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Als Reichsschwert wird im deutschsprachigen Raum das zu den Reichskleinodien der romisch deutschen Konige und Kaiser des Heiligen Romischen Reiches gehorende Schwert bezeichnet Reichsschwert und Scheide im Kunsthistorischen Museum WienDetailIm Allgemeinen ist dies die Bezeichnung eines bestimmten Schwertes das als Staatssymbol einer Monarchie die Macht Starke und Wehrhaftigkeit eines Reiches darstellt So existieren oder existierten Reichsschwerter beispielsweise in England Schottland Preussen Danemark Norwegen Ungarn den Niederlanden dem Westfrankischen Reich und Japan Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt jedoch auf einer Beschreibung des Reichsschwertes des Heiligen Romischen Reiches mit seiner Geschichte seinem Aussehen und seiner Bedeutung fur das Reich Da der Ursprung dieses Schwertes dem heiligen Mauritius zugeschrieben wurde bezeichnet man es auch als Mauritiusschwert Das Schwert uberreichte der Papst dem romisch deutschen Kaiser bei seiner Kronung als Zeichen der weltlichen Macht die er aus der Hand Gottes erhalt Beim anschliessenden Auszug aus der Kirche wurde es dem neuen Kaiser vom Schwertfuhrer mit der Spitze nach oben als Zeichen der weltlichen Macht und Gewalt vorangetragen Es ist heute unter der Inventarnummer SchK XIII 17 in der Weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 1 1 Klinge Parierstange Griff und Knauf 1 2 Scheide 2 Geschichte 2 1 Entstehung des Schwertes 2 2 Entstehung der Scheide 2 3 Erste Erwahnungen 2 4 Nurnberg und Wien 2 5 Nach dem Ende des Heiligen Romischen Reiches 3 Bedeutung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenAussehen Bearbeiten nbsp Das Reichsschwert von beiden Seiten in der Mitte das Zeremonienschwert kolorierter Kupferstich von Johann Adam Delsenbach aus dem Jahre 1751Klinge Parierstange Griff und Knauf Bearbeiten nbsp Schwertfegermarke 1 Das Schwert hat insgesamt eine Lange von 110 cm und die 95 3 cm lange Klinge besteht aus Stahl Die spitz zulaufende Klinge ist mehrfach nachgeschliffen worden und zeigt auf jeder Seite eine eingeschlagene Schwertfegermarke in Gestalt eines Kreises in dem ein Kruckenkreuz also ein Kreuz mit Querbalken an den 4 Enden einbeschrieben ist 2 Die Parierstange und der Knauf sind schwach vergoldet und der Griff wurde mit einem gestuckelten Silberdraht umwickelt Dieser Draht ist wohl eine neuzeitliche Erganzung aus dem 16 oder 17 Jahrhundert konnte aber auch bereits zur Zeit der Entstehung angebracht worden sein Das Schwert war zum feierlichen Tragen mit der Spitze nach oben bestimmt dies kann man aus der Anordnung der Arbeiten auf der Scheide deutlich erkennen Ausserdem ist nur in dieser Haltung eine der auf beiden Seiten der Parierstange eingravierten Inschriften lesbar zwischen deren Wortern einfache Punkte stehen CHRISTVS VINCIT CHRISTVS REIGNAT CHRISTVS INPERAT Christus siegt Christus herrscht Christus gebietet Wenn das Schwert abwarts gerichtet wird oder am Schwertgurt hangt ist die auf der anderen Seite angebrachte kurzere Inschrift lesbar Zwischen den Wortern stehen hier Doppelpunkte CHRISTVS VINCIT CHRISTVS REINAT Christus siegt Christus herrscht Die erste Inschrift musste aber eigentlich lauten Christus vincit Christus regnat Christus imperat fett geschrieben die korrekte lateinische Schreibweise Der Kunsthistoriker Julius von Schlosser vertrat auf Grund dieser sprachlichen Eigentumlichkeit im Jahre 1918 die Ansicht dass dies auf eine Herkunft des Schwertes aus dem romanischen Sprachraum speziell Sizilien hindeutet Nach Ansicht heutiger Forscher handelt es sich dabei um das Mittellatein eines Schreibers dessen Sprache nord oder auch sudfranzosisch sein kann wobei die Schreibung des Lateins der dortigen tatsachlichen Aussprache angepasst wurde Die Inschrift ist der Name eines dreiteiligen christlichen Lobgesanges mit dem im Mittelalter das Volk