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Donauworth TreuchtlingenStreckennummer DB 5310Kursbuchstrecke DB 910Streckenlange 34 546 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Streckenklasse D4Stromsystem 15 kV 16 7 Hz Maximale Neigung 7 1 Hochstgeschwindigkeit 140 km hHochstgeschwindigkeitmit Neigetechnik 160 km hZugbeeinflussung PZB ZUB262Zweigleisigkeit durchgehendLegende von Augsburg Hbfvon Ingolstadt0 000 Donauworth 403 mnach Neuoffingennach NordlingenWornitz 150 m Augsburg Nordlingen Trasse bis 1877 Bundesstrasse 255 000 Berg Ust11 344 Mundling 471 m16 460 Funfstetten 502 mnach Monheim Schwab 18 400 Scheitelpunkt 511 m22 283 Otting Weilheim 487 m26 000 Gundelsheim Schwab 28 870 Mohren29 289 Obere Mohrenbachbrucke 183 m 31 400 Awanst Treuchtlinger Marmorwerk32 000 Untere Mohrenbachbruckevon Munchen Hbf34 546 Treuchtlingen 420 mnach Wurzburg Hbfnach Nurnberg HbfQuellen 1 2 3 4 Die Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen ist eine zweigleisige elektrifizierte Hauptbahn in Bayern Sie zweigt in Donauworth von der Bahnstrecke Augsburg Nordlingen ab und fuhrt uber die Frankische Alb nach Treuchtlingen Die Strecke ist Teil des Kernnetzes der Transeuropaischen Verkehrsnetze 5 Sie ist ferner Teil der uberregionalen Fernverbindung zwischen Munchen Augsburg und Nurnberg Sie hat heute auch nach Eroffnung der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt noch Bedeutung im Personenfernverkehr Bei Storungen dort dient sie als Umleitungsstrecke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Planung Errichtung und Inbetriebnahme 1 3 Elektrifizierung und Zweiter Weltkrieg 1 4 Ausbau 2 Streckenbeschreibung 2 1 Verlauf 2 2 Betriebsstellen 2 3 Kunstbauwerke 3 Fahrzeugeinsatz 4 Verkehr 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die erste bayerische Eisenbahn die von 1843 bis 1853 erbaute staatliche Ludwig Sud Nord Bahn umging die Frankische Alb da deren Uberwindung mit den damaligen technischen Mitteln unwirtschaftlich war Stattdessen hatte man die Strecke in einem weiten Umweg uber Nordlingen durch das Nordlinger Ries gefuhrt wo nur geringe Neigungen uberwunden werden mussten Ein beabsichtigter Nebeneffekt dieser Trassierung war zudem die Moglichkeit eines direkten Anschlusses an das wurttembergische Eisenbahnnetz der 1863 mit der heutigen Bahnstrecke Stuttgart Bad Cannstatt Nordlingen realisiert wurde Treuchtlingen erhielt am 2 Oktober 1869 einen ersten Bahnanschluss durch eine Strecke von Gunzenhausen Gleichzeitig baute man auch an der Verlangerung der Bahnstrecke Munchen Ingolstadt nach Treuchtlingen und der Weiterfuhrung von Treuchtlingen nach Pleinfeld die unmittelbar danach in Betrieb gingen Damit war Treuchtlingen zu einem kleinen Eisenbahnknoten geworden Planung Errichtung und Inbetriebnahme Bearbeiten nbsp Arbeiten an einem Einschnitt im Mohrenbachtal um 1902 Infolgedessen begannen auch wieder Planungen fur eine direkte Strecke zwischen Donauworth und Treuchtlingen uber die Alb Ein Komitee aus Gemeinden und Firmen warb zunachst erfolglos bei der bayerischen Staatsregierung um den Bau der Verbindung Erst als die Strecken Munchen Treuchtlingen und Augsburg Nordlingen Nurnberg an ihre Kapazitatsgrenze kamen griff die bayerische Staatsregierung die alten Plane zur Uberquerung der Alb wieder auf Im Gegensatz zu den Projekten aus den 1830er Jahren