www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die Eisenbahnbrucke nahe Jocketa Fur die gleichnamige Autobahnbrucke nahe Pirk siehe Elstertalbrucke Autobahn Die Elstertalbrucke auch Elstertalviadukt ist eine Eisenbahnbrucke im sachsischen Vogtlandkreis Sie fuhrt die Bahnstrecke Leipzig Hof bei Jocketa uber die Weisse Elster und die neben dem Fluss laufende Bahnstrecke Gera Sud Weischlitz Das 68 m hohe Bauwerk gilt nach der Goltzschtalbrucke als zweitgrosste Ziegelsteinbrucke der Welt sowie als eine der schonsten Bruckenbauten Sachsens 1 ElstertalbruckeElstertalbrucke Elstertalbrucke bei Jocketa 2019 Nutzung BahnverkehrUberfuhrt Bahnstrecke Leipzig Hof Sachsen Franken Magistrale Querung von Tal der Weissen ElsterOrt JocketaSachsen SachsenKonstruktion BogenbruckeGesamtlange 279 mAnzahl der Offnungen 9 in der obersten Etage Lichte Weite 31 1 mHohe 68 m in 2 EtagenBaubeginn 7 November 1846Fertigstellung 15 Juli 1851Planer Johann Andreas SchubertLageKoordinaten 50 33 13 N 12 10 4 O 50 553527777778 12 167666666667 Koordinaten 50 33 13 N 12 10 4 OElstertalbrucke Sachsen am 16 April 1945 zerstort seit 4 Februar 1946 behelfsmassig befahrbar im Oktober 1950 endgultig wiederhergestellt 1959 1962 verstarkt und uberholtf1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beteiligte Personen 3 Weitere technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Brucke wurde im Zuge des Baus der Bahnstrecke Leipzig Hof der Sachsisch Bayerischen Eisenbahn Compagnie errichtet Der Grundstein wurde am 7 November 1846 gelegt Da sich der Baugrund am linken Flussufer im bebauten Grubenfeld der seit 1834 verliehenen Eisensteinzeche Fischer Fundgrube an der Rottisleithe befand war es erforderlich einen Sicherheitspfeiler zum Schutz des Bruckenbaus anzuordnen Der Bergbauunternehmer und Besitzer der Eisenhutte Tannenbergsthal Hermann Lattermann legte dagegen Beschwerde ein Erst nach langwierigen Verhandlungen kam es zu einer Einigung uber die Abtretung des Grubenfeldteils durch die Bruder Robert und Hermann Lattermann auf Morgenrothe an die Eisenbahndirektion Dies veranlasste das Oberbergamt den Bergamtern Grubenfeldverleihungen im Bereich von Eisenbahnen generell zu untersagen An der Brucke wurden zwischen 1846 und 1851 von bis zu 800 Arbeitern 12 Millionen Ziegelsteine vermauert Im Gegensatz zur nur zehn Meter hoheren Goltzschtalbrucke wurden hier lediglich zwei Etagen und Mittelbogen angelegt Die untere Etage hat funf Pfeiler von denen vier zu Doppelpfeilern verbunden sind Fur die Grundungen der Pfeiler und fur die Deckplatten wurde Granit verwendet Wahrend des Baus sturzte im Oktober 1848 ein Holzgerust ein dabei starben funf Zimmerleute 2 Der Eindruck und das Fesselnde liegt bei ihr nicht in der Massenhaftigkeit sondern in der Schlankheit und wohlgefalligen Leichtigkeit mit welcher die Brucke in ein paar ungeheuren Satzen die Kluft uberspringt Artikel im Neuen Wiener Journal vom 10 August 1905 3 1853 wurden in der Firste des Tiefen Fischer Erbstolln im Sicherheitspfeiler unter den Bruckenpfeilern unbekannte alte Grubenbaue aufgefunden die zu Untersuchungen der Standfestigkeit der Bruckenpfeiler veranlassten und eine Ausmauerung des Tiefen Fischer Erbstolln empfahlen die dem sachsischen Staatsfiskus jedoch zu kostspielig erschien 1854 wurde die