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Feldhausen ist Stadtteil von Gammertingen im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg FeldhausenStadt GammertingenEhemaliges Gemeindewappen von FeldhausenKoordinaten 48 15 N 9 16 O 48 2545 9 2693333333333 760 Koordinaten 48 15 16 N 9 16 10 OHohe 760 mFlache 9 91 km Einwohner 413 31 Jan 2023 Bevolkerungsdichte 42 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Ortsbild Feldhausen mit Kirche St NikolausOrtsbild Feldhausen mit Kirche St Nikolaus Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortsvorsteher 3 2 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wustung Lapphausen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Feldhausen befindet sich rund vier Kilometer ostlich von Gammertingen auf der Hochflache der Schwabischen Alb in der nordwestlichen Ecke der Zwiefalter Alb einer traditionellen Teilregion Der Ort selber liegt aus Schutz vor sturmischen Westwinden in einer kleinen Mulde die Gemarkung zeichnet sich aber durch ihre fast ebene Lage typisch fur den Naturraum der Mittleren Flachenalb Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Bezeugung des Fleckens stammt aus dem Jahre 860 als Veldhusun in einer Urkunde des Klosters St Gallen genannt wurde Eine weitere urkundliche Nennung ruhrt aus dem Jahr 1245 Graf Burkhard von Hohenberg gibt seine lehensherrliche Bewilligung zu dem Verkauf des halben Teils des Zehntens zu Dusslingen welchen Gero von Lichtenstein dem Kloster Bebenhausen um 75 Pfund Heller verkauft dafur aber seinen Hof bei Velthusin widerlegt und zu Lehen empfangen hat 1 2 Der Ort durfte in der alteren Ausbauzeit angelegt worden sein und gehorte schon fruh zur Herrschaft Gammertingen Bei der Ubergabe des Gebiets 1408 durch den letzten Grafen von Veringen an seinen Schwestersohn Heinrich von Rechberg wird auch Feldhausen genannt Bei der Abspaltung der Speth schen Herrschaft Hettingen 1599 blieb Feldhausen wie Harthausen bei Gammertingen In den Tagen nach dem 5 Dezember 1805 nahmen die Wurttemberger die zur Speth schen Herrschaft Gammertingen gehorenden Gemeinden Neufra Feldhausen und Harthausen in Besitz Die Landeshoheit kam 1806 an Hohenzollern Sigmaringen 3 Diese vorubergehende wurttembergische Besetzung 4 wurde durch die vertragliche Rheinbundakte von 1806 aufgehoben und die Landeshoheit Hohenzollern Sigmaringen zugesprochen 5 Feldhausen war 1827 Teil des hohenzollerischen Oberamts Gammertingen 1850 kam es als Teil der Hohenzollerischen Lande an Preussen 6 Feldhausen wurde 1925 dem neu geschaffenen Landkreis Sigmaringen zugeordnet und am 1 Januar 1975 nach Gammertingen eingemeindet 7 Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher seit 1999 ist Hans Steinhart Stand 2023 Sein langjahriger Vorganger war Erwin Leipert zugleich ab 1967 letzter Burgermeister Wappen Bearbeiten Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Feldhausen zeigt in Rot unter einem silbernen Zickzackbalken ein silberner Pflug Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp St NikolausDie barocke Pfarrkirche St Nikolaus wurde im Auftrag der Speth schen Herrschaft zwischen 1737 und 1739 erbaut und 1970 72 umfassend renoviert und erweitert Bereits 1463 wird hier eine Kapelle mit Nikolausaltar erwahnt die Ende des 16 und noch einmal Anfang des 17 Jahrhunderts erweitert wird bevor sie dem heutigen Bau weichen musste Die Hitzewelle 2003 fuhrte zu einer starken Austrocknung des Erdreiches wodurch Bewegungen ausgelost wurden die zunachst zu kleinen aber stetig grosser werdenden Rissen in der Decke an den Wanden und auch auf dem Boden zur Folge hatte Erst 2010 kamen die Setzungsschaden zur Ruhe 8 Die Kirche beherbergt mit einer spatgotische Muttergottesfigur die um 1490 entstand und dem beruhmten Bildhauer Gregor Erhart um 1500 aus Ulm zugeschrieben wird eine der bedeutendsten Kunstwerke Hohenzollerns Die Herkunft dieser Figur ist nicht hinreichend geklart es wird jedoch vermutet dass es sich um die Mittelfigur des Hochaltares der Reutlinger Marienkirche handeln konnte 9 Der lokalen Uberlieferung nach hat sie ein Feldhauser Bauer auf einer Holzverkaufsfahrt nach Reutlingen wahrend des Bildersturms im Tausch gegen Brennholz vor der Zerstorung gerettet Auch der weitere Figurenschmuck ist sehenswert Dieser stammt uberwiegend vom Mariaberger Klosterschreiner Balthasar Wild aber auch einige wenige vom renommierten Riedlinger Bildhauer Johann Joseph Christian Insbesondere dessen Figuren der Apollonia und des Johannes des Taufers finden uberregionale Beachtung Vor dem Kirchgebaude erinnert ein Denkmal der Muttergottes mit Kind an den deutsch franzosischen Krieg von 1870 71 10 Die Schacherkapelle befindet sich auf halber Hohe der Hauptstrasse und wurde