nach der Kronung dem Herrscher huldigte Dieser Gesang soll in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts entstanden sein und wurde wohl erstmals bei der Kronungsliturgie zu Ostern des Jahres 774 nach der Eroberung des Langobardenreiches durch Karl den Grossen verwendet Er blieb bis zum Jahre 1209 verbindlich bis Papst Innozenz III eine neue Kronungsordnung einfuhrte Der pilzformige Knauf 3 tragt auf der einen Seite das eingravierte Wappen Ottos IV ein halber Adler und drei schreitende Lowen Dieses steht auf dem Kopf und konnte ebenso wie eine der beiden Inschriften auf der Parierstange nur erkannt werden wenn dem Kaiser das Schwert mit erhobener Spitze vorangetragen wurde Die andere Seite tragt ein Wappen mit dem Reichsadler das hingegen dann erkennbar war wenn das Schwert gesenkt oder am Schwertgurt getragen wurde Der untere Rand des Knaufes tragt die lateinische Inschrift BENEDICTVS DO minv S DE v S QVI DOCET MANV s Gepriesen sei mein Herr und Gott der meine Hande kampfen lehrt 4 Der Schrifttyp ahnelt der Gravur auf der Parierstange Daraus kann man schliessen dass beide zur gleichen Zeit angebracht wurden Scheide Bearbeiten Die Scheide des Schwertes ist 101 cm lang und aus Olivenholz gefertigt Sie ist mit vierzehn goldgetriebenen Platten auf denen Herrschergestalten dargestellt sind geschmuckt Zwischen den Platten sitzen Emailplattchen Dieses Bildprogramm ist mehr als 100 Jahre alter als das Schwert selbst und zahlt zweifellos zu den schonsten Arbeiten seiner Art Alle Herrscher tragen eine Krone auf ihrem Haupt Nur bei einer Darstellung ist links und rechts des Kopfes der Schriftzug L REX Konig L eingraviert Diese Darstellung zeigt wie der Vergleich mit anderen Quellen nahelegt den letzten karolingischen Herrscher Ludwig IV das Kind der von 900 bis 911 herrschte und als einziger der dargestellten Herrscher nicht zum Kaiser gekront wurde Damit konnte auf einfache Weise die Personenfolge genau bestimmt werden Die Goldplatten zeigen die historische Reihe von Karl dem Grossen bis zu Heinrich III dem salischen Kaiser aus dem Wormser Raum Dabei handelt es sich bei den dargestellten Personen ausschliesslich um romisch deutsche Konige und Kaiser Westfrankische und italienische Konige die zu Kaisern gekront wurden sind auf der Scheide nicht dargestellt Ebenso blieb die Reichsteilung von 876 unberucksichtigt Von den drei Sohnen Ludwig des Deutschen ist nur Karl III der Dicke vertreten welcher als einziger der drei Kaiser wurde und das Reich unter seiner Herrschaft wiedervereinigt hatte Die Herrscher auf der Scheide wurden folgendermassen identifiziert in Klammern die Zeit der Herrschaft Vorderseite 1 8 Ruckseite 9 14 Karl der Grosse 768 814 Ludwig der Fromme 814 840 Ludwig der Deutsche 843 876 Karl III der Dicke 876 887 Arnolf von Karnten 887 899 Ludwig IV das Kind 900 911 Konrad I 911 918 Heinrich I 919 936 Otto I der Grosse 936 973 Otto II 973 983 Otto III 980 1002 Heinrich II 1002 1024 Konrad II 1024 1039 Heinrich III 1039 1056 Auf den Reliefs sind die vierzehn Herrscher in Frontansicht in vollem Ornat dargestellt Sie stehen breitbeinig mit ihren Insignien dem Zepter und dem Reichsapfel in den Handen mit zumeist vor der Brust angewinkelten Armen Vier Herrscher tragen anstelle des Zepters einen langen Stab den sie mit dem linken Arm seitlich neben sich halten Die folgenden Bilder sind Beispiele fur die Darstellungen der Herrscher auf der Scheide Sie stammen aus einem der detaillierten Kupferstiche von Delsenbach die dieser im Jahr 1751 vom Reichsschwert und von den anderen Reichskleinodien anfertigte nbsp Karl der Grosse nbsp Ludwig der Deutsche nbsp Ludwig IV das Kind nbsp Otto I der Grosse nbsp Konrad II Diese Stiche wurden erst im Jahre 1790 veroffentlicht Auf Grund des Detailreichtums dokumentierten sie gleichzeitig den damaligen Zustand des Schwertes und der Scheide Ein Vergleich mit heutigen Fotos