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Die Ludwig Sud Nord Bahn wurde von den Koniglich Bayerischen Staats Eisenbahnen als erste Staatseisenbahn zwischen 1843 und 1854 gebaut und abschnittweise eroffnet Sie erhielt ihren Namen von Konig Ludwig I Bayern der anfangs mehr fur seinen Ludwig Donau Main Kanal eintrat als fur Eisenbahnen Die Strecke fuhrt von Lindau uber Immenstadt Kempten Augsburg Donauworth Nordlingen Nurnberg Bamberg Kulmbach nach Hof Dort bestand Anschluss an die Sachsisch Bayerische Eisenbahn nach Leipzig Ludwig Sud Nord Bahn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Streckenbau 2 1 Lindau Augsburg 2 2 Augsburg Nurnberg 2 3 Nurnberg Hof 3 Die Sud Nord Bahn heute 3 1 Sudabschnitt 3 2 Mittelabschnitt 3 3 Nordabschnitt 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen der Koniglich Bayerischen Staats EisenbahnenNachdem die mit privaten Mitteln gebauten und betriebenen Strecken der Ludwigseisenbahn von Nurnberg nach Furth und der Munchen Augsburger Eisenbahn Gesellschaft erfolgreich waren grundeten sich in vielen Orten Bayerns Eisenbahnkomitees zum Bau privater Bahnstrecken Der bayerische Staat entschied jedoch den Bau weiterer Eisenbahnstrecken als staatliche Aufgabe anzugehen Am 14 Januar 1841 schloss er mit dem Konigreich Sachsen und dem Herzogtum Sachsen Altenburg einen Vertrag zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Leipzig nach Nurnberg mit Grenzubergang bei Hof und der Verpflichtung fur alle Partner diese Strecke innerhalb von sechs Jahren fertigzustellen In Bayern entschloss man sich diese Bahnstrecke uber Augsburg und Kempten nach Lindau an den Bodensee weiterzufuhren Das Gesetz zum Bau der Bahnstrecke die den Namen Ludwigs Sud Nord Bahn erhielt wurde am 25 August 1843 in Munchen verabschiedet Mit Kosten von 51 5 Millionen Gulden sollte die gesamte Strecke innerhalb von zehn Jahren fertiggestellt werden Fur den Abschnitt Augsburg Hof wurden 33 Millionen Gulden kalkuliert Auf einem fur zwei Gleise vorbereiteten Unterbau sollte vorerst nur ein Gleis verlegt werden Die Bauleitung der Strecke ubernahmen am 1 Juli 1841 Oberingenieur Friedrich August von Pauli und der konigliche Kreisbaurat Paul Camille von Denis der allerdings 1842 wieder ausschied und den Bau der pfalzischen Eisenbahnen ubernahm Streckenbau BearbeitenLindau Augsburg Bearbeiten nbsp Bahnhof Kempten 1854 nbsp Bahnhof Immenstadt 1917 nbsp Bahnhof LindauNoch wahrend des Baus des Sudabschnitts heute in seinem letzten Teil auch Allgaubahn genannt begannen in Augsburg die Arbeiten an der Bayerischen Maximiliansbahn in Richtung Ulm Deren erste Teilstrecke bis Dinkelscherben konnte schon am 26 September 1853 eroffnet werden In Kempten fuhrte man die Strecke auf einer hohen doppelgleisigen Holzbrucke der Konig Ludwig Brucke uber die Iller und liess sie in einem Kopfbahnhof vor der Stadt enden Erst 1906 wurde die Holzbrucke durch eine daneben errichtete Betonbrucke ersetzt Die noch bestehende Konig Ludwig Brucke ist die letzte Fachwerkbrucke in Deutschland die nach Planen des Amerikaners William Howe erbaut wurde Sieben Kilometer weiter in Richtung Immenstadt entstand uber den Waltenhofer Tobel eine weitere 53 Meter lange Holzbrucke die 1900 durch eine Stahlbrucke ersetzt wurde Bei Rothenbach im Allgau wurde in den Jahren 1847 bis 1853 der damals weltweit grosste Bahndamm der Rentershofener Bahndamm aufgeschuttet Als Arbeitsbeschaffungsmassnahme angeordnet durch Konig Ludwig I entstand der 901 m lange und 53 m hohe Damm mit der Sohlenbreite