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Die Schlosskirche auch Kirche der Reformation ist eine evangelische Kirche in der Lutherstadt Wittenberg und seit 1996 UNESCO Welterbestatte 1 Sie gilt als Ausgangspunkt der Reformation nachdem am 31 Oktober 1517 Martin Luther von hier aus seine 95 lateinischen Disputationsthesen verbreitet hatte Sie gehort zu den Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg Schlosskirche Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Architektur 3 2 Thesentur 3 3 Ausstattung 3 4 Grabmale 3 5 Orgel 3 6 Glocken 4 Jungste Entwicklung 4 1 2016 Eigentumerwechsel 4 2 2019 Eintrittspreis 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Schlosskirche liegt im Westen der Altstadt von Wittenberg am Ende der vom Markt kommenden Schlossstrasse Sie ist baulich mit dem Schloss Wittenberg verbunden und bildet den nordlichen Seitenflugel der nach Osten offenen Dreiflugelanlage des Schlosses Der Zugang in die Kirche erfolgt durch ihre Nordseite Die Kirche ist nicht streng geostet Ihre Langsachse weicht um etwa 14 Grad nach Suden von der Ostrichtung ab Geschichte BearbeitenDas erste Schloss an heutiger Stelle und mit ihm die fruheste Schlosskirche die Kapelle aller Heiligen wurde um 1340 von dem askanischen Herzog Rudolf I gebaut Am 6 Mai 1346 wurde die Stiftung Allerheiligen errichtet die sich im neu errichteten askanischen Schloss befand Die von Rudolf I gestiftete Kapelle Aller Heiligen wurde darin dem direkten Recht des romischen Stuhls unterstellt Am 24 Februar 1361 stattete Herzog Rudolf II die allen Heiligen gestiftete Kapelle mit Einkommen aus gab ihr Statuten und regelte ihre Gottesdienstordnung Diese Regelungen galten auch unter den nachfolgenden Herrschern 1400 wurden auf Weisung des Papstes Bonifatius IX die Stadtkirche St Marien und die Marienkapelle auf dem Apollensberg der Schlosskirche unterstellt nbsp Schlosskirche Wittenberg 1509 nach L Cranach d A nbsp Der Kirchenraum um 1730 nbsp und 18321490 bis 1515 liess Friedrich der Weise das gesamte Schloss neu errichten beginnend mit dem Sud und dem Westflugel Erst ab 1496 wurde von Konrad Pfluger die Schlosskirche als Nordflugel angefugt wo erst funf Jahre nach der Kirchweihe 17 Januar 1503 die Wolbarbeiten vollendet waren Seitdem bildet die Schlosskirche den Nordflugel Friedrich der Weise legte darin eine umfangreiche Reliquiensammlung an die Wallfahrer von weither anzog und stattete sie entsprechend aufwandig aus Viele der uber 19 000 Heiltumer Reliquien mit dem Gegenwert von rund zwei Millionen Jahren Ablass fanden ihren Platz auf den 16 Altaren der schmalen Dreiseiten Empore von wo aus auch ihre Weisung Prasentation geschah 2 3 4 Nach der Grundung der Wittenberger Universitat Leucorea im Jahr 1502 wurde ihr die Schlosskirche 1507 als Universitatskirche beigestellt dadurch entwickelte die Kirche sich zur akademischen Weihestatte Hier erhielten die Studenten ihre Promotionen hier hielt Philipp Melanchthon seine beruhmte Antrittsrede es wurden Andachten in der Kirche durchgefuhrt und die akademischen Wurdentrager der Universitat wurden hier beigesetzt Einige dieser Wurdentrager sind heute noch an den Mauern in ihren Epitaphen zu erkennen Das Hauptportal damals aus Holz wurde von den Universitatsangehorigen zum Anheften von Informationen genutzt Martin Luther Konventuale des Augustinerklosters und Theologieprofessor soll hier am 31 Oktober 1517 dem Vorabend des Patronatstags der Schlosskirche seine 95 Thesen