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Mauser war einer der altesten und international bekanntesten deutschen Waffenhersteller insbesondere von militarischen und zivilen Handfeuerwaffen 1999 wurde der Zivilwaffenbereich in die Mauser Jagdwaffen GmbH mit Unternehmenssitz in Isny im Allgau abgespalten und an die Luke amp Ortmeier Gruppe verkauft Der Militarwaffenbereich ist seit 2004 als Rheinmetall Waffe Munition GmbH Niederlassung Mauser Oberndorf ein Tochterunternehmen von Rheinmetall Defence am Mauser Stammsitz in Oberndorf am Neckar Mauser Jagdwaffen GmbHLogoRechtsform Gesellschaft mit beschrankter HaftungGrundung 1811 als Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik in Oberndorf am NeckarAuflosung 2000 Zivil und 2004 Militar Auflosungsgrund Verkauf der Zivilwaffensparte an Luke amp Ortmeier Gruppe Integration der Militarwaffensparte in RheinmetallSitz Isny im Allgau DeutschlandBranche Waffenhersteller Automobilindustrie Bekannteste Erfindung der Unternehmung Mauser ist das 98er Verschlusssystem des Gewehr 98 Es wurde am 5 April 1898 von Kaiser Wilhelm II mit ACO Allerhochster Cabinetts Ordre im Konigreich Preussen als Versuchswaffe eingefuhrt Der daraus entwickelte Karabiner 98 war dann das Ordonnanzgewehr im Deutschen Heer und der Reichswehr Als Karabiner 98k mit 15 cm kurzerem Lauf war er bis 1945 das Standardgewehr der Wehrmacht Es findet auch heute noch beim Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung Verwendung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Gewehre fur Preussen und der K98 1 3 Turkenbau und Schwedenbau 1 4 Tankgewehr M1918 1 5 Mauser Waffen aus Brunn 1 6 Wiederaufnahme der Militarwaffenproduktion ab 1933 1 7 Demontage nach 1945 1 8 Herstellung von Jagdwaffen 1 9 Militarwaffen ab 2000 2 Produkte 2 1 Karabiner 98 2 2 Waffen fur die Grosswildjagd 2 3 Fahrzeuge 2 4 Werkzeuge und Messwerkzeuge 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Deutscher Infanterist des Ersten Weltkriegs mit seiner Ordonnanzwaffe Gewehr 98Franz Andreas Mauser 1 August 1792 23 Juni 1861 kam 1805 als Schuhmacher in einer Handwerkerkompanie zur wurttembergischen Armee nach Ludwigsburg 1812 wurde diese Kompanie in die kurz zuvor gegrundete Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik nach Oberndorf am Neckar verlegt wo Mauser zunachst lederne Sabelscheiden herstellte und dann zum Buchsenmacher ausgebildet wurde 1818 wurde die Kompanie aufgelost und der Betrieb von Arbeitern fortgefuhrt Wie der Vater arbeiteten auch die beiden Bruder Wilhelm 1834 1882 und Peter Paul Mauser 1838 1914 ab 1848 bzw 1852 in der Gewehrfabrik 1858 schied der Vater krankheitsbedingt aus der Fabrik aus Seit Anfang der 1860er Jahre beschaftigten sich die Sohne neben ihrer Arbeit in der Gewehrfabrik mit der Entwicklung einer Hinterlader Konstruktion Ein erstes Modell fand im Jahre 1867 nur wenig Beachtung Der Remington Agent Samuel Norris veranlasste die Bruder mit ihm nach Luttich zu kommen und dort fur ihn zu arbeiten In Luttich entwickelten sie 1868 ein Patent nach dem das franzosische Chassepotgewehr fur die Verwendung einer Metallpatrone abgeandert werden konnte Ein Mauser Norris Versuchsgewehr der Infanterieschiessschule Spandau Ruhleben zur Aptierung des wurttembergischen Infanteriegewehrs von 1857 auf Hinterladung ist bis heute erhalten 1870 kehrten die Bruder nach Oberndorf zuruck Gewehre fur Preussen und der K98 Bearbeiten nbsp Ansicht der Gewehrfabrik Bildmitte in der Ortslage Oberndorf am gegenuberliegenden Ufer die Fabrikantenvilla Mauser helles Gebaude Die Geschichte der Mauser Gewehre begann als das preussische Heer mit koniglichem Befehl vom 22 Marz 1872 ein fur Zentralfeuerpatronen eingerichtetes Zylinderverschlussgewehr erhielt das hauptsachlich von der preussischen Gewehr