von 260 m und der Kronenbreite von 22 m dabei wurden 2 24 Millionen Kubikmeter Erdreich bewegt Bis zu 3000 Arbeiter waren beim Bau beschaftigt 44 davon liessen dabei ihr Leben Auf der Strecke in Richtung Lindau fuhrt die Bahn uber zwei Passe Dadurch vermieden es die Erbauer das auslandische Wurttemberg zu beruhren Ab dem Aeschacher Ufer fuhrt die Strecke auf einem Bahndamm zur Insel Lindau Die letzten sechs Etappen der Strecke wurden wie folgt eroffnet Streckenteil Lange in Betrieb abAugsburg Kaufbeuren 60 2 km 1 September 1847Kaufbeuren Kempten 42 5 km 1 April 1852Kempten Immenstadt 21 7 km 1 Mai 1853Immenstadt Oberstaufen 16 9 km 1 September 1853Oberstaufen Aeschach 49 7 km 12 Oktober 1853Aeschach Lindau Bf 1 8 km 1 Marz 1854Die gesamte Strecke von Hof bis Lindau mit einer Lange von rund 566 Kilometern war am 1 Marz 1854 fertiggestellt 11 Jahre nach Baubeginn Die Strecke ist heute uberwiegend zweigleisig ausgebaut StreckenartikelBahnstrecke Augsburg Buchloe Bahnstrecke Buchloe LindauAugsburg Nurnberg Bearbeiten nbsp Hauptbahnhof von Nurnberg nbsp Ehemaliger Eisenbahntunnel DonauworthIm Mittelabschnitt hatte man 1843 mit dem Bau begonnen Die beiden Brucken uber Wertach und Donau in Augsburg und Donauworth hemmten jedoch einen zugigen Ausbau Zur Verbindung dieser Staatsbahnstrecke mit der Landeshauptstadt wurde am 1 Juni 1846 die Munchen Augsburger Eisenbahn Gesellschaft verstaatlicht Deren Aktionaren zahlte der bayerische Staat eine Abfindung von 4 4 Millionen Gulden Der Mittelabschnitt mit einer Lange von 170 Kilometern ging in sieben Etappen in Betrieb Streckenteil Lange in Betrieb abOberhausen Nordheim b Donauworth 36 3 km 20 November 1844Augsburg Oberhausen 2 5 km 1 Juli 1846Nordheim b Donauworth Donaubrucke Donauworth 2 0 km 15 September 1847Schwabach Nurnberg 15 0 km 1 April 1849Donauworth Oettingen 42 4 km 15 Mai 1849Oettingen Gunzenhausen 26 5 km 20 August 1849Gunzenhausen Schwabach 45 5 km 1 Oktober 1849Den Umweg uber Nordlingen wahlte man weil man dort einen Anschluss an das wurttembergische Bahnnetz erhoffte der 1863 mit der Bahnstrecke Stuttgart Bad Cannstatt Nordlingen kam Zudem liess die Frankische Alb zwischen Treuchtlingen und Donauworth Bau und Betrieb der Strecke fur damalige Verhaltnisse unwirtschaftlich erscheinen In Donauworth fuhrte die Strecke durch einen 125 Meter langen Tunnel zweitaltester Tunnel in Bayern 1877 wurde die ursprungliche Linienfuhrung durch das Stadtgebiet von Donauworth aufgegeben Der ehemalige Bahnhof Donauworth lag nordlich des Hotels Krebs heute ein Arztehaus Vom Bahnhof konnte man an die Schiffsanlegestelle an der Donau mit Linienverkehr nach Regensburg usw gelangen Der fruhere Streckenverlauf lasst sich sehr gut anhand topografischer Karten nachvollziehen und in weiten Bereichen auch erwandern oder erradeln Teilweise sind die alten Damme noch erkennbar StreckenartikelBahnstrecke Augsburg Nordlingen Bahnstrecke Nordlingen Pleinfeld Bahnstrecke Treuchtlingen NurnbergNurnberg Hof Bearbeiten nbsp Die heute noch erhaltene Einsteighalle des Hofer Kopfbahnhofs von 1848In Sachsen begann noch 1841 die private Sachsisch Bayerische Eisenbahn Compagnie an der das Konigreich Sachsen und Sachsen Altenburg mit 25 beteiligt waren mit dem Bau In Bayern hatte man 1841 die Konigliche Eisenbahnbau Kommission zu Nurnberg gegrundet und 1842 mit dem Grunderwerb begonnen Den Bau der Strecke nahm man 1843 in Angriff Grund fur diesen spaten Baubeginn war die Suche nach einer Strecke mit nicht zu grossen Neigungen und gleichzeitigem