angeschlagen haben um zur Disputation uber den Ablasshandel aufzufordern Das war der Ausloser der Reformation Ob der Thesenanschlag tatsachlich in dieser Form stattgefunden hat ist umstritten 5 Nachgewiesen ist dass Luther die Thesen an dem Tag handschriftlich an zwei Bischofe und in der Folgezeit an weitere Theologen versandte 6 1525 wurde Friedrich der Weise in der Schlosskirche begraben Im selben Jahr wurde der lutherische Gottesdienst in der Kirche eingefuhrt 1546 erhielt Martin Luther 1560 Philipp Melanchthon sein Grab in der Schlosskirche Im Siebenjahrigen Krieg brannte 1760 die Kirche aus Die Innenausstattung ging grossteils verloren der Aussenbau wurde bis 1770 verandert wieder aufgebaut Dabei wurde der Schlossturm zum Kirchturm umgebaut Neue Schaden vor allem am Turm erlitt die Kirche 1814 durch die Ersturmung Wittenbergs wahrend der Befreiungskriege Dabei sind die grossten Teile der Inneneinrichtung der Kirche mit ihren wertvollen Kunstwerken und Reliquien verlorengegangen Einzig erhalten sind die Kunstdenkmaler aus Metall im Besonderen das Grabmal Friedrich des Weisen das der bekannte Bronzegiesser Peter Vischer in Nurnberg 1527 erschuf 1815 kam Wittenberg nach dem Wiener Kongress zu Preussen Nachdem die Wittenberger Universitat 1817 nach Halle Saale verlegt worden war wurde die Schloss und Universitatskirche dem neugegrundeten Evangelischen Predigerseminar 7 zur Nutzung ubergeben Anstelle der 1760 verbrannten holzernen Thesentur stiftete der Preussenkonig Friedrich Wilhelm IV die in Bronze gegossene Thesentur zum 375 Geburtstag Martin Luthers am 10 November 1858 mit einer Einweihungszeremonie Anlasslich von Martin Luthers 400 Geburtstag 1883 begann unter Leitung von Friedrich Adler ein tiefgreifender Umbau der Kirche im neugotischen Stil als Denkmal der Reformation der 1892 abgeschlossen war Dabei wurde ihr innerer Kern vollkommen neu nach historischen Aufzeichnungen gestaltet und die Haube des Schlosskirchturms neu errichtet Am 31 Oktober 1892 wurde die umgestaltete Kirche in Anwesenheit Kaiser Wilhelms II und im Rahmen eines historischen Festzugs 8 neu geweiht Im Jahr 1949 wurde die Schlosskirchengemeinde gegrundet um der Kirche neben dem Predigerseminar eine eigene Gemeinde zuzuordnen 9 Anlasslich der 500 Jahr Feier des Geburtstages von Martin Luther 1983 wurden in der Schlosskirche zwolf Glasfenster mit den Portrats der dreizehn wichtigsten Reformatorenschuler Luthers eingeweiht Der Lutherische Weltbund hatte damit die Hallenser Kunstlerin Renate Bromme beauftragt die die Glasmalereien in einem adaptiv zeitlosen Stil anfertigte Von 1978 bis 1992 wirkte an dieser Kirche der Prediger Friedrich Schorlemmer der mit der Aktion des symbolischen Umschmiedens eines Schwertes zu einer Pflugschar einem Hoffnungszeichen der DDR Friedensbewegung international bekannt wurde 1999 2000 wurde der Dachstuhl saniert und das Dach nach dem Vorbild von 1892 neu gedeckt Mit Blick auf das 500 Jubilaum des Thesenanschlags 2017 erfolgte eine umfassende Sanierung des Gotteshauses Sie kostete rund 8 2 Millionen Euro 10 Am 2 Oktober 2016 erhielt die Schlosskirche von der danischen Konigin Margrethe II einen von ihr entworfenen Altarbehang als konigliches Gastgeschenk zur Wiedereroffnung nach der Restauration 11 12 Beschreibung BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Netzgewolbe der Decke nbsp Inschrift am TurmDie Schlosskirche Wittenberg ist eine einschiffige spatgotische Hallenkirche mit Netzgewolbe uber