www.wikidata.de-de.nina.az
Gregor von Bruck eigentlich Gregorius Henisch Heinse Heintz Heinis und anders geschrieben latinisiert Pontanus Ende 1485 in Bruck 1 15 Februar 1557 in Jena war ein Politiker und sachsischer Kanzler der Reformationszeit Gregor Bruck 1533 nach einem Gemalde Ol auf Holz 41 38 cm von Lucas Cranach d A im Germanischen Nationalmuseum NurnbergGregor Bruck 1557 nach einem Gemalde Ol von Lucas Cranach d J Epitaph von Gregor Bruck in der Stadtkirche St Michael in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Genealogie 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenGregor von Bruck wurde als Sohn des Schultheissen nachmaligen Burgermeisters und Ackerburgers Georgius Heinse 1527 2 in dem Landstadtchen Bruck bei Belzig geboren Seine Mutter ist unbekannt Stiefmutter Heirat 1525 war die Ursula Hemsendorf 1529 3 Der katholische Theologe Simon Heins war sein alterer Bruder Er wurde im Wintersemester 1502 1503 in der neu errichteten Universitat in Wittenberg als Gregorius Henisch de Bruck immatrikuliert wo er am 22 Dezember 1505 Baccalaureus der freien Kunste wurde 4 Er studierte 1506 dann in Frankfurt Oder und kehrte 1508 nach Wittenberg zuruck wo er sein Baccalaureat in den beiden Rechten am 14 Marz 1509 anmeldete Nach sehr gut bestandenen Examen wurde er am 29 Marz 1509 durch Hieronymus Schurff promoviert Unter dem beruhmten Juristen Henning Gode wurde Gregor Bruck in die juristische Praxis eingefuhrt so dass er selbst zum gefragten Advokaten wurde 1519 wurde er in den Wittenberger Rat gewahlt der Kurfurst Friedrich der Weise verpflichtete ihn an seinem Hof als Hofrat er erschien 1520 erstmals als Kanzler des mitregierenden Bruders Johann des Bestandigen und blieb dies bis Januar 1529 Mit diesem zog er beispielsweise zum Reichstag zu Worms wo er verschiedene Verhandlungen fuhrte 1521 erhielt er in Wittenberg den Grad eines Doktors beider Rechte Als die Augustiner mit dem Beginn der Wittenberger Bewegung im Oktober 1521 die Abschaffung der Messe anstrebten verhandelte er mit der Universitat und dem Kapitel der Stadtkirche So war er an vielen Angelegenheiten der Reformation beteiligt Er begleitete und beriet seinen Kurfursten auf den Reichstagen zu Speyer 1526 und 1529 Allerdings letzteres nicht mehr als Kanzler denn dieses Amt gab er im Januar 1529 an seinen damaligen Mitstreiter Christian Beyer ab Dann war er auf dem Reichstag zu Augsburg am 25 Juni 1530 als das erste amtliche und bis heute verbindlich gebliebene Bekenntnis der lutherischen Kirchen die Confessio Augustana vor Kaiser Karl V vorgetragen und uberreicht wurde Von Gregor Bruck stammte auch die Idee dass die Glaubensartikel schriftlich aufzusetzen und vorzutragen seien Die von Christian Beyer vorgetragene deutsche Fassung der Augsburger Konfession ruhrt von ihm und er ubergab an demselben Tage Kaiser Karl V das lateinische Exemplar Am 22 September 1530 antwortete er im Namen der evangelischen Stande auf die Verlesung des Reichstagsabschiedsentwurfs zum Glauben Er war zugegen bei der Grundung des protestantischen Bundnisses von Schmalkalden 1530 Weiterhin war 1531 an Unterhandlungen zwischen Katholiken und Protestanten im Fruhjahr 1532 beim Konvent in Schweinfurt und Nurnberg beteiligt und er trug zum Zustandekommen des Religionsfriedens am 2 August 1532 bei Als der Kurfurst Friedrich der Weise verstarb blieb er auch unter den neuen Landesherren Kurfurst Johann dem Bestandigen