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Graf Wilhelm von Zimmern 1549 in Messkirch 1594 in Padua war der einzige mannliche Nachfolger des Chronisten der Zimmerischen Chronik Graf Froben von Zimmern Er gilt als letzter der Grafen von Zimmern Im Atrium heroicum Caesarum ist Graf Wilhelm verzeichnet und in einem Kupferstich aus der Werkstatt des Dominikus Custos abgebildet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Epitaph fur Graf Wilhelm von Zimmern 3 Literatur 3 1 Quellen 3 2 Darstellungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGraf Wilhelm von Zimmern war verheiratet mit Sabina von Thurn und Valsassina Wilhelm war nach dem Tod seines Vaters 1563 Graf und Herr zu Zimmern Herr zu Wildenstein und Messkirch und hatte zudem hohe Amter am Hofe des Erzherzogs Ferdinand II von Tirol auf Schloss Ambras bei Innsbruck Um 1580 schied Graf Wilhelm von Zimmern aus dem tirolischen Hofdienst aus Sein ehemaliger Dienstherr uberliess ihm 1583 zum Dank fur seine treuen Dienste die Herrschaft Schramberg als freie Herrschaft 1588 starb seine Frau Sabina Hierzu gibt es eine hilfreiche Quelle die Chronik des Pfarrers Kohler zur Geschichte der Stadt Oberndorf am Neckar von 1836 Zitat in Originalschreibweise 1563 starb der Besitzer von Oberndorf Graf Froben Christoph Alle seine Besitzungen fielen an seinen einzigen Sohn Wilhelm Grafen und Herrn zu Zimmern Herrn zu Wildenstein und Messkirch der noch vor seines Vaters Absterben mit dessen Bewilligung am Donnerstag nach St Ulrich 4 Juli die Huldigung von Stadt und Herrschaft einnahm und alle ihre Briefe und Freiheiten bestatigte 1580 den 18 Mai wurden dem Grafen Wilhelm der den Titel eines osterreichischen Hofmarschalls erhalten hatte als weitere Verstrickung und Lokspeise alle seine osterreichischen Mannlehen und Pfandschaften als freies Erbeigenthum uberlassen doch mit der Bedingung dass er nichts davon veraussern und alle im Falle des Erloschens des Mannstamms der Grafen von Zimmern an Osterreich heimfallen soll Dem getauschten Grafen hatten endlich die Augen aufgehen sollen als Erzherzog Ferdinand 1591 seinem Sohn Markgraf Carl von Burgau die Anwartschaft auf alle von Graf Wilhelm von Zimmern inhabende ostreichische Pfandschaften und Lehen ertheilte Allein die Hande waren dem alternden Grafen durch den Vorgang v J 1580 gebunden 1594 im September starb Graf Wilhelm dieser letzte mannliche Zweig der Freiherrn und Grafen von Zimmern unter deren Herrschaft Oberndorf 134 Jahre gestanden war ohne einen mannlichen Erben zu hinterlassen Nach dem Tod wurde Graf Wilhelm von Zimmern von Padua uber die Alpen gebracht und in der Schlosskirche St Martin heute Pfarrkirche von Messkirch beigesetzt Sein ausserordentlich aufwandiges Bronze Epitaph belegt dass er im Auftrag des Kaisers oder einer kaiserlichen Person bei Papst Sixtus in Rom weilte Epitaph fur Graf Wilhelm von Zimmern Bearbeiten nbsp Epitaph des Wilhelm von Zimmern in der St Martins Kirche in Messkirch nbsp Das gesturzte Hauptwappen als Zeichen des Erloschens der Familie nbsp Inschrift auf dem Epitaph des Wilhelm von ZimmernDas bronzene Epitaph ist eine Arbeit von Wolfgang Neidhardt d A aus Ulm datiert ist es auf 1599 Inschrift AVS DEM FEI E R BIN ICH GEFLOSSEN WOLFGANG NEIDTHARDT IN VLM HAT MICH GE GOSSEN 1599 Graf Wilhelm kniet in Rustung