bereits 1508 als Keppelin erwahnt Die Friedhofskapelle St Sebastian auch Gottesackerkapelle wurde in den Jahren 1570 71 wie auch weitere Kapellen der Region mit finanzieller Unterstutzung von Dorothea Speth gebaut 11 und Ende des vergangenen Jahrhunderts um eine Friedhofshalle erweitert Das markante hochgeschossige Fachwerkhaus in der Ortsmitte wird auf das Jahr 1620 datiert und diente den Speth schen Erbauern wahrend ihrer Herrschaftszeit als zeitweilige Residenz und machte Feldhausen in dieser Zeit zum Residenzdorf 12 Spater befand sich darin das Gasthaus Hirsch heute ist es in Privatbesitz Im Rathausgebaude aus dem Jahre 1841 ist derzeit die Ortschaftsverwaltung eine Wohnung und seit einigen Jahren ein Ortsarchiv untergebracht Bis weit in die Nachkriegszeit diente das Gebaude auch als Schulhaus Das gemeinschaftliche Backhaus ist immer noch seit dem Jahre 1843 zwei Tage in der Woche in Betrieb 1904 wurde in den linken Gebaudeteil eine Molkerei eingebaut heute befindet sich darin das Vereinslokal des Narrenvereines Feldhausen hatte wie viele Orte der wasserarmen Albhochflache bis Anfang der 1970er Jahre eine Hule im Zentrum Die Gedenkgrotte ist der Muttergottes geweiht Die Gebetsstatte auf einer Lichtung am Waldrand von Feldhausen ist eine aus unbehauenem Kalkstein gemortelte Grotte 1964 wurde darin eine der Marienfigur in Lourdes nachempfundene Gipsstatue aufgestellt um fur die Genesung eines Schwerkranken zu danken 13 Diese wertvolle Figur wurde am 14 November 2010 vermutlich durch Brandstiftung zerstort 14 Wustung Lapphausen Bearbeiten nbsp Lapphauser Brunnen nbsp BeschreibungAuf dem Gebiet der Gemarkung Feldhausen befindet sich die Wustung Lapphausen auch als Laubhausen bezeichnet Heute ist lediglich der 1982 wieder aufgebaute Lapphauser Brunnen erhalten 15 Erstmals wurde Lapphausen im Jahr 1393 erwahnt als es dem Ritter Kunz von Melchingen ubereignet wurde Literatur BearbeitenChristian Wurtz Gotteshauser auf der Alb Die Kirchen und Kapellen in der Stadt Gammertingen Gutach Bleibach 2009 Botho Walldorf Feldhausen und Harthausen vor der Motorisierung Verlag Acker 2002 Diego Haussel Erwin Hirschle Gammertingen heute Mit den Stadtteilen Bronnen Feldhausen Harthausen Kettenacker und Mariaberg hrsg von der Stadt Gammertingen Geiger Verlag 1994 ISBN 3 89264 974 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Feldhausen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Schmid Geschichte der Grafen von Zollern Hohenberg und ihrer Grafschaft nach meist ungedruckten Quellen nebst Urkundenbuch ein Beitrag zur schwabischen und Deutschen Reichs Geschichte in 2 Banden Verlag Scheitlin 1862 Vgl Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 3 hrsg von Landesarchiv zu Karlsruhe Badische Historische Kommission Oberrheinische Historische Kommission Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Badisches General Landesarchiv Verlag G Braun 1852 Volker Himmelein Hans Ulrich Rudolf Alte Kloster Neue Herren Die Sakularisation im deutschen Sudwesten 1803 Grosse Landesausstellung Baden Wurttemberg 2003 in Bad Schussenried vom 12 April bis 5 Oktober 2003 Ausstellungskatalog Band 2 Im Auftrag der Gesellschaft Oberschwaben e V und des Wurttembergischen Landesmuseums Stuttgart Ostfildern Verlag Thorbecke 2003 ISBN 3 7995 0212 2 Walther Genzmer Hrsg Die Kunstdenkmaler Hohenzollerns Band 2 Kreis Sigmaringen W Speemann Stuttgart 1948 S 116 Veroffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg Ausgaben 4 9 Ausgabe 16 von Invertar der Akten des Reichskammergerichts Verlag W Kohlhammer 1954 S 36 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Das Land Baden Wurttemberg amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band 7 Regierungsbezirk Tubingen Verlag W Kohlhammer 1978 S 797 ISBN 3 17 004807 4 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 550 Sabine Rosch sr Grosssanierung Jahrhundertsommer bringt Kirch in Bewegung In Schwabische Zeitung vom 6 November 2010 Burkarth Herbert Zur Herkunft der Feldhauser Madonna In Hohenzollerische Heimat 23 1973 3 S 41 42 pdf Hermann Manfred Zur Sebastianskapelle in Gammertingen Feldhausen In Hohenzollerische Heimat 28 1978 S 14 16 20 21 Burkarth Herbert Das Ritterhaus von Feldhausen In Hohenzollerische Heimat 23 1973 2 S 20 21 Simone Durmuth Gedenkgrotte Brandstiftung Marienstatue nicht mehr zu retten In Schwabische Zeitung vom 19 November 2010 Marienstatue ist nicht zu retten In Schwabische Zeitung vom 19 November 2010 Lapphauser Brunnen B2 Archiviert vom Original am 6 Oktober 2014 abgerufen am 4 Oktober 2014 Ortsteile von Gammertingen Bronnen Feldhausen Harthausen Kettenacker Mariaberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feldhausen Gammertingen amp oldid 238464148