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Driesen ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Driesen Begriffsklarung aufgefuhrt Drezdenko deutsch Driesen ist eine Stadt im Powiat Strzelecko Drezdenecki der Woiwodschaft Lebus in Polen Sie ist Sitz der Gmina Drezdenko Stadt und Land Gemeinde Driesen DrezdenkoDrezdenko Polen DrezdenkoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat Strzelecko DrezdeneckiGmina DrezdenkoFlache 10 74 km Geographische Lage 52 50 N 15 50 O 52 839166666667 15 833055555556 Koordinaten 52 50 21 N 15 49 59 OEinwohner 9978 31 Dezember 2020 Postleitzahl 66 530Telefonvorwahl 48 95Kfz Kennzeichen FSDWirtschaft und VerkehrStrasse DW 158 Gorzow Wielkopolski Drezdenko DW 160 Suchan Miedzichowo DW 164 Podlesiec Drezdenko DW 174 Drezdenko Krzyz Wielkopolski Czarnkow DW 181 Drezdenko Drawsko CzarnkowEisenbahn Bahnhof Nowe Drezdenko PKP Linie 203 Kostrzyn nad Odra TczewNachster int Flughafen Posen Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Einwohnerzahlen 4 Gemeinde 4 1 Partnerschaften 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter der Stadt 6 2 Mit der Stadt verbunden 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDrezdenko liegt in der Neumark auf einem Landkeil zwischen der Alten und der Faulen Netze Die nachste grossere Stadt ist Gorzow Wielkopolski Landsberg an der Warthe 55 Kilometer in westlicher Richtung entfernt Drezdenko liegt an keiner Fernstrasse jedoch an der Bahnstrecke Kostrzyn Pila Im Norden beginnt die Kroner Seenplatte mit dem Drawinskie Nationalpark Geschichte Bearbeiten nbsp Urkunde vom 22 Juli 1365 zu einem Grenzvertrag in dem die seinerzeit im Besitz der Familie von der Osten befindliche Stadt Driesen genannt wird deren Echtheit jedoch bezweifelt worden ist 1 nbsp Driesen um 1900Vor dem Jahr 1000 erscheint der Ort unter dem Namen Osna was Fichtenwald bedeuten soll 2 Die erste Erwahnung von Driesen stammt aus dem Jahre 1233 Zu jener Zeit bildete die Netze die Grenze zwischen dem Herzogtum Pommern und dem Herzogtum Polen Die polnische Befestigung Drzen auf einer Insel im Netzebruch wurde zu einem Zankapfel zwischen den beiden Herzogtumern Angesichts der vielen Flussarme und Graben der Netze bestand Uneinigkeit daruber wo genau die Grenze bis zur Mundung des Flusses in die Warthe bei Zantoch verlauft Deshalb wurde auch die dortige Schanze umkampft 1251 eroberte Herzog Barnim I von Pommern Drzen konnte die Burg aber nicht lange halten Durch die Heirat des Markgrafen Konrad I mit Konstancja von Polen 1281 kam Drzen zusammen mit Zantoch im Jahre 1260 als Heiratsgut an Brandenburg Als die Polen 1273 Friedeberg zerstorten eroberten sie Drzen zuruck Unter Markgraf Otto IV nahmen die Brandenburger 1296 die Burg wieder ein und hielten sie bis 1309 als Wladyslaw I Ellenlang sie besetzte blieb Drzen bis 1315 bei Polen Markgraf Woldemar nahm sie erneut ein und verlieh sie 1317 an die Ritter Heinrich und Burkhard von der Osten 3 In diesem Zuge wird erstmals auch die Stadt Driesen erwahnt 1347 wird Driesen vom Wasserzoll befreit der bei Zantoch erhoben wurde 4 1366 liessen sich die von der Osten Driesen und Zantoch auch vom polnischen Konig Kasimir dem Grossen als Lehen reichen Nach dessen Tode erkannten sie 1372 wieder die brandenburgische Lehnshoheit an 1 1402 ging Driesen als Teil der Neumark in den Besitz der Deutschordensritter