konnte nun auf die damals konzipierten kostspieligen Steilrampen mit Seilzugbetrieb verzichtet werden Am 11 Oktober 1901 beschloss der bayerische Landtag den Bau der Strecke Donauworth Treuchtlingen nachdem schon zehn Jahre zuvor mit dem Landerwerb begonnen worden war Der am 3 November 1903 begonnene Bau an der Trasse gestaltete sich wegen der vielen Felseinschnitte schwierig Wassereinbruche und Hangrutsche verzogerten die Arbeiten mehrfach Am 1 Oktober 1906 wurde die von Anfang an zweigleisige Hauptbahn zusammen mit der abzweigenden Nebenbahn Funfstetten Monheim in Betrieb genommen Elektrifizierung und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Die Strecke erfullte in den Folgejahren die Erwartungen Als Teil der Eisenbahnachse zwischen Berlin und Rom begann die Deutsche Reichsbahn 1934 mit der Elektrifizierung die am 5 April 1935 abgeschlossen war Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren insbesondere die Bahnhofe Donauworth und Treuchtlingen von schweren Bombenangriffen betroffen Am 21 Februar 1945 starben uber 300 Menschen bei einem Volltreffer auf die Bahnsteigunterfuhrung in Treuchtlingen die als Schutzraum diente Ausbau Bearbeiten Der erste Bundesverkehrswegeplan von 1973 sah als eines von acht Ausbau Vorhaben eine Ausbaustrecke zwischen Wurzburg und Augsburg uber Nurnberg vor 6 Die Strecke war als Teil der Ausbaustrecke Wurzburg Augsburg auch in dessen Fortschreibung dem Koordinierten Investitionsprogramm fur die Bundesverkehrswege von 1977 7 als auch im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1985 8 enthalten Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden in den 1970er Jahren fast alle Zwischenhalte aufgelassen und stattdessen zur Bedienung der Ortschaften eine Bahnbuslinie eingerichtet Einzig der Bahnhof Otting Weilheim blieb auf der ganzen 35 Kilometer langen Strecke als Zugangsstelle fur den Personenverkehr erhalten Zwischen 2004 und 2006 wurde die Oberleitung die zum grossten Teil noch aus dem Jahr 1935 stammte wahrend des laufenden Betriebes auf der Strecke erneuert Die Strecke soll im Zuge des Starterpakets der Digitalen Schiene Deutschland als Teil des TEN Kernnetzkorridors Skandinavien Mittelmeer bis 2030 mit Digitalen Stellwerken und dem European Train Control System ausgerustet werden 9 Streckenbeschreibung BearbeitenVerlauf Bearbeiten Die Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen beginnt bei Streckenkilometer 0 0 im Bahnhof Donauworth Sie zweigt rechts von der Strecke Augsburg Nordlingen ab verlasst Donauworth in nordlicher Richtung quert das Tal der Wornitz die ehemalige Trasse der Strecke nach Nordlingen und die in diesem Tal verlaufende Bundesstrasse 25 und steigt dann auf mehreren Kilometern Lange bis am Hang oberhalb des Ellerbachs auf die Monheimer Alb in der Frankischen Alb auf Bei Otting wird auf dem Scheitelpunkt der Strecke die Wasserscheide zwischen Wornitz und Altmuhl uberquert Von dort an folgt die Strecke weitgehend dem Mohrenbach den sie im Verlauf dessen Tals mehrfach uberquert Auf Hohe der Mundung des Mohrenbachs in die Altmuhl erreicht die Bahnstrecke das Altmuhltal und den Bahnhof Treuchtlingen wo sie auf die Strecke von Munchen trifft und die Strecken nach Wurzburg und nach Nurnberg anschliessen Betriebsstellen Bearbeiten Ehemals gab es auf der Alb mehrere Bahnhofe die mittlerweile jedoch