funf Joche und einer Apsis mit 5 8 Schluss das bis Ende des 19 Jahrhunderts von Aussen Strebepfeilern gestutzt wurde Das hintere Joch nimmt die Orgelempore ein Eine seit 1892 umlaufende steinerne Empore ist flachbogengestutzt ihre Saulen tragen nun auch das feingliedrige Netzgewolbe und bilden somit eine Wandpfeilerkirche Der bauzeitliche und der spatere Innenraum war durch Merkmale bestimmt die heute verandert sind oder fehlen Sie sind noch ablesbar an einem uberlieferten Grundriss und an drei uberlieferten Abbildungen Der Holzschnitt 1509 von Lucas Cranach d A zeigt im Westdach beim Turm ein Zwerchhaus als Nordgiebel des im Suden der Kirche rechtwinklig anschliessenden Schloss Westflugels Dessen Dachwerk war gestutzt von einer Saule die auf der Innenansicht von 1730 hinten vor der Westempore zu sehen ist Hier sind auch weitere Einzelheiten erkennbar links am vierten Sudemporen Pfeiler stand die ursprungliche Kanzel also in der Mitte der Langswand mit Blick auf den mittigen Nordeingang Das Parterre Gestuhl war von drei Seiten auf die Kanzel ausgerichtet ihr nordlich genau gegenuber war 1540 eine naw phorkirche fur den Kurfursten angelegt worden Er konnte vom Westflugel aus uber die Westempore zu dieser seiner Loge gelangen Bestatigt wird dieser ursprungliche Charakter der Schlosskirche als einer Querkirche durch den auf die Bauzeit zuruckgehenden Bestandsgrundriss von 1758 2 Die beiden verheerenden Brande von 1760 und 1814 hatten den Gewolbeverlust und die Verbreiterung der Dreiseiten Empore zur Folge wie die Innenansicht von 1832 zeigt Erst der neugotische Umbau am Ende des 19 Jahrhunderts fuhrte die Stutzen der nun kompletten Umlauf Empore als Pfeiler bis in das vermutlich vollig neue Kirchengewolbe hinauf Die neugotische Kanzel und auch die neuen Furstenstuhle wurde um eine Position naher an die Ostapsis gesetzt und die Bestuhlung langs auf den Altar ausgerichtet 13 Das Dach ist mit bunt glasierten Dachziegeln in einem Rautenmuster gedeckt Es tragt einen Dachreiter in gotischem Stil und einige Gauben mit zeltformigem Aufbau Die gotischen Spitzbogenfenster zwischen den ausseren Stutzpfeilern sind zweigeteilt Den westlichen Giebel ziert ein gotisches Masswerk Das ursprungliche westliche Quer Dachwerk des Westflugels mit seinem nordlichen Zwerchhaus existiert nach den Branden und dem Umbau des Schlosses zu einer Festung nicht mehr Hauptblickfang ist der Turm Er ist einer der beiden Schlossturme der zum Kirchturm umfunktioniert wurde Auf einem wuchtigen runden Schaft tragt er eine filigran verzierte kupfergedeckte neugotische Turmhaube 1885 92 und erreicht so eine Hohe von 88 Metern Damit ist er von weitem sichtbar und stadtbildpragend Unterhalb der Haube umschliesst ihn ein Spruchband aus Mosaiksteinen auf dem die Worte des Kirchenliedes Martin Luthers Ein feste Burg ist unser Gott ein gute Wehr und Waffen zu lesen sind Thesentur Bearbeiten nbsp ThesenturDie alte Tur der Wittenberger Schlosskirche an die laut der Uberlieferung Martin Luther 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben soll wurde 1760 durch einen Brand zerstort und wieder durch eine holzerne ersetzt An den Thesenanschlag erinnert heute die bronzene sogenannte Thesentur die 1858 der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV der Stadt Wittenberg schenkte Sie enthalt den Text der 95 Thesen Luthers und ist bekront mit musizierenden Knaben Nach Zeichnungen Ferdinand von Quasts und Modellen von Friedrich Drake wurde sie gegossen