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Die Herrschaft Schramberg war eine sich seit der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts ausbildende Landesherrschaft der Herren von Rechberg Herren von Landenberg und des Rochus Merz von Staffelfelden spater das Territorium der ehemaligen Reichsgrafen von Bissingen Nippenburg im mittleren Schwarzwald Inhaltsverzeichnis 1 Rechberger Landenberger Rochus Merz von Staffelfelden Vorderosterreich 2 Verfassungsrechtliche Stellung 3 Bissingen Nippenburg 4 Literatur 5 WeblinksRechberger Landenberger Rochus Merz von Staffelfelden Vorderosterreich Bearbeiten nbsp Burg Hohenschramberg rechts Die Herrschaft Schramberg wurde von Hans von Rechberg 1464 begrundet der zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth von Werdenberg Sargans 1469 aus den ehemaligen Herrschaftsgebieten der Falkensteiner Ramsteiner und Schiltecker ein reichsunmittelbares Territorium formte Letzteres hatte auch nach 1464 Bestand als Hans Sohn Ludwig von Rechberg 1503 04 und seine Bruder dieses uneinheitliche Herrschaftsgebiet behaupteten und erweiterten etwa im Gebiet der ehemaligen Ritterherrschaft Schilteck 1496 oder beim Ausbau der Burg Hohenschramberg Ludwig hatte wie u a der Hohenschramberger Burgfrieden vom 27 Marz 1492 belegt seinen Brudern Heinrich 1503 und Wilhelm 1505 auch Rechte in der Herrschaft Schramberg und bzgl der Burg einzuraumen Ludwigs Sohn Hans II 1504 1526 bemuhte sich nach Auseinandersetzungen mit der Reichsstadt Rottweil 1512 1513 seit 1514 indes um den Verkauf der Herrschaft die schliesslich am 10 November 1526 an seinen Schwager Hans von Landenberg 1526 1540 fur 11000 Goldgulden veraussert wurde nachdem sowohl Kaiser Maximilian I 1493 1519 im Jahr 1514 als auch Abt Nikolaus Schwander von St Georgen 1517 1530 im Jahr 1521 letztendlich von einem Kauf Abstand nahmen Die Verkaufsurkunde vom 10 November 1526 fuhrt dann die zur Herrschaft Schramberg gehorigen Teile auf Amt Lauterbach und Sulzbach mit Pfarrkirche und Zehnt Amt Schramberg mit Sulgen und Zehnt Heiligenbronn mit der Klostervogtei Aichhalden und Hinteraichhalden mit dem Zoll Falkenstein mit Muhle Zehnt und Zoll Amt und Dorf Mariazell als Lehen des Klosters Reichenau Ramstein halbe St Georgener Klostervogtei als Reichslehen Amt Tennenbronn Eigenleute innerhalb und ausserhalb der Herrschaft Schramberg Hans von Landenberg trat zudem 1527 das Reichenauer Meieramt in Trossingen an Der Landenberger orientierte sich politisch an dem Haus Habsburg mit dem er die Offnungs und Dienstvertrage von 1529 und 1536 schloss 1532 verkaufte er dem habsburgischen Herzog Ferdinand von Wurttemberg die halbe St Georgener Klostervogtei Wie die Rechberger so agierten auch die Landenberger als Herren von Schramberg in den fur die damalige Zeit so typischen Adelsfehden meist unglucklich Wie bei Hans II von Rechberg standen auch unter Hans und dessen Sohn Christoph von Landenberg 1540 1546 Auseinandersetzungen mit der Reichsstadt Rottweil im Vordergrund Die Landenbergische Fehde 1538 1541 erlangte auch uber den Schramberg Rottweiler Raum hinaus Bedeutung Die Fehde schadigte die landenbergische Herrschaft schwer so dass nach dem Tod Christophs 1546 dessen Bruder Rudolf und Hermann 1546 1547 die Herrschaft Schramberg an den Rochus Merz von Staffelfelden 1563 verkauften 1547 Der neue Besitzer der Herrschaft Schramberg organisierte diese neu erweiterte und arrondierte sie Das Merzsche Urbar 1547 49 gibt die neue Organisationsstruktur der funf bis sechs schrambergischen Amter und Vogteien wieder der Ort Schramberg erhielt mit Urkunde Kaiser Karls V 1519 1556 vom 7 Oktober 1547 auf dem geharnischten Reichstag das Marktrecht rechtliche Auseinandersetzungen gerade auch um die ab 1551 erworbenen Hofe im Amt Langen Kirnbach fuhrten zum Tennenbronner Vertrag vom 23 Juli 1558 mit dem Herzogtum Wurttemberg In Anlehnung an das Haus Habsburg Osterreich vereinbarte der Herr von Schramberg im Jahr 1551 einen Offnungs und Schirmvertrag fur die Burg Hohenschramberg Rochus Merz hinterliess bei seinem Tod 1563 eine geordnete aber noch nicht vollstandig konsolidierte Freiherrschaft Schramberg Anna Merz von Staffelfelden 1571 die Ehefrau des Rochus Merz ubernahm nach dessen Tod die Herrschaft Schramberg Eine aus 600 Mann bestehende Jagdexpedition der Reichsstadt Rottweil in den schrambergischen Waldern innerhalb der freien Pursch 1563 brachte als Jagdbeute immerhin zwei Hasen ein Hasenlied der Zimmerischen Chronik und stand am Anfang eines uber 160 Jahre dauernden Prozesses beim Reichskammergericht uber die Hochgerichtsbarkeit wo sich Pursch und Herrschaft Schramberg