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Schambach ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Mittelfranken Bayern SchambachStadt TreuchtlingenKoordinaten 48 58 N 10 57 O 48 966944444444 10 951666666667 Koordinaten 48 58 1 N 10 57 6 OHohe 424 479 m u NHNEinwohner 716 2018 1 Eingemeindung 1 Juli 1971Postleitzahl 91757Vorwahl 09142WillibaldskircheDas Innere von St Willibald Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Ortsnamendeutung 3 Geschichte 3 1 Einwohnerzahlen 4 Bauwerke 4 1 Evangelisch lutherische Filialkirche St Willibald 4 2 Denkmaler 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDas Kirchdorf liegt am Ubergang des Schambachtales zum Altmuhltal etwa drei Kilometer Luftlinie ostlich von Treuchtlingen Westlich angrenzend verlauft die Bundesstrasse 2 Durch den Ort fuhrt die Kreisstrasse WUG 36 Durch den Ort fliesst die gleichnamige Schambach Sudlich des Ortes verlauft die Gemeindegrenze zu Pappenheim Oberhalb von Schambach liegt die Obere Papiermuhle unterhalb die Untere Papiermuhle Nordlich des Ortes liegt Bonhof Im Westen erhebt sich der Nagelberg Ortsnamendeutung BearbeitenDem Ortsnamen liegen das Adjektiv skam fur kurz und das Substantiv aha ahwo fur fliessendes Wasser zugrunde Schambach ist demnach die Siedlung am kurzen Bach 2 Geschichte BearbeitenIn der Schambacher Flur befand sich eine 1964 neu ergrabene romische Villa rustica Rekonstruktionen in den Museen Treuchtlingen und Weissenburg 3 4 Ab 1975 wurde ein hallstattzeitliches Graberfeld mit Hugel und Brandgrubengraber an der Mundung des Schambaches in die Altmuhl grossflachig ergraben 5 Schambach wurde im Zuge eines ersten frankischen Landesausbaus im 8 Jahrhundert gegrundet 6 Das Dorf ist erstmals 802 urkundlich erwahnt als die frankische Hochadelige Reginsind ihr vaterliches Erbe unter anderem in Scammaba im Sualafeldgau dem Kloster St Gallen schenkte Zwischen 1057 und 1075 weihte in Schammach der Eichstatter Bischof Gundekar II eine Kirche Fur 1214 sind sieben Grundholden des Marschalls von Pappenheim angegeben die Marschalle besassen ausserdem zwei Meierhofe zehn Huben und ein Gutlein und damit wohl den grossten Teil des Dorfes 4 1253 ist mit Sivvride de Schambach kurz vor Erloschen dieses Geschlechtes erstmals ein Ortsadeliger nachgewiesen Die Burg des Ortsadels befand sich an der Stelle des ehemaligen bis 1961 betriebenen Gasthaus Eckerlein heute Gasthaus Zum guldenen Ritter wo noch ausgedehnte mittelalterliche Kellerraume vorhanden sind auch erinnert der Flurname Burgmanigass Acker an die Burg 1341 verkaufte Heinrich von Pappenheim seinen gesamten Besitz zu Schambach und Suffersheim Lehen der brandenburgischen Markgrafen an Ulrich Schenk von Geyern Ott den Zenger von Gerolfingen und Johann von Hausen wobei offensichtlich Schambach an letzteren fiel Dieser brandenburgischer Kammermeister und Rat erhielt 1354 von Markgraf Johann das Dorf Schambach das er bisher zu Lehen hatte als Eigengut Um 1370 gab Hilprand von Pappenheim den Zehent zu Schambach seinem Vetter Heinrich fur die Kapelle auf der Burg Pappenheim Dieser ubertrug den Kirchensatz den Widumhof den Gross und Kleinzehent sowie Feldstucke dem Augustinerkloster Pappenheim Laut Pappenheimer Salbuch von 1434 hatten drei Hofe Reichnisse nach Pappenheim zu geben Um 1456 verkaufte Hans von Hausen Hans Hausner zu Constain das Dorf Schambach an die Reichsstadt Weissenburg Es kam aber bald wieder in den Besitz der Herrschaft Pappenheim wie fur 1504 belegt ist Diese fuhrte vor 1555 die Reformation