und seit 1532 Kurfurst Johann Friedrich dem Grossmutigen weiterhin am Hofe So war er ab 1529 Assessor des Hofgerichts in Wittenberg und spater Oberhofgerichtsassessor in Leipzig und Altenburg ein Posten den er auf eigenen Wunsch am 26 Januar 1533 wieder aufgab Durch diese Arbeiten wurde er zu einem unentbehrlichen Berater Martin Luthers und Philipp Melanchthons Nach dem Verlust der Kurwurde fur die Wittenberger Linie 1547 Johann Friedrich der Grossmutige war ab 1547 nur noch Herzog des ernestinischen Landesteils ubte Gregor Bruck sein Amt als sachsischer Hofrat nicht mehr aus Er ging zunachst nach Weimar und wandte sich dann Jena zu wo er sich als Professor der Rechte fur die Grundung des Gymnasiums einsetzte das nach seinem Tode am 15 Februar 1557 im gleichen Jahr zur Universitat erhoben wurde Genealogie BearbeitenUber seine familiaren Verhaltnisse liegen nur stark abweichende Angaben vor die von 11 bis 12 Kindern sprechen Demnach war er in erster Ehe ab 1515 verheiratet mit Anna Bule 17 November 1527 Tochter eines Wittenberger Ratsherren Kilian Bule 1 und dessen Frau Ursula Zulsdorf Die zweite Ehe schloss er Anfang 1535 mit Barbara 4 April 1567 in Jena Tochter des Jenaer Amtsschossers Sebastian Wollner d A und seiner Frau Catharina Leubel Bekannt sind die Kinder 1 aus erster Ehe Johannes Bruck 11 August 1534 in Wittenberg altester Sohn Christian Bruck sachsischer Kanzler verheiratet mit Barbara einer Tochter Lucas Cranachs d A Ahne Johann Wolfgang von Goethes Die Nachkommen des Christian Bruck die Ehringsdorfer Linie endete Anfang des 18 Jahrhunderts im Mannesstamm Kinder N N Tochter Bruck verheiratet 1565 mit Michael Cappel 1567 Burger in Saalfeld Christian Bruck 1580 wurde 1574 mit Ehringsdorf Grosskrobitz und Hammerstedt mitbelehnt verheiratet 1569 mit Ursula Cotta Tochter des Bonaventura Cotta Kotte Burgermeister in Eisenach Barbara Bruck 24 Februar 1607 verheiratet 1 Mai 1568 mit Jacob Schroter dem Alteren Burgermeister in Weimar Sibilla Bruck 1584 verheiratet mit Caspar Schon 1579 Burgermeister in Weimar und in 2 Ehe am 30 Januar 1581 in Weimar mit Abraham Gartner Ratskammerer und Goldschmied in Weimar Euphrosyna Bruck 1588 verheiratet mit Johann Martini furstlich sachsischer Lehnssekretar in Weimar Margaretha Bruck 1588 verheiratet mit Johann Magdeburg 1620 furstlich sachsischer Registrator und Ratsherr in Weimar Veit Christian Bruck 1610 erbgesessen zu Ehringsdorf Gerichtsherr zu Grosskrobitz verheiratet am 25 November 1583 in Weimar mit Magdalena Witwe des Christoph Friedeaun 1582 1574 1582 furstlich sachsischer Rentmeister in Coburg und in 2 Ehe am 5 Februar 1593 in Weimar mit Dorothea Susanna Forster 31 Mai 1599 Witwe des Balthasar Gromann Ratsherr in Erfurt und Tochter des Johann Forster Hofrat und Lehnssekretar in Weimar Herr zu Wickerstedt Elisabeth Bruck 1612 verheiratet am 24 Februar 1584 in Weimar mit Caspar Koch 1615 Kastenherr und Tuchmacher in Weimar Hans Wilhelm Bruck 1687 verheiratet am 15 August 1586 in Ehringsdorf mit Euphrosyna Friederaun 1633 Tochter des Christoph Friedeaun 1582 1574 1582 furstlich sachsischer Rentmeister in Coburg Gregor Bruck II 12 19 Dezember 1557 Ratsmitglied in Wittenberg erbgesessen zu Seegrehna verheiratet mit Dorothea Nachname unbekannt begraben 20 Januar 1548 und in 2 Ehe Catharina Heintz die Tochter des Weimarer Burgers Hans Heintz Kinder Anna Bruck 1597 verheiratet mit Hans Formann 1580 Gegenkammerer in