vom Erzgiesser Friebel aus Berlin 14 15 Das kraftig profilierte Gewande der Kirchentur ist noch ursprunglich zu beiden Seiten des Scheitelsteins sieht man die Jahreszahl 1499 1845 wurden auf hohen wappengeschmuckten Postamenten die Figuren Kurfurst Friedrichs des Weisen und Herzog Johanns des Bestandigen von Friedrich Wilhelm Holbein uber das Portal gesetzt Die Entwurfe hierfur stammen von Friedrich Drake Im Bogenfeld befindet sich ein Kruzifix mit Luther und Melanchthon vor der Wittenberger Stadtsilhouette in Lavamalerei von August von Kloeber Die Zwickel der rechteckigen Umrahmung enthalten eine kaum noch lesbare Inschrift in Kapitalen die an den Brand von 1760 und die darauf folgende Instandsetzung erinnert Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht der KircheAls Kugelpanorama anzeigenDie Ausstattung des Kirchenraumes entspricht im Wesentlichen der Erneuerungsphase zum Ende des 19 Jahrhunderts Im Zentrum des Chorraumes steht der Altar aus franzosischem Sandstein in einer filigranen gotisierenden Form Unter drei Arkaden mit gotischem Masswerk steht Christus begleitet von den Aposteln Petrus und Paulus Das aufwendig gestaltete Chorgestuhl Furstengestuhl genannt da von den deutschen Fursten gestiftet und die Kanzel stammen vom Wittenberger Bildhauer Lober Die Kanzel zeigt im Unterbau Wappen von mit Luther verbundenen Stadten am Kanzelkorb die vier Evangelisten mit ihren Symbolen und am Schalldeckel gotisches Masswerk Der Taufstein aus Eisenguss mit allegorischen Figuren und Reliefs wurde 1832 von dem Berliner Bildhauer Theodor Kalide nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel ausgefuhrt Weitere Ausstattungsstucke widmen sich dem Gedenken an die Reformation So sind vor den Wandpfeilern uberlebensgrosse Standbilder von neun Reprasentanten der Reformation auf Saulen aufgestellt Es sind dies Martin Luther Philipp Melanchthon Johannes Bugenhagen Georg Spalatin Julius Jonas Johannes Brenz Urbanus Rhegius Nikolaus von Amsdorf und Caspar Cruciger Entworfen wurden sie von Rudolf Siemering und ausgefuhrt von verschiedenen Bildhauern Die Empore ist mit Masswerk und Adelswappen geschmuckt In den Zwickeln befinden sich bronzene Medaillons mit Kopfen bedeutender Personlichkeiten die der Reformation nahestanden Dadurch wird der Innenraum der Schlosskirche zu einer Ruhmeshalle der Reformation und ihrer Reprasentanten 16 Die Chorfenster gestaltet nach Motiven aus Holzschnitten von Albrecht Durer zeigen die Geburt Christi die Kreuzigung die Auferstehung und das Pfingstwunder In weiteren Fenstern sind Wappen von Stadten mit Bedeutung fur die Reformation Daten zur Geschichte der Kirche und Ahnliches dargestellt Der Beleuchtung des Kirchenraumes dienen zwei grosse Radleuchter nbsp Hochaltar nbsp Kanzel mit Chorgestuhl nbsp Taufbecken nbsp Standbild von Martin Luther nbsp Sogenanntes Kirchendaten FensterGrabmale Bearbeiten Die Wittenberger Schlosskirche enthalt die Grabstatten von Angehorigen der sachsischen Herrscherhauser als auch Vertretern der Reformation und Gelehrten der Wittenberger Universitat Einige Grabstellen sind am Boden gekennzeichnet fur andere zieren eine Reihe von Epitaphen die Wande die teilweise noch vor dem Brand von 1760 entstanden sind Dazu gehoren die Grabplatte fur Kurfurst Rudolf II 1370 und seine zweite Gemahlin Elisabeth 1373 sowie eine weitere fur die Tochter aus erster Ehe Elisabeth 1353 Fur weitere Herzoge aus dem Geschlecht der Askanier liess Kaiser Wilhelm II am westlichen