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Mohren ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Mittelfranken Bayern Zur Gemarkung Mohren gehoren auch der Weiler Fuchsmuhle und die Einoden Eichhof und Spielhof MohrenStadt TreuchtlingenWappen von MohrenKoordinaten 48 56 N 10 52 O 48 935825 10 872963888889 423 Koordinaten 48 56 9 N 10 52 23 OHohe 423 m u NHNEinwohner 551 2018 1 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 91757Vorwahl 09142Mohren mit rechts Schutzengelhaus Turm der Pfarrkirche und mit dem Schloss oberhalb des Ortes Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage und Verkehr 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Bauwerke 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage und Verkehr BearbeitenDas Pfarrdorf Mohren liegt im unteren Tal des nach Treuchtlingen zur Altmuhl fliessenden Mohrenbachs im Hahnenkamm in der Sudlichen Frankenalb der dem Ort auch seinen Namen gab Auf halbem Wege zum etwa acht Kilometer weiter westlich gelegenen Dockingen Gemeinde Polsingen befindet sich der 604 7 Meter hohe Uhlberg Nordwestlich befindet sich das Waldgebiet Grottenhof Mohren hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Donauworth Treuchtlingen die das Mohrenbachtal zur Durchquerung des sudlichen Hahnenkamms nutzt Die Obere Mohrenbachbrucke in Mohren bei km 29 373 der Strecke Donauworth Treuchtlingen wurde 2011 durch die DB Netz AG entdrohnt 2 Die Staatsstrasse 2217 fuhrt aus dem unteren Tal von Treuchtlingen kommend durch den Ort und verlasst ihn sudwarts bis zur Bundesstrasse 2 die von ihr abzweigende Kreisstrasse WUG 6 folgt dem oberen Tal Geschichte BearbeitenDass der Ort erstmals 899 als Maromarcha genannt wurde 3 gilt als widerlegt 4 Mohren gehorte ursprunglich hochgerichtlich zur Grafschaft von Lechsgemund Graisbach 5 1198 bis 1346 waren die Herren von Mohren Lechsgemunder Ministeriale und wurden als Ortsadelige genannt 1295 kaufte Heinrich Marschall von Pappenheim von Wirnt Werner und Hilprant von Mohren die Burg zu Mohren mit dem Kirchensatz und den Mannlehen um 1000 Pfund Heller 6 Von den Pappenheimern ging Mohren 1342 durch Kauf uber an Konrad Sorg der an die Grafen von Oettingen verausserte Ebenfalls 1342 waren die Herzoge von Bayern im Besitz der Hochgerichtsbarkeit sie verliehen 1347 Stock und Galgen an Burkhard von Seckendorf 1352 vereinigte dieser den neuen Besitz mit dem Dorf Gundelsheim als Anna von Mohren ihr dortiges Gut an den Ritter von Seckendorf verkaufte Lehensherren waren die Markgrafen von Ansbach sie belehnten 1464 1474 und 1487 Johann von Seckendorf mit dem Schloss und mit Teilen Mohrens 1505 ging die Hochgerichtsbarkeit an Pfalz Neuburg uber und wurde an den Ritter Hans von Seckendorf verliehen 1522 verkaufte Hans Adam von Seckendorf sein markgraflich ansbachisches Mannslehen Schloss und Herrschaft Mohren Gundelsheim sowie das pfalz neuburgische Halsgerichtslehen an Christoph von Fuchs Neuburger Amtmann zu Steffansburg der seinen Besitz 1575 durch weitere Guter in Gundelsheim abrundete und zudem 1580 von Pfalz Neuburg die hohere Jagd erhielt 7 Von Neuburg aus erfolgte 1542 die Einfuhrung der Reformation 1626 nahm Johann Karl Fuchs von Bimbach mit Pfalz Neuburg wieder den alten Glauben an so dass