www.wikidata.de-de.nina.az
Der Bundesverkehrswegeplan BVWP ist das bedeutendste Rahmenprogramm der Bundesregierung zur Verkehrsinfrastrukturplanung in Deutschland Aktuell gilt der Bundesverkehrswegeplan 2030 1 Inhaltsverzeichnis 1 Grundsatzliches 2 Aufstellung 3 Rechtliche Wirkungen 4 Aktueller Bundesverkehrswegeplan 5 Geschichte 5 1 Anfang 5 2 Bundesverkehrswegeplane 6 Ausblick 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundsatzliches BearbeitenDer Bundesverkehrswegeplan trifft eine Aussage uber die angestrebten Investitionen des Bundes in seine Verkehrswege Fernstrassen Schienenwege Wasserstrassen nicht nur den Neu und Ausbau sondern auch die Erhaltung und Erneuerung Er hat einen Zeithorizont von ca 10 bis 15 Jahren und folgt dem Ziel einer verkehrstragerubergreifenden integrierten Planung Er dient der Koordinierung und Priorisierung der Vorhaben Aufstellung BearbeitenDer Bundesverkehrswegeplan wird vom Bundesverkehrsministerium aufgestellt Die Erarbeitung des jungsten Bundesverkehrswegeplans erfolgte in funf Stufen 2 Konzeptphase Modernisierung der BVWP Methodik Prognosephase Global und Sektoralprognose Bewertungsphase Netzmangelanalysen Projektvorschlage und definition Bewertungen Beteiligungsphase Ressorts Lander Offentlichkeit Verbande Burger Beschlussphase BVWP Bundeskabinett Ausbaugesetze Parlament Beurteilungskriterien der Bewertungsphase sind dabei das Nutzen Kosten Verhaltnis die raumordnerische Bedeutung sogenannte Raumwirksamkeitsanalyse die stadtebauliche Bewertung sowie die Umweltrisiko und FFH Vertraglichkeitseinschatzung Darauf basierend wird jedes Vorhaben anschliessend nach Dringlichkeit unter Vordringlicher Bedarf VB oder Weiterer Bedarf WB eingeordnet oder scheidet aus dem Prozess aus Hinzu kommen bereits begonnene oder fest disponierte Projekte aus dem vorherigen BVWP Diese werden als fest disponiert FD bezeichnet Der BVWP wird anschliessend vom Bundeskabinett beschlossen Er ist zwar selbst kein Finanzierungsplan und hat keinen Gesetzescharakter bildet aber die Grundlage fur die vom Bundestag beschlossenen Ausbaugesetze fur Bundesfernstrassen Bundesschienenwege und Bundeswasserstrassen mit den jeweiligen Bedarfsplanen BPl Diese bilden als Anlage zum Fernstrassenausbaugesetz zum Bundesschienenwegeausbaugesetz bzw zum Bundeswasserstrassenausbaugesetz die rechtliche Grundlage fur die Planung und den Bau der Bundesfernstrassen Bundesschienenwege und Bundeswasserstrassen Im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens der Ausbaugesetze ist der Bundesrat zu beteiligen Fur die Bundeswasserstrassen existierte bis 2016 kein eigenes Ausbaugesetz bzw Bedarfsplan ihr Bau erfolgte stattdessen nach dem Bundesverkehrswegeplan Nach Ablauf von jeweils funf Jahren ist zu prufen ob die Bedarfsplane an die Verkehrsentwicklung anzupassen sind Die Ergebnisse der Bedarfsplanuberprufungen haben keine unmittelbare Auswirkung Sie konnen das Parlament aber zur Anpassung der Bedarfsplane oder die Bundesregierung zur Neuaufstellung eines Bundesverkehrswegeplans veranlassen Rechtliche Wirkungen BearbeitenDer Verkehrswegeplan entfaltet keine unmittelbaren rechtlichen Wirkungen allerdings sollen nach der hochstrichterlichen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes die Bedarfsfeststellungen des Fernstrassenausbaugesetzes welche aus dem Bundesverkehrswegeplan resultieren als eine der wenigen uberortlichen Planungen im Rahmen der Abwagung nach 17 Bundesfernstrassengesetz FStrG dahingehend bindend sein dass im Rahmen der Planfeststellung ein fehlender Bedarf nicht angenommen werden sollte Diese Feststellung des Bedarfs soll auch die Verwaltungsgerichtsbarkeit binden so dass diese grundsatzlich im Rahmen der Uberprufung der Abwagung der Verwaltung nach Abwagungsfehlern grundsatzlich nicht von einem fehlenden Bedarf ausgehen durfen Eine Ausnahme sollte nur insofern gelten wenn die dem Bedarfswegeplan zugrundegelegten Prognosen eine unhaltbare Einschatzung der Verkehrsentwicklung darstellt Die Uberprufung nach dieser Unhaltbarkeit sollte allerdings nicht den Verwaltungsgerichten sondern dem Bundesverfassungsgericht