halb schrag auf dem Hinterteil eines vor ihm liegenden Lowen dem Gekreuzigten zugewandt Hinter ihm tritt sein Pferd vor einem Baum aus dem Rand hervor Helm und Panzerhandschuhe sind im rechten unteren Eck abgelegt Den Hintergrund bildet eine flach reliefierte Stadt vor einem Kranz von markanten burgengekronten Bergen daruber ein Himmel mit Wolken und einer gesichteten Sonne Die Inschrift in dem Gebalk uber dem Hauptfeld besagt EPITAPHIVM ADMODVM ILLVSTRIS ET GENEROSI DOMINI DOMINI GVLIELMI COMITIS ET DOMINI IN ZIMBERN WILDENSTAIN ET MOSKIRCH DOMINI IN OBERNDORFF ET LIBERO BARONATV SCHRAMBERG ETZ ETERA Oben ist das gesturzte Wappen als Zeichen des Erloschens des Geschlechts zu sehen denn mit Graf Wilhelm starb die Familie aus Wir sehen das um 180 gedrehte Wappen mit nur dem mittleren Helm von dreien Es wird flankiert von zwei nach aussen gerichteten Lowen die die beiden ausseren Helme Stammhelm Zimmern und Wildenstein halten und auch diese beiden Helme sind gesturzt Eine dritte Inschrift befindet sich im Sockelbereich TERRIBILIS QVONDAM AVSONIO GENS CIMBRICA BELLO NOSTRO DEPOSVIT MITIOR ARMA SOLO EX QVA CAESAREO COMITIS DIPLOMATE FACTI CIMBRICI IN OCCIDVA NOBILE STEMMA PLAGA QVORVM CVM VIRTVS FASTIGIA SVMMA PETISSET MORS HEV POSTREMVM PRESSIT AVARA VIRVM GVILHELMVM A CIMBRIS COMITEM QVI NEMPE PROFECTVS ITALIAM PADVAE FATA SVPREMA SVBIT PERSONIS NVPTAS GENEROSIS OCTO SORORES RELLIQVIT VIVAS NOBILITATE PARES STRENVVS HVMANVS FIDEI PATRONVS AVITAE IVSTVS FACVNDVS MAGNANIMVSQVE FVIT MISSVS AB IMPERII RVDOLPHO PRAESIDE ROMAM AD SIXTVM EXPEDIIT IVSSA SERENA PAPAM CAESAREAM GESSIT PERSONAM FRANCONEFVRTI ILLVSTRES INTER CVM GRAVITATE VIROS QVIN ETIAM AVSTRIACA ARCHIDVCI PRAEFECTVS IN AVLA SVMMVS AB ARCANIS CONSILIISQVE FVIT ADVECTVM ITALICIS A MORTE CADAVER AB ORIS HIC IACET AETERNO MENS FRVITVRQVE DEO Die Einleitung ruhmt das Volk der Kimbern von denen sich die Grafen von Zimmern auch in der Zimmerischen Chronik ableiten wollen Dies ist aber historisch nicht haltbar Der Text ubersetzt von H Albrecht Hartmann Schwaigern Grabinschrift des ausserst beruhmten und adligen Herrn Herrn Grafen Wilhelm und Herrn in Zimmern Wildenstein und Messkirch Herrn in Oberndorf und in der freien Herrschaft Schramberg etc Schrecklich war einst im italienischen Krieg das Volk der Kimbern Friedlicher hat es auf unserem Grund und Boden die Waffen niedergelegt Aus diesem Volk wurden durch kaiserliche Urkunde zu Grafen gemacht Die Zimmern im westlichen Gefilde eine edle Ahnenreihe Als deren Tugend die hochsten Hohen angestrebt hatte Hat der gierige Tod o weh deren letzten Mann zu Boden geschlagen Den Wilhelm den Grafen von Zimmern der namlich gereist Nach Italien in Padua die hartesten Geschicke erlitt Er liess acht an Adel ihm gleiche lebende Schwestern zuruck Die an adlige Manner verheiratet worden waren Tuchtig menschlich ein Beschutzer des ererbten Glaubens Gerecht redegewandt grossherzig war er Nach Rom geschickt vom Statthalter des Reiches Rudolf Fuhrte er angenehme Auftrage beim Papst Sixtus aus Dem Kaiser in Person stand er in Frankfurt zur Seite Mit Wurde mitten unter edlen Mannern Als weitgereister Mann war er auch am osterreichischen Hof fur den Erzherzog Der Bedeutendste wenn es um Geheimnisse und Ratschlage ging Sein Leichnam der vom Gebirge von den italienischen Gegenden