Anschluss moglichst vieler bayerischer Orte Dadurch musste man neben einigen Umwegen auch die Schiefe Ebene auf die Munchberger Hochflache bei Neuenmarkt Wirsberg mit einer durchschnittlichen Steigung von 23 in Kauf nehmen Eroffnet wurde der Nordteil der Ludwigs Sud Nord Bahn in einer Lange von 203 Kilometern in funf Etappen Streckenteil Lange in Betrieb abNurnberg Bamberg 62 4 km 1 September 1844 Guterverkehr 1 Oktober 1844 PersonenverkehrBamberg Lichtenfels 31 9 km 15 Februar 1846Lichtenfels Neuenmarkt 42 5 km 15 Oktober 1846Neuenmarkt Hof 52 9 km 1 November 1848Hof sachsische Grenze 13 0 km 20 November 1848 nbsp Der Burgbergtunnel Stahlstich von Carl August Lebschee 1881Der Festakt zur Eroffnung des ersten Abschnitts fand in Nurnberg schon am 25 August 1848 dem Geburtstag des Konigs statt Man hatte weder in Bayern noch in Sachsen die vereinbarte Bauzeit von sechs Jahren einhalten konnen In Sachsen ergaben sich Verzogerungen vor allem wegen der grossen Kunstbauten uber Elster und Goltzschtal die zum Konkurs der privaten Eisenbahngesellschaft fuhrten Die Strecke wurde dort erst 1851 nunmehr als sachsische Staatsbahn eroffnet In Erlangen wo die Strecke parallel zum Ludwig Main Donau Kanal verlauft durchfahrt sie den 306 Meter langen Burgbergtunnel den altesten Bahntunnel Bayerns In Bamberg schloss sich ab 1852 die Ludwigs West Bahn uber Wurzburg nach Aschaffenburg an In Hof endete die Strecke bis 1880 in einem Kopfbahnhof nbsp Bahnhofsgebaude von LichtenfelsDie Sud Nord Bahn tangierte anfangs Furth im Osten Nach dem Haltepunkt in Doos kreuzte sie hohengleich die Ludwigseisenbahn und verlief nach Norden uber Poppenreuth Neuronhof und Ronhof zum Haltepunkt Grossgrundlach 1865 wurde die Strecke nach Rottendorf eroffnet die bis Doos mit der Sud Nord Bahn gemeinsam gefuhrt wurde und Furth recht zentral durchquerte 1876 wurde der Bau des Further Bogens beschlossen Die Ludwigs Sud Nordbahn zweigte westlich der Siebenbogenbrucke uber die Rednitz in einem weiten Bogen in Richtung Norden uber Unterfarrnbach mit einer Brucke uber die Regnitz dem Bahnhof Vach in Stadeln sowie einer Brucke uber den Ludwig Donau Main Kanal bei Herboldshof ab und traf nach Grossgrundlach auf die ursprungliche Trasse StreckenartikelBahnstrecke Nurnberg Bamberg Bahnstrecke Bamberg Hof Bahnstrecke Leipzig HofDie Sud Nord Bahn heute BearbeitenSudabschnitt Bearbeiten Auf dem Sudabschnitt ist die Strecke zwischen Lindau und Buchloe nach wie vor eine bedeutende uberregionale Verbindung von Vorarlberg und der Schweiz nach Deutschland Bei den meist witterungsbedingten Sperrungen der Arlbergbahn werden die Zuge der Osterreichischen Bundesbahn von Vorarlberg nach Wien uber diese Strecke umgeleitet Mittelabschnitt Bearbeiten Im Mittelabschnitt wird die Sud Nord Bahn seit dem Bau der 1906 eroffneten Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen nicht mehr durchgangig als Hauptverbindung genutzt Die Abschnitte Augsburg Donauworth und Pleinfeld Nurnberg wurden 1935 elektrifiziert Der Abschnitt von Donauworth uber Nordlingen und Gunzenhausen nach Pleinfeld blieb eingleisig Auf der Bahnstrecke Nordlingen Gunzenhausen wurde 1985 der Personen und Guterverkehr eingestellt Als Museumsbahn nachgenutzt wurde dort 2004 der Guterverkehr wieder aufgenommen Nordabschnitt Bearbeiten Im Nordabschnitt hat heute nur noch die Verbindung von Nurnberg bis Hochstadt Marktzeuln wo die Frankenwaldbahn abzweigt eine uberregionale Bedeutung Von der aufgelassenen ostlich von Furth gelegenen Urtrasse der Sud