obliegen da es sich um eine gesetzliche Entscheidung handelt 3 Aktueller Bundesverkehrswegeplan BearbeitenDer Bundesverkehrswegeplan 2030 der den Zeitraum von 2016 bis 2030 umfasst wurde am 3 August 2016 von der Bundesregierung beschlossen Die Bedarfsplane fur die Bundesschienenwege Bundeswasserstrassen und Bundesfernstrassen wurden im 2 Dezember 2016 vom Deutschen Bundestag beschlossen 4 und passierten am 16 Dezember den Bundesrat 5 Das Dritte Gesetz zur Anderung des Bundesschienenwegeausbaugesetzes und das Gesetz uber den Ausbau der Bundeswasserstrassen und zur Anderung des Bundeswasserstrassengesetzes traten am 29 Dezember 2016 in Kraft das Sechste Gesetz zur Anderung des Bundesfernstrassengesetzes am 31 Dezember 2016 6 Der BVWP 2030 sieht uber seine Laufzeit ein Investitionsvolumen von insgesamt mehr als 264 5 Milliarden Euro vor Sein Volumen ubersteigt um 91 Milliarden Euro das des bisherigen BVWP 2003 7 Geschichte BearbeitenAnfang Bearbeiten Angesichts wachsender Verkehrswegeinvestitionen des Bundes wurde Mitte der 1960er Jahre die Abstimmung der Planungen der Verkehrswege gefordert 8 Der im Oktober 1967 vorgestellte Leber Plan sah als eine von zahlreichen Massnahmen vor ein Bundesverkehrswegeprogramm fur Schiene Strasse Wasserstrasse und Luftverkehr aufzustellen Damit sollten Verdichtungsraume Industriezentren und Hafen besser verbunden die Verkehrswege in Ballungsraumen entlastet die seewartigen Zufahrtswege zu den Hafen ausgebaut die wirtschaftlich schwacheren Raume gefordert die Verkehrsverhaltnisse auf die Wiedervereinigung Deutschlands ausgerichtet sowie die Verkehrsnetze der Bundesrepublik Deutschland und ihrer europaischen Nachbarlander enger vernetzt werden 9 Aus diesem Konzept ging der erste Bundesverkehrswegeplan 1973 hervor Bundesverkehrswegeplane Bearbeiten Die ersten funf Bundesverkehrswegeplane sind meist nach dem Jahr benannt in dem sie beschlossen wurden Der Bundesverkehrswegeplan 2030 wurde wahrend der Erarbeitung umbenannt und tragt das letzte Jahr seiner Laufzeit im Namen Bundesverkehrswegeplan 1973 Bundesverkehrswegeplan 1980 beschlossen 1979 Bundesverkehrswegeplan 1985 Bundesverkehrswegeplan 1992 Bundesverkehrswegeplan 2003 Bundesverkehrswegeplan 2030 ursprunglich Bundesverkehrswegeplan 2015 beschlossen 2016 Ausblick BearbeitenLaut ihrem im November 2021 vorgelegten Koalitionsvertrag plant die rot grun gelbe Bundesregierung auf Basis neuer Kriterien einen neuen Bundesverkehrswege und mobilitatsplan 2040 auf den Weg zu bringen 10 Weblinks BearbeitenHauptseite des BMDV zur BundesverkehrswegeplanungEinzelnachweise Bearbeiten Bekanntmachung zur Beteiligung der Offentlichkeit im Rahmen der Erstellung des Bundesverkehrswegeplans 2030 vom 8 Marz 2016 BAnz AT 14 03 2016 B4 https www bmvi de SharedDocs DE Artikel G BVWP bundesverkehrswegeplan 2030 erarbeitung html BMVI Erarbeitung des Bundesverkehrswegeplans Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 25 Januar 1996 4 C 5 95 Bundesautobahn A 60 Memento vom 22 November 2006 im Internet Archive Gotz Hausding Bundestag billigt drei Ausbaugesetze zum Bundesverkehrswegeplan In Deutscher Bundestag bundestag de abgerufen am 13 Januar 2017 BUNDESRAT Stenografischer Bericht 952 Sitzung 16 Dezember 2016 abgerufen am 13 Januar 2017 BGBl 2016 I S 3221 BGBl 2016 I S 3224 BGBl 2016 I S 3354 Bundesministerium fur Verkehr und digitale Infrastruktur Bundesverkehrswegeplan 2030 modernisieren vernetzen beschleunigen Pressemitteilung Nummer 035 2016 Online auf www bmvi de abgerufen am 16 Marz 2016 Peter Koch Neubaustrecken und Ausbaustrecken der DB In Deine Bahn Heft 7 1982 S 385 388 Leber verteidigt seine Verkehrsreform In Die Bundesbahn ISSN 0007 5876 20 1967 S 766 771 Mehr Fortschritt wagen Bundnis fur Freiheit Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit PDF Koalitionsvertrag 2021 2025 zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD BUNDNIS 90 DIE GRUNEN und den Freien Demokraten FDP SPD Bundnis 90 Die Grunen FDP November 2021 S 49 abgerufen am 22 Januar 2022 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesverkehrswegeplan amp oldid 232165461