Prufungskommission GPK in Zusammenarbeit mit den Brudern Mauser entwickelt worden war Die Bruder Mauser entwickelten das Verschlusssystem Obwohl erst 1872 angenommen erhielt die Konstruktion bereits am 2 Dezember 1871 die Bezeichnung Modell 71 M 71 die dann beibehalten wurde Lediglich 8 000 Taler erhielten die Bruder dafur wegen des in Preussen herrschenden Patentverbots erhielten sie keine Lizenzgebuhren Erst das Repetiergewehr M71 84 das als erstes deutsches Gewehr uber ein Rohrenmagazin mit einer Kapazitat von zehn Schuss verfugte war vollkommen von Paul Mauser konstruiert Als die direkten Vorlaufer des 98er Systems konnen die Systeme 1894 95 96 gelten Entscheidender Unterschied zu dem dann 1898 eingefuhrtem 98er System war die Art der Schlagbolzenspannung Wahrend die Vorlaufer als Schliessspanner ausgefuhrt waren war das 98er System ein Offnungsspanner Uber eine Spannkurve wird bei der Aufwartsbewegung des Kammerstangels der Schlagbolzen gespannt Zunachst lieferte Mauser 1895 2 000 Versuchsgewehre basierend auf dem spanischen Gewehr 1895 im Kaliber 7 92 mm an die Gewehrprufungskommission nach Spandau Mauser selbst praferierte zu dieser Zeit fur den militarischen Einsatz kleinere Kaliber wie z B das Kaliber 6x58 bzw 59 Weitere 2 185 Versuchsgewehre in kleineren Kalibern folgten Die militarischen Entscheidungstrager wollten jedoch im Hinblick auf die erfolgreiche Nutzung und die grossen Munitionsreserven bei dem bewahrten Kaliber 8x57 bleiben und orderten deshalb auch das Nachfolgeinfanteriegewehr im Kaliber 8x57 Dieses Kaliber ist keine Mauser Entwicklung obwohl es im angloamerikanischen Raum gern als 8mm Mauser bezeichnet wird Im April 1898 schliesslich wurden die ersten 20 Versuchsgewehre Modell 1898 im Kaliber 7 9 mm ausgeliefert in der Version mit 36 mm Hulsenkopfdurchmesser und einem Laufgewinde von 28 mm Aussendurchmesser Die Lizenzvereinbarung fur das Gewehr 98 mit Preussen datiert vom 11 November 1895 das Konigreich Bayern erhielt die Mauser Lizenz erst am 17 September 1901 fur die Koniglich Bayerische Gewehrfabrik in Amberg Erst am 2 Mai 1900 hatte Prinzregent Luitpold das Gewehr 98 fur die bayerische Armee als Ordonnanzwaffe angenommen Der Grund waren die schlechten Erfahrungen mit dem Vorganger dem Gewehr 88 das nicht von Mauser stammte sondern von der GPK entwickelt worden war und daher auch den Namen Kommissionsgewehr trug Die ersten Exemplare wurden an die kaiserliche Marine und das ostasiatische Expeditionskorps ausgegeben das gegen den sogenannten Boxeraufstand in Marsch gesetzt worden war Turkenbau und Schwedenbau Bearbeiten Da der preussische Staat fur die Entwicklung des Gewehrs 71 keine Lizenzgebuhren zahlen wollte hatte dies fur das Unternehmen nach 1872 beinahe den Ruin bedeutet Es gelang jedoch einen Staatsauftrag des Osmanischen Reichs fur Schwarzpulver Ordonnanzwaffen zu akquirieren so dass die Zukunft des Unternehmens zunachst gesichert war Reine Militarwaffen wurden durch spezielle Abnahmeoffiziere des auftraggebenden Staates gepruft und abgenommen Die turkischen Abnahmeoffiziere nahmen die Kontrolle der einzelnen Teile direkt in der Fabrik vor Ein Wohnhaus der turkischen Abnahmekommission im orientalischen Stil der sogenannte Turkenbau erinnerte noch viele Jahre spater an die Lieferauftrage der osmanischen Armee Als 1894 ein Kontrakt mit Schweden uber die Lieferung von Karabinern fur die schwedische Armee im neuen Kaliber 6 5 55 mm geschlossen wurde erweiterte der sogenannte Schwedenbau in dem sich heute das Museum befindet die Mauser Fabrikanlage Bis zum Jahre 1900 als Schweden schliesslich die Produktion ganz ubernahm lieferte Mauser noch etwa 60 000 Infanteriegewehre mit diesem Kaliber Diese Waffen werden auch als Schweden Mauser bezeichnet Tankgewehr M1918 Bearbeiten Nach dem