hergebracht wurde Liegt hier und sein Geist erfreut sich an dem ewigen Gott Auf den beiden seitlichen oben in korinthischen Kapitellen endenden Pilastern sind zweimal acht beschriftete Wappenschilde der Ahnenprobe angebracht Auf der optisch linken Seite sind das von oben nach unten 1 Grafen von Zimmern Zimbern 2 Grafen von Erbach Erbach 3 Grafen von Oettingen Ottingen 4 Grafen von Werdenberg Sargans Trochtelfingen Werdenberg 5 Grafen von Kirchberg Kurchberg 6 della Scala von der Laitter 7 Grafen von Hohenlohe Hohenloe 8 Markgrafen von Baden Sponheim Baden Auf der optisch rechten Seite sind es von oben nach unten 1 Grafen von Eberstein Eberstain 2 Grafen von Hanau Lichtenberg Hanaw 3 Truchsessen von Waldburg Grafen von Sonnenberg Waldtpurg 4 Markgrafen von Baden Sponheim Baden 5 Herren von Eppstein Epstein 6 Grafen von Isenburg Budingen Eissenberg 7 Grafen von Furstenberg Furstemberg 8 Grafen von Katzenelnbogen Katzenelnbogn Die einzelnen Wappenschilde sind in weitgehend logischer Abfolge mit nur einer einzigen Unregelmassigkeit angebracht Nach strenger Logik mussten della Scala und Hohenlohe auf der optisch linken Seite vertauscht sein 1 Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Zimmerische Chronik Nach der Ausgabe von Karl August Barack hrsg von Paul Hermann Meersburg und Leipzig Hendel 1932 4 Bde Nachdruck der Barackschen 2 Auflage Dominicus Custos Atrium heroicum Caesarum regum imaginibus illustr atum Pars 1 4 Augsburg M Manger J Praetorius 1600 1602 Darstellungen Bearbeiten Brauchle Alfons Die Landschaft Schramberg einer der Landstande Schwabisch Osterreichs D Kraz Beitrage zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg Heft 2 Schramberg 1982 S 4 Dietl Walter Die Elogien der Ambraser Furstenbildnisse Die Kupferstiche des Dominicus Custos 1599 Innsbruck 2000 Commentationes Aenipontanae 32 Tirolensia Latina Bd II Geh Hans Peter Die Erwerbung der Handschriftensammlung der F F Hofbibliothek Donaueschingen durch das Land Baden Wurttemberg Heinzer Felix Hrsg Bewahrtes Kulturerbe Unberechenbare Zinsen Stuttgart 1993 Kohler Friedrich August Oberndorf am Neckar Beschreibung und Geschichte der Stadt und ihres Oberamts Bezirks Sulz 1836 Fotomech Nachdruck 1989 K oniglich Statist isches Topograph isches Bureau Hrsg Verf v Paulus Beschreibung des Oberamts Rottweil Stuttgart 1875 v Langen Beitrage zur Geschichte der Stadt Rot t weil am Neckar Rottweil 1821 Museums und Geschichtsverein Schramberg Hrsg D Kraz 25 Schramberg 2005 Ruckgaber Heinrich Geschichte der Grafen von Zimmern Rottweil 1840 Wohlleb Joseph Der Meister des Bronzeepitaphs des Grafen Wilhelm zu Zimmern in der Stadtkirche zu Messkirch In Zeitschr f Wurtt Landesgeschichte Stuttgart 1956 S 295 297Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm von Zimmern Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www welt der wappen de Heraldik aktuell galerien4 galerie2792 htmNormdaten Person GND 1019685727 lobid OGND AKS VIAF 232279038 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zimmern Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG Nachfolger des Chronisten der Zimmerischen Chronik Graf Froben von ZimmernGEBURTSDATUM 1549GEBURTSORT MesskirchSTERBEDATUM 1594STERBEORT Padua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm von Zimmern amp oldid 237259799