Ende der Kirche 1891 ein Kenotaph errichten Vor dem Hauptaltar sind die sachsischen Kurfursten Friedrich der Weise und Johann der Bestandige aus dem Haus der Wettiner beigesetzt Fur beide sind neben dem Hauptaltar zwei noch aus der alten Kirchenausstattung stammende lebensgrosse kniende Figuren in Ritterrustung aufgestellt und ihre kunstlerisch wertvollen Grabplatten aus der Werkstatt von Peter Vischer sind im Chorraum gegenuberliegend angebracht Im Kirchenschiff ist unterhalb der Kanzel Martin Luther und auf der Gegenseite Philipp Melanchthon beigesetzt Fur Luther existiert zudem eine bronzene Grabtafel wobei es sich jedoch um einen Abguss aus dem Jahr 1872 handelt Das Original des Epitaphs aus dem Jahr 1548 befindet sich in der Michaeliskirche in Jena der holzerne Entwurf als Patrize zur Herstellung der zum Giessen notwendigen Matrize in der Andreaskirche in Erfurt Weitere in der Schlosskirche beigesetzte Wittenberger Personlichkeiten sind die Mediziner Franziskus Faber Konrad Viktor Schneider und Abraham Vater die Theologen Joachim Samuel Weickmann und Johannes Meisner der Jurist Matthias Wesenbeck sowie der Jurist und Kunstler Caspar Ziegler nbsp Grabplatte Rudolfs II und seiner Gemahlin nbsp Grabplatte Friedrichs des Weisen nbsp Figur Johanns des Bestandigen nbsp Grabmal von Martin LutherOrgel Bearbeiten nbsp Ladegast Orgel mit Gehause von 1893Nach dem Kirchenbrand von 1760 baute Johann Ephraim Hubner im Jahr 1771 eine neue Orgel mit 37 Registern auf zwei Manualen und Pedal 1863 64 ersetzte der Orgelbauer Friedrich Ladegast Weissenfels das Werk in dem Gehause der barocken Vorgangerorgel das jedoch 1892 gegen ein neugotisches Eichenholz Gehause ausgetauscht wurde Das Instrument von Ladegast hatte zunachst 39 Register auf drei Manualen und Pedal 1935 erweiterte die Orgelbaufirma Wilhelm Sauer Frankfurt Oder die Disposition auf 50 Register und stattete das Instrument mit elektropneumatischen Trakturen aus 17 In den Jahren 1985 bis 1994 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma Hermann Eule Bautzen rekonstruiert und um ein Schwellwerk erweitert das einige Sauer Register einbezog Das Instrument mit insgesamt etwa 3500 Pfeifen verfugt heute uber 57 Register auf vier Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch I Oberwerk C f30 1 Lieblich Gedackt 16 0 2 Principal 0 8 0 3 Salicional 0 8 L 0 4 Flauto traverso 0 8 L 0 5 Gedackt 0 8 0 L 0 6 Octave 0 4 L 0 7 Fugara 0 4 0 8 Waldflote 0 2 L 0 9 Progressio II IV 0 2 10 Hautbois 0 8 Tremulant II Hauptwerk C f311 Principal 16 12 Bordun 16 L 13 Principal 0 8 L 14 Hohlflote 0 8 L 15 Gemshorn 0 8 L 16 Rohrflote 0 8 L 17 Octave 0 4 L 18 Spitzflote 0 4 L 19 Quinte 0 2 2 3 L 20 Octave 0 2 L 21 Mixtur IV V 0 2 L 22 Cornett II IV 0 2 L 23 Trompete 0 8 III Schwellwerk C f324 Viola d amour 16 25 Floten Principal 0 8 26 Gambe 0 8 27 Bordun 0 8 28 Quintaton 0 8 29 Unda maris 0 8 30 Salicet 0 4 31 Konzertflote 0 4 32 Nasat 0 2 2 3 33 Flautino 0 2 34 Terz 0 1 3 5 35 Harmonia aeth III 0 2 36 Mixtur IV V 0 1 1 3 37 Fagott 16 38 Trompete 0 8 39 Oboe 0 8 40 Clarine 0 4 Tremulant IV Echowerk C f341 Viola di Gamba 8 42 Fugara 8 43 Flaute amabile 8 44 Gedackt 8 0 L 45 Flauto dolce 4 L 46 Viola d amour 4 Pedal C f147 Untersatz 32 48 Principalbass 16 49 Violon 16 50 Subbass 16 51 Octavbass 0 8 52 Violoncello 0 8 53 Bassflote 0 8 54 Quintbass 0 5 1 3 55 Octavbass 0 4 56 Posaune 16 57 Trompete 0 8 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen zwei