abgewartet in dem er im Rucken der weit in die preussischen Linien vorgedrungenen russischen Hauptmacht stand Dann gab er im zugleich gunstigsten und aussersten Augenblick den Befehl zum Angriff trieb die Russen in die Moraste der Mietzel bei Quartschen siehe Infobox und wendete dadurch die Schlacht zu Gunsten Preussens Zu einer Vernichtung der Russen und auch zu ihrer ganzlichen Vertreibung vom Schlachtfeld kam es nicht Friedrich II rechnete zunachst mit einer Fortsetzung der Schlacht Erst zwei Tage spater raumte Fermor das Feld nbsp Die Schlacht als historistisches Gemalde von Wojciech Kossak 1899 Friedrich II honorierte die taktische Meisterleistung seines ebenso eigenwilligen wie genialen Generals indem er ihn dem auf dem Schlachtfeld anwesenden verbundeten britischen Gesandten Sir Andrew Mitchell nach dem russischen Ruckzug mit den Worten vorstellte Ohne diesen hier stunde es heute schlecht um uns Fermor hingegen meldete einen Sieg nach Sankt Petersburg wofur er von Kaiserin Elisabeth den Grafentitel erhielt Folgen BearbeitenDie Verluste waren auf beiden Seiten verhaltnismassig hoch insgesamt wurden uber 30 000 Mann verwundet getotet oder gerieten in Gefangenschaft Die Preussen hatten jeden dritten Mann verloren Es wurde mit grosser Erbitterung gekampft Friedrich II hatte am 22 August 1758 an seine Generale eine Ordre geschickt wie sie sich zu verhalten haben wenn ich sollte totgeschossen werden 3 Das Ergebnis der Schlacht von Zorndorf gab Friedrich II die Moglichkeit sich dem Kampf mit den nun nach Sachsen vorruckenden Osterreichern zuzuwenden Schon am 11 September 1758 vereinte er sich wieder mit dem Markgrafen Karl in der Lausitz Dohna verfolgte mit 17 000 Mann die abziehenden Russen Fermor musste die Belagerung Kolbergs abbrechen Ohne die Moglichkeit sich uber die Ostsee zu versorgen ging er bis hinter die Weichsel zuruck wo er Winterquartiere bezog Trotz des preussischen Sieges hatte die Schlacht eher die Wirkung eines Unentschieden eine weitere Konfrontation mit den Russen war nur eine Frage der Zeit was auch den Kriegstheoretiker Carl von Clausewitz zu einem eher gespaltenen Urteil uber die Schlacht kommen liess 4 Literatur BearbeitenZeitgenossische und altere Darstellungen Bearbeiten Die Schlacht bei Zorndorf am 25 August 1758 Reihe Deutsches Militar Archiv Erganzungs Edition Archiv Verlag ca 1990 Sammelblatt mit zwei auffaltbaren Karten Faksimile aus Beytrage zur Kriegskunst und Geschichte des Krieges von 1756 bis 1763 Freiberg 1776 Johann Wilhelm von Archenholtz Geschichte des siebenjahrigen Krieges in Deutschland von 1756 bis 1763 Biblio Verlag Osnabruck 1982 S 169 177 ISBN 3 7648 1203 6 Nachdruck der Ausgabe Karlsruhe 1791 Adolf Schottmuller Die Schlacht bei Zorndorf Eine Jubelschrift Mit einem Schlachtplan Berlin 1858 Online Google Neuere wissenschaftliche Werke Bearbeiten Joachim Engelmann Gunter Dorn Die Schlachten Friedrich des Grossen Podzun Pallas Friedberg 1986 ISBN 3 7909 0275 6 Christopher Duffy Friedrich der Grosse Ein Soldatenleben Benziger Zurich Koln 1986 ISBN 3 545 34053 8 S 232 247 Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Deutscher Militarverlag Berlin 1968 S 118 121 Curt Jany Geschichte der Preussischen Armee Bd 2 Die Armee Friederichs des Grossen 1740 1763 Biblio Verlag 2 erg Aufl hrsg von Eberhard Jany Osnabruck 1967 ISBN 3 7648 1472 1 S 484 495 auch S 470f Einzelnachweise Bearbeiten a b Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 1 Auflage 2008 S 243 Illustration von 1838 Friedrich der Grosse vor der Schlacht bei Zorndorf Kinder ich habe nicht eher kommen konnen sonst ware das Ungluck nicht geschehen Digitalisat Jany Lit S 487 35 Die Schlacht bei Zorndorf in Carl von Clausewitz Strategische Beleuchtung mehrerer Feldzuge von Sobiesky Munich Friedrich dem Grossen und dem Herzog Carl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig und andere historische Materialien zur Strategie Ferdinand Dummler Berlin 1837 S 83 89 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Battle of Zorndorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 52 668647 14 668961 50 Koordinaten 52 40 7 N 14 40 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Zorndorf amp oldid 232023359