weitgehend aufgelassen wurden Einzig Otting Weilheim wird noch im Personenverkehr bedient Mundling dient noch als Uberholbahnhof In Funfstetten zweigte bis 1999 die Nebenbahn nach Monheim ab die zuletzt noch als Museumsbahn betrieben worden ist Kunstbauwerke Bearbeiten Auf dem Sudabschnitt ist die 150 Meter lange Wornitzbrucke das langste Bruckenbauwerk Sie ist eine Fischbauchtragerbrucke mit 3 Offnungen bei der jedes Gleis uber einen separaten Uberbau verfugt 10 11 nbsp Obere Mohrenbachbrucke 2020 Grossere Brucken auf dem nordlichen Streckenabschnitt sind die 183 Meter lange Obere Mohrenbachbrucke bei Mohren sowie die Untere Mohrenbachbrucke bei der Dickmuhle Die Obere Mohrenbachbrucke hat vier Offnungen und besteht wie die Wornitzbrucke aus Fischbauchtragern und einem separaten Uberbau fur jedes Gleis 11 Fahrzeugeinsatz Bearbeiten nbsp DB Baureihe 440 Treuchtlingen 2012 Im Regionalverkehr kamen bis 2009 Elektrolokomotiven der Baureihen 110 111 und 143 mit Doppelstockwagen zum Einsatz Seit Dezember 2006 fuhren in den Zugen auch Modus Wagen Von Ende 2009 bis 2022 verkehrten Triebzuge der Baureihe 440 Alstom Coradia Continental Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 kommen fur die durch Go Ahead Bayern betriebenen Leistungen Triebzuge der Typen Siemens Mireo und Siemens Desiro HC zum Einsatz Der RE 16 wird in der Regel mit Triebwagen vom Typ Twindexx Vario betrieben Fur den Allgau Franken Express kommen Dieseltriebwagen der Baureihe 612 zum Einsatz Verkehr Bearbeiten nbsp Baureihe 111 mit einem Regional Express Nurnberg Augsburg bei Mohren 2007 nbsp Intercity Express bei Mohren 2014 Der Sommerfahrplan von 1939 verzeichnete lediglich vier Personenzugpaare zwischen Donauworth und Treuchtlingen die fur diese Relation etwas weniger als 40 Minuten benotigten Im Gegensatz dazu befuhren die Strecke eine Vielzahl von Schnellzugen die zum Teil auch keine Halte in Donauworth oder Treuchtlingen aufwiesen Langlaufende Verbindungen bestanden insbesondere zwischen Rom und Berlin bzw Zurich und Berlin mit Kurswagen nach Dresden Breslau sowie zwischen Meran und Kiel 12 Die Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt im Jahr 2006 fuhrte zu einer signifikanten Verlagerung des Fernverkehrs auf die neue Strecke in der Relation Munchen Nurnberg Im Schienenpersonenfernverkehr befahren Intercity Express und Intercity Zuge die Strecke Fernzuge mit Halt in Donauworth und Treuchtlingen bedienen die Strecke nur noch unregelmassig Die frei gewordenen Streckenkapazitaten konnten jedoch zur Verdichtung der Zugfolge im Regionalverkehr genutzt werden Von 2006 bis 2020 gab es unter dem Namen Allgau Franken Express zudem Direktverbindungen Nurnberg Lindau bzw Nurnberg Oberstdorf mit Dieseltriebwagen der Baureihe 612 da der Streckenabschnitt zwischen Augsburg und Lindau bzw Oberstdorf nicht elektrifiziert ist Die drei Zugpaare hielten fallweise in Treuchtlingen und Donauworth und stellten so nach dem Abzug vieler Intercity Express und Intercity Zuge von dieser Strecke die schnelle Anbindung Augsburgs an den Fernverkehrsknoten Nurnberg her Der Allgau Franken Express wurde schliesslich von den Regional Express Linien RE7 und RE17 abgelost Im Schienenpersonennahverkehr verkehrte seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 zwischen Treuchtlingen und Munchen der Fugger Express taglich im Zweistundentakt