Einsatz der ersten Panzer durch die Britische Armee 1916 wurde Mauser mit der Entwicklung des Tankgewehrs M1918 beauftragt Es war die erste deutsche Panzerbuchse des Ersten Weltkriegs und auch die erste der Welt Sie hatte das Kaliber 13 92 mm HR Mauser Waffen aus Brunn Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg durften die Mauserwerke gemass den Bestimmungen des Versailler Vertrags keine Militarwaffen mehr herstellen Die Produktion musste vollstandig auf Jagdwaffen umgestellt werden Auf Vermittlung eines italienischen Mitglieds der Kontrollkommission konnten jedoch die gesamten Produktionsmaschinen des Gewehrs 98 an die Ceskoslovenska zbrojovka in Brunn verkauft und stattdessen Maschinen fur die Herstellung von Jagdwaffen angeschafft werden In Brunn entstanden dann auf den Mauser Maschinen das Gewehr 98 und das Gewehr vz 24 Wiederaufnahme der Militarwaffenproduktion ab 1933 Bearbeiten nbsp Herstellercode und Baujahr auf der Systemhulse des 98k nbsp Verschluss System Mauser98Im Jahr 1933 wurde eine eigenstandige Forschung und Entwicklungsabteilung unter Ott Helmuth von Lossnitzer eingerichtet Ab 1934 war auch Mauser in die zunachst heimliche Aufrustung der Wehrmacht integriert Nun wurden wieder Militarwaffen produziert und zwar der Karabiner 98k K98k der 1935 zur deutschen Ordonnanzwaffe angenommen wurde Da die Produktion zunachst unbemerkt von den Alliierten geschehen sollte wurde jetzt nicht mehr die volle Namensbezeichnung des Werkes auf die Systemhulse gestempelt sondern eine wechselnde Codebezeichnung die die Identifizierung erschweren oder unmoglich machen sollte Fur die Waffenfabrik Mauser in Oberndorf waren dies die Codes S 42 K S 42 G S 42 42 byf und svw Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden mehr als 5000 Zwangsarbeiter eingesetzt um die Produktion aufrechtzuerhalten 1 Siehe auch NS Zwangsarbeit im Bereich Oberndorf a N Demontage nach 1945 Bearbeiten Die Entwicklungsabteilung von Mauser war nach der Niederlage 1945 in einem Sonderzug in Richtung Alpenfestung unterwegs Dieser wurde im Otztal von US amerikanischen Soldaten aufgehalten und das Material beschlagnahmt Die Dokumente Fertigungseinrichtungen und Waffenteile wurden ins US amerikanische Ordnance Depot in Paris verbracht Wegen der Bedeutung der Waffenentwicklungen zogen spater Spitzenteams der US Armee zusatzliches Material in Oberndorf ein Ab Oktober 1945 lief die Produktion fur weitere zehn Monate im Auftrag der USA weiter In Berlin produzierte Mauser ab April 1946 fur die britische Besatzungsmacht Unter franzosischer Verwaltung wurden im August 1946 die Konstruktionsunterlagen Maschinen und Werkzeuge nach Mulhausen verbracht Etliche Mitarbeiter blieben als Waffentechniker gefragt und fanden mit Zustimmung der Besatzungsmachte neue Wirkungsstatten Ott Helmuth von Lossnitzer wechselte im Jahr 1947 in die USA und trat eine Stelle bei der National Armory in Springfield Massachusetts an Allein bei franzosischen Unternehmen fanden 150 Fachkrafte neue Arbeit 2 Im Dezember 1946 beschloss die Militarregierung die endgultige Demontage der Mauserwerke Die Familie Quandt als Eigentumer die Gemeinde Oberndorf und einige Banken fuhrten daraufhin langwierige Verhandlungen mit dem Zwangsverwalter Raymond Bouysse um den Abbau der Fabrikationsanlagen abzuwenden Im weiteren Verlauf wurden 700 Arbeiter entlassen wahrend noch 750 die Demontage fortsetzten Schliesslich blieben noch 160 von ehemals 9000 Arbeitsplatzen Unter anderem wegen der moglichen Folgekosten fur die offentliche Hand einigte man sich bis 1953 auf eine Ubernahme der Vorkriegsschulden um den Fortbestand der Mauserwerke zu sichern 2 Herstellung von Jagdwaffen Bearbeiten Mauser arbeitete zunachst die Rucklaufer der ausgelieferten Versuchsgewehre zu den ersten zivilen Jagdwaffen