uber die das Gebiet 1455 zuruck an den Kurfursten von Brandenburg verkauften Wegen ihrer Lage am Fluss war die Stadt Driesen nicht ummauert besass aber drei Stadttore das Deutsche Polnische und das Holmtor Zum Ende des 16 Jahrhunderts wurde die Stadt zum Sitz eines neun Dorfer umfassenden kurfurstlichen Amtes dem sie als Immediatstadt aber nicht zugehorig war 1603 liess Kurfurst Joachim Friedrich die alte Burg Schlossberg nordlich der Stadt auf der Gruse ostlich der Stadt vom hollandischen Festungsbaumeister Nicolas de Kamp durch eine funfbastionige Festung ersetzen Im Zuge der Kolonisation des Netze und des Dragebruches entstanden eine Glashutte und 1604 eine Salzsiederei Auch Bergbauversuche ordnete der Kurfurst an diese wurden schon nach kurzer Zeit wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die strategisch wichtige Festung vom kaiserlichen Heer besetzt und 1639 von den Schweden eingenommen die dabei die Stadt niederbrannten 1649 zogen die Schweden wieder aus Driesen ab 1662 vernichtete ein Stadtbrand die gesamte Stadt Im Siebenjahrigen Krieg belagerten 1758 die Russen die Festung und hielten sie nach der Einnahme bis 1762 Da der Festungsbau im Krieg nicht seine Anforderungen erfullt hatte liess Friedrich II 1765 das zerstorte Bauwerk schleifen Unter der Leitung von Franz Balthasar Schonberg von Brenkenhoff erfolgte in dieser Zeit eine grossflachige Kolonisation des Netzebruches Unterhalb der Stadt entstand das Flussbett der Neuen Netze 1763 begann ebenfalls unter Brenkenhoff der Bau der Neustadt zwischen der Stadt und der Festung 1767 erfolgte der Bau der Synagoge Wenig spater folgte die Vorstadt vor dem polnischen Tor Sowohl auf dem Gebiet des kurfurstlichen Amts als auch der Stadtkammerei wurden Kolonien errichtet 1811 erfolgte der Verkauf des Amtsbesitzes Seit 1816 gehorte Driesen dem Landkreis Friedeberg Nm an Haupterwerbszweige in Driesen waren fruher die Tuchmacherei und der Holzhandel Die Lage der Stadt an der Trasse des 1857 eingeweihten Abschnitts der Preussischen Ostbahn zwischen Kustrin Landsberg und dem Knotenpunkt Kreuz uber den 1 5 Kilometer nordlich gelegenen Bahnhof Vordamm fuhrte zur Ansiedlung von Industriebetrieben Es entstanden eine Eisengiesserei eine Steingut und eine Zundholzfabrik Dagegen ging das Tuchmacherhandwerk nieder da der auf den Osten orientierte Absatz durch die russischen Einfuhrzolle rapide zuruckging Im Jahre 1894 wurde der an der Netze bei der alten Burg gelegene Ort Kietz eingemeindet 1879 bis 1945 bestand das Amtsgericht Driesen Die Grenzziehung durch den Versailler Vertrag entlang der Netze nach dem Ersten Weltkrieg fuhrte fur die meisten Unternehmen der Stadt zum Verlust ihrer Markte die ab 1920 in Polen lagen Die Entwicklung der Stadt stagnierte und die Einwohnerzahl sank 1936 nahm die Grenzlandbahn eine Nebenbahn nach Schwerin ihren Betrieb auf 1938 ging Driesen bei der Auflosung der Provinz Grenzmark Posen Westpreussen von der Provinz Brandenburg zusammen mit dem Kreis Friedeberg an die Provinz Pommern uber Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Januar 1945 die Driesener Altstadt kaum zerstort bevor die Besetzung der gesamten Region durch die Rote Armee erfolgte Nach Kriegsende wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt und in Drezdenko umbenannt Die Bevolkerung der Stadt wurde in der Folgezeit vertrieben