ein Rekatholizierungsbestrebungen unter dem zum Katholizismus konvertierten Marschall Gottfried Heinrich von Pappenheim Treuchtlingen blieben 1616 ohne grossen Erfolg 7 Nach seinem Tod 1632 existierten beide Konfessionen nebeneinander das Simultaneum dauerte bis 1669 als Schambach kirchlich mit Dietfurt vereinigt wurde 8 Der Dreissigjahrige Krieg brachte dem Ort Zerstorung zum Wiederaufbau trugen Exulanten aus Oberosterreich bei Um 1680 heisst es dass ein Hof funf Hofreiten und die Obermuhle nach Pappenheim zinsen 9 Auch die Untermuhle gehorte zu Schambach und war pappenheimerischer Besitz Am Ende des Alten Reiches bestand das Dorf aus 61 Anwesen samtlich mit Untertanen der Herrschaft Pappenheim namlich aus 2 Wirtshausern den 2 Muhlen 3 Hofen 3 Halbhofen 3 Gutern 17 Selden 28 Kleingutern dem Schulhaus dem Flurhaus und dem Schafhaus die Herrschaft Pappenheim ubte sowohl die Dorfgerichtsbarkeit als auch die Hochgerichtsbarkeit aus 10 Seit 1806 im neuen Konigreich Bayern wurde das Kirchdorf Schambach mit seinen Muhlen sowie dem Bonhof und dem bis 1802 preussischen Weinbergshof dem Steuerdistrikt Dietfurt im Untergericht Pappenheim des Rentamtes Greding ab 1815 des Rentamtes spater Bezirksamt dann Landkreis Weissenburg zugeordnet 11 die pappenheimerische Patrimonialgerichtsbarkeit wurde 1848 aufgehoben Mit dem Gemeindeedikt 1818 wurde der Steuerdistrikt zur Gemeinde Schambach umgestaltet die im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1 Juli 1971 nach Treuchtlingen eingemeindet wurde 12 13 1824 war aus der Gemeinde die Flemmuhle ausgegliedert worden die zur neuen Gemeinde Geislohe kam 14 1846 bestand das Kirchdorf unter dem Gemeindevorsteher Mathias Beck aus 62 Hausern hatte 1 Schule 1 Weissbierbrauer und Wirt 1 Schmied 1 Bierschenke 1 Hafner 2 Metzger 2 Melber 1 Maurer 2 Schneider 3 Schuhmacher 1 Salzhandler 2 Schaffler 1 Schreiner 3 Weber und 1 Zimmermann 15 Seit den 1960er 1970er Jahren wandelte sich der Ortscharakter vom Bauerndorf hin zum Pendlerwohnort insbesondere durch die Wohnbebauung des Hanges des nordlich gelegenen Kipferberges In den 1980er Jahren gab es nur noch zwei landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe 4 Einwohnerzahlen Bearbeiten 1818 373 Einwohner 16 1824 403 Einwohner 66 Anwesen 16 1846 405 Einwohner 99 Familien 62 Hauser 15 1867 304 Einwohner 106 Gebaude 17 1950 497 Einwohner 80 Gebaude 16 1961 552 Einwohner 18 108 Wohngebaude 19 1970 596 Einwohner 18 1987 673 Einwohner 20 1 Januar 2011 730 Einwohner 21 31 Dezember 2013 706 Einwohner 22 2018 716 Einwohner 1 Bauwerke BearbeitenEvangelisch lutherische Filialkirche St Willibald Bearbeiten Hauptartikel St Willibald Schambach Die jetzige Kirche St Willibald innerhalb einer alten Friedhofsummauerung stammt mit dem altesten Bauteil dem Chorturm aus dem spaten 14 Jahrhundert das Langhaus wurde 1739 neu errichtet 1480 ist das Patrozinium Willibald genannt das Prasentationsrecht lag beim Marschall von Pappenheim 2 Bis 1669 war die Dorfkirche eine Filialkirche des 3 km entfernten Dietfurt dann wurde die evangelische Doppelpfarrei Dietfurt Schambach gebildet Der zweisaulige Altar von 1722 ist barock mit spaterem Altarbild die Kanzel stammt von 1701 Der Taufstein mit Puttenmasken ist mit 1625 bezeichnet Unter der Westempore ist ein kastenformiger Einbau der Bauernstand 23 Denkmaler Bearbeiten Siehe auch Schambach im Artikel Liste der Baudenkmaler in Treuchtlingen Ausser der Kirche St Willibald sind mehrere Jura Bauten aus dem 17 bis 19 Jahrhundert in die