um und brachte sie auf den Markt Diese Waffen werden als Surplus Modelle bezeichnet und sind sehr selten Mauser selbst nahm also neben der militarischen Waffenproduktion unmittelbar auch eine zivile Jagdwaffenproduktion auf Ab 1898 existieren Belegstucke fur die ersten heute als Zivilmauser bezeichneten Jagdwaffen Mauser verwendete dafur Rohsysteme aus der allgemeinen Systemproduktion die dann im Bereich Jagdwaffenproduktion mit geringeren Toleranzen und hoherer Oberflachengute als die Systeme der militarischen Fertigung weiter verarbeitet wurden Sie erhielten zudem andere Kammerstangel mit dem fur Zivilmauser bis heute charakteristischen birnenformigen Abschluss Alle Systeme der zivilen Produktion wurden fortlaufend durchnummeriert Diese Nummernfolge endet mit der Nummer 126 417 fur die letzte bekannte Zivilmauserbuchse aus dem Oktober 1944 Mauser produzierte die Systeme bzw System Lauf Kombinationen auch fur andere Waffenhersteller und Buchsenmacher insbesondere in Deutschland und Grossbritannien Auch diese Systeme reihen sich in die fortlaufende Nummerierung der eigenen zivilen Jagdwaffen mit ein Diese zur Weiterverarbeitung abgegebenen Systeme werden heute als action only bezeichnet Unmittelbar nach Vorstellung dieses neuen Verschlusssystems kam es zu ersten Kontakten mit dem Londoner Unternehmen John Rigby amp Company die das Potential dieses Systems erkannt hatte Fur die damals im Vereinigten Konigreich und seinen Kolonien gebrauchlichen grosskalibrigen und grossvolumigen Jagdbuchsenpatronen war das System jedoch zu kurz So kam es bereits 1899 zur Entwicklung des sogenannten Mauser Magnum Systems mit einem um rund 15 mm verlangerten System Das Unternehmen Rigby wurde der Generalvertreter von Mauser in Grossbritannien und blieb dies bis 1912 Um die Jahrhundertwende erweitere Mauser die Produktion um ein Kurzsystem fur die eigenen Kurzpatronen 6 5 54 mm Mauser 7 54 mm Mauser 8 51 mm Mauser Dieses System war rund 15 mm kurzer als das Standardsystem und wies wieder die schmale Hulse und das kleinere Gewinde der Versuchsgewehre auf In Anlehnung an das Kurzsystem entwickelte das Suhler Unternehmen Schmidt amp Habermann mit dem Modell 21 ein eigenes Kurzsystem das sich in Abmessung und Ausfuhrung am Mauser Kurzsystem orientierte Speziell auf Wunsch des Unternehmens Rigby wurde um die Jahrhundertwende ein weiteres System eingefuhrt das sich in der Gesamthulsenlange nicht vom Standardsystem unterschied jedoch eine 5 mm kurzere Kammer und dementsprechend einen 5 mm nach hinten verlangerten Hulsenkopf bei Verwendung eines langeren 25 mm Gewindes aufwies Dieses System wird als Intermediate System bezeichnet Der Vorteil liegt in einem kurzeren Repetierweg Rigby bestellte dieses System speziell fur die Patrone 275 Rigby die identisch mit der Mauser Patrone 7 57 mm ist Mauser selbst verwendete dieses System dann ebenfalls fur eigene Jagdwaffen im Kaliber 7x57 Bekannter wurde das System dann jedoch durch die Verwendung in der militarischen Infanteriewaffenproduktion Mauser verwendete fur den Exportauftrag fur das turkische Militar 1903 und das peruanische Militar 1909 dieses System Systeme dieser Waffen stellen heute das Non plus ultra fur hochwertige Jagdwaffenumbauten dar Speziell fur die Patrone 303 British wurde dieses Intermediate System im Auftrag von Rigby dann nochmals modifiziert Es erhielt eine 5 mm kurzere Verschlusshulse und einen speziell fur die Randpatronen 303 British gefertigten ruckwarts angeschragten Magazinkasten Dieses System wird als Short Intermediate System bezeichnet Die genannten Systeme wurden zum Teil in vier verschiedenen Systemmodifikationen gefertigt Neben den normalen Systemausfuhrungen runde Hulse Daumenloch wurden Single Square Bridge Hulsenbrucke mit quadratischer Erhohung und Double Square