und durch Polen ersetzt Drezdenko gehorte von 1946 bis 1950 zur Woiwodschaft Posen dann bis 1975 zur Woiwodschaft Zielona Gora und bis 1999 zur Woiwodschaft Gorzow Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie von 1900 bis 1902 im neugotischen Stil errichtete evangelische Kirche wurde am 5 August 1945 zu einer katholischen Kirche umgewidmet sie tragt heute den Namen Kirche der Verklarung des Herrn Ihr Vorgangerbau wurde beim Stadtbrand von 1662 zerstort der Nachfolgebau 1752 wegen Einsturzgefahr abgerissen und ersetzt Den von Architekten und preussischen Baubeamten Karl Wilde und Max Spitta aufgestellten Entwurf fuhrten der zustandige Kreisbauinspektor Baurat Hohenberg und sein Mitarbeiter Regierungsbaumeister Zillmer aus Am 3 April 1900 wurde der Grundstein gelegt die Einweihung der Kirche fand am 1 Juni 1902 statt Der Kirchturm ist 78 m hoch Die neue Orgel mit 30 Stimmen und elf Nebenregistern schuf Orgelbaumeister Wilhelm Sauer in Frankfurt Oder Das Orgelgehause stellte die Firma Gustav Kuntzsch Anstalt fur kirchliche Kunst in Wernigerode nach einer im preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten entworfenen Skizze her 5 Die Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz wurde als erste katholische Kirche der Stadt nach der Reformation gegrundet und im Oktober 1898 geweiht Die im neugotischen Stil gehaltene Kirche hat einen kleinen Chorraum der an drei Seiten geschlossen ist und einen Turm der von zwei Nebengebauden flankiert wird Das Innere und die Einrichtung der Kirche sind fast vollstandig original erhalten lediglich der Dekor der nach 1945 bemalten Wande wurde verandert Die Kirche des Heiligen Herzens Jesu in Drezdenko wurde 1914 fur die evangelische Gemeinde errichtet und ist seit 1945 katholisch Das heutige Rathaus wurde 1885 als Gericht erbaut Das Schloss Driesen mit Wachhaus wurde 1766 im spatbarocken Stil auf den Grundmauern der am Ende des Siebenjahrigen Kriegs von zuruckziehenden russischen Truppen zerstorten Festung Driesen errichtet und wird heute als Schule genutzt In der Altstadt befinden sich Fachwerkbauten aus dem 18 Jahrhundert so in der ul Zeromski 11 und in der ul Kosciuszko 16 Das 1985 gegrundete Museum der Urwalder Drawa und Notecka Franciszek Gras sammelt als Regionalmuseum Materialien zur Stadt und Umlandgeschichte Forstwirtschaft Jagd Landwirtschaft Hauswirtschaft und Imkerei Es befindet sich im Gebaude des ehemaligen Zeughauses das zu Beginn des 17 Jahrhunderts auf dem Gelande der Festung Drezdenko errichtet wurde Als die Festung Mitte des 18 Jahrhunderts ihre militarische Bedeutung verlor wurde das Arsenalgebaude an einen Kaufmann aus Posen verkauft und zu einem Lagerhaus umgebaut Der Fachwerkbau wurde auf drei Geschosse aufgestockt und wurde zur Lagerung unter anderem von Mehl Getreide Salz und Wein genutzt Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich der Getreidespeicher in Privatbesitz Ende der 1970er Jahre wurde er von der Stadt ubernommen und von 1981 bis 1985 den Bedurfnissen eines Museums angepasst Die Sammlungen entstanden vor allem durch Schenkungen von Jagdvereinen Forstamtern und Privatpersonen nbsp Kirche der Verklarung des Herrn nbsp Kirche Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz nbsp Kirche des Heiligen Herzen Jesu nbsp Rathaus nbsp Museum der Urwalder Drawa und Notecka Franciszek Gras nbsp Schloss