zeigt jedoch dass Delsenbach zwar sehr sorgfaltig gearbeitet hat ihm aber trotzdem einige Fehler unterliefen So stellt er einige Gurtelenden und Schuhe der Herrscher nicht korrekt dar Ausserdem fehlt die Schwertfegermarke auf dem Schwert Heute bieten die Stiche wichtige Hinweise auf das ursprungliche Aussehen der Scheide da drei Goldbleche mittlerweile so stark zerdruckt sind dass man nur noch mit Hilfe der Stiche eine Vorstellung von dem tatsachlichen Aussehen der darauf befindlichen Reliefs gewinnen kann Geschichte BearbeitenEntstehung des Schwertes Bearbeiten Wahrscheinlich haben bereits Otto I und seine Nachfolger ein oder mehrere wertvolle Schwerter in ihrem Kronschatz besessen Diese wurden wohl spater durch das heute erhaltene ersetzt So befindet sich zum Beispiel im Essener Domschatz ein reich geschmucktes Schwert mit goldbeschlagener Scheide das vermutlich Otto III gestiftet hat Diese Waffe konnte eine Vorgangerin des Reichsschwertes sein denn die Darstellungen auf den Scheiden der beiden Schwerter ahneln sich Nach Untersuchungen von Mechthild Schulze Dorrlamm 1995 die Mitte der 1990er Jahre archaologische Untersuchungen am Reichsschwert und an anderen Teilen der Reichskleinodien durchfuhrte stammt das gesamte Schwert vom Ende des 12 Jahrhunderts Es wurde wohl fur Kaiser Otto IV angefertigt Diese Datierung legt das Wappen Ottos im Knauf nahe Sehr wahrscheinlich wurde das Schwert fur Ottos Kronung zum romisch deutschen Konig am 12 Juli 1198 in Aachen hergestellt Es diente wohl als Ersatz fur das alte Schwert aus der Salierzeit das sich wie die anderen Reichskleinodien noch im Besitz des Gegenkonigs Philipp von Schwaben befand Wie auch bei den anderen Reichskleinodien beispielsweise der Reichskrone gibt und gab es jedoch auch andere Datierungen So wurde 1926 durch L Speneder die These vertreten dass die Waffe eine typische Waffe des 11 Jahrhunderts sei und genauso wie die Scheide zu Zeiten Heinrichs III entstanden ist Lediglich der Knauf sei eine Hinzufugung unter Otto IV Spater setzte sich die Auffassung durch dass das Schwert im 12 Jahrhundert entstanden ist So datierte der Historiker Erben das Schwert zwischen 1130 und 1194 und vermutete dass es in Sizilien geschaffen wurde In den 1980er Jahren vertraten Fillitz und Trnek die Auffassung wobei sie teilweise altere Vermutungen revidierten dass das gesamte Schwert zwischen 1198 und 1230 zu datieren sei Auf Grund der Inschriften auf der Parierstange in romanischem Mittellatein konnte als Ursprungsland Frankreich in Frage kommen Damit in Zusammenhang konnte der Umstand stehen dass Otto IV der zweite Sohn Heinrichs des Lowen war und seine Jugend am Hof seines Onkels des Konigs von England verbrachte Von diesem wurde er bereits vier Jahre vor seiner Konigswahl zum Grafen von Poitou und Herzog von Aquitanien ernannt Die zusatzliche Bezeichnung Mauritiusschwert tragt das Schwert seit Karl IV der auch die anderen Teile der Reichskleinodien gern in Zusammenhang mit bedeutenden Heiligen brachte Dem fruhchristlichen Martyrer Mauritius wurde bereits im 11 Jahrhundert die Heilige Lanze zugesprochen Im Mittelalter war er das Vorbild aller christlichen Ritter Ausserdem stand er in so hohem Ansehen dass er zeitweise der Patron des Reiches war Entstehung der Scheide Bearbeiten Die Scheide des Reichsschwertes wird auf Grund der dargestellten Herrscher Heinrich III er ist der letzte auf der Scheide dargestellte Konig oder seinem Nachfolger Heinrich IV zugeschrieben Genaue Untersuchungen der Scheide legen jedoch nahe dass die Schwertscheide nur in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts entstanden sein kann Sie wurde demnach erst fur Heinrich IV 1056 1106 hergestellt Dafur spricht auch dass gerade Heinrich IV in der Zeit des Investiturstreits versuchen musste die Rechtmassigkeit seines Herrschaftsanspruches zu dokumentieren Somit ist dies ein zusatzliches Indiz