Kollektivtritte L Register von 1863 Ladegast Seit 2016 befindet sich im Chorraum eine Orgel die 1965 durch die Firma Alexander Schuke aus Potsdam errichtet wurde Das Instrument besitzt elektrische Trakturen und 20 Register 18 I Hauptwerk C g31 Principal 8 2 Quintadena 8 3 Rohrflote 8 4 Principal 4 5 Gemshorn 2 6 Mixtur IV V7 Krummhorn 8 II Nebenwerk C g30 8 Holzgedackt 8 0 9 Salicional 8 10 Blockflote 4 11 Quinte 2 2 3 12 Principal 8 13 Terz 1 3 5 14 Cymbel III Pedal C f115 Subbass 16 16 Principal Nr 1 0 8 17 Spitzflote 0 8 18 Choralbass aus Nr 1 0 4 19 Rohrbass 0 2 20 Schalmei 0 4 Glocken Bearbeiten Im Schlosskirchturm befinden sich drei 1960 von der Glockengiesserei Schilling in Apolda gegossene Glocken aus Bronze 19 Glocke Name Masse Nominal Inschrift1 Festtagsglocke 2667 kg h0 Glaubt ihr nicht so bleibt ihr nicht Jesaja 7 9 LUT 2 Sonntagsglocke 1629 kg d1 Die vollige Liebe treibt die Furcht aus 1 Joh 4 18 LUT 3 Betglocke 1126 kg e1 Seid frohlich in Hoffnung Rom 12 12 LUT Die Glocken wurden bei den Sanierungsarbeiten restauriert Jungste Entwicklung Bearbeiten2016 Eigentumerwechsel Bearbeiten Kaum wahrgenommen von der Offentlichkeit gab es 2016 2017 fur die Schlosskirche Wittenberg einen Eigentumerwechsel vom Staat zur Kirche Das Bundesland Sachsen Anhalt vertreten durch die Landesregierung mit Ministerprasident Reiner Haseloff 20 verkaufte die Schlosskirche nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten Kosten 8 1 Millionen Euro an die Evangelische Kirche in Deutschland EKD der symbolische Kaufpreis betrug 1 Euro 21 Im Gegenzug ubereignete die EKD dem Land Sachsen Anhalt das Augusteum Die EKD bezifferte in der Kirchenzeitung Glaube und Heimat die nun von ihr zu leistenden jahrlichen Unterhaltskosten fur die Schlosskirche Wittenberg mit rund 500 000 Euro 22 2019 Eintrittspreis Bearbeiten Seit 1 Dezember 2019 ist der Eintritt in die Schlosskirche Wittenberg ausserhalb von Gottesdiensten prinzipiell kostenpflichtig und betragt 2 Euro pro Person Damit folgt man dort dem Beispiel anderer viel besuchter protestantischer Gotteshauser wie etwa Berliner Dom 7 Euro Dom zu Meissen 4 50 Euro Marienkirche Lubeck 2 Euro und Nikolaikirche Stralsund 3 Euro Erhaltungsbeitrag 23 Literatur BearbeitenG Stiehr Die Schlosskirche zu Wittenberg Ubersicht ihrer Geschichte bis auf die Gegenwart Zur Sacularerinnerung an die beiden Jahre 1560 und 1760 Zusammengestellt und im Auftrage des Vereines fur Heimatkunde des Kurkreises hrsg von G Stier mit funf Holzschnitten Zimmermann Wittenberg 1860 OCLC 72855650 Digitalisat 2 von 1860 bis jetzt fortgefuhrte Auflage Zimmermannsche Buchhandlung Wittenberg 1873 OCLC 246272355 Fritz Bunger Gottfried Wentz Das Kollegiatstift Allerheiligen In Wittenberg in Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 3 Band Das Bistum Brandenburg 2 Teil Berlin 1941 S 75 164 Germania Sacra A F Abt 1 Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg Berlin 1941 ND Berlin 1963 S 75 164 Fritz Bellmann Marie Luise Harksen Roland Werner Die Denkmale der Lutherstadt Wittenberg Weimar 1979 S 79 Lageplan 80 90 Schloss 90 107 Schlosskirche Allerheiligen 235 267 Materialien zu Schloss Schlosskirche Heiltum Sibylle Harksen Die Schlosskirche zu Wittenberg Kleine Kunstfuhrer Bd 1910 11 Auflage Schnell amp Steiner Munchen 2003 ISBN 3 7954 5632 0 Bernhard Gruhl Die Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg Grosse Kunstfuhrer Bd 224 Schnell und Steiner Regensburg 2006 ISBN 978 3 7954 1798 7 Silvio