marode Stollnzimmerung erneuert Vier Jahre spater war sie erneut verfault so dass erneut eine Wiederherstellung durchgefuhrt wurde Nach der Einstellung des Betriebs bei Fischer Fundgrube erwarb der Staatsfiskus 1867 von der Konigin Marien Hutte den Tiefen Fischer Erbstolln unter dem Sicherheitspfeiler zwecks Versturzung mit Bergen und verpflichtete sich im Falle einer Wiederaufnahme der Grube zur Anlegung eines Umbruchs Diese Moglichkeit loste erneute Sicherheitsbedenken aus dabei wurde befurchtet dass die Erschutterungen beim Vortrieb eines Umbruchs Bruche in den alten Bauen unter den Pfeilern auslosen konnten 1868 wurde diese Verpflichtung dahingehend geandert dass ein neuer Stolln aus dem Lohbachtal vorgetrieben werden sollte Die Grube wurde jedoch nie wieder aufgenommen 4 Nach einem Erdbeben in Nordwestbohmen im Jahre 1908 gab es Meldungen wonach die Brucke einsturzgefahrdet sei Eine Untersuchung ergab jedoch dass sie vollstandig intakt war 5 In den Jahren 1924 1925 erfolgten umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Brucke 6 Dabei wurden unter anderem zur Vergrosserung des Gleisachsabstands auf vier Meter eine auskragende Fahrbahnwanne aus Stahlbeton eingebaut und die massiven Brustungen darauf nach aussen verschoben Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brucke am 16 April 1945 von der deutschen Wehrmacht gesprengt Der mittlere Bruckenpfeiler und die angrenzenden Bruckenbogen wurden zerstort Daraufhin konnten die Zuge aus sudwestlicher Richtung vorerst nur bis Rottis und aus nordostlicher Richtung nur bis Jocketa verkehren Aussergewohnlich war die Behelfsbrucke Auf dem Rest des gesprengten mittleren Pfeilers wurde eine Stahlfachwerk Stutze aufgesetzt die einen Fachwerk Bruckentrager trug Im Februar 1946 war die Brucke wieder befahrbar Der endgultige Wiederaufbau der Gewolbebogen und Pfeilerkerne in Stahlbetonbauweise war im Oktober 1950 abgeschlossen Der Behelfsbruckentrager wurde angehoben darunter das neue Gleis auf der wiedererrichteten Brucke verlegt und schliesslich die Behelfsbruckenteile auf Rollwagen abgesenkt so dass sie uber den Schienenweg abgefahren werden konnten 7 Die Brucke kann am Fuss der zweiten Bogenetage uber einen Wanderweg begangen werden Hier sind zwei Tafeln mit der Bauwerksgeschichte angebracht Sie wurden noch zu Zeiten der DDR im Auftrag der Reichsbahndirektion Dresden angefertigt und zeigen die Brucke im Ursprungszustand und im Zustand nach der Zerstorung mit der Behelfsbrucke Von 1958 bis 1962 wurden erneut Instandsetzungsmassnahmen durchgefuhrt 6 Im Jahr 2012 wurde im Zuge der Elektrifizierung der Strecke von Reichenbach Vogtl ob Bf bis Hof Hbf auch die Elstertalbrucke mit einer Fahrleitung versehen Die Fahrleitungsmasten auf der Brucke wurden auf den Pfeilerkanzeln aufgestellt Von Januar 2022 begann die Komplettsanierung des Elstertalviadukts einschliesslich Neubau der Fahrbahnwanne mit voraussichtlichem Abschluss im Juni 2025 Die Uberleitstelle soll nach Abschluss der Baumassnahmen dauerhaft verbleiben 8 9 10 Am 29 Mai 2022 ging das neue Stellwerk Jocketa in Betrieb das die beiden Uberleitstellen zukunftig steuern soll 11 nbsp Kupferstich vom Bau um 1850 nbsp Gedenktafel zur Errichtung nbsp Landschaft an der Elstertalbrucke um 1900 nbsp Darstellung der Elstertalbrucke