dafur dass die Scheide fur die Kaiserkronung Heinrichs IV im Jahr 1084 in Rom bestimmt war Die Details der Herstellung unter anderem die Verwendung echten byzantinischen Emails Umrahmung der Bildfelder Kleidung der Herrscher etc die sonst nur bei byzantinischen und italienischen Arbeiten dieser Zeit zu finden sind und die Verwendung von Olivenholz fur den Scheidenkorpus legen nahe dass die Scheide in Italien gefertigt wurde Ausserdem hielt sich Heinrich IV die drei Jahre vor seiner Kronung ausschliesslich in Italien auf Damit ist klar dass die Scheide ursprunglich nicht fur das heutige Reichsschwert bestimmt war sondern etwas mehr als 100 Jahre alter ist Dafur sprechen auch die unterschiedliche Verwendung der Edelmetalle und stilistische Merkmale Warum die Scheide spater weiterverwendet wurde und zum Reichsschwert hinzugefugt wurde lasst sich nur spekulieren Neben der aussergewohnlichen Schonheit kann eventuell auch eine Neuinterpretierung der Herrscherreihe dem Auftraggeber des Reichsschwertes Otto IV gelegen gekommen sein Erste Erwahnungen Bearbeiten nbsp Erste detailgetreue Darstellung des Reichsschwertes hinten und des Zeremonienschwertes vorne In einem Brief einer Hofdame von Elisabeth von Aragon der Gemahlin Friedrich III des Schonen aus dem Jahre 1315 findet sich die erste schriftliche Erwahnung des Reichsschwertes als Mauritiusschwert In einer Inventarliste der Burg Trifels aus dem Jahr 1246 heisst es hingegen lediglich zwey swert mit zweyn scheiden gezieret mit edelem gesteyne Es handelt sich also um zwei Schwerter mit edelsteingeschmuckter Scheide Hiermit durften wohl das Reichsschwert und das Zeremonienschwert gemeint sein Ein alterer schriftlicher Beleg als diese Inventarliste ist nicht bekannt Die altesten bekannten bildlichen Darstellungen stammen erst aus dem 15 Jahrhundert jedoch besitzen die zwei auf einem Holzschnitt der Reichskleinodien von Hans Sporer dargestellten Schwerter keinerlei Ahnlichkeit mit dem Reichsschwert beziehungsweise dem Zeremonienschwert Die erste detailgetreue Darstellung des Schwertes entstand erst im 17 Jahrhundert Auf dem hier gezeigten Kupferstich eines unbekannten Kunstlers ist das Reichsschwert gekreuzt mit dem Zeremonienschwert zu sehen Nurnberg und Wien Bearbeiten Seit das Schwert Ende des 12 Jahrhunderts den Reichskleinodien hinzugefugt wurde ist sein Schicksal untrennbar mit dem der anderen Reichskleinodien verbunden Fur eine detailliertere Darstellung der Geschichte der Reichskleinodien siehe deshalb Geschichte der Reichskleinodien Das Schwert und die anderen Reichskleinodien wurden wahrend des Spatmittelalters an verschiedenen Orten aufbewahrt so zum Beispiel in der Burg Karlstejn bei Prag auf der Reichsburg Trifels in der Reichsabtei Hersfeld Im Jahre 1423 erhielt Nurnberg von Sigismund den Auftrag die Reichskleinodien auf ewige Zeiten unwiderruflich und unanfechtbar aufzubewahren Dies wurde notwendig da aufgrund der Hussitenkriege der damalige Aufbewahrungsort in Prag nicht mehr sicher war Da nach dem Sieg der franzosischen Revolution im Jahre 1789 und dem Sturz des Konigtums die anschliessenden Koalitionskriege die die Monarchie wiederherstellen sollten auch auf Deutschland ubergriffen waren die Reichskleinodien in Nurnberg nicht mehr sicher Deshalb wurden sie im Jahr 1800 in einer geheimen Aktion nach Wien an den Sitz des damaligen Kaisers verbracht Bis auf ein Intermezzo von 1938 bis 1946 ruhen das Schwert und die anderen Reichskleinodien seitdem in der Weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg und werden dort ausgestellt Nach dem Ende des Heiligen Romischen Reiches Bearbeiten Im Gegensatz zu den anderen Reichskleinodien wurde das Reichsschwert auch nach dem Ende des Heiligen Romischen Reiches im Jahre 1806 noch einige Male fur reprasentative Zwecke verwendet So wurde es beispielsweise im Jahr 1838 bei der Kronung Ferdinands I in Mailand bei