Erfurt und in 2 Ehe 1581 in Erfurt mit Hiob Stotternheim 1617 Burgermeister in Erfurt Gregor Bruck IV 1586 in Porstendorf erbgesessen zu Seegrehna vom Diener erstochen verheiratet 1573 mit Ottilie von Schlieben 23 August 1599 in Seegrehna die Tochter des brandenburgischen Hofmeisters Albrecht von Schlieben Die Nachkommen dieser Linie tragen bis heute den Namen von Bruck Heinrich Bruck vor 1573 Barbara Bruck verheiratet mit Martin Gabler aus Eger Burger in Karlsbad Euphrosina Bruck vor 1551 verheiratet 1538 mit Wolfgang Lauenstein 1574 sachsischer Rat in Weimar N N Tochter Bruck vor 1550 verheiratet 1540 mit Johanns Mayer Kanzleischreiber Barbara Bruck 11 Februar 1550 verheiratet mit Lucas Cranach d J Maler und Burgermeister in Wittenbergaus zweiter Ehe Euphrosina Bruck II 1536 1563 verheiratet 1559 mit Veit Winsheim der Jungere Professor in Wittenberg spater konigl danischer furstlich holsteinischer Rat und Dechant der Kathedralkirche in Hamburg Gregor Bruck III 2 Juli 1589 in Porstendorf erbgesessen zu Porstendorf 5 verheiratet mit Helena Stumpfel Tochter des Georg Stumpfel Amtsvorsteher in Marienberg Kinder Johann Georg Bruck 15 August 1568 in Wittenberg im Alter von 3 Tagen Catharina Bruck verheiratet vor 1589 mit Hans von Germar erbgesessen zu Gebesee spater zu Graitschen b Burgel Anna Maria Bruck verheiratet 1593 mit Moritz Christoph Marschall von Wulfershausen erbgesessen zu Wulfershausen b Arnstadt Phillipp Bruck II getauft 7 Juni 1574 in Wittenberg kurz vor dem 18 Februar 1593 in Porstendorf erbgesessen zu Porstendorf verheiratet mit Sibilla von Poseck 1599 in Porstendorf Helene Bruck Barbara Bruck getauft 27 Mai 1578 Caspar 5 Januar 1541 Philipp August 1616 in Obhausen genannt 1584 als Amtmann zu Saaleck und erbgesessen zu Niemegk 5 ab 1598 zu Porstendorf ubernahm nach dem Tod seines Neffen Philipp Bruck II das Gut Porstendorf und ab 1605 zu Obhausen verheiratet mit Anna von Korbitz noch 1616 als Witwe genannt 6 Kind Barbara Maria Bruck 22 Februar 1632 in Farnstedt verheiratet mit Christoph von Geusau 1645 erbgesessen zu FarnstedtDie Familie Bruck wurde mit den Nachkommen der Bruder Christian Bruck Linie Ehringsdorf und Gregor Bruck II Linie Seegrehna fortgefuhrt Beide Linien waren seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts landsassig und verwendeten ab dem 17 Jahrhundert dass Adelspradikat von Die Hauptguter der Ehringsdorfer Linie waren bis nach 1672 Ehringsdorf 1561 bis 1616 Grosskorbitz und Ende des 17 Jahrhunderts Ottstedt noch 1690 erschien Hans Caspar von Bredow als Pachter einer Halfte des Adelich Bruckischen Guttes zu Ottstedt 7 Der letzte Erbsasse auf Ehringsdorf war Johann Christian von Bruck oo I 1651 mit Regina Sabina von Neumark auf Teichwolframsdorf verheiratet in zweiter Ehe mit Anna Rosina von Buchholz Mit dessen Sohn Georg Christoph von Bruck starb diese Linie 1731 8 aus Nachkommen der Linie Seegrehna gibt es noch heute Die Hauptguter dieser Linie sind Seegrehna seit 1528 und Niemegk seit 1526 und ab etwa 1663 Haubitz b Grimma welches durch Sigmund Adolf von Bruck oo mit Sophie Elisabeth von Haubitz auf Haubitz erworben wurde Literatur BearbeitenEkkehart Fabian Dr Gregor Bruck 1557 1957 Lebensbild und Schriftwechselverzeichnis Tubingen 1957 Ekkehart Fabian Die Entstehung des Schmalkaldischen Bundes und seiner Verfassung 1524 29 1531 35 Bruck Philipp von Hessen und Jakob Sturm Tubingen 1962 Ulrich von Bruck Im Dienste