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Heinrich Goding 1531 in Braunschweig 28 April 1606 in Dresden war ein deutscher Maler Kupferstecher Miniaturist und Schriftsteller am kursachsischen Hof in Dresden Ausmalung in der Augustusburg durch Heinrich Goding in den Jahren 1570 bis 1572Der Lohmer Altar wurde 1575 von Heinrich Goding gemalt und signiert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Publikationen 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGoding wuchs in Braunschweig auf Uber seine fruhen Jahre und seine Ausbildung zum Maler sind keine urkundlichen Belege bekannt Es wird diskutiert dass Goding seine Lehrzeit in Wittenberg bei Lucas Cranach d A absolvierte 1559 soll Goding am danischen Hof Konigs Christian III gearbeitet haben fur den er 1594 ein heute verschollenes Portrat angefertigt haben soll Wohl auf Vermittlung der Tochter Konig Christians II Kurfurstin Anna von Sachsen gelangte Goding 1562 in den Dienst des sachsischen Kurfursten August an dessen Hof er bis zu seinem Lebensende tatig war Ab 1570 wird Goding als Hofmaler bezeichnet In diesen 40 Jahren seiner Schaffenszeit diente er den Kurfursten August Christian I und Christian II Goding erhielt neben seiner Entlohnung auch eine Muhle bei Pirna und ein Fischgewasser zur Pacht uberlassen Nach seinem Tod wurde Goding im Erbbegrabnis des Kunstkammerers Tobias Beutel in einem Schwibbogen an der alten Frauenkirche beigesetzt In seiner Grabinschrift wurde er als Pictor celebberrimus bezeichnet Goding war verheiratet mit Helene 1541 1591 die vermutlich aus der Familie Beutel stammte Es sind zwei Sohne nachweisbar Andreas Goding und Heinrich Goding d J Beide waren als Maler tatig Werk Bearbeiten nbsp Kurfurst Moritz von Sachsen gemalt von Heinrich Goding 1578 nbsp Stallhofansicht des Langen Ganges mit Pferden und Turnierszenen von Heinrich Goding Anton Weck 16801564 erhielt Goding einen ersten grossen Auftrag Wandmalereien auf der Burg Stolpen auszufuhren In der Folgezeit schuf er mehrere Altare und Epitaphien z B 1575 den am Ort erhaltenen Flugelaltar fur die Kirche in Lohmen Die Hauptaufgabe Godings als Hofmaler war aber die malerische Ausstattung wettinischer Schlosser zu der neben Wand und Deckenmalerei auch die farbige Gestaltung von Tischen Banken und Gittern zahlte 1565 1567 fuhrte Goding die kunstlerische Ausgestaltung des Dresdner Kanzleihauses aus Von Ende Juni 1570 bis November 1572 schuf er im Jagdschloss Augustusburg mit Hilfe eines Gesellen und mehrerer Gehilfen die gesamte malerische Ausstattung der vier Eckhauser in Form von Wand und Deckenmalerei aber auch mittels der farbigen Gestaltung von Stuhlen Banken und der geschnitzten Hirschkopfe zur Prasentation der zahlreichen Geweihe Das Programm der Malereien umfasst die Verherrlichung der Heldentaten Kurfurst Moritz in Ungarn biblische Szenen und Darstellungen der Metamorphosen des Ovid sowie zahlreiche Tierdarstellungen Darunter befindet sich auch eine besonders umfangreiche Schilderung der Verkehrten Welt in der die Hasen die Jager jagen und bestrafen nach Hans Sachs Herausragend ist die malerische Ausgestaltung des Venussaales in dem die Malereien die gesamten Wandflachen uberziehen und die Geschichte des Amadis darstellen Goding verewigte sich hier mit einem Selbstportrat als Maler an der Staffelei Weitere Ausstattungen in den Schlossern Sitzenroda Nossen Annaburg und Freudenstein in Freiberg folgten nach 1572 Als weiteres Hauptwerk schuf Goding 1589 90 Tafelgemalde sowie Wand und Deckenmalerei im Langen Gang des Dresdner Stallhofs 1 Es handelt sich dabei vor allem um 46 ganzfigurige Herrscherportrats fiktiver wie realer Vorfahren der Wettiner dazugehorige Historienbilder sowie Turnierszenen Die Herrscherportrats sind 1942 zum Schloss Naunhof gebracht worden und sind seit 1945 verschollen wahrend die Begleitszenen zum grossen Teil erhalten geblieben sind und teilweise wieder in der Galerie zu sehen sind Turnierszenen und Pferdeportrats von der Hand Godings zierten die Hofseite des Langen Ganges Zu den Zeichnungen und Entwurfen in Gouache zahlen ein Entwurf 2 zur Bemalung der Hoffassade des Torhauses zum kleinen Schlosshof von der Schlossstrasse aus und der eines verzierten Schlittens mit einem Paar 1579 schuf Goding fur ein furstliches Stammbuch 13 Miniaturen mit Szenen aus dem Leben Christi verschollen Goding verstand es in unterschiedlichen Techniken zu arbeiten neben der Tafel der Wand und Deckenmalerei sowie Gouache Technik beherrschte Goding auch die Technik des Kupferstichs Besonders in der zweiten Lebenshalfte konzentrierte er sich zunehmend