der Tiroler Erbhuldigung im gleichen Jahr bei der Eroffnung des osterreichischen Reichsrates und anderen offiziellen Anlassen und letztmals bei der Kronung des Kaisers Karl I als Karl IV zum Konig von Ungarn im Jahr 1916 eingesetzt Um Hitlers Interesse an einer Ruckfuhrung der Reichskleinodien nach Nurnberg zu wecken uberreichte ihm 1935 der damalige Nurnberger Oberburgermeister Willy Liebel eine Nachbildung des Reichsschwertes mit den markigen Worten Das deutsche Reichsschwert dem Fuhrer aller Deutschen Bedeutung BearbeitenDas Uberreichen des Schwertes bei der Kronung durch den Papst sollte den Herrscher daran erinnern dass er der Verteidiger des Reiches und der Kirche war Er empfing es im ubertragenen Sinne also aus den Handen der Apostel Petrus und Paulus Die Darstellung der Herrscher auf der Scheide war politisches Programm Heinrich IV musste zu Zeiten des Investiturstreites angesichts des uber ihn verhangten Kirchenbanns und nach Kampfen gegen zwei Gegenkonige auf die Rechtmassigkeit seines Herrschaftsanspruches besonderen Wert legen Mit der luckenlosen Herrscherreihe von Karl dem Grossen bis zu seinem Vorganger Heinrich III demonstrierte Heinrich IV dass er der einzig legitime Nachfolger der karolingischen Herrscher war Damit stellt dieses Schwert mit seiner Scheide neben der Abbildung eines starken Traditionsbewusstseins auch eine fruhe Form der Propaganda dar Die Schwertscheide ist somit als Herrschaftszeichen und konigliche Selbstdarstellung auch der Ausdruck des schweren Kampfes zwischen Kirche und Kaiser Weiterhin hat die Darstellung der vierzehn Herrscher wahrscheinlich auch religios symbolischen Charakter Die Vierzehn als Verdoppelung der heiligen Zahl 7 und dreimal 14 ist die Zahl der Ahnen die Matthaus in seinem Stammbaum von Abraham bis Jesus erwahnt Da ist solch eine biblische Vorlage fur die Herrscherreihe nicht ausgeschlossen zumal die Zahl Vierzehn so gut zur Zahl der Vorfahren passt die den Thron des Heiligen Romischen Reiches bis Heinrich IV innehatten Siehe auch BearbeitenReichsschwert der norwegischen Reichsinsignien Reichsschwert Schottlands Reichsschwert JapansLiteratur BearbeitenHermann Fillitz Die Insignien und Kleinodien des Heiligen Romischen Reiches Schroll Wien u a 1954 Mechthild Schulze Dorrlamm Das Reichsschwert Ein Herrschaftszeichen des Saliers Heinrich IV und des Welfen Otto IV Romisch Germanisches Zentralmuseum Monographien Bd 32 Mit dem Exkurs Der verschollene Gurtel Kaiser Ottos IV Thorbecke Sigmaringen 1995 ISBN 3 7995 0391 9 Mechthild Schulze Dorrlamm Schwerter des 10 Jahrhunderts als Herrschaftszeichen der Ottonen Zu den Vorlaufern des Reichsschwerts und zu dessen Imitationsformen In Jahrbuch des Romisch germanischen Zentralmuseums Mainz Band 59 2012 S 609 651 Digitalisat Jan Keupp Hans Reither Peter Pohlit Katharina Schober Stefan Weinfurter Hrsg die keyserlichen zeychen Die Reichskleinodien Herrschaftszeichen des Heiligen Romischen Reiches Schnell Steiner Regensburg 2009 ISBN 978 3 7954 2002 4 Sabine Haag Hrsg Meisterwerke der Weltlichen Schatzkammer Kurzfuhrer durch das Kunsthistorische Museum 2 Kunsthistorisches Museum Wien 2009 ISBN 978 3 85497 169 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichsschwert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur zum Reichsschwert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kaiserliche Schatzkammer Wien Das Reichsschwert Mauritiusschwert Anmerkungen Bearbeiten Darstellung nach Schulze Dorrlamm Das Reichsschwert 1995 S 21 Fillitz S 36 und Schulze Dorrlamm 1995 S 19 Schulze Dorrlamm Das Reichsschwert 1995 S 13 Ps 18 3 Ps 18 35 Von David Gelobt sei der HERR mein Fels der meine Hande kampfen lehrt und meine Fauste Krieg zu fuhren nbsp Dieser Artikel wurde am 10 November 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4366151 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsschwert amp oldid 237181994