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Friedrich Hermann Schubert 26 August 1925 in Dresden 30 Juni 1973 in Frankfurt am Main war ein deutscher Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenSchubert wurde 1925 als Sohn des Dresdner Architekturprofessors und Architekten Otto Schubert und der Lehrerin Veronika geb Struver geboren deren Eltern in der gehobenen Dresdener Gesellschaft bestens verankert waren dies gilt insbesondere fur seinen Grossvater der ihm als Jurist ein Leitbild war Bei seinem Grossvater vaterlicherseits handelt es sich um den Bildhauer Hermann Schubert Schubert besuchte das Vitzthum Gymnasium Dresden das er im Februar 1944 mit dem Abitur abschloss Dem Einzug in die Wehrmacht entging er wegen einer Krankheit die ihn ganze zwei Jahre in Beschlag nahm Er begann dann aber 1946 das Studium der Geschichte und Volkswirtschaft an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1952 wurde er mit einer Studie uber Ludwig Camerarius bei Franz Schnabel zum Dr phil promoviert Die Arbeit stellte mit dem in Nurnberg geborenen aber in pfalzischen und schwedischen Diensten wirkenden Ludwig Camerarius ein Lebensbild dar das auch im Dreissigjahrigen Krieg noch intellektuelle Horizonte erkennen liess Schubert der seit 1952 fur die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften tatig war begann nach dem Druck seiner Dissertation eine grossere Studie uber den alteren deutschen Reichstag im Bild der Publizistik zwischen 1495 und 1648 Mit dieser Arbeit die wie schon die Dissertation vollig neue ausserordentlich weite Horizonte eroffnete habilitierte er sich 1959 an der Universitat Munchen Sie wurde in den Folgejahren von ihm stark uberarbeitet und erganzt bis sie 1966 erscheinen konnte 1962 wurde Schubert Diatendozent in Munchen wo er auch die Lehrstuhlvertretung seines grossen Forderers Franz Schnabel versah Nur ein Jahr spater wurde er diesmal angeregt durch Karl Dietrich Erdmann Professor fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Nach der Ablehnung eines Rufes an die Universitat Hamburg ubernahm er 1968 den von Otto Vossler innegehabten Lehrstuhl fur Mittlere und Neuere Geschichte an der Universitat Frankfurt am Main Von 1952 bis 1963 war er zudem Redakteur der Neuen Deutschen Biographie Zu seinen akademischen Schulern gehorten u a Sigrid Jahns Johannes Kunisch und Volker Press Gerhard Menk begann seine Promotion bei Schubert Schubert gehorte zu den Wiederentdeckern des alteren deutschen Reichstags als gewichtiger Institution im europaischen Umfeld und nebenbei auch des Werkes des calvinistischen Staatstheoretikers Johannes Althusius Schubert war wie Franz Schnabel ein Reprasentant des Neuhumanismus der in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Munchen eine starke Wirkung entfaltete Schubert verfugte nicht nur uber ein westliches und liberales Verstandnis von Geschichte sondern trug massgeblich dazu bei die alteren deutschen Verfassungsinstitutionen in den Mittelpunkt der gemeineuropaischen intellektuellen Tradition wahrend der gesamten fruhen Neuzeit zu rucken Ein gross angelegtes Werk zur europaischen Monarchiegeschichte ist bedauerlicherweise verloren gegangen Schubert war Mitglied im Bund Freiheit der Wissenschaft Wahrend der Studentenunruhen in den 1960er Jahren sah er sich den Protesten linker Studenten ausgesetzt die ihn falschlicherweise als Exponenten eines hochkonservativen Bildungsideals und Professorentums ausmachten Ihnen hat er sich mit Erfolg vor Gericht erwehren sie aber nicht von seinen grundliberalen Auffassungen uberzeugen konnen Im Sommer 1973 wahlte Schubert als seinerzeitiger Dekan des Fachbereichs den Freitod Mitgliedschaften Bearbeiten1963 Ausserordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1965 Ordentliches Mitglied der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der WissenschaftenSchriften Auswahl BearbeitenLudwig Camerarius 1573 1651 eine Biographie Die Pfalzische Exilregierung im Dreissigjahrigen Krieg Ein Beitrag zur Geschichte des politischen Protestantismus Mit Beitragen zu Leben und Werk des Verfassers Hrsg von Anton Schindling unter Mitarbeit von Markus Gerstmeier Aschendorff Munster 2013 ISBN 978 3 402 13018 6 Die deutschen Reichstage in der Staatslehre der fruhen Neuzeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1966 Digitalisat bei Das Digi20 Projekt der Bayerischen StaatsbibliothekLiteratur BearbeitenErich Angermann Ein abgebrochenes Lebenswerk Zum Tode Friedrich Hermann Schuberts In Historische Zeitschrift Band 218 Heft 2 April 1974 S 354 363 Digitalisat bei JSTOR Karl Otmar von Aretin Friedrich Hermann Schubert 1925 1973 Rede am 24 Oktober 1973 im Historischen Seminar der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt a M Frankfurter historische Abhandlungen Beiheft 1 Steiner Wiesbaden 1974 Gerhard Menk Friedrich Hermann Schubert 1925 1973 Vom Schuler Franz Schnabels zum prasumtiven Erben Gerhard Ritters In Friedrich Hermann Schubert Ludwig Camerarius 1573 1651 Eine Biographie 2 Auflage Aschendorff Munster 2013 S 609 684 Anton Schindling Schubert Friedrich Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 615 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Hermann Schubert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Hermann Schubert in der Deutschen Digitalen Bibliothek Veroffentlichungen von Friedrich Hermann Schubert im Opac der Regesta ImperiiNormdaten Person GND 11861097X lobid OGND AKS LCCN no2015108290 VIAF 109661408 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schubert Friedrich HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 26 August 1925GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 30 Juni 1973STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Hermann Schubert amp oldid 232209740