Reichelt Die Schlosskirche Ein Grossprojekt preussisch deutscher Geschichtspolitik In Ders Der Erlebnisraum Lutherstadt Wittenberg Genese Entwicklung und Bestand eines protestantischen Erinnerungsortes Refo500 Bd 11 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen Bristol Conn 2013 ISBN 978 3 525 55054 0 S 67 87 Zugl Halle Saale Univ Diss 2011 Teildigitalisat in der Google Buchsuche Albrecht Liess Die Inschriften auf den Grabplatten Martin Luthers und Philipp Melanchthons in der Schlosskirche zu Wittenberg In Archivalische Zeitschrift Band 95 2017 S 391 396 Bernhard Gruhl Matthias Meinhardt Das Schloss in der Lutherstadt Wittenberg Kleiner Kunstfuhrer Nr 2908 Regensburg 2019 Mila Horky Die Erstausstattung des Neubaus der Wittenberger Schlosskirche unter Kurfurst Friedrich dem Weisen 1463 1525 furstliche Kunstpatronage auf europaischem Niveau in Leonhard Helten et al Hg Das ernestinische Wittenberg Residenz und Stadt hg im Auftrag der Stiftung LEUCOREA Petersberg 2020 S 201 220 Anke Neugebauer Mors ultima linea rerum est Die Wittenberger Schlosskirche als akademische Grablege In Das ernestinische Wittenberg Wittenberg als kursachsische Residenz Im Auftrag der Stiftung LEUCOREA hg v Leonhard Helten Enno Bunz Armin Kohnle Heiner Luck und Ernst Joachim Waschke Wittenberg Forschungen 5 Petersberg 2020 S 297 322 Digitalisat Ulrich Zimmermann Die Predigtkirche und die Querkirche Protestantischer Kirchenbau in Wurttemberg Eine Studie zur Geschichte und Theologie des Kirchenraums und zur Entstehung zweier Kirchenbautypen Neulingen 2023 S 53 64 Die Wittenberger Schlosskirche Spurensuche an der Wiege der Reformation und passim ISBN 978 3 949763 29 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlosskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website Schlosskirche Lutherstadt Wittenberg Virtueller Rundgang durch die Schlosskirche 1517 und heute Beitrag zur Ladegast Orgel auf www orgel verzeichnis de abgerufen am 16 August 2022 Beitrag zur Chororgel auf www orgel verzeichnis de abgerufen am 16 August 2022Einzelnachweise Bearbeiten Lutherstadt Wittenberg UNESCO Welterbe a b G Stiehr Hg Die Schlosskirche zu Wittenberg Ubersicht ihrer Geschichte bis auf die Gegenwart Zur Sacularerinnerung an die beiden Jahre 1560 und 1760 Zusammengestellt und im Auftrage des Vereines fur Heimatkunde des Kurkreises hrsg von G Stier mit funf Holzschnitten Wittenberg 1860 S 6f Digitalisat der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden SLUB Signatur Hist Sax H 1915 einsehbar als PDF in 1 Hans Joachim Krause Die Emporenanlage der Torgauer Schlosskapelle in ihrer ursprunglichen Gestalt und Funktion in Bau und Bildkunst im Spiegel internationaler Forschung Hg vom Institut fur Denkmalpflege der Deutschen Demokratischen Republik Zentraler Bereich Dokumentation und Publikation Berlin 1989 S 233 245 Dieter Grossmann Emporenkirchen und Kirchenemporen in Deutschland im 16 Jahrhundert in Klaus Raschzok Reiner Sorries Hg Geschichte des protestantischen Kirchenbaues Festschrift fur Peter Poscharsky Erlangen 1994 S 30 Heinz Schilling Martin Luther Rebell in einer Zeit des Umbruchs Eine Biographie Sonderausgabe C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 63741 4 S 167 f EA ebenda 2012 2 durchges Auflage 2013 Rezension H Soz u Kult Daniel Jutte Thesenanschlag Schwang Luther 1517 tatsachlich den Hammer In Frankfurter Allgemeine Zeitung 16 Juni 2014 abgerufen am 19 August 2016 Martin Luthers Thesenanschlag von Wittenberg