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Dieser Artikel bezieht sich das badische Adelsgeschlecht aus Falkenstein im Schwarzwald Zu mehreren anderen gleichnamigen Adelsgeschlechtern siehe Falkenstein Familienname Die Herren von Falkenstein waren ein ursprunglich auf der Baar beheimatetes Adelsgeschlecht das sich seit dem 12 Jahrhundert im Mittelschwarzwald an der oberen Schiltach und im Bernecktal ein Herrschaftsgebiet um die Burgen Falkenstein Berneck und Ramstein aneignete Inhaltsverzeichnis 1 Herren von Kappel Falkenstein 2 Herren von Falkenstein Ramstein 3 Herren von Falkenstein Falkenstein 4 Herrschaftsraume 5 Urkunden Auswahl 6 Herren von Kappel Falkenstein 7 Herren von Falkenstein Ramstein 8 Herren von Falkenstein Falkenstein 9 Wappen 10 Literatur 11 EinzelnachweiseHerren von Kappel Falkenstein Bearbeiten nbsp Ruine der Burg FalkensteinDen Zug in den Schwarzwald unternahmen im Verlauf der 2 Halfte des 12 Jahrhunderts die Herren von Kappel bei Villingen die fur ihre Schwarzwalder Herrschaft die schon im beginnenden 11 Jahrhundert erwahnte Burg Falkenstein zu ihrem politischen Mittelpunkt machten Die Herren von Kappel treten u a in der Uberlieferung des St Georgener Klosters vom Ende des 11 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts als solche in Erscheinung Zu nennen sind Richard I von Kappel 1086 und dessen vier Sohne Richard II 1086 1148 Manegold Markward 1090 und Eigelwart I 1090 1148 weiter Richard III von Kappel 1167 ca 1180 und schliesslich Eigelwart II vor 1257 der sich nach der Burg Falkenstein nannte Die Herrschaft der Falkensteiner im Schwarzwald grundete und dies war wohl auch ausschlaggebend fur den Wegzug aus Kappel auf einer weniger ausgepragten politischen Konkurrenzsituation zu anderen Adelsfamilien wie dies etwa auf der Baar der Fall war Die Falkensteiner nutzten die entstandenen Freiraume die sich ihnen im Schwarzwald boten Fussend auf Rodung und Landesausbau basierend auf den Wildbann als Forstregal Holzschlag Waldweide Jagd fuhrte die Erschliessungstatigkeit im Wald zur Ausbildung der Herrschaft Falkenstein die auch die Herrschaft uber die Kirchen in Falkenstein und Lauterbach umfasste Um die Mitte des 13 Jahrhunderts war das damals wohl bedeutendste Mitglied der Falkensteiner Adelsfamilie der Abt des Klosters St Gallen Berchtold von Falkenstein 1244 1272 der Bruder Heinrichs Heinrich von Falkenstein hatte zwei Sohne Berthold I 1264 1301 und Konrad 1264 die ihm in der Herrschaft nachfolgten Unter den Sohnen Bertholds I Konrad III 1301 1311 und Erkinger Eigelwart 1305 1354 und den Enkeln Konrad von Falkenstein zu Ramstein 1323 1365 und Konrad IV von Falkenstein zu Falkenstein kam es zur Teilung der Falkensteiner Herrschaft in die zwei Linien Ramstein und Falkenstein nachdem die mit den Falkensteinern verwandten Herren von Ramstein beerbt wurden 1275 1288 Herren von Falkenstein Ramstein BearbeitenKonrad von Falkenstein zu Ramstein 1323 65 verheiratet mit der Urslinger Herzogstochter Adelheid steht am Anfang der Ramsteiner Linie der Herren von Falkenstein Deren Herrschaft geriet im Zuge der spatmittelalterlichen Adelskrise in der 2 Halfte des 14 Jahrhunderts in wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten Die Ramsteiner verkauften etwa 1348 ihre Leibeigenen vor dem Schwarz Wald an Rottweiler Patrizier und versuchten durch Fehden verlorenes Terrain wiederzugewinnen Wenig erfolgreich waren indes die