als Regional Express RE Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 werden diese zweistundlich verkehrenden Zuge auf die Relation Wurzburg Treuchtlingen Donauworth Augsburg Munchen erweitert und als RE80 von Go Ahead Bayern betrieben Weitere Regionalexpress Zuge der Linie RE16 der Relation Nurnberg Treuchtlingen Donauworth Augsburg verdichten die Zugfolge zum angenaherten Stundentakt 13 Treuchtlingen ist heute Stand 2023 mit etwas abweichender Symmetrieminute stundlich jeweils zur halben Stunde Taktknoten im Regionalverkehr in dem sich Umsteigemoglichkeiten von Norden Nurnberg und Wurzburg nach Suden Augsburg Ingolstadt und Munchen sowie in die Gegenrichtung bestehen Literatur BearbeitenBeschreibung der Bahnlinie Donauworth Treuchtlingen In Jahresbericht der Koniglich Bayerischen Staatseisenbahn Verwaltung fur das Betriebsjahr 1906 E Muhlthaler s Buch und Kunstdruckerei Munchen 1906 kbaystb de abgerufen am 6 Mai 2022 Siegfried Bufe Dampflokomotiven in Mittelfranken Eisenbahn in Mittelfranken Band 1 Bufe Fachbuchverlag Munchen 1980 ISBN 978 3 922138 09 9 Leonhard Bergsteiner Eisenbahnen im Altmuhltal Geschichte der Eisenbahnen zwischen Gunzenhausen und Kelheim sowie des Eisenbahnknotens Ingolstadt Kenning Nordhorn 1989 ISBN 978 3 9800952 7 3 Jorg Frank Rolf Frank Eisenbahnkreuz Treuchtlingen Hrsg Jorg Frank Bufe Fachbuchverlag Egglham 1989 ISBN 3 922138 35 7 Bernd Eisenschink Jurgen Horstel Bahnen in Suddeutschland Orell Fussli Verlag Zurich Wiesbaden 1990 ISBN 978 3 280 01897 2 Andreas Dollinger Eine Lucke im System 100 Jahre Bahnstrecke Treuchtlingen Donauworth 1906 2006 In LOK Magazin Heft 1 Geramond Verlag Munchen 2007 br 101 de abgerufen am 17 Juli 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streckenverlauf Betriebsstellen und zulassige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMapEinzelnachweise Bearbeiten DB Netze Infrastrukturregister Eisenbahnatlas Deutschland 9 Auflage Schweers Wall Aachen 2014 ISBN 978 3 89494 145 1 Bundesbahndirektion Nurnberg Karte im Massstab 1 400000 Ausgabe B Deutsche Bundesbahn Mai 1985 blocksignal de abgerufen am 6 Mai 2022 Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen In Bahnrelikte net Armin Weth 4 November 2018 abgerufen am 6 Mai 2022 Verordnung EU Nr 1315 2013 uber Leitlinien der Union fur den Aufbau eines transeuropaischen Verkehrsnetzes und zur Aufhebung des Beschlusses Nr 661 2010 EU S 49 Rudiger Block Auf neuen Wegen Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn In Eisenbahn Kurier Special Hochgeschwindigkeitsverkehr Nr 21 1991 ohne ISSN S 30 35 Wilhelm Linkerhagner Neu und Ausbaustrecken der Deutschen Bundesbahn In Jahrbuch des Eisenbahnwesens 1977 S 78 85 Rudiger Block ICE Rennbahn Die Neubaustrecken In Eisenbahn Kurier Special Hochgeschwindigkeitsverkehr Nr 21 1991 S 36 45 Digitale Schiene Deutschland PDF Die Zukunft der Eisenbahn Deutsche Bahn September 2019 S 10 f abgerufen am 2 Mai 2020 Sieghard Hedwig Wornitz Brucke bald wieder voll befahrbar In B4B Wirtschaftsleben Schwaben vmm Wirtschaftsverlag 2 Juli 2013 abgerufen am 15 Dezember 2021 a b Sieghard Hedwig Bauarbeiten an der Oberen Mohrenbachbrucke In nordbayern de Verlag Nurnberger Presse 27 September 2013 abgerufen am 15 Dezember 2021 Sommerfahrplan 1939 Fahrplan 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen amp oldid 235267952