ist sicher der beruhmteste aber langst nicht der einzige Eine Geschichte des Anschlagens von Zetteln an Kirchen Website des Evangelischen Predigerseminars Lutherstadt Wittenberg In predigerseminar de abgerufen am 8 Oktober 2016 Bilder vom Festakt 1892 In landesarchiv bw de Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 4 Oktober 2018 Website der Schlosskirchengemeinde Wittenberg In kirchenkreis wittenberg de abgerufen am 8 Oktober 2016 Komplettsanierung der Schlosskirche in Lutherstadt Wittenberg In blsa sachsen anhalt de Bau und Liegenschaftsmanagement Sachsen Anhalt abgerufen am 9 Oktober 2016 Restaurierte Schlosskirche Wittenberg feiert Wiedereroffnung In waz de WAZ 2 Oktober 2016 abgerufen am 4 Oktober 2016 Visit to Wittenberg In kongehuset dk 20 September 2016 abgerufen am 4 Oktober 2016 offizielle Website der danischen Konigin englisch Zentralmotiv des Antependiums ist die Lutherrose mit Abbildungen Friedrich Adler Schlosskirche Wittenberg Wiederherstellung Grundrisse in Atlas zur Zeitschrift fur Bauwesen hrsg v Ministerium der offentlichen Arbeiten Jg 45 1895 einsehbar als PDF in 2 Kleiner Kunstfuhrer S 14 Zur langwierigen Planung und Ausfuhrung der Tur von 1844 vgl Witte S 15 und Ferdinand v Quast Die Turen der Schlosskirche zu Wittenberg In Christliches Kunstblatt 1859 verzeichnet in der Inhalts Anzeige 1859 PDF 94 MB PDF S 3 unter Nr 3 49 Erlauterungsbericht v Quasts zu seinen Entwurfen im GStA Berlin Rep 89 H IX Sachsen 5a Kleiner Kunstfuhrer Bd 1910 S 16 Lutherstadt Wittenberg Altstadt Schlosskirche Grosse Orgel Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 16 August 2022 Lutherstadt Wittenberg Altstadt Schlosskirche Chororgel Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 16 August 2022 Bernhard Gruhl Von den Glocken der Schlosskirche in Wittenberg In Heimatkalender 2007 Drei Kastanien Lutherstadt Wittenberg 2007 S 142 Wittenberg 1990 OCLC 552588182 maschinenschr vervielf Haseloff hatte die Absicht des Eigentumerwechsels im Herbst 2016 bei einer Rede im Landtag von Sachsen Anhalt erwahnt Verhandelt wurde dies im Ausschuss fur Finanzen der dem Verkauf zustimmte Ausschussdrucksache 7 FIN 24 03 11 2016 Der Ausschuss fur Finanzen fuhrte eine Beratung durch und stimmte im Ergebnis der Eigentumsubertragung der Schlosskirche Wittenberg an die Evangelische Kirche Deutschlands zu Quelle PDF 485 kB S 2 Punkt 5 epd Positive Bilanz zur Reformationsdekade EKD Sachsen Anhalt und die Stadt Wittenberg feiern den Abschluss ihrer Rahmenvereinbarung EKD ubernimmt die Schlosskirche In ekd de 11 April 2018 abgerufen am 4 Oktober 2018 Katja Schmidtke Preussens Pracht Die Wittenberger Schlosskirche ist der Gedenkort der Reformation schlechthin Nach vierjahriger Bauzeit wird sie am 2 Oktober mit Glanz und Gloria wiedereroffnet Danemarks Konigin fertigt eigens ein Altartuch und die EKD bekommt ein neues drittes Kirchengebaude In Glaube und Heimat Druckausgabe 25 September 2016 S 13 4 spaltiger Beitrag https www evangelisch de inhalte 162956 26 11 2019 schlosskirche wittenberg touristen muessen kuenftig zahlen 51 866369 12 637947 Koordinaten 51 51 58 9 N 12 38 16 6 O Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg Eisleben Geburtshaus SterbehausWittenberg Lutherhaus Melanchthonhaus Stadtkirche Schlosskirche Normdaten Geografikum GND 4389935 3 lobid OGND AKS LCCN no96064327 VIAF 305516553 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlosskirche Lutherstadt Wittenberg amp oldid 235555277