Driesen nbsp Wachhaus des Schlosses nbsp Fachwerkbau aus der 2 Halfte des 18 Jahrhunderts an der ul Zeromski 11 nbsp Fachwerkhaus aus dem 18 Jahrhundert an der ul Kosciuszko 16 nbsp Bahnhof Nowe DrezdenkoEinwohnerzahlen Bearbeiten 1750 0 785 2 1772 2029 1840 3643 2 1850 3908 darunter 96 Juden 6 1860 4039 darunter 92 Katholiken und 129 Juden 2 1875 4255 7 1880 4821 7 1905 6359 1925 5837 darunter 450 Katholiken und 99 Juden 8 1933 5886 7 1939 5675 7 Gemeinde BearbeitenZur Stadt und Land Gemeinde gmina miejsko wiejska Drezdenko mit einer Flache von 400 km gehoren die Stadt selbst und 27 Dorfer mit Schulzenamtern Hauptartikel Gmina Drezdenko Partnerschaften Bearbeiten Winsen Luhe Deutschland Worth am Rhein Deutschland nbsp Ehemaliger Bahnhof DrezdenkoVerkehr BearbeitenDer Bahnhof und Fernverkehrshalt Nowe Drezdenko liegt an der Bahnstrecke Tczew Kustrin Kietz Grenze ostlich davon liegt der Haltepunkt ehemals Bahnhof Stare Bielice deutsch Alt Beelitz wo die 1998 stillgelegte Bahnstrecke Stare Bielice Skwierzyna abzweigte an der der Bahnhof Drezdenko bis 1945 Driesen Sud lag Das erhaltene Bahnhofsgebaude ein Klinkerbau im Stil der Neuen Sachlichkeit ist ein Werk des Architekten Wilhelm Beringer aus Frankfurt Oder 9 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Adam Krieger 1634 1666 Komponist und Kirchenmusiker Karl Ludwig Hencke 1793 1866 Amateurastronom Entdecker der Asteroiden Astraa und Hebe Theodor Schonemann 1812 1868 Mathematiker und Gymnasialprofessor in Brandenburg an der Havel Albert von Zimmermann 1813 1887 preussischer Generalmajor Kommandant der Festung Saarlouis Karl Ludwig Kahlbaum 1828 1899 Psychiater Klinikleiter in Gorlitz Gustav Polensky 1846 1908 Bauunternehmer Grunder von Polensky amp Zollner Carl Spude 1852 1914 Landrat des Kreises Bochum Fritz Polensky 1876 1959 Bauunternehmer und Mitinhaber von Polensky amp Zollner Martin Paatz 1882 1962 Maler und Hochschullehrer Walter Riedel 1897 1949 Politiker Burgermeister in Werl Paul Volkmann 1914 1963 Journalist und Schriftsteller Natalia Kaczmarek 1998 SprinterMit der Stadt verbunden Bearbeiten Joachim von der Marwitz 1603 1662 kurbrandenburgischer Festungskommandant in Driesen ab 1648 Christoph Starke 1684 1744 ab 1737 Oberpfarrer und Garnisonprediger Literatur BearbeitenW Riehl J Scheu Hrsg Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 453 455 Textarchiv Internet Archive Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 465 472 Textarchiv Internet Archive Lucas David Preussische Chronik Band 8 Konigsberg 1817 S 127 139 Google Bucher Martin Zeiller Dreisen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 51 53 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp 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Brandenburg 1856 S 460 461 Textarchiv Internet Archive Die neue evangelische Kirche in Driesen In Centralblatt der Bauverwaltung Nr 103 1902 S 637 640 insbesondere S 639 zlb de Heinrich Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder Lausitz Band 3 Brandenburg 1856 S 466 Textarchiv Internet Archive a b c d Michael Rademacher Friedeberg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 stadt driesen kreis friedeberg de polskaniezwykla plNormdaten Geografikum GND 4735943 2 lobid OGND AKS VIAF 47145602437001360739 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drezdenko amp oldid 237010107