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Die Belagerung von Olmutz war zentraler Teil der Fruhjahrsoffensive des Jahres 1758 der Preussen unter Friedrich II im Rahmen des Siebenjahrigen Krieges Sie war als eine entscheidende Aktion gegen Osterreich geplant Die eigentliche Belagerung dauerte von Mai bis Juni 1758 Sie scheiterte letztlich an der Unterbrechung der preussischen Versorgungslinie und der Wegnahme eines grossen preussischen Versorgungskonvois durch die Osterreicher Letztlich war Friedrich II gezwungen Bohmen und Mahren zu raumen Belagerung von OlmutzTeil von Siebenjahriger KriegOlmutz im Jahr 1757Datum 4 Mai 1758 bis 2 Juli 1758Ort OlmutzAusgang osterreichischer SiegKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Romisches Reich Heiliges 1400 Habsburg Osterreich Kaiserliche BefehlshaberFriedrich der Grosse James Keith Ernst Dietrich Graf Marschall von BurgholzhausenTruppenstarkeBelagerungsarmee 15 Bataillone Infanterie 15 Eskadronen Kavallerie zusammen 11 000 Mann Schutzarmee 21 Bataillone Infanterie 88 Eskadronen Kavallerie zusammen 22 000 Mann 7500 MannSiebenjahriger Krieg 1756 1763 Ostlicher Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Gross Jagersdorf Moys Rossbach Breslau Leuthen Domstadtl Olmutz Zorndorf Hochkirch Kay Kunersdorf Hoyerswerda Maxen Kossdorf Landeshut Liegnitz Oschatz Berlin Wittenberg Torgau Dobeln Burkersdorf Reichenbach Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vorbereitungen 3 Verlauf 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDer Feldzug von 1757 hatte mit der Schlacht von Leuthen mit einem grossen Erfolg der Preussen in Schlesien geendet Am 20 Dezember ergaben sich dann noch 17 000 osterreichische Soldaten in Breslau Im April 1758 folgte die Eroberung von Schweidnitz Dabei ergaben sich weitere 5000 Mann Beim Beginn des Feldzuges von 1758 zeichnete sich ab dass die Briten die mit Preussen verbundet waren ihr militarisches Engagement sowohl auf dem europaischen Kriegsschauplatz als auch in den Kolonien verstarken wurden Durch die Londoner Konvention vom April erhielt Preussen hohe britische Subsidien Auch bewilligte das Parlament die Entsendung von Truppen auf das Festland Auf der anderen Seite bestand aus preussischer Sicht die Gefahr dass die Russen in den Krieg mit einer Armee im brandenburgischen Kernland eingreifen konnten Bereits Anfang des Jahres marschierten sie in Ostpreussen ein Durch die Erfolge gegen die Franzosen hatte Friedrich II jedoch insgesamt an Spielraum gewonnen den er fur ein offensives Vorgehen nutzen wollte Er war bereit sich von seiner Stellung in Sachsen zu losen und die Entscheidung in Mahren zu suchen Damit sollten die Osterreicher neutralisiert werden Friedrich hoffte so Krafte fur den Kampf gegen die Russen frei zu bekommen Vorbereitungen BearbeitenFriedrich II begann den Feldzug mit einer Aktion gegen Olmutz in Mahren Die Eroberung der Festung sollte die kaiserlichen Hauptkrafte an der Donau binden Prinz Heinrich sollte die preussische Position in Sachsen schutzen Nach der Einnahme von Olmutz sollte er gegen Bohmen vorrucken und Prag einnehmen Die Armee Dohnas sollte die Kerngebiete gegen die Schweden und Russen verteidigen General Zieten sollte Niederschlesien sichern Seit 1740 hatten preussische Armeen bereits vier Mal vor Olmutz gestanden Die Befestigungen von Olmutz waren nach den Erfahrungen der vorangegangenen Kriegsjahre von den Osterreichern verstarkt worden Sie verfugte anfangs uber eine eher schwache Garnison Diese wurde aber immer mehr verstarkt und zahlte etwa 7500 Mann Sie bestand aus osterreichischen Truppen und Einheiten anderer Reichsstande Auch die Burger der Stadt waren bewaffnet Diese verfugte uber erhebliche Munitions und Nahrungsmittelvorrate Kommandiert wurde sie von dem erfahrenen Feldzeugmeister Ernst Dietrich Marschall von Burgholzhausen Ein Teil der Einwohner hatte die Stadt zu verlassen um Nahrungsmittel einsparen zu konnen Verlauf BearbeitenAm 29 April marschierte die preussische Armee in Mahren ein Der Vormarsch wurde durch einen spaten Wintereinbruch verzogert Erst am 4 Mai erreichte die Armee die Gegend um Olmutz Die eigentliche Belagerung wurde von Feldmarschall James Keith geleitet Dieser verfugte uber