Raubzuge gegen die Stadte Strassburg 1369 und Braunlingen 1411 14 oder die Fehde gegen die Furstenberger am Beginn des 15 Jahrhunderts Erhard II 1403 1463 und Hans 1433 1451 verdingten sich als Soldner u a in wurttembergischen Diensten 1449 schliesslich verpfandeten die Bruder Hans und Konrad II 1433 1481 die zwischenzeitlich zerstorte Burg Ramstein zusammen mit anderen Rechten an Elisabeth die Frau des Hans von Rechberg 1464 was das Ende der Ramsteiner Herrschaft bedeutete Herren von Falkenstein Falkenstein BearbeitenDie Linie der Herren von Falkenstein zu Falkenstein war durch Erkinger Eigelwart 1305 1354 begrundet worden Er war u a kaiserlicher Hofrichter am Rottweiler Hofgericht Eigelwarts Sohn Konrad IV 1341 1371 und der Edelknecht Eigelwart von Falkenstein 1346 1380 der illegitime Begrunder einer niederadligen Nebenlinie der Falkensteiner betrieben eine durchaus erfolgreiche Erwerbspolitik wie der Kauf des Waldmossinger Kirchensatzes 1342 die Erwerbung von Teilen der Schiltecker Herrschaft 1347 oder die Lehensnahme Schwenningens 1349 zeigen Wie bei der Linie derer von Ramstein geriet auch der Falkensteiner Zweig der Edelherren in eine wirtschaftliche Krise Symptomatisch dafur waren Verkaufe und Verpfandungen von Grundbesitz und Herrschaftsrechten wobei der wirtschaftliche auch den politischen Niedergang der Falkensteiner zu Falkenstein verursachte 1393 wurde das Dorf Kappel der Ursprungsort der Falkensteiner verkauft Fehden und Auseinandersetzungen innerhalb der Familie gingen in den ersten Jahrzehnten des 15 Jahrhunderts einher mit einer weitgehenden Auflosung der Falkensteiner Herrschaft So verhangte 1434 Kaiser Sigismund 1411 1437 uber Bertholds Sohn Eigelwart V 1422 1439 die Acht wegen eines Konflikts mit der Markgrafin Anna von Baden Eigelwart befehdete 1436 zudem Diepold I von Geroldseck 1466 und geriet anschliessend in die Aberacht Es gab weitere Verpfandungen wahrend die Schulden der Ramsteiner die diese in Hohe von 422 Pfund Heller bei den Falkensteinern 1368 gemacht hatten nicht eingetrieben werden konnten Die Forderungen an die Ramsteiner wurden dann fur 950 Gulden 1443 an den Grafen Ludwig I von Wurttemberg 1419 1450 verkauft Auch mischten sich die Wurttemberger im November 1443 ein als innerfamiliare Streitigkeiten zur Festsetzung Konrads V 1421 1447 durch seinen Neffen Jakob 1429 1491 und Hans von Ramstein 1433 1451 fuhrten Mit dem Vertrag von 1444 verkaufte Konrad seinen Anteil an der Herrschaft 1449 folgten ihm darin seine Neffen Wurttemberg hatte damit das Herrschaftsgebiet der Herren von Falkenstein zu Falkenstein erworben 1458 zog Jakob nach Villingen und war 1487 Mitglied der Rittergesellschaft Sankt Jorgenschild Sein Sohn Johann Erhard lebte ab ungefahr 1545 in Freiburg im Breisgau wo auch seinen Nachkommen Statthalter und Offiziere in habsburgisch osterreichischen Diensten sowie kaiserliche Rate wurden 1621 erwarben sie Oberrimsingen und Hausen an der Mohlin die heute Stadtteile von Breisach am Rhein bzw Bad Krozingen sind Zu ihrem Besitz kam um 1800 die Herrschaft Neuershausen hinzu Die breisgauische Linie der Falkensteiner starb 1872 oder 73 1 aus die osterreichische 1901 2 Herrschaftsraume BearbeitenDie Herrschaftsraume der Ramsteiner und Falkensteiner gingen dabei uber das Tal der oberen Schiltach hinaus die Herrschaft der Ramsteiner bzw in deren Folge die der Falkenstein Ramsteiner wird ein Gebiet zwischen Lauterbach und Mariazell