auf diese Technik Er verfasste daruber ein heute verschollenes Traktat Kunstbuchlein vonn etzen auff allerley Metall Godings publizistisches Wirken erstreckte sich daneben auf historische Themen zu denen er zum Teil Verse verfasste Heinrich der Lowe oder Illustrationen zu solchen Werken schuf Sachsen Chronik des Petrus Albinus Publikationen BearbeitenHeinrich Goding Kunstbuchlein vonn etzen auff allerley Metall auch vonn vorgulden vnnd wie man auf glass mahlen soll Heinrich Gotingers Malers zu Dressden wohl verschollen Nachweis im Bibliothekskatalog der Annaburger kurfurstlichen Bibliothek von 1574 unter Nummer 1532 Heinrich Goding Eine schone alte Histori von einem Fursten vnd Herrn Herrn Hertzogen zu Braunschweig und Luneburg In gesangsweis eingerichtet Im Jahr 1585 o O Heinrich Goding Illustrierende Kupferstiche zu Petrus Albinus Auszug der Eltisten vnd furnembsten Hist des vralten streitbarn vnd beruffenen Volks der Sachsen Dresden 1597 SLUB Hist Sax A 72 1 Onlinezugang und Das Ander Buch Der Alten Furnembsten Historien Des Streitbaren und beruffenen Volcks der Sachsen 2 aus dem dritten Buch der Sachsischen und Meissnischen Chronick Petri Albini Nivemonty Dresden 1598 SLUB Hist Sax A 72 2 Onlinezugang Heinrich Goding zusammen mit Friedrich Berg Kunstliche Wohlgeriessene Figuren der Sieben Planeten auch Sieben Wunderwercke der Welt sampt andern Wolproportionirten Figuren etc Dresden 1610 gedruckt bei Gimel BergenRezeption BearbeitenKammersekretar Heinrich Jenitz an Kurfurst August am 3 Oktober 1570 So hatt es mir an visirlichen mahlern die auch ein wenig gehirn im kopff gehabt haben gemangelt denn Benedicts der welsche Benedetto Tola ist bei Ewer Churfurstlichen Gnaden zu Torgau so ist Meister Heinrich vffm Schellenberg Heinrich Jenitz Berling 3 Angelica Dulberg zu Heinrich Godings Wirken Goding war in der 2 Halfte des 16 Jahrhunderts der bedeutendste deutsche Kunstler am sachsischen Hof der sich insbesondere auch durch seine Vielseitigkeit mit der die Bewaltigung zahlreiche verschiedenartiger Aufgaben oft in knapp bemessener Zeit verbunden ist auszeichnete Angelica Dulberg AKL 4 Literatur BearbeitenAngelica Dulberg Goding Heinrich 1531 in Allgemeines Kunstlerlexikon Online Andreas Beyer Benedicte Savoy and Wolf Tegethoff Hg Berlin Boston K G Saur 2009 Onlinezugang Ulrike Heckner Im Dienst von Fursten und Reformation Fassadenmalerei an den Schlossern in Dresden und Neuburg an der Donau im 16 Jahrhundert Munchen 1996 S 159 164 Margitta Coban Hensel Kurfurst August von Sachsen als spiritus rector der bildnerischen Schlossausstattungen in Barbara Marx Kunst und Reprasentation am Dresdner Hof Munchen Berlin 2005 S 108 130 Johann Christian Schuchardt Heinrich Godig Kurfurstlich sachsischer Hofmaler in Archiv fur die zeichnenden Kunste mit besonderer Beziehung auf Kupferstecher und Holzschneidekunst und ihre Geschichte 1 1855 S 94 101 Karl Berling Der kursachsische Hofmaler und Kupferstecher Heinrich Goding in Neues Archiv fur Sachsische Geschichte und Altertumskunde 8 1 und 2 Heft 1887 S 290 346 Andreas Andresen Heinrich Godig in Andresen Andreas Hg Der deutsche Peintre Graveur oder die deutschen Maler als Kupferstecher nach ihrem Leben und ihren Werken von dem letzten Drittel des 16 Jahrhunderts bis zum Schluss des 18 Jahrhunderts und in Anschluss an Bartsch s Peintre Graveur an Robert Dumesnil s und Prosper de Beaudicour s franzosischen Peintre Graveur Bd 1 Leipzig 1872 S 71 98 Paul Zimmermann Heinrich Godings Gedicht von Heinrich dem Lowen in Beitrage zur Geschichte der Deutschen Sprache und Literatur 13 1888 S 278 310 Carl Clauss Heinrich Godig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 319 Godig Heinrich Indexeintrag Deutsche Biographie OnlinezugangWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Goding Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vorkriegsaufnahme in der Deutschen Fotothek Digitalisat in der Deutschen Fotothek Karl Berling Hofmaler und Kupferstecher Heinrich Goding Angelica Dulberg Heinrich Goding der Altere Normdaten Person GND 123107040 lobid OGND AKS VIAF 8286467 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goding HeinrichALTERNATIVNAMEN Goding Heinrich Gotting Heinrich Godiger Heinrich Goddigen Heinrich Goding Heinrich Godingen Heinrich Godeck Heinrich Goddeck Heinrich Gotting Heinrich Goding Heinrich der AltereKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Kupferstecher MiniaturistGEBURTSDATUM 1531GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 28 April 1606STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Goding amp oldid 222243147