Bridge Ausfuhrungen Hulsenbrucke und Hulsenkopf mit quadratischer Erhohung produziert letztere wiederum in den Variationen mit und ohne Daumenloch Die Single Square Bridge konnte dabei mit der Verriegelung fur die Mauser Einhakmontage vorgesehen werden Die genannten unterschiedlichen Systeme wurden mit verschiedenen Magazinformen kombiniert Zunachst wiesen auch die zivilen Jagdwaffen von Mauser die von den militarischen Systemen bekannten Bodengruppen mit einem nicht ohne Hilfsmittel zu offnenden losen Magazindeckeln auf Mitte der 1910er Jahre tauchten erstmals Magazindeckel mit drehbaren Hebeln auf Bei diesen ersten Versionen liess sich nach linksseitigem Ausschwenken des Hebels der gesamte Magazindeckel entnehmen eine Lagerung mit einem Scharnier gab es zunachst nicht Denkbar ist es dass diese Konstruktion keine mausereigene Entwicklung war sondern vielmehr eine Entwicklung Suhler Buchsenmacher die zu dieser Zeit Repetierbuchsen auf Basis von originalen Mauser Systemen action only in grosser Stuckzahl fertigten Sie ersetzten die damals ausgelieferten militarischen Magazindeckel durch diese leichter entnehmbare Variante Ab 1908 tauchen dann auch die mit Schwenkhebel ausgestatteten Magazindeckel mit Scharnierlagerung auf Ab Mitte der 1910er Jahre wurden dann Magazindeckel mit einem in die Abzugsbugel integrierten Drucker verbaut Diese waren bereits im Jahr 1909 auch bei den Infanteriegewehren fur Argentinien zur Anwendung gekommen Mauser verbaute die Systeme in sieben unterschiedlichen Jagdwaffenausfuhrungen Die Modellreihe B war die haufigste und verbreitetste Buchsenvariante und zeichnete sich durch einen schlanken Nussbaumschaft und Fischhaut nur am Pistolengriff Lauflangen von 60 cm und birnenformigen Kammerstengeln aus Bereits vor dem Ersten Weltkrieg kamen die ersten Stutzen auf den Markt Diese wiesen Lauflangen von 50 cm und einen Ganzschaft mit Metallabschluss und zunachst auch birnenformigen Kammerstangeln auf Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Stutzen in zwei Ausfuhrungen weiter produziert Der bereits vor dem Krieg eingefuhrte Stutzen mit Ganzschaft und Metallabschluss an der Mundung erhielt nun einen Kammerstangel in Anlehnung an die Mannlicher Schonauer Systeme mit einem flach geschweiften Kammerstangel Butterknife Diese Variante wurde fortan als M Modell bezeichnet Daneben stand das S Modell mit einem Ganzschaft ohne Metallabschluss und einem herausgearbeiteten Schnabel im vorderen Schaftbereich Diese Variante wurde mit birnenformigen Kammerstangeln produziert Die Modellreihe A bzw Mauser intern auch als E bezeichnet waren die hochwertigeren Jagdwaffen die uberwiegend fur den Export gedacht waren Sie wurden kurz vor dem Ersten Weltkrieg vorgestellt Die mit diesen Waffen entwickelten stilistischen Merkmale und Proportionen sind bis heute massgebend fur den Bau exklusive handgefertigter Repetierbuchsen auf Mauser 98 Basis Die Waffen wiesen bessere Schafte mit Edelholzabschlussen und Fischhaut an den Vorderschaften auf Daruber hinaus gab es in den ersten Jahren des 20 Jahrhunderts auch noch das einfache Modell C Dies waren Jagdwaffen die im Wesentlichen aus militarischen System und Laufkomponenten mit einfachen Jagdschaften gefertigt wurden Das Modell G war eine vollgeschaftete Buchse mit 60 cm Lauflange Das Modell L war die African Rifle mit 70 cm Laufen wahlweise auch mit Handschutz auf dem Lauf Neben den Original Zivil Mauserbuchsen der Mauser Waffenwerke Oberndorf hatten bereits vor dem Ersten Weltkrieg alle namhaften deutschen Jagdwaffenproduzenten Repetierbuchsen auf Basis originaler Mauser 98 Systeme action only im Programm J P Sauer amp Sohn Krieghoff Merkel Greifelt amp Co und andere Aber auch die meisten anderen Buchsen auf 98 Basis aus dieser Zeit stammten aus Suhl wo andere