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Matthias Wesenbeck 25 Oktober 1531 in Antwerpen 5 Juni 1586 in Wittenberg auch Mathaeus Wesenbeck latinisiert Wesenbecius war einer der bedeutendsten flamischen Juristen des fruhen usus modernus pandectarum Matthias WesenbeckMonument fur Matthias Wesenbeck in der Schlosskirche Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lehre 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenSeit 1545 studierte Wesenbeck an der Universitat Lowen wo er sich zum Rechtsstudium unter Gabriel Mudaus 1500 1560 hingezogen fuhlte und erwarb sich dort 1550 das Lizentiat der Rechtswissenschaften Seit 1552 setzte er das Studium der Sieben Freie Kunste und der Rechtswissenschaften in Paris fort Da er sich dem Protestantismus anschloss musste er sein Domizil verlassen Als Anhanger der lutherischen Lehre ging er nach Sachsen als unter Philipp II die Inquisition in den Niederlanden zunahm Er wendete sich nach Deutschland und immatrikulierte sich 1558 an der Universitat Jena wo er als D cons et prof puh in den Matrikeln der juristischen und philosophischen Fakultat verzeichnet ist Nachdem er dort Vorlesungen gehalten hatte promovierte er zum Doktor der Rechte heiratete die Tochter des Kanzlers Franz Burkhard und wurde 1561 Dekan der juristischen Fakultat 1569 ging er als Nachfolger Johann Schneidewins an die Universitat Wittenberg Dort ubernahm er die Vorlesungen des Codex am 15 August uber eine Rede des Papinianus Eine Berufung an die Universitat Heidelberg scheiterte an seinen Forderungen Wesenbeck beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Universitat war dabei 1571 Prorektor und 1573 Rektor der Einrichtung Auch war er Geheim und Appellationsrat bei Kurfurst August von Sachsen und Beisitzer im kurfurstlichen Hofgericht am Schoppenstuhl Kaiser Maximilian bestatigte 1571 in Prag seinen alten Adel aus den Niederlanden nebst der Freiheit das Wappen auch in Deutschland zu fuhren In Wittenberg erlangte er Ansehen dadurch dass er 1576 eine Sammlung seiner Rechtsgutachten anlegte welche auf acht Bande anwuchs Des Weiteren verfasste er einen Kommentar zu den Pandekten welcher zuerst 1565 erschien und in Wittenberg unter Einbeziehung des Codex fortgesetzt wurde Dieser ist fast ein Jahrhundert in Gebrauch geblieben Weitere Werke erschienen unter dem Titel Exempla jurisprudentiae 1572 Sammlung von Reden und ein Tractatus de feudis der direkt aus seinen Vorlesungen hervorging Lehre BearbeitenSeine Bedeutung fur die Rechtswissenschaft liegt in seinem Kommentar zu den Pandekten in dem er die einzelnen Titel systematisch behandelt und zugleich den Bezug zu der juristischen Praxis herstellt Wesenbeck war der massgebliche Jurist des fruhen usus modernus pandectarum der sich fur die Klagbarkeit aller Vertrage auch der einfachen sog pacta nuda aussprach Damit hat er den Grundstein fur die heutige Vertragslehre gelegt Ein Teil der Werke Wesenbecks wurde in den Index Librorum Prohibitorum aufgenommen Beanstandet wurden von der Inquisition vor allem seine Lehren zum Eherecht insbesondere die Moglichkeit der Ehescheidung im Fall von Ehebruch und Desertion d h boswillem Verlassen Auch fur den an der Scheidung schuldigen Teil liess Wesenbeck die Wiederverheiratung zu Familie BearbeitenWesenbeck war das zwolfte von 13 Kindern von denen die zwolf Jungen Namen der Apostel trugen so der Eintrag in der Allgemeinen Deutschen Biographie ADB In Zedlers Universallexikon heisst es aber Wesenbeck selbst habe 13 Kinder gehabt wobei die Sohne die Namen der zwolf Apostel getragen hatten Sein gleichnamiger Sohn und der gleichnamige Enkel waren ebenfalls Juristen Der Sohn lebte 1590 in Zerbst und wurde 1592 erster Rechtslehrer in Altdorf bei Nurnberg Der 1600 geborene Enkel war brandenburgischer Staatsmann Die Witwe Wesenbecks 1605 zog 1602 nach Zerbst weil sie wegen ihrer Tendenz zum reformierten Glauben zu stark bedrangt wurde Die Tochter Katharina Wesenbeck ehelichte den Juristen und Kanzler in Zerbst Laurentius Biedermann Der Sohn Victorin Wesenbeck Marz 1621 in Torgau war verheiratet mit Judith der Tochter des Torgauer Syndikus Balthasar Sommer Werke BearbeitenParatitla in Pandectarum iuris civilis libros quinquaginta online Internet Archive 1566 erschienener Kommentar zu den Pandekten Tractatus et responsa quae vulgo consilia appelantur1576 veroffentlichte Sammlung seiner Rechtsgutachten Tractatus de feudisLiteratur BearbeitenR Dekkers Het humanisme en de rechtswetenschap in de Nederlanden 1938 S 191 258 A Ahsmann Wesenbeck Matthaeus In Gerd Kleinheyer und Jan Schroder Hrsg Deutsche und Europaische Juristen aus neun Jahrhunderten 4 Auflage Heidelberg 1996 ISBN 3 8252 0578 9 G Becker Deutsche Juristen und ihre Schriften auf den romischen Indices des 16 Jahrhunderts 1970 S 193 199 K P Nanz Die Entstehung des allgemeinen Vertragsbegriffs im 16 bis 18 Jahrhundert 1985 S 85 94 Polykarp Leyser der Altere Leichenpredigt Matthaeus Wesenbeck 1586 siehe auch Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 4 R 3864 Wolfgang Klose Das Wittenberger Gelehrtenstammbuch Das Stammbuch von Abraham Ulrich 1549 1577 und David Ulrich 1580 1623 Mitteldeutscher Verlag Halle 1999 ISBN 3 932776 76 3 Alfred Sollner Zu den Literaturtypen des deutschen Usus modernus In Ius Commune Band 2 1969 S 167 186 online Johann August Ritter von Eisenhart Wesenbeck Matthaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 134 138 Wesenbek Matthaus In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 55 Leipzig 1748 Sp 771 773 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthias Wesenbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Matthias Wesenbeck in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 11757287X lobid OGND AKS LCCN n91124249 VIAF 50006585 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wesenbeck MatthiasALTERNATIVNAMEN Wesenbeck MathaeusKURZBESCHREIBUNG flamischer JuristGEBURTSDATUM 25 Oktober 1531GEBURTSORT AntwerpenSTERBEDATUM 5 Juni 1586STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Wesenbeck amp oldid 238501354