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Chwarszczany deutsch Quartschen lateinisch Quarcio Marchicus ist eine Ortschaft im Powiat Mysliborski der polnischen Woiwodschaft Westpommern Chwarszczany Hilfe zu Wappen Chwarszczany Polen ChwarszczanyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat MysliborzGmina BoleszkowiceGeographische Lage 52 41 N 14 38 O 52 686944444444 14 635833333333 Koordinaten 52 41 13 N 14 38 9 OEinwohner 222 2005 Postleitzahl 74 407Telefonvorwahl 48 95Kfz Kennzeichen ZMY Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 2 2 Kirchspiel bis 1945 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort befindet sich in der ehemaligen Brandenburger Neumark an der Mietzel polnisch Mysla etwa sechs Kilometer sudostlich von Boleszkowice Furstenfelde 32 Kilometer sudwestlich von Mysliborz Soldin und 82 Kilometer sudlich von Szczecin Stettin nbsp Templerkirche Quartschen Westwand mit Portal nbsp Templerkirche Seitenansicht des Kirchenschiffs nbsp Bild Postkarte mit Motiven aus Quartschen aus der Zeit um 1926Geschichte BearbeitenAltere Formen des Ortsnamens sind Chvartsane 1232 1 2 Quarsan 1247 1 Quartzane 1262 2 Quartzen 1345 3 2 Qwartzen 1460 3 und Quartzan 4 Herzog Wladyslaw Besitzer von Grosspolen verlieh dem Templerorden 1232 ausser mehreren Ortschaften im Inneren Grosspolens auch das spater Quartschen genannte Dorf bei Kustrin mit 1000 Hufen Landes und dem Recht darin einen Markt nach teutonischer Gepflogenheit abzuhalten Gleichzeitig trat der Bischof Lorenz von Lebus den Templern den Zehnten fur diese 1000 Hufen auf ewige Zeiten ab 4 Diese Gegenden rechneten die pommerschen Herzoge jedoch zu ihrem eigenen Territorium 5 Um nicht aus diesem Grenzgebiet verdrangt zu werden nahmen sie auch ihrerseits Schenkungen vor So verlieh Herzog Barnim I den Templern 1234 das spater Darrmietzel genannte unmittelbar nordostlich gelegene Nachbardorf mit 200 Hufen 4 Fur diese 200 Hufen erliess Bischof Heinrich I von Lebus den Templern 1235 den Zehnten 6 Als Mittelpunkt einer Kommende des Templerordens entstand danach in Quartschen eines der bedeutendsten Hauser der Templer im Herrschaftsbereich der Markgrafen von Brandenburg 7 1251 hiess der Komtur zu Quartschen Johann von Wardenberg 1285 Heinrich 8 1291 wurde Quartschen Residenz des Provinzmeisters Bernhard von Eberstein eines Sohns von Ludwig I von Everstein Ein Provinzialkapitel wurde hier abgehalten 1295 hiess der Komtur Jacob 8 Letzter Komtur des Ordenshauses Quartschen war wahrscheinlich Gunther von Klothen gewesen der 1308 das Dorf Zicher an Angehorige der Frankfurter Patrizierfamilie Hokemann verkaufte 9 Um 1312 gehorten zur Komturei Quartschen die Ortschaften Quartschen Darrmietzel Liebenow Nabern Kienitz Wilkersdorf Zorndorf Batzlow Neudamm Kartzow Kutzdorf Nyerick und Kalenzig 10 Nach Auflosung des Templerordens 1312 kam der Bezirk zunachst unter die Verwaltung der Markgrafen dann vermutlich erst 1318 an den Johanniterorden Im Jahr 1345 war Borchart von Saldern hier Komtur 11 Komtur wurde im Jahr 1495 Jacob Barfft Sohn des Pfandherrn des Schlosses Driesen und Grossgrundbesitzers Kuno von Barfus 12 Durch einen am 15 Juni 1540 abgeschlossenen Tauschvertrag ging die Kommende Quartschen in den Besitz des Markgrafen Johann uber und die Johanniter erhielten dafur das Amt Schivelbein 13 14 Die Komturei Quartschen wurde ein landesherrliches Amt spater eine Staatsdomane Zum Amt gehorten 1820 mehrere Vorwerke darunter die Stadt Furstenfelde die Dorfer und Vorwerke Wilkersdorf und Zicher die Dorfer Blumberg mit Brennerei und Wassermuhle Darrmietzel Kalenzig Kleewitz und Kutzdorf seit 1755 mit einem Eisenhammer und Schaumburg sowie das 1752 gegrundete Kolonistendorf Halse ferner die Teerofen in Batzlow und Kerstenbrugge und die Obermuhle bei Barwalde Quartschen war bis 1945 ein wohlhabendes Dorf im Landkreis Konigsberg Neumark Regierungsbezirk Frankfurt in der Provinz Brandenburg Im Zweiten Weltkrieg eroberte Anfang Februar 1945 die Rote Armee die Region und unterstellte sie noch vor Kriegsende der Verwaltung der Volksrepublik Polen Es folgte ab Juli 1945 die wilde Vertreibung der grenznahen Bevolkerung aus der Neumark verbunden mit einer langsamen Besiedlung durch Polen 15 Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1801 169 in 13 Haushaltungen Feuerstellen auf einer Flache von 2752 Morgen 16 1818 313 17 1840 458 in 45 Wohngebauden 18 1858 522 in 52 Hausern 2 1864 602 in 50 Wohngebauden 19 1867 315 am 3 Dezember ohne die Staatsdomane mit 164 Einwohnern 20 1871 411 am 1 Dezember darunter 407 Evangelische eine katholische Person und drei Juden ohne die Staatsdomane mit 154 Einwohnern samtlich Evangelische 20 1910 439 davon 136 Einwohner wohnhaft im Gutsbezirk 21 1933 454 22 1939 457 22 Kirchspiel bis 1945 Bearbeiten Das evangelische Kirchspiel in Quartschen war eine Filiale von Zicher Katholiken waren in Kustrin