Handler sich ihre Waffen gleich mit Handlersignatur fertigen liessen Neben einfachen Ausfuhrungen mit runden Laufen waren in dieser Zeit insbesondere die von diesen Herstellern gefertigten hochwertigen Ausfuhrungen stilpragend Sie waren haufig mit Laufen ausgestattet die eine achtkantige in rund ubergehende Laufkontur aufwiesen Diese Laufe waren aus dem vollen Rohling gefrast also Schiene Kornsattel und Laufhaken fur die Verriegelung im Vorderschaft Nach dem Ersten Weltkrieg stellten viele Hersteller ihre Repetierbuchsenproduktion auf die nun zahlreich und kostengunstig zur Verfugung stehenden Mausersysteme militarischen Ursprungs um z B Sauer amp Sohn in Suhl 1966 wurde von Mauser mit dem M66 ein spezielles Repetiersystem fur Jagdwaffen eingefuhrt Konstruiert wurde dieses System von Walter Gehmann einem Waffenhandler international profilierten Sportschutzen und spaterem Sportfunktionar aus Karlsruhe Das M66 bestand aus zwei Teilen der Drehkammer ahnlich der im G98 verwendeten und einem zusatzlichen Schlitten auf einer Fuhrungsschiene Beim Offnen bewegten sich Kammer und Schlitten zunachst gemeinsam nach hinten Dann blieb der Schlitten stehen und die Kammer glitt weiter heraus bis der Verschluss vollstandig geoffnet war Diese Teleskopbauweise aus zwei nacheinander heraus und hineinfahrenden Verschlussteilen erlaubt bei gleicher Munitionsart eine um etwa 6 cm kurzere Bauweise als beim M98 1996 wurde mit dem M96 ein Geradezugrepetierer eingefuhrt bei dem fur den Repetiervorgang der Kammerstangel nicht mehr angehoben werden muss Ein einfacher Zug nach hinten reicht aus um zu repetieren Die Waffe setzte sich aber gegenuber den Konkurrenzprodukten allen vorweg dem Geradezugrepetierer R93 der Unternehmung Blaser nicht durch 2003 folgte schliesslich das M03 System das die Vorteile des M98 in einer modernen Konstruktion in die heutige Zeit mit ubernahm Vorteilhaft am M03 ist insbesondere dass der Waffenbesitzer verschiedene Laufe in verschiedenen Kalibern nutzen kann und beim System nur den Verschlusskopf auf der Kammer auswechseln muss sowie eine erhohte Sicherheit der Waffe in fertiggeladenem Zustand durch das Entspannschloss das ein Entspannen des Schlagbolzens auch mit einer Patrone im Patronenlager erlaubt Die Jagdgewehre wurden bis 1999 in den Mauserwerken in Oberndorf am Neckar produziert Die Markenrechte fur Mauser Jagdwaffen wurden 2000 an die Unternehmer Michael Luke und Thomas Ortmeier verkauft Heute werden Mauser Jagdwaffen im Blaser Werk in Isny im Allgau hergestellt Hinter Mauser Jagdwaffen den Mitbewerbern Blaser Jagdwaffen und J P Sauer amp Sohn nebst Pistolenhersteller SIG Sauer steht die L amp O Holding zu der bis ins Jahr 2006 auch das Handelsunternehmen fur Jagd und Natur Kettner und der Sportpistolenhersteller SIG Hammerli gehorten Militarwaffen ab 2000 Bearbeiten Im Militarbereich konnte Mauser nach dem Zweiten Weltkrieg keine Infanteriewaffen mehr an die Bundeswehr liefern diese Rolle hatte Heckler amp Koch ubernommen Dafur konnte Mauser Auftrage fur Mauser BK 27 Bordkanonen von Kampfflugzeugen bekommen zum Beispiel fur den Eurofighter Typhoon 2004 gingen die Mauser Werke in der neu gegrundeten Rheinmetall Waffe Munition GmbH auf die Marke existiert jedoch weiterhin Im Zeitraum 2009 bis 2018 beteiligte sich das Unternehmen an der prototypischen Entwicklung des MG 9 eines Maschinengewehrs mit Fremdantrieb fur die Bundeswehr zur Ausstattung der Fernbedienbaren Leichten Waffenstation FLW fur Landfahrzeuge Das Projekt wurde aus technischen und wirtschaftlichen Grunden 2018 eingestellt 3 Produkte BearbeitenKarabiner 98 Bearbeiten Wahrscheinlich ist der Karabiner 98 eines der zwei am haufigsten gebauten Militargewehre der Welt Schatzungen gehen bis zu 100 Millionen gebauten Exemplaren jedoch sind die genauen