mit Aichhalden Lauterbach Mariazell Schramberg Sulgen und Tennenbronn 3 umfasst haben die Falkenstein Falkensteiner herrschten nordlich davon aber auch auf der Baar bis Kappel oder Schwenningen Letztendlich setzten sich in der Nachfolge der Falkensteiner seit der Mitte des 15 Jahrhunderts die Herren von Rechberg mit ihrer Herrschaft Schramberg durch Urkunden Auswahl BearbeitenAnastasia von Wolfurt heiratet Erhard von Falkenstein damit kam die Herrschaft uber Bonndorf im Schwarzwald als Heiratsgut an dieses Geschlecht Ritter Heinrich von Blumegg verkauft 1366 Burg Tannegg mit Leuten und Zugehor an Egolf von Wolfurt Noch besassen die Wolfurter nicht alle Rechte an Tannegg so uberschrieb Diethelm von Tannegg dem Wolf von Wolfurt eine Schuldversicherung uber 300 Gulden aus Die Herren von Wolfurt verkauften Burg Tannegg spater an Hans von Rechberg Herren von Kappel Falkenstein BearbeitenRichard I von Kappel Edelherr 1086 1090 Richard II 1086 1148 Manegold 1090 Markward 1090 Eigelwart I 1090 1148 Johannes von Falkenstein Abt von St Georgen 1138 1145 Richard III 1167 ca 1180 Eigelwart II von Kappel Falkenstein ca 1180 v 1257 Berchtold Abt von St Gallen 1244 1272 Konrad I v 1272 Eigelwart III v 1272 Albert v 1272 Heinrich 1257 v 1272 Berthold I 1264 1301 Konrad II ca 1275 Konrad III 1301 1311 Erkinger Eigelwart kaiserlicher Hofrichter in Rottweil 1331 1337 1305 1354 Berthold Chorherr in St Gallen 1328 29 Herren von Falkenstein Ramstein BearbeitenKonrad I von Falkenstein zu Ramstein Edelherr 1323 1365 Eglolf I 1368 1417 Erhard I 1368 1428 Eglolf II 1394 1439 Erhard II 1403 1463 Reinold 1403 1438 Konrad II 1433 1481 Hans 1433 1451 Herren von Falkenstein Falkenstein BearbeitenBerthold II 1337 1355 Konrad IV von Falkenstein zu Falkenstein 1341 1371 Erkinger 1341 1349 Eigelwart IV 1349 1394 Richard IV 1349 1365 Johann Hamann 1359 1382 Heinrich Chorherr in St Georgen 1401 Berthold III 1387 1437 Hans 1408 1412 Konrad V 1421 1447 Eigelwart V 1422 1439 Richard Klosterherr in Einsiedeln 1460 Jakob 1429 1491 Wilhelm 1439 1449 Hans 1439 1449 Sigmund 1439 Georg 1493 1515 Herren von Falkenstein Villingen Herren von Falkenstein RimsingenWappen BearbeitenDas Wappen der Stammlinie zeigt einen Schild mit einem stehenden Hirsch und einem Eichelhaher Eigelwart oder Markwart wovon der Name des jeweils Erstgeborenen sich herleitete Literatur BearbeitenMichael Buhlmann Das Kloster St Georgen im Schwarzwald und die Herren von Falkenstein In Vertex Alemanniae Schriftenreihe des Vereins fur Heimatgeschichte St Georgen Schriftenreihe zur sudwestdeutschen Geschichte Ausgabe 26 St Georgen im Schwarzwald 2007 Digitalisat PDF 201 kB Hans Harter Adel und Burgen im oberen Kinziggebiet Studien zur Besiedlung und hochmittelalterlichen Herrschaftsbildung im mittelalterlichen Schwarzwald Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 37 Freiburg i Br Munchen 1992 Hans Harter Adel auf Falkenstein und Schilteck In Schramberg Herrschaft Markflecken Industriestadt hg v Museums und Geschichtsverein Schramberg u d Grossen Kreisstadt Schramberg Schramberg 2004 S 55 82 Einzelnachweise Bearbeiten GeneaNet Ernst von FALKENSTEIN zu RIMSINGEN Zugriff am 23 Juli 2011 Buhlmann S 15 Inventar Schwarzwaldkreis In Die Kunst und Altertumsdenkmaler im Konigreich Wurttemberg Paul Neff Verlag Stuttgart 1897 S 225 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herren von Falkenstein Schramberg amp oldid 225151489