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Martin Luthers Sterbehaus ist ein Gebaude in der Lutherstadt Eisleben am Andreaskirchplatz von dem angenommen wurde dass der Reformator Martin Luther am 18 Februar 1546 hier verstarb Nach neueren Forschungen ist jedoch das Haus des heutigen Hotels Graf von Mansfeld am Markt das tatsachliche Sterbehaus Das Haus am Andreaskirchplatz wird heute als Museum genutzt Es wurde am 1 Februar 2013 nach zweijahrigen Renovierungsarbeiten und erganzt durch einen Neubau wiedereroffnet In Eisleben befindet sich an anderer Stelle auch Martin Luthers Geburtshaus Martin Luthers vermeintliches Sterbehaus Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 2 Kunstwerke im Sterbehaus 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte Bearbeiten nbsp Luthers Sterbezimmer um 1925Das als Sterbehaus Luthers bezeichnete Gebaude steht am Andreaskirchplatz Nr 7 unmittelbar gegenuber der Eisleber St Andreaskirche in der Luther wenige Tage vor seinem Tod noch eine letzte Ordination vorgenommen hatte Das unter Denkmalschutz stehende Haus entstand nach dem Stadtbrand von 1498 und diente lange als Wohnhaus des Stadtschreibers Zur Strasse hin steht ein spatgotisches zweigeschossiges Traufenhaus welches von einem steilen Satteldach bekront wird Hofseitig entstand um 1600 ein schmaler Seitenflugel Luther war zum Todeszeitpunkt bei der mit ihm befreundeten Familie Drachstedt zu Gast Bereits im 17 Jahrhundert galt das im Besitz des Sohnes von Dr Drachstedt befindliche Haus am Andreaskirchplatz wohl irrtumlich als Sterbehaus Das wirkliche Sterbehaus ist wohl das Stadtschloss Markt 56 in dem sich heute das Hotel Graf von Mansfeld befindet 1 Dort ist neben einem Stuhl des Reformators auch das wirkliche Sterbezimmer zu besichtigen nbsp Eislebener Stadtschloss Markt 56 das tatsachliche Sterbehaus Luthers1863 erwarb der preussische Fiskus das als Sterbehaus angenommene Haus zwecks Einrichtung einer Gedenkstatte In den Jahren 1863 bis 1868 wurde das Gebaude durch Friedrich August Ritter umfangreich saniert und auch historisierend umgestaltet Die Turen und Fenster des Erdgeschosses wurden rekonstruiert Erwahnenswert hier die reich profilierten kielbogigen Fenster sowie ein gleichfalls kielbogiges Sitznischenportal Beides wurde in spatgotischen Formen rekonstruiert Die ursprungliche Raumaufteilung des Erdgeschosses mit breitem Flur zwei gewolbten Stuben und Wendelstein blieb weitgehend erhalten Das ehemals als Fachwerk errichtete Obergeschoss wurde in massiver Bauweise ausgebaut und in seinem Grundriss verandert Eine auf der Hofseite ursprunglich vorhandene Galerie wurde entfernt Im Obergeschoss finden sich gekuppelte rechteckige Fenster mit Stabwerkgewanden Der grosse Wohn und lange als Sterberaum Luthers vermutete Raum befindet sich im Obergeschoss Die dortige Balkendecke ist noch im originalen Zustand Eine dort befindliche kleine Schlafkammer hat noch die Ausstattung des 16 Jahrhunderts Am Seitenflugel wurde ein Konferenzraum erganzt Der flache Erker auf Kragbogen wurde rekonstruiert In den Jahren 1892 bis 1894 entstand die historistische Innenausstattung nach Entwurfen von Friedrich Wanderer aus Nurnberg In den Jahren 1982 83 folgte eine weitere Restaurierung Seit 1994 dient das Haus vollstandig als Museum Nach zweijahrigen Renovierungsarbeiten und der Erweiterung durch einen Neubau wurde das Museum am 1 Februar 2013 wiedereroffnet Die Plane fur die umfangreichen Sanierungs und Rekonstruktionsarbeiten im Altbau sowie den Erweiterungsbau stammen von dem Stuttgarter Architekturburo VON M Der Umgang mit der heterogenen Bausubstanz und den hohen Denkmalschutzanforderungen war eine architektonische Herausforderung Kunstwerke im Sterbehaus BearbeitenIn der Zeit nach Martin Luther wurden mehrere Kunstwerke im Haus aufgestellt So befindet sich im Wohnraum das im Jahr 1905 von William Pape geschaffene Historienbild Luthers letztes Bekenntnis Des Weiteren wird in den Ausstellungsraumen ein ursprunglich in der Sankt Andreas Kirche befindliches Epitaph fur Elisabeth Francke aus dem Jahr 1517 gezeigt Das Epitaphgemalde zeigt die Szene der Beweinung Christi wobei Christus als Schmerzensmann seine Wunden zeigt sowie die stiftende Familie Das um 1517 18 entstandene Gemalde stammt vermutlich von Hans Doring Ein weiteres im Haus befindliches Epitaphgemalde wurde 1569 von Heinrich Goding fur die Familie des Superintendenten Hieronymus Menzel geschaffen Auf dem Gemalde wird die letzte von Luther in der Sankt Andreas Kirche durchgefuhrte Ordination gezeigt Auszeichnungen BearbeitenNach den Renovierungsarbeiten und der Erweiterung bekam die neugestaltete Anlage mehrere Architekturpreise so 2013 eine Auszeichnung des Landes Sachsen Anhalt 2014 den Fritz Hoeger Preis in Gold 2015 eine Anerkennung des Deutschen Ziegelpreises und den Hannes Meyer Preis sowie 2016 den Nike in der Kategorie Atmosphare 2 Eingesetzt sind unter anderem spezielle im Wasserstrichverfahren produzierte Klinker 3 Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 Seite 470 Sabine Bree Lutherstadt Eisleben Stadtfuhrer Thedinghausen 1996 ISBN 3 9804949 0 X Burkhard Zemlin Reinhard Feldrapp Lutherstadt Eisleben Bindlach 1993 ISBN 3 8112 0804 7 Burkhard Zemlin Stadtfuhrer Lutherstadt Eisleben Bindlach 1996 ISBN 3 8112 0833 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martin Luthers Sterbehaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Stiftung Luthergedenkstatten in Sachsen Anhalt Deutsche Stiftung Denkmalschutz Lutherstiftung Memento vom 11 Oktober 2008 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten Lutherstadt Eisleben Markt 56 In Bekannte und unbekannte Lutherorte in Sachsen Anhalt Webseite Auszeichnungen Anerkennungen und Architekturpreise abgerufen am 7 Juli 2016 Gold fur Luthers Sterbehaus Abgerufen am 18 Juni 2018 Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg Eisleben Geburtshaus SterbehausWittenberg Lutherhaus Melanchthonhaus Stadtkirche Schlosskirche 51 528097 11 544324 Koordinaten 51 31 41 1 N 11 32 39 6 O Normdaten Geografikum GND 4822503 4 lobid OGND AKS VIAF 125229172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Luthers Sterbehaus amp oldid 238630233