eingepfarrt Zur Zeit Friedrich Wilhelms war Zicher eine der funf lutherischen Landgemeinden in der Neumark die einen reformierten Prediger hatten 23 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche der Templerritter Die Gutskirche in Quartschen ist ein spatgotischer einschiffiger Backsteinbau aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts der in den unteren Teilen auf gleich grossen fast kubisch zugehauenen Granitquadern ruht Das Feldsteinmauerwerk endet mit dem Kaffgesims das die Strebepfeiler umlauft Der daruber befindliche in schlanken gotischen Proportionen aufragende Ziegelbau des Kirchenschiffs ist kreuzrippengewolbt in drei Jochen und einem 5 8 Polygon Die Westwand ist an den Flanken von zwei Rundturmchen mit kuppelartiger Abdeckung eingefasst 24 Literatur BearbeitenJohannes Schultze Quartschen In Gerd Heinrich Hrsg Berlin und Brandenburg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 10 Kroner Stuttgart 1973 ISBN 3 520 31101 1 S 455 f Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 1 Ausgabe Brandenburg 1856 S 339 341 und S 356 358 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chwarszczany Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Neumarktour am 13 Oktober 2007 Quartschen 700 Jahre Templerorden PDF mit Fotos 470 kB neumark pl CHWARSZCZANY Quartschen www templerlexikon uni hamburg de http www neudamm nm de quartschen htm Meyers Gazetteer 1912 QuartschenEinzelnachweise Bearbeiten a b Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder Lausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts Band 3 1 Ausgabe Brandenburg 1856 S 399 401 a b c d W Riehl und J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 422 a b Heinrich Berghaus 1856 ebenda S 357 a b c Heinrich Berghaus 1856 ebenda S 339 Johann Ludwig Quandt Das Land an der Netze nebst der Neumark wie sie von Pommern besessen und verloren wurden In Baltische Studien Band 15 Heft 1 Stettin 1853 S 165 204 insbesondere S 167 Siegmund Wilhelm Wohlbruck Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens Band 1 Berlin 1829 S 66 Konstantin Karl Falkenstein Geschichte der drei wichtigsten Ritterorden des Mittelalters Templer Johanniter und Marianer oder deutsche Herren Band 1 geschichte des Tempelherren Ordens Dresden 1830 S 140 a b Ferdinand Wilcke Geschichte des Ordens der Templerherren Nebst Bericht uber seine Beziehungen zu den Freimaurern und den neuern pariser Templern Band 2 2 Auflage G Schwertschke Halle 1860 S 43 44 Heinrich Berghaus 1856 ebenda S 356 Karl Friedrich von Kloden Diplomatische Geschichte des Markgrafen Waldemar von Brandenburg Unmittelbar nach den Quellen dargestellt M Simion Berlin 1844 S 117 Heinrich Berghaus 1856 ebenda S 357 358 Heinrich Berghaus 1856 ebenda S 255 Friedrich Wilhelm August Bratring Band 3 1809 ebenda S 109 Eduard Ludwig Wedekind Geschichte des Johanniter Ordens besonders dessen Heermeisterthums Sonnenburg oder der Ballei Brandenburg Decker Berlin 1853 S 100 101 Allgemein zur vollstandigen Vertreibung der Einwohner der historischen Neumark siehe Pawel Rutkowski Hrsg Streifzuge zwischen Oder und Drage Begegnung mit der Neumark Deutsches Kulturforum Potsdam 2012 ISBN 978 3 936168 44 0 S 14 f Zum Beginn der Vertreibung in den grenznahen Gebieten noch vor der Potsdamer Konferenz siehe Detlef Brandes Hrsg Lexikon der Vertreibungen Deportation Zwangsaussiedlung und ethnische Sauberung im Europa des 20 Jahrhunderts Bohlau Wien Koln Weimar 2010 ISBN 978 3 205 78407 4 S 726 728 Friedrich Wilhelm August Bratring Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg Berlin 1809 S 121 online Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 4 P S Halle 1823 S 98 Ziffer 38 Topographisch statistische Uebersicht des Regierungs Bezirks Frankfurt a d Oder Aus amtlichen Quellen zusammengestellt Frankfurt a d O 1844 S 102 Ziffer 159 Topographisch statistisches Handbuch des Regierungs Bezirks Frankfurt a O Verlag von Gustav Harnecker u Co 1867 S 114 Ziffer 166 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Teil II Provinz Brandenburg Berlin 1873 S 120 121 Ziffer 70 online und S 124 125 Ziffer 147 online Meyers Gazetteer 1912 Quartschen a b Michael Rademacher Neumark Landkreis Konigsberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Daniel Heinrich Hering Neue Beitrage zur Geschichte der Evangelisch Reformirten Kirche in den Preussisch Brandenburgischen Landern Band 1 Gottlieb August Lange Berlin 1786 S 31 ff Christian Gahlbeck Heinz Dieter Heimann und Dirk Schumann Hrsg Regionalitat und Transfergeschichte Ritterordenskommenden der Templer und Johanniter im nordostlichen Deutschland und in Polen Lukas Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86732 140 2 S 453 eingeschrankte Vorschau Normdaten Geografikum GND 1038777747 lobid OGND AKS VIAF 305155856 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chwarszczany amp oldid 223701185