im Jahr 1945 nbsp Gedenktafel zur Wiederherstellung nbsp Detailaufnahme der Brucke 2008 nbsp Elstertalbrucke von unten 2013 nbsp Renovierung 2022 nbsp Denkmal Zerstorung Elstertalbrucke 1945 Jocketa nbsp Denkmal Zerstorung Elstertalbrucke 1945 Jocketa InfotafelBeteiligte Personen BearbeitenJohann Andreas Schubert 1808 1870 Bauingenieur Entwurf der Brucke und Berechnung der Statik wie auch bei der Goltzschtalbrucke Robert Wilke 1804 1889 Bauingenieur Ausfuhrungsplanung und Oberbauleitung Hermann Kell 1820 1889 Bauingenieur Bauleiter bis zu 899 ArbeiterWeitere technische Daten BearbeitenAnzahl Ziegel 12 323 000Volumen Ziegelmauerwerk 31 237 m Volumen Werksteinmauerwerk 21 579 m Literatur BearbeitenPeter Beyer Der Bau der Goltzschtal und Elstertalbrucke 1846 bis 1851 Seine Beziehungen zu den Produktivkraften und der Umwelt im sachsischen Vogtland und dessen Nachbargebieten In Sachsische Heimatblatter Bd 30 Heft 1 1984 S 1 16 Peter Beyer Das Entstehen der Eisenbahnverbindung zwischen Sachsen Bayern mit den Grossbrucken im Goltzsch und Elstertal 1836 1851 In Sachsische Heimatblatter Bd 47 Heft 3 2001 S 139 155 Weblinks Bearbeiten source source source source source source source source Video Drohnenflug uber die Elstertalbrucke 2016 nbsp Commons Elstertalbrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Planfeststellung Elstertalbrucke Webseite des Eisenbahn Bundesamtes mit Planfeststellungsbeschluss und den zu Grunde liegenden Planunterlagen zur Modernisierung der BruckeEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Steinbach Eine Wanderung durch das Vogtland In Der Naturfreund Jahrgang 1916 S 177 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dna Andreas Raithel Curt Roder Die grossen Brucken des Vogtlandes 3 Auflage Vogtlandischer Heimatverlag Neupert Plauen 2003 ISBN 3 929039 87 7 S 68 Die grosste steinerne Eisenbahnbrucke in Oesterreich In Neues Wiener Journal 10 August 1905 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nwj Sachsisches Staatsarchiv Bergarchiv Freiberg 40169 Nr 721 Fischer Fundgrube in der Rottisleithe Aus Planen 9 November In Teplitz Schonauer Anzeiger 14 November 1908 S 7 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung tsa a b eba bund de Planfeststellung Elstertalbrucke Erlauterungsbericht S 7 f Wochenschaubericht uber die Fertigstellung https www youtube com watch v PZPMJc5VbnU Deutsche Bahn modernisiert ab Ende 2021 die Elstertalbrucke im Sachsischen Vogtland Nicht mehr online verfugbar Deutsche Bahn 4 Juni 2020 archiviert vom Original am 11 Juni 2020 abgerufen am 30 April 2022 Deutsche Bahn macht Elstertalbrucke fit fur die Zukunft Arbeiten an der denkmal geschutzten Ziegelsteinbrucke starten Deutsche Bahn 22 Januar 2022 archiviert vom Original abgerufen am 30 April 2022 Sanierung der Elstertalbrucke geht voran Deutsche Bahn bereitet nachste Bauphase vor Deutsche Bahn 26 April 2022 archiviert vom Original abgerufen am 30 April 2022 DB nimmt Elektronisches Stellwerk bei Jocketa in Betrieb Neue Weichen sorgen fur weniger Einschrankungen im Zugverkehr In deutschebahn com Deutsche Bahn 29 Mai 2022 archiviert vom Original am 9 Juni 2022 abgerufen am 29 Mai 2022 Normdaten Geografikum GND 4665234 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elstertalbrucke amp oldid 239196244