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Gozdowice deutsch Gustebiese fruher auch Alt Gustebiese ist ein Dorf mit 115 Einwohnern 31 Dezember 2004 der Gemeinde Mieszkowice Barwalde in der Neumark im Powiat Gryfinski Greifenhagener Kreis in der polnischen Woiwodschaft Westpommern Gozdowice Gozdowice Polen GozdowiceBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat GryfinoGmina MieszkowiceGeographische Lage 52 46 N 14 20 O 52 766666666667 14 333333333333 Koordinaten 52 46 0 N 14 20 0 OEinwohner 115 31 Dez 2004 Postleitzahl 74 505Telefonvorwahl 48 91Kfz Kennzeichen ZGRWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Stettin GoleniowVerwaltungWebprasenz www gozdowice pl Dorfkirche bis 1946 der evangelischen Gemeinde von GustebieseInhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Personlichkeiten 4 Wappen Siegel 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt in der Neumark am rechten Ufer der Oder etwa zehn Kilometer westlich von Mieszkowice Barwalde in der Neumark und grenzt an Stary Bleszyn Blessin und Stare Lysogorki Alt Litzegoricke Geschichte BearbeitenErstmals erwahnt wurde das slawische wendisches Fischerdorf Gustebis am Rande des Oderbruches im Jahre 1336 als der Markgraf Ludwig der Altere die Gebruder Henning Tydeke Peter und Johann welche aus einer alten neumarkischen Ritterfamilie stammten mit dem vierten Teil eines Fischerdorfes ohne Acker belehnte 1 Die Familie nannte sich von da an von Gustebis Ihren Hauptwohnsitz hatten sie in Gruneberg Golice Die Ritter von Gustebiese machten damals zusammen mit ihren Vettern Morner aus Zellin von ihrer Raubritterburg in Gustebiese die Oderschifffahrt und das Land zu beiden Seiten der Oder unsicher 2 Ursprunglich betrieb der Ort nur Fischerei und war ohne Ackerbesitz Nach dem Aussterben der Familie von Gustebis kaufte es Liborius von Schlieben 1466 vom Kurfursten Friedrich II und machte es zu einem Ordensdorf der Johanniterritter zu Gruneberg Neumark 3 Im Jahre 1665 lebten in Gustebiese 30 Fischer 16 Kossaten sowie 6 Kleinhausler Bei der Trockenlegung des Oderbruches im Jahre 1753 wurde zwischen Gustebiese und Hohensaaten ein neuer begradigter Flusslauf die Neue Oder geschaffen um die alte Flussschleife uber Wriezen und Oderberg abzuwerfen Am 2 Juli 1753 erfolgte der Durchstich des Dammes der Neuen Oder Das durch die Melioration neu gewonnene Land wurde besiedelt und westlich der Oder entstand 1755 auf Gustebieser Fluren die Kolonie Neu Gustebiese welche ein Jahr spater den Namen Karlsbiese annahm Neu Gustebiese liegt am alten Oder Damm und grenzte an Neulewin Zellin und Alt Gustebiese 4 Zu Gustebiese gehorte das Bruch Vorwerk Carlshof welches 1754 von Gustebiese getrennt und zur Pacht des Ordens Amtes geschlagen wurde 1770 wurde das Vorwerk von einem Wetterstrahl eingeaschert und vom koniglichen prinzlichen Kammerrat Nikolaus Johannes welcher es in Erbpacht bekam 1771 wieder aufgebaut 4 Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde eine Schiffbrucke uber die Oder errichtet die Friedrich II am 22 August 1758 auf dem Wege zur Schlacht bei Zorndorf uberquerte Im Jahre 1908 wurde an der Oder ein Denkmal an dieses Ereignis errichtet Die Einwohnerzahl erhohte sich 1800 lebten in Gustebiese 1 000 Einwohner Der Charakter des Dorfes hatte sich gewandelt in Ort waren zahlreiche Handwerker Schiffer und auch Forstleute ansassig 1815 nahm eine zu Tag und Nacht verkehrende Fahre uber die Oder nach der Gustebieser Loose den Betrieb auf die bis 1945 ununterbrochen bestand Im Verlaufe des 19 Jahrhunderts entstanden Windmuhlen und Werften In der Mitte des 19 Jahrhunderts erfolgte der Chausseebau von Barwalde nach Wriezen In der Gustebieser Loose entstand ein Chausseehaus in dem das Wegegeld erhoben wurde und um das eine kleine Ansiedlung entstand Im 20 Jahrhundert offnete sich das Dorf an der Oder dem Tourismus und erlangte die Anerkennung als Luftkurort An der Oder entstand ein weithin bekannter Badestrand und 1912 konstituierte sich der Fremdenverkehrsverein 1933 wurde in einem gross inszenierten Fest mit etwa 20 000 Gasten an den Oderubergang Friedrichs II erinnert 1939 hatte Gustebiese 1 077 Bewohner in der Kolonie Karlsbiese lebten 180 Menschen Burgermeister war Franz Ruckheim Der Ort hatte ein Standesamt und eine Poststation Die nachsten Bahnstationen waren Barwalde und Zackerick Alt Rudnitz Das zustandige Amtsgericht war Barwalde Neumark Die Gemarkung umfasste 1382 Hektar In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges befand sich das Dorf in der Hauptkampflinie der Oderfront Bei den Kampfen die am 1 Februar 1945 begannen und bis zum 14 April dauerten erlitt das Dorf im Landkreis Konigsberg schwere Schaden Am 16 April 1945 