der Reformation Ein Lebensbild des kursachsischen Kanzlers Gregor Bruck Berlin 1985 Fritz Wegener Neue Erkenntnisse zu Goethes Wittenberger Vorfahren In Der Herold 27 Jg NF Band 11 1984 S 85 87 Berichtigung auf S 113 Peter P Rohrlach Der Reformationskanzler Dr Gregor Bruck und seine Familie In Jahrbuch fur Regionalgeschichte Hermann Bohlaus Verlag Weimar 1983 Band 10 S 70 92 Ekkehart Fabian Bruck Gregor In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 212 216 Theodor Kolde Bruck Gregorius In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 3 Hinrichs Leipzig 1897 S 441 443 Ekkehart Fabian Bruck Gregor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 653 f Digitalisat Theodor Muther Bruck Gregor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 388 392 Friedrich Wilhelm Bautz BRUCK eigentlich Heinse latinisiert Pontanus Gregor In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 762 763 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Bruck Gregor In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 11 Personen A E Stuttgart Bad Cannstatt 2003 S 222 223 Pontanus Gregorius In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 28 Leipzig 1741 Sp 1458 Gregor von Bruck 1484 1557 Der vergessene Jurist der Reformation Protokollband anlasslich des wissenschaftlichen Kolloquiums uber das Leben und Wirken des kursachsischen Kanzlers und Hofrats in der St Lambertus Kirche in Bruck Brandenburg vom 30 September bis 1 Oktober 2011 Beitrage zur Landesgeschichte Sachsen Anhalts Band II hrsg v d Evangelischen Kirchengemeinde St Lambertus Bruck Stadt Bruck u Studium Hallense e V Interdisziplinare Forschungsgruppe zur Landesgeschichte Sachsen Anhalts Halle 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gregor Bruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Nachkommen des Kanzlers Dr Gregorius von BruckEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Jahrbuch fur Regionalgeschichte Die Abteilung Deutsche Landesgeschichte des Instituts fur Deutsche Geschichte an der Karl Marx Universitat Leipzig 1983 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 24 November 2022 Genealogie des Vaters Georgius Heinse abgerufen am 11 Februar 2018 familia willamowski org Genealogie der Mutter abgerufen am 11 Februar 2018 familia willamowski org Pontanus Gregorius In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 28 Leipzig 1741 Sp 1458 a b Z 3 Nr 300 Philipp Bruck Amtmann zu Saleck Abgerufen am 24 November 2022 Sachsisches Staatsarchiv Bestand 20415 Rittergut Haubitz bei Grimma Nr U 2 Christian Wilhelm Markgraf von Brandenburg und Erzbischof von Magdeburg bestatigt einen Vergleich zwischen Barbara Maria von Bruck und ihren Vettern Joachim und Siegismund von Bruck Danach ubernimmt sie die auf dem Rittergut Obhausen liegenden Schulden ihres Vaters Abgerufen am 13 Dezember 2022 Kirchenbuch 1665 1781 Ottstedt am Berge Kirchenbuch 1717 1803 Niederzimmern St BonifatiusNormdaten Person GND 118674579 lobid OGND AKS LCCN n86055252 VIAF 28550886 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruck GregorALTERNATIVNAMEN Bruck Gregor von Henisch Gregor Heinse Gregor Heintz Gregor Heinis Gregor Pontanus Gregorius latinisiert KURZBESCHREIBUNG Politiker und sachsischer Kanzler der ReformationszeitGEBURTSDATUM 1485GEBURTSORT Bruck bei BelzigSTERBEDATUM 15 Februar 1557STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregor Bruck amp oldid 238619313