www.wikidata.de-de.nina.az
Johann von Brandenburg Kustrin genannt auch Hans von Kustrin 3 August 1513 13 Januar 1571 aus dem Geschlecht der Hohenzollern war Markgraf der Markgrafschaft Brandenburg Kustrin die die Neumark und weitere Gebiete umfasste von 1535 bis 1571 Johann von Brandenburg KustrinJohann von Brandenburg Kustrin Ausschnitt aus dem Gemalde Taufe Christi von Lucas Cranach d J Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohanns Vater Kurfurst Joachim I Nestor von Brandenburg hatte testamentarisch verfugt dass seine Lander zwischen seinen Sohnen Joachim und Johann aufgeteilt werden So wurde der altere Sohn als Joachim II Hektor nach dem Tod Joachims I am 11 Juli 1535 Markgraf und Kurfurst von Brandenburg ohne die Gebiete der Neumark mit Dramburg und Schivelbein Sternberg Crossen mit Zullichau und Sommerfeld sowie der Herrschaft Cottbus mit Peitz Diese Gebiete wurden als Markgrafschaft Brandenburg Kustrin dem jungeren Sohn Johann gegeben Ab 1536 herrschte Johann dann eigenstandig uber seine etwa 12 500 km umfassenden Territorien Zuvor hatte er bereits 1535 Kustrin zu seiner Residenz erhoben und mit dem Ausbau dieser Stadt an der Oder zur Festung begonnen Anders als sein prunkliebender und verschwenderischer Bruder war Johann tief religios und verfugte uber grosse Tatkraft und uber grossen okonomisch politischen Verstand 1 Ihm gelang es seine Markgrafschaft wirtschaftlich zu stabilisieren und militarisch zu sichern Mit seinem Regierungsantritt war er zum Protestantismus ubergewechselt und 1538 dem Schmalkaldischen Bund beigetreten Wegen familien politischer Interessenkonflikte trat er im Schmalkaldischen Krieg allerdings auf die Seite des romisch deutschen Kaisers Karl V uber der ihm dafur die freie Religionsausubung in der Neumark zusicherte Erfolglos hoffte Johann auf den Erwerb des Herzogtums Pommern Auf dem Reichstag zu Augsburg im Jahr 1548 auf dem der siegreiche Kaiser das Augsburger Interim diktierte geriet Markgraf Johann in Konflikt mit Karl V Johann lehnte das Interim kompromisslos ab und weigerte sich an der Fronleichnamsprozession teilzunehmen Er fiel daraufhin beim Kaiser in Ungnade und entging einer Gefangenschaft nur durch Fursprache von Konig Ferdinand I und der kaiserlichen Rucksichtnahme auf seinen kurfurstlichen Bruder Joachim Nach der Ruckkehr versetzte Johann die Markgrafschaft in den Verteidigungszustand und plante die Bildung einer antihabsburgischen Allianz die allerdings nicht zustande kam Das Interim machte Johann in seinem Herrschaftsbereich nicht offiziell bekannt Der deutschen Furstenopposition initiiert von Kurfurst Moritz von Sachsen und unterstutzt von Frankreich trat er nach einem Streit mit dem sachsischen Kurfursten im Jahr 1551 auf dem Jagdschloss Lochau nicht bei Er liess sich auch nicht von Herzog Albrecht von Preussen umstimmen Weiterhin verzichtete Johann 1556 in Abstimmung mit seinem Bruder auf die Markgrafschaft Brandenburg Kulmbach auf die er zunachst Anspruche erhoben hatte Nur zehn Tage nach seinem Bruder verstarb auch Johann I und wurde in einer Gruft unter dem Altar der Kustriner Marienkirche beigesetzt In dem seit 1555 errichteten Grabgewolbe wurde spater auch seine Frau Katharina beigesetzt Die Gruft geriet spater in Vergessenheit und wurde erst 1880 unter Kaiser Wilhelm I erneuert Da Johann keine erbberechtigten mannlichen Nachkommen hinterliess wurde Brandenburg Kustrin wieder mit dem Kurfurstentum vereinigt das nun von Johann Georg dem Sohn Joachims II regiert wurde Johann I von Brandenburg Kustrin hinterliess ein Vermogen von mehr als einer halben Million Gulden wahrend sein Bruder Schulden von 2 5 Millionen Gulden hinterliess nbsp Restaurierter Denkmalsockel fur Johann Markgraf von Brandenburg Kustrin in der im Zweiten Weltkrieg vollig zerstorten Altstadt von Kustrin Foto 2015 Nachkommen BearbeitenAus Johanns 1537 mit Katharina von Braunschweig 1518 1574 Tochter von Herzog Heinrich II von Braunschweig Wolfenbuttel geschlossenen Ehe entstammten zwei Tochter Elisabeth 1540 1578 1558 mit Georg Friedrich von Ansbach und Kulmbach Bayreuth Katharina 1549 1602 1570 mit Kurfurst Joachim Friedrich von BrandenburgSiehe auch BearbeitenStammliste der HohenzollernLiteratur BearbeitenTheodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Zweiter Teil Das Oderland Kapitel Unter Markgraf Hans Theodor Hirsch Johann Markgraf von Brandenburg Kustrin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 156 165 Karl Kletke Regesta historiae neomarchicae Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg in Auszugen mitgetheilt Band 3 Markgraf Johann Hans von Custrin 1513 1571 Markische Forschungen Band 13 Ernst amp Korn Berlin 1876 Ludwig Mollwo Markgraf Hans von Kustrin August Lax Hildesheim und Leipzig 1926 W Thoma Markgraf Hans von Kustrin Neumann Neudamm 1927 Johannes Schultze Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 476 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann von Kustrin Sammlung von Bildern Werke von und uber Johann von Kustrin in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Neben Albrecht von Mansfeld Julius von Braunschweig und Jakob von Kurland zahlt Fritz Redlich auch Johann von Kustrin zu jenen Fursten die als wirkliche Unternehmer dachten und handelten Vgl Fritz Redlich Der deutsche furstliche Unternehmer Eine typische Erscheinung des 16 Jahrhunderts Schluss In Tradition Zeitschrift fur Firmengeschichte und Unternehmerbiographie 3 1958 Heft 2 S 98 112 hier S 108 Normdaten Person GND 102111553 lobid OGND AKS LCCN n2017061394 VIAF 24983137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann von KustrinALTERNATIVNAMEN Johann von Brandenburg Kustrin Hans von KustrinKURZBESCHREIBUNG Markgraf von Brandenburg KustrinGEBURTSDATUM 3 August 1513STERBEDATUM 13 Januar 1571 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann von Kustrin amp oldid 225994239