Mohren wieder katholisch wurde Als der Schlossherr Ostern 1662 starb und damit die Linie der Herren Fuchs von Bimbach und Mohren erlosch liess der Markgraf von Ansbach das Schloss einnehmen 8 Noch im gleichen Jahr erwarb das Herzogtum Pfalz Neuburg durch Tausch die markgraflich ansbachischen Rechte und ordnete den neuen Besitz dem pfalz neuburgischen Landgericht Monheim zu dem nun die hohere Gerichtsbarkeit oblag 9 1347 bekam der Ort das Marktrecht das im 17 Jahrhundert verlustig ging 1671 brannte die Schlosskirche zusammen mit 32 Hausern durch Blitzschlag ab der Wiederaufbau erfolgte durch Pfalz Neuburg 1672 73 10 1703 belehnte Pfalz Neuburg Klara Dorothea die verwitwete Grafin von Fugger Kirchberg Weissenhorn und ihre Tochter Felizitas mit der Herrschaft Mohren Gundelsheim jedoch nicht mit den Hoheitsrechten Mitbelehnt wurde spater der Mann der Letzteren der Graf von Fugger Nordendorf Marquard Eustach 19 Juni 1732 11 1877 verlieh Konig Ludwig II das heimgefallene Ritterlehen an Graf Maximilian von Pappenheim dessen Nachkommen das Schloss weiter besassen 12 Am Ende des Alten Reiches bestand Mohren aus 67 Anwesen die grundherrschaftlich und niedergerichtlich dem Grafen Fugger Nordendorf gehorten mit Ausnahme des Gemeindebesitzes Schulhaus Hirtenhaus und Seelhaus und des Kirchenbesitzes Pfarrkirche Pfarrhof und Mesnerwohnung 13 Im Konigreich Bayern 1806 erhielt Fugger zunachst die Ortsgerichtsbarkeit 1815 die Patrimonialgerichtsbarkeit II Klasse mit Gerichtsholden in Mohren und Gundelsheim bis 1848 die adelige Gerichtsbarkeit ebenfalls auf den bayerischen Staat uberging 14 Die Grafen von Pappenheim haben ihr herrschaftliches Anwesen 1968 verkauft 15 nbsp Rathaus und Feuerwehrhaus von 1884 1983 renoviert Im Konigreich Bayern war Mohren ein Steuerdistrikt dem neben Mohren selbst Gundelsheim Eichhof Lochhof Lohhof Spillhof Spielhof Fuchsmuhle und Seegmuhle Sagmuhle angehorten 16 Als Ruralgemeinde umfasste Mohren 1818 den Ort selbst 93 Anwesen die Fuchsmuhle und den Lohhof jeweils ein Anwesen 17 Dem Landkreis Donauworth des Regierungsbezirks Schwaben zugeordnet wurde die Gemeinde Mohren das Pfarrdorf Mohren die Einoden Eichhof und Spielhof sowie der Weiler Fuchsmuhle im Zuge der Gebietsreform in Bayern unter dem letzten Burgermeister Alfons Biber am 1 Juli 1972 in die Stadt Treuchtlingen eingemeindet und damit in den mittelfrankischen Landkreis Weissenburg in Bayern ab 1 Mai 1973 Landkreis Weissenburg Gunzenhausen eingegliedert 18 1975 bis 1896 fanden eine Flurbereinigung und die Dorferneuerung statt 19 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1824 508 Einwohner in 79 Anwesen 20 1875 455 Einwohner 21 1938 548 Einwohner 464 Katholiken 84 Protestanten 22 1946 832 Einwohner einschliesslich Heimatvertriebene 21 1961 830 Einwohner 21 1972 805 Einwohner 23 1987 572 Einwohner 24 2015 564 Einwohner 25 2018 551 Einwohner 1 nbsp Der freistehende Kirchturm der PfarrkircheReligion BearbeitenDie katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt in Mohren gehort zum Pfarreienverbund Treuchtlingen Pappenheim im Dekanat Weissenburg Wemding im Bistum Eichstatt Im Alten Reich besass die Herrschaft zu Mohren das Prasentationsrecht des Pfarrers Die Protestanten von Mohren gehoren zur