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Caspar Aquila auch Kaspar Aquila lateinisch Adler eigentlich Johann Kaspar Adler 7 August 1488 in Augsburg 12 November 1560 in Saalfeld Saale war ein lutherischer Theologe der Reformation Caspar Aquila 1488 1560 Abbildung aus dem 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenAquila wurde als Sohn des Syndikus Leonard Adler in Augsburg geboren Nach dem Besuch der Schule in seiner Vaterstadt und der Lateinschule in Ulm begann er ein Studium in Leipzig 1513 wechselte er an die Universitat Wittenberg In Wittenberg wurde er am 3 Marz 1513 Baccalaureus an der Philosophischen Fakultat Nach seinem Theologiestudium wirkte er bei dem Reichsritter Franz von Sickingen als Feldprediger und ubernahm 1516 eine Pfarrstelle in Jengen Dort wurde er mit den Schriften Luthers vertraut heiratete und predigte im lutherischen Sinne womit die Reformation eingefuhrt wurde Dies wiederum erregte den Unwillen seines Bischofs Christoph von Stadion in Augsburg der ihn in Dillingen 1520 gefangensetzen liess Nach einem halben Jahr kam er wieder frei und begab sich nach Wittenberg Als er 1521 den akademischen Grad eines Magisters erworben hatte verpflichtete ihn Sickingen wieder um die Ausbildung seiner Sohne auf der Ebernburg zu ubernehmen Nach der Einnahme der Burg durch die Truppen des Erzbischofs von Trier Richard von Greiffenklau zu Vollrads am 6 Juni 1523 und dem Tod seines Dienstherrn ging Aquila wieder nach Wittenberg zuruck Dort predigte er in der Schlosskirche gab Unterricht in der hebraischen Sprache und half Martin Luther bei der Ubersetzung des Alten Testaments der Lutherbibel Im Jahr 1527 ubernahm er auf Luthers Empfehlung die Stadtpfarrstelle in Saalfeld und wurde ein Jahr spater dort zum Superintendenten ernannt Beachtlich ist hier seine Wirksamkeit auf dem Gebiet des Schulwesens und der Armenfursorge 1530 war er auch auf dem Augsburger Reichstag als das grundlegende Bekenntnis der protestantischen Stande die Confessio Augustana erfolgte Obwohl er mit Philipp Melanchthon einen regen Briefkontakt pflegte vertrat er im antinomistischen Streit innerlich die Position des Johann Agricola Denn er betrachtete die zehn Gebote als Anleitung zur Erkenntnis des Willens Gottes und deren Befolgung als Beweis des Glaubens Als nach der Niederlage in der Schlacht bei Muhlberg die Wittenberger Kapitulation am 19 Mai 1547 unterzeichnet wurde und damit der Schmalkaldischen Krieg zu Ungunsten seines Kurfursten Johann Friedrich I endete schickte er diesem eine Trostschrift Dies erklart auch dass er zum entschiedenen Gegner des Augsburger Interims und der Leipziger Artikel wurde Als sein Wegbegleiter Johann Agricola versuchte ihn fur dieses zu gewinnen richtete er eine scharfe Schrift Wider den spottischen Lugner und unverschamten Verleumder M Islebium Agricolam gegen diesen Versuch Der Kaiser Karl V war uber solchen Widerstand erbost so dass er auf Aquilas Kopf 5000 Gulden aussetzte Um sein Leben bangend fand er Zuflucht bei Katharina Grafin von Schwarzburg In der Grafschaft Henneberg fand er als Dekan in Schmalkalden Unterschlupf und ging spater nach Untermassfeld Eine Berufung nach Preussen lehnte er ab da er als Gnesiolutheraner ein Gegner Andreas Osianders und Georg Majors war Nach dem Abschluss des Passauer Vertrages von 1552 kehrte Aquila nach Saalfeld zuruck und hielt sich in theologischen Glaubensfragen starker zuruck Er wurde zwar noch an das Weimar Konsortium berufen verstarb jedoch in Ruhe am langjahrigen Wirkort in Saalfeld 1560 Friedrich Schiller schreibt uber ihn in seinem Text Herzog Alba bei einem Fruhstuck auf dem Schlosse zu Rudolstadt im Jahr 1547 Unter diesen protestantischen Predigern war ein gewisser Caspar Aquila Pfarrer zu Saalfeld der in jungeren Jahren der Armee des Kaisers als Feldprediger nach den Niederlanden gefolgt war und weil er sich dort geweigert hatte eine Kanonenkugel zu taufen von den ausgelassenen Soldaten in einen Feuermorser geladen wurde um in die Luft geschossen zu werden ein Schicksal dem er noch glucklich entkam weil das Pulver nicht zunden wollte Werke Bearbeiten nbsp Wider den spottischen Lugner und unverschamten Verleumder M Isleblum AgricolamDes kleinen Catechismi Erklerung mit schonen Christlichen exempeln vnd gewaltigen spruechen der Heyligen schrifft durch M Casparum Aquilam Pfarrherr zu Salfeld widerumb newlich gebessert vnd gemehret 1540 Digitalisat Ein sehr u hoch notige Ermanung an das kleine blode verzagte Christlich heufflein das sie in diesem erschrecklichem und letzten Theil der Zeit Gottes ewig Wort frolich bekennen sollen wider des Teuffels Finsternis Lugen und Mord geprediget Gedruckt zu Magdeburgk durch Michel Lotther 1548 Digitalisat Wider den spottischen Lugner vnd vnuerschempten verleumbder D Isslebium Agricolam Notige verantwortung und ernstliche warnung wider das Interim Apologia 1548 Digitalisat Christlich Bedenken auf das Interim 1548 Kurze aber zu unserer Seligkeit hochst notige Fragstucke der ganzen christl Lehre 1547 Unterweisung fur die jungen Priester hs Ausz in ARG 22 1925 10 ff Zwei Schreiben an den Rat der Stadt Augsburg in Friedrich Roth Augsburger Reformationsgeschichte I 1901 152 ff Literatur BearbeitenWerner Aquila Die Nachkommen des Kaspar Aquila 1488 1560 In Ebernburg Hefte Jahrgang 37 2003 S 99 126 Georg Biundo Kaspar Aquila Ein Kampfer fur das Evangelium in Schwaben und in der Pfalz in Sachsen und Thuringen Veroffentlichungen des Vereins fur pfalzische Kirchengeschichte Band 10 Verein fur Pfalzische Kirchengeschichte Grunstadt Pfalz 1963 August Beck Aquila Kaspar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 509 f Aquila Caspar In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 11 Personen A E Stuttgart Bad Cannstatt 2003 S 83 84 Wilhelm Schiele Aquila Kaspar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 332 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Caspar Aquila In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 203 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Robert Stupperich Reformatorenlexikon Verlag Max Mohn Gutersloh 1984 ISBN 3 579 00123 X Heinz Endermann Schriften und Lebenszeugnisse des Saalfelder Reformators Theologie und Frommigkeit Bildung und Armenfursorge in der Reformation Theologische Texte und Studien Band 14 Olms Verlag Hildesheim 2009 ISBN 3 487 13941 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Caspar Aquila Album mit Bildern Videos und Audiodateien Lebensgeschichte von Caspar Aquila Doktorarbeit von Georg Biundo 1941 Word Dokument 132 KB Normdaten Person GND 118649914 lobid OGND AKS LCCN no99006555 VIAF 89580877 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aquila CasparALTERNATIVNAMEN Aquilae Caspari Adler Johann Kaspar wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM 7 August 1488GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 12 November 1560STERBEORT Saalfeld Saale Abgerufen 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