Nord Bahn gibt es einige Relikte Bruckengelander uber die Grundlach sudlich von Kleingrundlach ehemalige Schiene der Ludwig Nord Sud Bahn Damme westlich von Grossgrundlach Einschnitte ostlich von Steinach nun eine Weiherkette im Gewerbegebiet Schmalau der Starenweg in Ronhof und ein Wirtschaftsweg in Poppenreuth die Steinbogenbrucke bei Doos uber die Pegnitz die als Strassenbrucke verwendet Dooser Strasse und 1963 zugunsten der neuen Kurgartenbrucke abgebrochen wurde Eine geplante Verschwenkung der S Bahn nach Forchheim uber das Gewerbegebiet Schmalau brachte die Bahn auf einen Teil der alten Trasse zuruck Literatur BearbeitenCarl Asmus Gerhard Zimmermann Helge Hufschlager Eisenbahnen im Allgau 3 Teile Merker Furstenfeldbruck 1991 1994 ISBN 3 922404 44 8 Tl 2 ISBN 3 922404 31 6 Tl 3 Auch Eisenbahn Journal Special Ausgabe 1991 4 1993 2 1994 1 ISSN 0720 051X Markus Hehl Eisenbahn im Allgau 150 Jahre Ludwig Sud Nord Bahn EK Verlag Freiburg im Breisgau 1993 Eisenbahn Kurier Spezial 46 ISSN 1434 3045 Wolfgang Klee Ludwig von Welser Bayern Report Bande 1 9 Merker Furstenfeldbruck 1993 2001 Bd 1 Wolfgang Klee Bayerische Eisenbahngeschichte Teil 1 1835 1875 1993 ISBN 3 922404 43 X Bd 2 Wolfgang Klee Bayerische Eisenbahngeschichte Teil 2 1875 1920 1994 ISBN 3 922404 61 8 Bd 3 Wolfgang Klee Gleisplane und Streckengeschichte 1995 ISBN 3 922404 62 6 Eisenbahn Journal Archiv 95 3 Bd 4 Ludwig von Welser Die Gattungen A I bis A V B I bis B VI C I und C II 1994 ISBN 3 922404 69 3 Bd 5 Ludwig von Welser Die Gattungen B VII bis B IX C III D I bis D VII und die Lokomotiven der Ostbahn 1995 ISBN 3 922404 78 2 Eisenbahn Journal Archiv 95 4 Bd 6 Ludwig von Welser Die Gattungen B X B XI AA I S 2 5 Vaucl C IV bis C VI BB I E I EI Vaucl und G 4 5 N 1996 ISBN 3 922404 94 4 Eisenbahn Journal Archiv 96 4 Bd 7 Ludwig von Welser Die Gattungen BB II D II D VIII bis D XII R 4 4 PtzL 3 4 LE Gts 4 4 Pts 3 4 und Gts 2 3 3 1997 ISBN 3 89610 011 4 Eisenbahn Journal Archiv 97 3 Bd 8 Ludwig von Welser Helge Hufschlager Die Gattungen Pt 2 3 Pt 2 4 N Pt 2 4 H Pt 3 6 Gt 2 4 4 PtL 2 2 GtL 4 4 GtL 4 5 Umb und MCCi 1999 ISBN 3 89610 049 1 Eisenbahn Journal Archiv 99 2 Bd 9 Ludwig von Welser Helge Hufschlager Die Gattungen S 3 5 N S 3 5 H S 2 5 S 2 6 S 3 6 P 3 5 N P 3 5 H G 5 5 G 4 5 H G 3 4 2001 ISBN 3 89610 081 5 Eisenbahn Journal Archiv 2001 2 Stephan Kuchinke Die Ludwigs Sud Nordbahn von Lindau nach Hof Transpress Stuttgart 1997 ISBN 3 613 71064 1 Steffen Ludecke Die Schiefe Ebene Eine legendare Eisenbahnstrecke EK Verlag Freiburg im Breisgau 1993 ISBN 3 88255 833 4 Deutsche Reichsbahn Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835 1935 Reichsdruckerei Berlin 1935 Gunther Scheingraber Die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen Ihre Lokomotiven und Wagen in Wort und Bild Franckh Stuttgart 1975 ISBN 3 440 04233 2 Beatrice Sendner Rieger Die Bahnhofe der Ludwig Sud Nord Bahn 1841 1853 Zur Geschichte des bayerischen Staatsbauwesens im 19 Jahrhundert Deutsche Gesellschaft fur Eisenbahngeschichte e V Karlsruhe 1989 ISBN 3 921700 57 4 Zugleich Bern Univ Diss 1986 Walther Zeitler Helge Hufschlager Die Eisenbahn in Schwaben Geschichte Betrieb Technik 1840 bis heute Motorbuch Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 87943 761 0 Weblinks BearbeitenSpurensuche zwischen Doos und Haltepunkt GrossgrundlachNormdaten Korperschaft GND 1086288203 lobid OGND AKS LCCN n91079532 VIAF 126804728 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Sud Nord Bahn amp oldid 237049428