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Moritz Prinz von Anhalt Dessau 31 Oktober 1712 in Dessau 11 April 1760 ebenda war ein preussischer Generalfeldmarschall aus dem Geschlecht der Askanier Moritz von Anhalt DessauMoritz von Anhalt Dessau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls einer der funf Sohne des Alten Dessauers Furst Leopold I von Anhalt Dessau 1676 1747 und dessen Jugendliebe der gegen den Willen der anhaltischen Aristokratie in den Adel erhobenen Apothekerstochter Anna Luise Fohse schlug er traditionsgemass die militarische Laufbahn in preussischen Diensten ein und fuhrte als personliche Einheit das Regiment zu Fuss Prinz Moritz 1806 No 22 1 Uber seine Jugend ist bekannt dass sein urwuchsiger nicht eben intellektueller aber aufrichtig religioser und offenherziger Vater an ihm ein Experiment unternommen habe indem er ihn naturlich d h ohne besondere wissenschaftliche oder hofische Ausbildung und unter Betonung landlicher Erdverbundenheit habe aufwachsen lassen Inwieweit diese Schilderung dem Reich der Legende angehort lasst sich in der Retrospektive nur vermuten Tatsache ist dass Moritz als Heerfuhrer keine unvernunftigeren Entscheidungen als andere Generale traf und keine Anzeichen geistiger Zuruckgebliebenheit zeigte 2 Moritz trat 1725 in das preussische Heer ein und machte als Freiwilliger den Polnischen Erbfolgekrieg mit Nachdem er am Ersten Schlesischen Krieg teilgenommen hatte hatte er die Gelegenheit sich im Zweiten Schlesischen Krieg bei Hohenfriedeberg insbesondere aber bei Kesselsdorf auszuzeichnen wo er als Fuhrer des linken Flugels zum Sieg wesentlich beitrug Dafur wurde er nur zwei Tage spater am 17 Dezember 1745 als Ritter in den Schwarzen Adlerorden aufgenommen Nach dem Friedensschluss ubertrug ihm Friedrich der Grosse im Zusammenhang der Friderizianischen Kolonisation die Urbarmachung wustliegender Landstriche an der Oder und in Pommern Unter anderem grundete er 1751 am Madusee das nach ihm benannte Moritzfelde 1752 wurde Moritz zum Gouverneur von Kustrin ernannt Zur Bewahrungsprobe wurde fur den ehrgeizigen Fursten sein Einsatz im Siebenjahrigen Krieg wo er sich insbesondere bei Kolin Leuthen Zorndorf und Hochkirch hervortat Trotz gelegentlich heftiger Kontroversen mit dem mindestens ebenso eigenwilligen und hochmutigen Monarchen bestand ein durchaus kollegiales Verhaltnis zwischen den beiden Fursten die einander schon aus Jugendtagen kannten Dennoch wurde die Niederlage von Kolin zum Schlusselerlebnis fur Konig Friedrich und Prinz Moritz als sich der General zweimal weigerte den Befehl des Konigs zum Rechtsschwenk auszufuhren erst auf die Worte des erbosten Monarchen hin Bei allen Teufeln Prinz Moritz machen Sie Front wenn ich es befehle wobei Friedrich mit gezogenem Degen auf den Fursten zuritt gab Moritz mit trauriger Stimme die Anweisung weiter die schliesslich die Niederlage einleiten sollte 3 4 Die vom Konig geplante einseitige Umfassung des Gegners endete in einem Chaos die osterreichisch sachsische Reiterei richtete unter Ausnutzung einer breiten Lucke in der preussischen Front unter den dort versammelten Infanterieregimentern ein Blutbad an und fugte der koniglichen Armee ihre erste schwere Niederlage zu Dennoch trug auch Moritz eine gewisse Mitschuld insofern er den fatalen vorschnellen Angriff seines Unterfuhrers General von Manstein auf die kroatischen Stellungen auf halber Strecke zum osterreichischen rechten Flugel nicht verhinderte 3 Glucklicher taktierte der General bei Leuthen wo ihm sein vorzugliches Manovrieren die Beforderung zum Generalfeldmarschall einbrachte 5 diesen Rang trugen auch seine Bruder Leopold II Maximilian und Dietrich 6 1758 nahm er an beiden grossen Schlachten teil wobei er sich das Zuruckweichen des linken preussischen Flugels bei Zorndorf wenigstens teilweise anrechnen lassen muss Bei Hochkirch schlug er seine letzte Schlacht Vergeblich hatten er und Feldmarschall Keith dem Konig davon abgeraten ausgerechnet in dem taktisch sehr gefahrdeten Ort ein Feldlager aufzuschlagen Wahrend des nachtlichen Uberfalls wurde er durch eine feindliche Kartatsche an der Hand verwundet 7 und geriet in Gefangenschaft 7 Durch die Verwundung erlitt der Prinz eine Blutvergiftung an deren Folgen er nach seiner Freilassung aus der Kriegsgefangenschaft 1760 in seiner Heimatstadt Dessau erlag Literatur BearbeitenGunter Dorn Joachim Engelmann Die Infanterie Regimenter Friedrichs des Grossen 1756 1763 Edition Dorfler Utting 2000 Christopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biographie Albatros Dusseldorf 2001 Joachim Engelmann Friedrich der Grosse und seine Generale Edition Dorfler Utting 2000 Franz Kugler Geschichte Friedrichs des Grossen Weber Leipzig 1840 und zahlreiche spatere Ausgaben Leopold von Orlich Furst Moritz von Anhalt Dessau Ein Beitrag zur Geschichte des siebenjahrigen Krieges Schroeder Berlin 1842 Digitalisat Hartmut Ross Moritz Prinz von Anhalt Dessau In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 134 f Digitalisat Ferdinand Siebigk Moritz Prinz spater Furst von Anhalt In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 263 268 Weblinks BearbeitenKorrespondenzen und andere Dokumente von Moritz von Anhalt Dessau im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung DessauEinzelnachweise Bearbeiten Zur Regimentsgeschichte Gunter Dorn Joachim Engelmann Die Infanterie Regimenter Friedrichs des Grossen 1756 1763 Edition Dorfler Utting 2000 S 60 Christopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biographie Albatros Dusseldorf 2001 S 58 f a b Christopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biographie Albatros Dusseldorf 2001 S 183 f Franz Kugler Geschichte Friedrichs des Grossen Weber Leipzig 1840 S 321 Franz Kugler Geschichte Friedrichs des Grossen Weber Leipzig 1840 S 362 Joachim Engelmann Friedrich der Grosse und seine Generale Edition Dorfler Utting 2000 S 156 a b Christopher Duffy Friedrich der Grosse Die Biographie Albatros Dusseldorf 2001 S 252 ff Normdaten Person GND 137568215 lobid OGND AKS VIAF 81742660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moritz von Anhalt DessauALTERNATIVNAMEN Moritz Prinz von Anhalt DessauKURZBESCHREIBUNG preussischer HeerfuhrerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1712GEBURTSORT DessauSTERBEDATUM 11 April 1760STERBEORT Dessau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moritz von Anhalt Dessau amp oldid 219763213