uberschnitten Erbauseinandersetzungen fuhrten am 20 September 1566 zum Oberndorfer Vertrag der Anna Merz in ihrer Schramberger Herrschaft bestatigte Territorialisierung und Herrschaftsintensivierung verursachten Widerstande bei den Schramberger Untertanen 1570 1571 Nach dem Tod der Anna Merz 1571 kam die Herrschaft Schramberg an die mit der Regentin verwandte Tiroler Adelsfamilie der Zott von Berneck Die Herrschaft des Sebastian und Gottfried Zott 1571 1583 leitete dann endgultig den Ubergang Schrambergs an das Haus Habsburg Osterreich ein 1583 Graf Wilhelm von Zimmern 1583 1594 wurde mit der vorderosterreichischen Herrschaft belehnt Verfassungsrechtliche Stellung BearbeitenDas Herrschaftskonglomerat das sich unter den Rechbergern Landenbergern und Rochus Merz von Staffelfelden im ausgehenden 15 und im 16 Jahrhundert zur Herrschaft Schramberg entwickeln sollte hatte als Kern die Reste der Herrschaften Falkenstein Falkenstein und Ramstein und Schilteck Dem gemass grundete die Herrschaft Schramberg auf der falkensteinischen Hochgerichtsbarkeit und war daher reichsunmittelbar und frei nur dem deutschen Konig und Kaiser sowie dem Reich untergeordnet Einschrankungen gab es diesbezuglich dort wo sich Schramberger Herrschaft und Rottweiler Purschgerichtsbezirk territorial uberschnitten oder in den Kondominaten Tennenbronn und Sulgen Sulgau Letztere waren gemeinsame schrambergisch wurttembergische Herrschaften Dass schliesslich zur Herrschaft der Rechberger Landenberger und Staffelfeldener auch Rechte und Besitz ausserhalb der Landesherrschaft an der Schiltach gehorten zeigt neben anderem der Besitz der halben St Georgener Klostervogtei die insgesamt Reichslehen der Herren von Schramberg und der wurttembergischen Herzoge war Der gegenseitigen Verschrankung und Uberschneidung von Besitz und Hoheitsrechten entsprach deren Mobilitat bei Kauf und Verkauf Hans von Rechberg erwarb um die Mitte des 15 Jahrhunderts Teile der falkensteinischen Herrschaften die Herrschaft Schramberg wurde 1526 an die Landenberger 1547 an Rochus Merz verkauft um letztendlich an das Haus Habsburg Osterreich zu gelangen 1583 Politisches Zentrum der Herrschaft Schramberg war die Burg Hohenschramberg Daneben gab es die Streusiedlungen der Talschaften die sich im Verlauf des 15 Jahrhunderts zunehmend als Gemeinden organisierten Lauterbach und Sulzbach sind hier zu nennen 1497 Aichhalden und Mariazell letzteres Lehen des Klosters Reichenau waren dann zur Herrschaft Schramberg gehorende Gemeinden mit zeitweise klein stadtischem Charakter Die innere Gliederung des Territoriums in funf bzw sechs Amter und Vogteien Schramberg Aichhalden Lauterbach Sulzbach Mariazell Tennenbronn Langen Kirnbach wurde von Rochus Merz grundgelegt das Merzsche Urbar zum Grundgesetz der Landesherrschaft die sich als ritterschaftlicher Miniaturstaat in Organisation und Verwaltung den anderen Territorien anpasste Die so entstandene Verwaltungsgliederung entsprach damit dem Zug der Zeit war doch das 16 Jahrhundert das Zeitalter der Territorialisierung und Konfessionalisierung wobei die Herrschaft Schramberg beim katholischen Glauben blieb die katholische Kirche in der Herrschaft Schramberg aber territorialisiert wurde Bissingen Nippenburg BearbeitenUm 1648 fiel das Territorium nach mehreren Besitzerwechseln und Grenzveranderungen an die Freiherren seit 1746 Reichsgrafen von Bissingen Nippenburg Die Herrschaft Schramberg bestand dann in quasi unveranderten Grenzen bis zum Anschluss an Wurttemberg im Jahre 1805 Geographisch umfasste die Herrschaft grosse Flachen der ehemals selbstandigen Gemeinden Schramberg Talstadt Schramberg Sulgen Tennenbronn sowie Lauterbach Mariazell jetzt Gemeinde Eschbronn Hardt und Aichhalden Politisches Zentrum der Herrschaft Schramberg war die Talstadt Schramberg bzw die Burg Hohenschramberg Der Begriff Herrschaft Schramberg wird umgangssprachlich kaum noch benutzt meist wird hierfur auf den Begriff Raumschaft Schramberg zuruckgegriffen In der historischen Landeskunde Geographie ist die Bezeichnung Herrschaft Schramberg jedoch immer noch gebrauchlich Literatur BearbeitenAlfons Brauchle Die Landschaft Schramberg Einer der Landstande Schwabisch Osterreichs In Museums und Geschichtsverein e V Schramberg Hrsg D Kraz Beitrage zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg Nr 2 1982 S 4 12 Museums und Geschichtsverein Schramberg e V und Grosse Kreisstadt Schramberg Hrsg Schramberg Adelsherrschaft Marktflecken Industriestadt Straub Schramberg 2004 ISBN 3 9807406 3 3Weblinks BearbeitenHerrschaft Schramberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Schramberg amp oldid 206761392