errichteten polnische Pioniere eine Behelfsbrucke zur Forcierung der Oder als Ubergang fur die Truppen fur die Schlacht um Berlin nbsp Fahre uber die Oder mit dem Dorf im HintergrundDie Rote Armee unterstellte das Dorf nach dem Ende der Kampfhandlungen unter die Verwaltung der Volksrepublik Polen Gustebiese wurde in Gozdowice umbenannt Im Juni 1945 begann die 5 Infanteriedivision der Polnischen Volksarmee in einem 30 bis zu 100 Kilometer breiten Gebietsstreifen entlang der Oder Neisse Linie mit dem Hinauswurf des germanischen Ungeziefers aus den seit Jahrhunderten polnischen Gebieten 5 Zwar kehrten zahlreiche von der wilden Vertreibung betroffene Einwohner noch 1945 wieder zuruck doch war die anschliessende systematische Vertreibung der Einwohner im November 1949 beendet als nur noch funf Deutsche im Gebiet des Kreises Chojna gezahlt wurden An ihre Stelle traten Polen die zum Teil aus Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen An der Stelle des Denkmals Friedrichs des Grossen entstand eine Gedenkstatte fur den Oderubergang der 1 Polnischen Armee Heute gehort das Dorf zur Gemeinde Mieszkowice Die links des Flusses befindlichen Fluren mit den Kolonien Neu Gustebiese Karlsbiese und Gustebieser Loose verblieben bei Deutschland und sind heute als Ortsteil Gustebieser Loose Teil der Gemeinde Neulewin im Landkreis Markisch Oderland Seit dem 20 Oktober 2007 verkehrt nach 62 Jahren wieder eine Fahre uber die Oder zum deutschen Ort Gustebieser Loose Sie verkehrt von April bis Oktober nur bei ausreichendem Wasserstand und nicht montags Als Fahrzeug wird ein motorisierter Raddampfer benutzt 6 Demographie Bearbeiten Anzahl Einwohner Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1804 1000 in 103 Haushaltungen Feuerstellen 7 1840 1751 in 178 Wohngebauden 8 1864 2071 in 202 Wohngebauden 9 1867 2144 am 3 Dezember 10 1871 2056 am 1 Dezember darunter 2054 Evangelische ein Katholik und ein Sonstiger 10 1910 1271 am 1 Dezember 11 1933 1132 12 1939 1081 12 Personlichkeiten BearbeitenDavid Erdmann 1821 1905 deutscher lutherischer Theologe und Kirchenhistoriker August Falckenberg 1823 1887 Reichstagsabgeordneter Friedrich Wilhelm Hohn 1839 1892 Preussischer Polizeihauptmann ab 1885 Ausbilder hoherer Polizeioffiziere in Japan Bertold Jonas 1922 2011 war ein deutscher Sportpsychologe und Hochschullehrer Wappen Siegel BearbeitenDas Siegel 13 wurde bis zum Aussterben der Familie Gustebis welche mit dem Dorf belehnt war benutzt Es zeigt eine mit den bewurzelten Knollen ausgerissene Binse Wasserpfanze 14 nbsp Siegel Nicolaus von Gustebis 1378Einzelnachweise Bearbeiten Karl Kletke Markische Forschungen Band 10 Ernst von Horn Berlin 1867 S 127 Volltext in der Google Buchsuche Christian Gahlbeck Zisterzienser und Zisterzienserinnen in der Neumark A Spitz Berlin 2002 ISBN 978 3 8305 0291 3 Carl Riesel Ausfluge und Ferienreisen in die markische Heimat Band 4 Carl Heymann Berlin 1865 S 60 Volltext in der Google Buchsuche a b Emil Metzner Beitrage zur Geschichte der Einfuhrung des Christentums in Preussen Band 1 Berlin 1804 Volltext in der Google Buchsuche Zitat bei Wlodzimierz Borodziej Hans Lemberg Hrsg Unsere Heimat ist uns ein fremdes Land geworden Die Deutschen ostlich von Oder und Neisse 1945 1950 Dokumente aus polnischen Archiven Bd 3 Wojewodschaften Posen Wojewodschaft Stettin Hinterpommern Verlag Herder Institut Marburg 2004 ISBN 3 87969 314 5 S 36 Zahl der Deutschen im Kreisgebiet am 16 November 1949 S 599 Bericht mit Foto von der Fahre Friedrich Wilhelm August Bratring Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg Berlin 1809 S 116 online Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d O Gustav Harnecker s Buchhandlung Frankfurt a O 1844 S 97 Nr 82 online Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co 1867 S 120 Nr 226 online a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 120 121 Nr 42 online www gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Gustav Adelbert Seyler Geschichte der Heraldik Wappenwesen Wappenkunst und Wappenwissenschaft Bauer amp Raspe Nurnberg 1890 S 162 Volltext in der Google Buchsuche F A Vossberg Die Siegel der Mark Brandenburg Lieferung I und II Berlin 1868 und 1887 Klaus Becker Potsdam 2019 S 47 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenSeite uber Gozdowice auf der Homepage der Gemeinde Mieszkowice deutsch polnisch englisch Private Website uber Gozdowice deutsch polnisch englisch Zahlreiche Bilder und Informationen uber das heutige Gozdowice auf der Website der polnischen Neumark neumark plNormdaten Geografikum GND 1150435860 lobid OGND AKS VIAF 9048151595794005470009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gozdowice amp oldid 238660595