evangelischen Kirchengemeinde Rehlingen die von Buttelbronn versorgt wird Bauwerke BearbeitenDie Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde 1583 von Andreas Fuchs von Bimbach Herr zu Mohren am Fuss des Schlossberges im ummauerten Friedhof als evangelische Schlosskirche samt freistehendem Turm und Schule neu errichtet 26 Ab 1626 fanden wieder katholische Gottesdienste statt jedoch war die Kirche um die Mitte des 17 Jahrhunderts wohl infolge des Dreissigjahrigen Krieges nicht mehr benutzbar so dass 1659 die Gottesdienste in einem Saal des Schlosses abgehalten wurden 27 1671 brannte die Kirche ab und wurde 1673 74 unter Pfalzgraf Philipp Wilhelm durch einen Neubau ersetzt 28 1726 erhielt die Kirche ein neues Langhaus 15 11 5 m und ein Turmdach 1877 eine Steinmeyer Orgel aus Oettingen 1894 zwei neue Glocken aus Eichstatt und 1921 eine neue Bronzeglocke aus Augsburg und 1899 Glasgemalde der Firma Zettler in Munchen Seit 1726 fungierte die Schlosskirche als Pfarrkirche 1904 1906 restaurierte der Historienmaler Leonhard Thoma aus Munchen die Kirche 29 Das Deckengemalde von 1745 zeigt u a den Ort mit dem Schloss nbsp Luftbild des SchlossesOberhalb des Ortes befindet sich das Schloss Mohren im wesentlich neu erbaut 1711 von Marquard Eustach Graf von Fugger nachdem die Vorgangeranlage unter den Verwaltern der herzoglichen Hofkammer ab 1662 vollig verwahrlost war 30 Der runde Sudturm stammt noch aus der Burg des 13 Jahrhunderts 31 1730 erhielt der Graf fur sich und seine Dienerschaft in der neuerbauten Schlosskapelle die Messlizenz 32 1966 ging das Schloss mit Wiesen Ackern und Waldern in den Besitz des Diakonieverbandes Hensoltshohe in Gunzenhausen uber Das Schloss befindet sich seit 2004 im Besitz einer niederlandischen Familie Die heutigen Besitzer leben in der Burg selbst und haben vier Hauser als Ferienwohnung eingerichtet nbsp SchutzengelhausEin weiteres auffalliges Gebaude im Ort ist das 1884 bis 1886 auf Initiative des Ortspfarrers Johann Michael Schmidt durch den St Johannes Bezirksverein erbaute sogenannte Schutzengelhaus fur Waisenkinder Geleitet wurde das Haus von Franziskanerinnen von Maria Stern in Augsburg die auch eine Handarbeitsschule einen Kindergarten und die ambulante Krankenpflege betreuten 1891 wurde eine Hauskapelle Regina angelorum errichtet 1893 erfolgte die Genehmigung einer Privatschule fur Elementarunterricht der Waisenkinder und 1901 wurde ein neuer Saal erbaut 33 1976 erfolgte die Verlegung nach Eichstatt als das von der Caritas geleitete Kinderdorf Marienstein 34 Von 1979 bis 1983 waren im Schutzengelhaus vietnamesische Fluchtlinge aus Lagern in Manila und Hongkong untergebracht derzeit steht es leer 20 1885 wurde im sogenannten Heiligengarten ehemaliger Friedhof mit der 1702 03 abgebrannten ehemaligen Pfarrkirche 35 eine Mariensaule errichtet 36 Personlichkeiten BearbeitenAlbert Stockl 1823 in Mohren 1895 in Eichstatt Professor der Philosophie und Mitglied des Deutschen Reichstags dargestellt auf einem der beiden Glasfenster der Pfarrkirche Hildebrand von Mohren 1261 1279 Bischof von Eichstatt dargestellt auf einem der beiden Glasfenster der Pfarrkirche Literatur BearbeitenDie Geschichte geht zuruck bis 1881 und begann in Mohren In Eichstatter Kurier vom 15 