insgesamt 11 000 Mann Seine Krafte waren aber zu gering um die gesamte Stadt vollig einschliessen zu konnen Es gelang daher nicht die Versorgung der Stadt vollig zu unterbrechen Wahrend fast der gesamten Belagerungszeit mussten nur zwei Tore geschlossen bleiben zwei andere blieben geoffnet und die Markttatigkeit erfuhr kaum Unterbrechung Um den 27 Mai begann die Eroffnung der ersten Parallelen Die Belagerungsgraben wurden von etwa 1600 Mann vorangetrieben Diese bestanden zum Grossteil aus Soldaten und zu einem kleineren Teil aus zwangsrekrutierten Bauern der Umgebung Am 30 war die erste Parallele mit sechs Batterien aus Kanonen und Morsern fertig Am 31 Mai begann die Beschiessung der Stadt aus 30 Kanonen 16 Morsern und 8 Haubitzen Die Belagerten antworteten mit Gegenfeuer Damit zerstorten sie zumindest zeitweise die gegnerische Hauptbatterie Die eigentliche Belagerung dauerte etwa einen Monat Die Belagerer waren schliesslich fast bis zum Glacis vorgedrungen Die Aussenwerke der Festung waren weitgehend zerstort Zahlreiche Gebaude waren ebenfalls zerstort oder stark beschadigt Die Stadt war am Ende auch fast ganzlich eingeschlossen Die Verteidiger reagierten mit zahlreichen Ausfallen Die Belagerung kostete auf beiden Seiten hohe Verluste Neben den Truppen waren auch die Bewohner der Stadt stark betroffen Auf osterreichischer Seite loste der mogliche Fall der Stadt Furcht vor einem Vorstoss der Preussen in Richtung Prag und Wien aus Teile des Hofes dachten bereits an Flucht Maria Theresia war indes zum Widerstand entschlossen Inzwischen war der Prinz von Lothringen nach der Niederlage von Leuthen als Oberbefehlshaber von Feldmarschall Daun abgelost worden Dieser wich zwar einer grosseren Schlacht mit Friedrich aus schwachte dessen Truppen aber durch rasche Uberfalle und kleinere Gefechte Auch gelang es Verstarkungen nach Olmutz durchzubringen Durch die Dauer der Belagerung wurden bei den Preussen die Munition und der Nachschub knapp Der Erfolg Friedrichs hing von der Heranfuhrung des Nachschubs ab Ein grosser fur die Belagerungsarmee bestimmter Transport bestand aus mindestens 3000 Wagen unter schwerer Bedeckung unter Zieten Er transportierte erhebliche Mengen an Munition und Nahrungsmittel Bei dem Transport befanden sich auch eine Million Taler Der Konvoi zog sich teilweise uber eine Strecke von 40 Kilometern hin Bei Domstadtl geriet dieser wichtige Konvoi nach ersten Gefechten am 28 Juni am 30 Juni in einen Hinterhalt des Generals Laudons Die Osterreicher griffen dabei nicht in der ublichen Schlachtordnung an sondern bedienten sich schneller Uberfalle nach Art des kleinen Krieges Dies versetzte die preussischen Truppen in Verwirrung Daraufhin zog sich Zieten nach Troppau zuruck Ein kleiner Teil des Konvois aus etwa 100 Wagen erreichte Olmutz Der grosste Teil fiel den Osterreichern in die Hande Dabei bussten die Preussen grosse Menge Munition und Verpflegung ein Bei den Kampfen um den Transport waren etwa 2500 Mann gefallen oder in Gefangenschaft geraten Ausserdem gingen 12 Kanonen verloren Dieser Verlust an Nachschub zwang Friedrich II nur zwei Tage spater die Belagerung abzubrechen Er zog sich in Richtung Bohmen zuruck Am 13 Juli kam er mit der preussischen Armee in Koniggratz an Seine Hoffnung Daun zu einer Schlacht zu zwingen erfullte sich nicht Die Osterreicher verfugten uber gut befestigte Stellungen Aus diesen heraus fuhrten sie mit leichten Truppen Angriffe auf die Versorgungslinien Friedrichs Gleichzeitig drangen die Russen im Osten vor so dass Friedrich gezwungen war Bohmen und Mahren zu raumen Im August kam es dann zu der Schlacht bei Zorndorf Literatur BearbeitenJosef August Bartsch Olmutz im Jahre 1758 und seine fruhere Kriegsgeschichte Denkschrift zur hundertjahrigen Jubilaumsfeier des Entsatzes am 2 Juli 1758 Olmutz 1858 Digitalisat Marian Fussel Der siebenjahrige Krieg Ein Weltkrieg im 18 Jahrhundert Munchen 2010 S 45f Johannes Kunisch Friedrich der Grosse der Konig und seine Zeit Munchen 2004 S 385f Francis Smith Die Kriege vom Altertum bis zur Gegenwart Berlin u a 1911 S 457Weblinks BearbeitenKurzdarstellung des osterreichischen Nationalarchivs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belagerung von Olmutz amp oldid 228754537