Zahlen nicht feststellbar Vornehmlich wurde dieses System das ein schon beim Offnen spannender Kammerverschluss ist fur Militarwaffen eingesetzt Die Waffen mit 98er System wurden im Ersten und Zweiten Weltkrieg in Deutschland gefuhrt vor allem das Gewehr 98 und der Karabiner 98k Beide Waffen wurden in unzahligen Versionen hergestellt und spater auch von vielen anderen Firmen nachgebaut und variiert Das System erwies sich als so zuverlassig und fehlerfrei dass es bis heute in Jagd und Sportwaffen verwendet wird Fur Jagdrepetierer werden sogar noch oft Originalsysteme aus alten Militarwaffen der Weltkriege wieder aufbereitet und verwendet Waffen fur die Grosswildjagd Bearbeiten Auch Grosswildjager in Afrika benutzen seit uber einhundert Jahren das Mauser 98er System in der verlangerten sog Magnum Ausfuhrung mit langem Auszieher da es einfach aufgebaut ist zuverlassig mit verschiedenen Munitionssorten auch unter extremen klimatischen Bedingungen funktioniert und vor allem unempfindlich gegen Verschmutzungen ist Ohne Werkzeug und mit nur wenigen Handgriffen lasst sich ein M 98 zur Reinigung zerlegen und wieder zusammensetzen Viele Hersteller modifizieren allerdings die sperrige Sicherung welche die niedrige Montage eines Zielfernrohres beeintrachtigen kann Verschiedene Hersteller haben uber die Jahrzehnte diverse eigene Varianten des Systems entwickelt die bis heute aus moderner Fertigung oder antiquarisch beschafft Verwendung bei Grosswildrepetierern finden Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Mauser Einspurauto von 1923Das Unternehmen wurde 1920 auf den Einspurwagen von Gustav Winkler aufmerksam ubernahm und verbesserte die Konstruktion und stellte anlasslich der Berliner Automobil Ausstellung 1921 das Mauser Einspurauto 2 6 PS vor Eine andere Quelle nennt den Konstrukteur Reinhold Bohm aus Berlin 4 Es war ein Auto auf zwei Radern eines vorne eines hinten sowie zwei seitlichen Stutzradern die wahrend der Fahrt hochgeklappt wurden Der Einzylindermotor mit anfangs 496 cm spater 510 cm Hubraum leistete 6 PS Die Serienproduktion dieses Modells lief von 1923 bis 1925 einige weitere Fahrzeuge wurden noch bis 1927 produziert Ausserdem gab es zwei konventionelle Modelle den 6 24 PS Typ M 6 von 1923 bis 1926 und dessen Nachfolger den 6 24 PS Typ M 7 von 1926 bis 1927 Hier trieb ein vorne eingebauter Vierzylindermotor mit 1 568 cm Hubraum und 24 PS uber einen Kardanantrieb die Hinterrader an 1927 wurde die Produktion eingestellt Die Unternehmung Winkler bot das Winkler Einspurauto noch bis 1929 an Werkzeuge und Messwerkzeuge Bearbeiten nbsp Messschieber von MauserMauser war ab 1920 ebenfalls Entwickler und Hersteller verschiedener Messwerkzeuge wie Mikrometern oder Messschiebern Diese Messwerkzeuge wurden zum Beispiel auch unter dem Namen Scherr Tumico fur den US amerikanischen Markt produziert Mauser meldete im Zeitraum von 1922 bis 1996 uber 200 Patente fur Handwerkzeuge und Messwerkzeuge an darunter unter anderem mehrere Patente fur verstellbare Schraubenschlussel Literatur BearbeitenHans Dieter Gotz Die deutschen Militargewehre und Maschinenpistolen 1871 1945 4 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1985 ISBN 3 87943 350 X Wolfgang Seel Mauser Von der Waffenschmiede zum Weltunternehmen Stocker Schmid Dietikon Zurich 1986 ISBN 3 7276 7068 1 David Th Schiller Matthias Recktenwald Einmal um die ganze Welt Die Mauser Waffen In Ulrich Eichstadt Red Ordonnanz Gewehr Das grosse Sonderheft uber militarische Langwaffen Repetierer amp Selbstlader Schiessen amp Sammeln Geschichte amp Entwicklung Visier Verlag Nassau u a 1996 ISBN 3 931190 04 8 Visier Special 5 S 18 39 Dieter Storz Gewehr amp Karabiner 98 Die Schusswaffen 98 des deutschen Reichsheeres von 1898 bis 1918 Herausgegeben von Ernst Aichner