Bayerische Denkmalliste eingetragen so das Wohnhaus Bachgasse 4 das Gasthaus Zum guldenen Ritter fruher Gasthaus Eckerlein mit ehemaligem Brauhaus in der Burggasse 1 24 das Wohnstallhaus Schambachtal 1 die Obere Muhle mit ehemaligem Korbhaus in der Herrngasse 6 das Bauernhaus Herrngasse 9 das Bauernhaus Herrngasse 11 das Wohnhaus Lettenstrasse 1 das Wohnhaus Weissenburger Strasse 2 und das kleine Jurahaus Weissenburger Strasse 8 25 Literatur BearbeitenDas Dorf Schambach Text und Bildband wek Verlag Treuchtlingen 2002 Heimat und Baderverein Treuchtlingen e V Hrsg Heimatbuch Treuchtlingen Treuchtlingen um 1984 insbes S 141 f Hanns Hubert Hofmann Gunzenhausen Weissenburg In Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe I Heft 8 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1960 DNB 452071089 Digitalisat Gotthard Kiessling Landkreis Weissenburg Gunzenhausen Reihe Denkmaler in Bayern Karl M Lipp Verlag Munchen 2000 S 635 638 Erich Strassner Land und Stadtkreis Weissenburg i Bay Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Mittelfranken Band 2 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1966 DNB 457000910 S 59 60 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schambach Treuchtlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile auf der Website treuchtlingen deEinzelnachweise Bearbeiten a b Neuaufstellung Flachennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Schambach PDF Stadt Treuchtlingen S 169 abgerufen am 2 Oktober 2021 a b Strassner S 59 Strassner S 11 a b c Heimatbuch Treuchtlingen S 141 Fundbericht des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg Strassner S 16 Heimatbuch Treuchtlingen S 291 Rudolf Schwarz Evang Luth Kirchenbezirk Pappenheim Pappenheim 1966 S 17 Dieser Abschnitt bis hierher im Wesentlichen nach Strassner S 59f Hofmann S 158 Hoffmann S 199f 255 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 592 Heimatbuch Treuchtlingen S 209 Hofmann S 207 247 a b Eduard Vetter Statistisches Hand und Addressbuch von Mittelfranken im Konigreich Bayern Ansbach 1846 S 283 siehe books google de a b c Hofmann S 255 J Heyberger und andere Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon Munchen 1867 Spalte 1105 a b Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 729 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Munchen 1964 Spalte 836 Schambach In gov genealogy net Abgerufen am 2 Oktober 2021 Einwohnerentwicklung Abgerufen am 2 Oktober 2021 Einwohnerentwicklung Abgerufen am 2 Oktober 2021 Kiessling S 637 Guldener Ritter mit einem Dach aus Stein Abgerufen am 2 Oktober 2021 Kiessling S 635 638 Gemeindeteile der Stadt Treuchtlingen Auernheim Bergnershof Bonhof Bubenheim Dickmuhle Dietfurt i MFr Dornmuhle Eichhof Eulenhof Falbenthal Freihardt Fuchsmuhle Graben Gronhart Gstadt Gundelsheim Haag b Treuchtlingen Hagenau Hagenhof Heunischhof Hurth Kastleinsmuhle Kellerhaus Kohlmuhle Lehnleinsmuhle Mattenmuhle Metzenhof Mohren Mohrenberg Nasswiesen Neufang Neuheim Obere Papiermuhle Oberheumodern Rutzenhof Sagmuhle Schambach Schertnershof Schlittenhart Schmarrmuhle Schurmuhle Siebeneichhofe Spielhof Steinbruch Treuchtlingen Untere Papiermuhle Unterheumodern Weinbergshof Wettelsheim Wieshof Windischhausen Ziegelhutte Ziegelmuhle ZollmuhleSonstige Wohnplatze Hartschuster Maierhof Melchershof Patrich Untermuhle Normdaten Geografikum GND 4132024 4 lobid OGND AKS LCCN n2005060627 VIAF 151480235 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schambach Treuchtlingen amp oldid 226583709