Okt 2016 Franz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt II Band Eichstatt Bronner und Dantler 1938 Heimat und Baderverein Treuchtlingen e V Hrsg Heimatbuch Treuchtlingen Treuchtlingen 1984 Adam Horn Landkreis Donauworth Die Kunstdenkmaler von Bayern Schwaben 3 R Oldenburg Munchen 1951 DNB 366496832 S 420 430 Doris Pfister Donauworth Der ehemalige Landkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Schwaben I 17 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 2008 ISBN 978 3 7696 6855 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mohren Treuchtlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile auf der Website treuchtlingen de Mohren in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 7 November 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b Stadt Treuchtlingen Neuaufstellung Flachennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Mohren PDF In Stadt Treuchtlingen S 186 abgerufen am 2 Oktober 2021 Bautafel von 2011 der DB Netz AG an der Mohrenbachbrucke Ludwig Steinberger Joseph Sturm Monumenta Boica Band 49 Urkunden des Hochstiftes Eichstatt Munchen 1910 S 592 vgl Regesta Imperii Pfister S 127 f Dieter Kudorfer Die Grafschaft Oettingen territorialer Bestand und innerer Aufbau um 1140 bis 1806 Historischer Atlas von Bayern Teil Schwaben Reihe II Heft 3 Munchen 1959 S 258 FN 230 Pfister S 128 Buchner II S 145 Pfister S 127 129 Buchner II S 145 f Heimatbuch Treuchtlingen S 137 Pfister S 129 Horn S 422 Pfister S 129 Buchner II S 148 Pfister S 130 FN 126 Pfister S 273 f Pfister S 337 Gottfried Graf Finck von Finckenstein Christoph Franke Gothaisches Genealogisches Handbuch der Furstlichen Hauser In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GGH Band I 1 Abt II Pappenheim Selbstverlag Marburg 2015 ISBN 978 3 9817243 0 1 S 401 Pfister S 341 Pfister S 347 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 593 Heimatbuch Treuchtlingen S 209 Pfister S 330 358 Tafel am Gedenkstein in Mohren a b Heimatbuch Treuchtlingen S 138 a b c Pfister S 365 Buchner II S 149 Heimatbuch Treuchtlingen S 209 Pfister S 365 FN 175 Einwohnerentwicklung Abgerufen am 2 Oktober 2021 Buchner II S 145 Horn S 420 Buchner II S 147 Heimatbuch Treuchtlingen S 290 Buchner II S 147 149 Horn S 427 Pfister S 130 Buchner II S 147 Buchner II S 149 151 Eichstatter Kurier vom 15 Okt 2016 Treuchtlinger Heimatburch S 292 Buchner II S 149 Gemeindeteile der Stadt Treuchtlingen Auernheim Bergnershof Bonhof Bubenheim Dickmuhle Dietfurt i MFr Dornmuhle Eichhof Eulenhof Falbenthal Freihardt Fuchsmuhle Graben Gronhart Gstadt Gundelsheim Haag b Treuchtlingen Hagenau Hagenhof Heunischhof Hurth Kastleinsmuhle Kellerhaus Kohlmuhle Lehnleinsmuhle Mattenmuhle Metzenhof Mohren Mohrenberg Nasswiesen Neufang Neuheim Obere Papiermuhle Oberheumodern Rutzenhof Sagmuhle Schambach Schertnershof Schlittenhart Schmarrmuhle Schurmuhle Siebeneichhofe Spielhof Steinbruch Treuchtlingen Untere Papiermuhle Unterheumodern Weinbergshof Wettelsheim Wieshof Windischhausen Ziegelhutte Ziegelmuhle ZollmuhleSonstige Wohnplatze Hartschuster Maierhof Melchershof Patrich Untermuhle Normdaten Geografikum GND 4115174 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mohren Treuchtlingen amp oldid 233554875