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Henning Gode auch Goede Gode Goden um 1450 in Werben 21 Januar 1521 in Wittenberg war ein deutscher Jurist Geistlicher und kurfurstlich sachsischer Rat Bildnis Henning Gode nach Martin Friedrich Seidels Bilder SammlungEpitaph Godes Peter Vischer dem Alteren zugeschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einzelnachweise 4 LiteraturLeben BearbeitenGode immatrikulierte sich im Sommersemester 1464 an der Universitat Erfurt und erlangte 1474 den akademischen Grad eines Magister Artium 1478 wurde er von der Stadt Erfurt nach Rom entsandt um eine Erlaubnis zur Verlegung des Erfurter Nonnenklosters zu erwirken damit man an dessen Stelle eine Burg errichten konnte Bereits 1486 erlangte er die Licentia gradum sumendi und hielt von da an Vorlesungen an der Universitat Am 26 Oktober 1489 promovierte er zum Doktor beider Rechte des weltlichen und des kirchlichen Rechts und wurde als Mitglied der Juristenfakultat aufgenommen In seiner Funktion als Jurist beriet er die Rate von Stadten vor allem in Norddeutschland Auch war er fur verschiedene Furstenhauser tatig und vertrat diese als ausgezeichneter Redner an Reichstagen Landtagen und bei Friedensverhandlungen Er war auch als Berater des Rates der Stadt Erfurt tatig von dem er besoldet wurde Durch seine Tatigkeiten gelangte er zu einem weithin anerkannten Ansehen so dass man ihn an der Universitat Erfurt im Wintersemester 1486 und im Wintersemester 1489 zum Rektor der Einrichtung wahlte Als er Dekan der juristischen Fakultat wurde erhielt er in diesem Zusammenhang eine Stelle als Kanoniker der Stiftskirche beatae Mariae virginis Die von ihm verfassten Arbeiten lassen erkennen dass er als Jurist uber das damalige Durchschnittsmass herausragte Er war neuen Ideen gegenuber aufgeschlossen hielt seine Studenten zum Studium der reinen Philosophie an und war dem aufstrebenden Humanismus gegenuber aufgeschlossen 1509 kam es zu Streitigkeiten mit dem Rat von Erfurt in dessen Folge Gode die Stadt am 13 Juli verliess Er wandte sich nach Gotha um sich als furstlicher Rat den wettinischen Schutzherren zur Verfugung zu stellen Im Sommer 1510 wurde ihm in der sachsischen Kurfurstlichen Residenzstadt Wittenberg an der dortigen Universitat die leitende Professur der juristischen Fakultat durch Friedrich dem Weisen angeboten Diese ubernahm er am 8 Oktober wurde damit zum Propst der Schlosskirche und hielt Vorlesungen uber den Dekretalentitel de constitutionibus Als Berater des Kurfursten begleitete er diesen zur Kaiserwahl Karls V Der durch Martin Luther neu aufkommenden Theologie der Reformation stand Gode verstandnislos gegenuber da er an deren Ernsthaftigkeit zweifelte Er bekundete in seiner Haltung der Kurie gegenuber dass er sich sein selbstandiges Urteil vorbehalten wollte und verhielt sich zu dieser Frage eher neutral Kuhl kommentierte er daher dass die Bannbulle vom 15 Juni 1520 der Formlosigkeit halber keinen grossen Schaden tun werde Luther schatzte Gode nicht und in den Tischreden stellt er fest dass Gode nicht viel von unserm Herrn Gott gewusst hatte 1 1516 kam es zur Aussohnung mit dem Rat in Erfurt und Gode kehrte dorthin zuruck wandte sich aber alsbald wieder nach Wittenberg und verstarb dort unverheiratet und kinderlos Als reicher Mann hatte er 15 000 Gulden Vermogen und ein Haus in Erfurt Dieses Vermogen gelangte in die Hande der Universitat Wittenberg und wurde fur Stipendien bestimmt Seine letzte Ruhestatte fand er in der Schlosskirche in Wittenberg Hier befindet sich am Grabmal eine Bronzetafel gegossen von Peter Vischer in Nurnberg Die gleiche ist noch einmal im Erfurter Dom zu sehen weil Gode dort Domherr war Werke BearbeitenOrdinis judiciarii processus hrsg von Johann Braun Wittenberg 1538 u o Consilia hrsg von Melchior Kling Wittenberg 1544 u o Einzelnachweise Bearbeiten Martin Luther Tischreden I Weimar 1912 s 247 Nr 529 Literatur BearbeitenTheodor Muther Gode Henning In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 314 316 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg 1917 Heinrich Kuhne und Heinz Motel Beruhmte Personlichkeiten und ihre Verbindung zu Wittenberg Verlag Gottinger Tageblatt 1990 ISBN 3 924781 17 6 Heinz Scheible Melanchthons Briefwechsel Personen Band 12 Heiner Luck Der Erfurter und Wittenberger Kirchenrechtslehrer Henning Goeden um 1450 1521 und die Lehre des kanonischen Rechts in Wittenberg In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Kan Abt ZRGK 107 2021 S 300 332 Normdaten Person GND 124644023 lobid OGND AKS LCCN n00075023 VIAF 261684698 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gode HenningALTERNATIVNAMEN Goede Henning Gode Henning Goden HenningKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM um 1450GEBURTSORT Werben Elbe STERBEDATUM 21 Januar 1521STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Gode amp oldid 235820520