Militaria Wien 2006 ISBN 3 902526 04 1 Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt 4 Werner Oswald Deutsche Autos 1920 1945 Alle deutschen Personenwagen der damaligen Zeit 10 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1996 ISBN 3 87943 519 7 Oldtimer Markt 12 1984 ISSN 0943 7320 S 56 und 8 2009 S 166 Ludwig Olson Mauser Rifles NRA Fairfax 1980 36 Seiten online bei archive org Freres G 1998 Mauser Gewehr 98 Das Jahrhundertwerk DWJ 1 98 4 98 Speed J Schmid W und Herrmann R 1997 Original Oberndorf Sporting Rifles Collector Grade Publications Speed J 2007 The Mauser Archive Collector Grade Publications www zeughaus goettingen de Joachim Scholtyseck Der Aufstieg der Quandts Eine deutsche Unternehmerdynastie Kapitel Der schwierige Neubeginn der Tochterunternehmen Mauserwerke und MfM C H Beck 2011 ISBN 978 3 406 62252 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mauser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Mauser Jagdwaffen GmbH Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Mauser in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Peter Wolf Mit Messwerkzeugen halt sich Mauser nach dem Krieg uber Wasser In Konig gibt Startschuss zur Waffenproduktion Schwarzwalder Bote 31 Juli 2011 abgerufen am 24 Februar 2014 a b Joachim Scholtyseck Der Aufstieg der Quandts Eine deutsche Unternehmerdynastie Kapitel Der schwierige Neubeginn der Tochterunternehmen Mauserwerke und MfM Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz Exponatbeschreibung MG 9 Prototypen Inv Nr 0034055 0034056 Stand Juni 2023 Hans Christoph von Seherr Thoss Die deutsche Automobilindustrie Eine Dokumentation von 1886 bis heute Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1974 ISBN 3 421 02284 4 S 80 Deutsche Pkw Automobilmarken von 1919 bis 1945 AAA ABC Adler AGA Alan Alfi 1922 1925 Alfi 1927 1928 AMBAG Amor Anker Apollo Argeo Arimofa Atlantic Audi Auto Ell Badenia Baer BAW BEB Beckmann Benz Bergmann Bergo BF Biene Bleichert BMW Bob Borcharding Borgward Bravo Brennabor Bufag Bully Butz BZ C Benz Sohne Certus Club Cockerell Combi Cyklon Davidl Dehn DEW Diabolo Diana Dinos Dixi DKW Dorner Durkopp Dux D Wagen EBS Ego Ehrhardt Ehrhardt Szawe Eibach Electra Elektric Elite Elitewagen Eos Erco Espenlaub Eubu Exor Fadag Fafag Fafnir Falcon Fama Faun Ferbedo Ford Fox Framo Freia Fulmina Garbaty Gasi Goliath Gorke Grade Gridi Gries Habag HAG HAG Gastell Hagea Moto Hanomag Hansa Hansa Lloyd Hascho Hataz Hawa Heim Helios Helo Hercules Hero Hildebrand Hiller Horch HT Imperia Induhag Ipe Joswin Juho Kaha Kaiser Keitel Kenter Kico Kieling Knollner Kobold Koco Komet Komnick Korting Kuhn Landgrebe Lauer Leichtauto Leifa Lesshaft Ley Libelle Lindcar Lipsia Loeb Luther amp Heyer LuWe Luwo Lux Macu MAF Magnet Maier Maja Mannesmann Martinette Maurer Mauser Maybach Mayrette Mercedes Mercedes Benz MFB Mikromobil Minimus Mockwagen Molkamp Moll Monos Mops Morgan Motobil Motrix Muvo Nafa NAG NAG Presto NAG Protos Nawa Neander Neiman Nemalette Nowa NSU NSU Fiat Nufmobil Nug Omega Omikron Omnobil Onnasch Opel Otto Pawi Pe Ka Peer Gynt Pelikan Peter amp Moritz Pfeil Phanomen Pilot Pluto Presto Priamus Protos Rabag Remag Renfert Rex Simplex Rhemag Rikas Rivo Rohr Roland Rollfix Rumpler Ruttger RWN Sablatnig Beuchelt Sauer SB Schebera Schonnagel Schuricht Schutte Lanz Seidel Arop Selve SHW Simson Slaby Beringer Slevogt Solomobil Sperber Sphinx Spinell Staiger Standard Steiger Stoewer Stolle Sun Szawe Tamag Tamm Tatra Teco Tempo Theis Tornax Tourist Traeger Trinks Trippel Triumph Turbo Utilitas VL Voran VW Walmobil Wanderer Wegmann Weise Wesnigk Westfalia Winkler Wittekind York Zetgelette Zundapp Zwerg Normdaten Korperschaft GND 2049646 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauser Waffenhersteller amp oldid 234547748