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Oberrimsingen ist ein Stadtteil der Stadt Breisach am Rhein In Oberrimsingen befinden sich das Christophorus Jugendwerk mit Wohngruppen Schul und Ausbildungsmoglichkeiten und der Flex Fernschule sowie das Schloss Rimsingen in dem regelmassig Kleinkunstauffuhrungen stattfinden OberrimsingenStadt Breisach am RheinEhemaliges Gemeindewappen von OberrimsingenKoordinaten 47 59 N 7 40 O 47 9789 7 6622 199 Koordinaten 47 58 44 N 7 39 44 OHohe 199 m u NNFlache 9 03 km Einwohner 1612 31 Dez 2021 1 Bevolkerungsdichte 179 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 79206Vorwahl 07664 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Pfarrkirche St Stephan 4 Schloss Rimsingen 5 Domane Rothaus 6 Handwerk und Industrie 7 Personlichkeiten 7 1 Im Ort geboren 7 2 Personen die im Ort gewirkt haben 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographische Lage BearbeitenOberrimsingen liegt am westlichen Tuniberg auf der Niederterrasse der Rheinebene Die Gemarkung ist ca 906 ha gross und liegt auf 193 bis 292 Meter uber NN Die Kernstadt Breisach liegt 10 Kilometer von Oberrimsingen entfernt nach Freiburg sind es etwa 15 Kilometer Beide Stadte sind mit offentlichen Verkehrsmitteln von Oberrimsingen zu erreichen Geschichte BearbeitenOberrimsingen und Niederrimsingen waren ursprunglich eine weilerartige Hofe Siedlung und zahlen zu den altesten Siedlungen am Tuniberg In der Altsteinzeit lebten um 10 000 vor Christus die Menschen als Rentierjager in Losshohlen unterhalb der Ehrentrudiskapelle Bodenfunde auf dem Kapellenberg und dem Hangstberg bei Munzingen weisen auf eine Besiedlung in der Jungsteinzeit zwischen 4 000 und 1 800 vor Christus hin in der die Menschen Ackerbau und Viehzucht trieben nbsp Luftbild Oberrimsingen Mitte links und Niederrimsingen vorn rechts Zunachst bildete Oberrimsingen mit Niederrimsingen eine Gemeinde Erstmals ist Rimsingen im Jahre 819 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch schriftlich erwahnt Im 10 Jahrhundert besassen die Edelfreien von Rimsingen die Ortschaft Graf Birchtilo stiftete 993 das Kloster Sulzburg und stattete es mit Gutern in Niederrimsingen aus Vom Geschlecht der Rimsingen stammen die Herren von Usenberg ab die auf der gleichnamigen Felseninsel im Rhein unterhalb von Breisach ihre Burg und ihren Stammsitz hatten Der Usenberger Hesso II berief 1072 Monche aus dem Reformkloster Cluny im Burgundischen nach Oberrimsingen die wenige Jahre spater unter ihrem ersten Prior Gerold das Kloster vom Tuniberg in das nahe heute verschwundene Gruningen verlegten Durch die kirchlichen Verhaltnisse bahnte sich zwar eine Trennung der beiden Rimsingen an die erste Erwahnung von Oberrimsingen im Jahre 1291 und von Niederrimsingen im Jahre 1334 ist jedoch nur in Verbindung mit dem Lehnswesen zu sehen 1275 wird die Trennung beider Siedlungen in der Erwahnung von Rimsingen superior deutsch obern Rimsingen 1329 deutlich Zahlreiche Kloster hatten im 12 Jahrhundert in Oberrimsingen umfangreichen Grundbesitz in den folgenden Jahrhunderten besassen auch die Herren von Usenberg die Markgrafen von Hachberg und die Stadt Breisach Guter und Rechte 1430 gelangte Oberrimsingen unter die Herrschaft der Herren von Staufen Niederrimsingen blieb jedoch weiterhin bei Breisach Diese unterschiedliche Herrschaftszughorigkeit fuhrte zur Bildung der beiden Gemeinden Die Geschicke Niederrimsingens wurden fortan durch die Zugehorigkeit zur Reichsstadt Breisach und damit zu Vorderosterreich sowie durch die enge Verbindung mit dem Kloster Sulzburg bestimmt Oberrimsingen kam nach dem Aussterben der Herren von Staufen im Jahre 1602 fur wenige Jahre an das Haus Habsburg ging 1607 an das Kloster Gunterstal und 1621 durch Kauf zusammen mit Hausen an der Mohlin an die Herren von Falkenstein seit 1708 Freiherren 1805 fielen beide Orte an das Grossherzogtum Baden und wurden selbstandige Gemeinden Bis 1924 unterstanden sie dem Bezirksamt Breisach dann dem Landamt und spater dem Landkreis Freiburg seit Januar 1973 dem Landkreis Breisgau Hochschwarzwald Mit der Gemeindereform wurden Niederrimsingen am 1 April 1973 und Oberrimsingen am 1 Januar 1975 in die Stadt Breisach eingemeindet 2 Im Bauernkrieg 1524 25 zogen die Oberrimsinger mit dem Kaiserstuhler Haufen sie plunderten die Kapelle in Gruningen und belagerten Freiburg Im Dreissigjahrigen Krieg plunderten die Schweden 1632 33 die Kapelle in Gruningen und die Kirche und den Pfarrhof in Oberrimsingen und steckten letztere in Brand Bei Kriegsende war der Ort vollstandig zerstort und ausgestorben In den folgenden Kriegen des 17 und 18 Jahrhunderts zwischen Frankreich und Osterreich in den franzosischen Revolutionskriegen und in den napoleonischen Kriegen Endes des 18 und zu Beginn des 19 Jahrhunderts hatte die Bevolkerung von Oberrimsingen durch die Nahe zu Breisach unter Einquartierungen Requisitionen und Fuhrleistungen zu leiden sowie harte Schanzarbeiten auf den Wallen von Breisach zu verrichten 1833 erlebten die Oberrimsinger die ersten Dampfschiffe auf dem Rhein die Rheinkorrektion Tullas brachte ihnen Arbeit und Verdienst 1901 wurde das heutige Rathaus erbaut 1911 erhielt das Dorf elektrischen Strom und 1912 die Wasserleitung 1936 wurde das nahe Grezhausen eingemeindet Beim Fliegerangriff im Marz 1945 wurden mehrere Wohnhauser Scheunen und Stallungen vollstandig zerstort und etwa 60 Anwesen beschadigt Bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts nahm die Bevolkerung stetig zu 825 Einwohner zahlte Oberrimsingen im Jahre 1825 Durch Abwanderungen in die Stadt und durch Auswanderungen nach Amerika ging die Bevolkerungszahl auf 657 Einwohner im Jahre 1905 zuruck Die Ansiedlung von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg die Einrichtung des Christophorus Jugendwerkes und die Neubautatigkeit in den letzten Jahrzehnten brachten einen erheblichen Bevolkerungszuwachs Am 1 April 1927 wurde die Kraftpostlinie Freiburg Oberrimsingen eingeweiht die uber Opfingen fuhrte und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestand 3 Bis 1945 arbeitete fast die gesamte Bevolkerung in der Landwirtschaft mit Ackerbau Viehzucht und Weinbau Durch Flurbereinigungen und Rebumlegungen konnten erhebliche Strukturverbesserungen erreicht werden Das Umlegungsgebiet Weingarten mit dem Spatburgunder und dem Muller Thurgau umfasst die besten Reblagen am Tuniberg Durch die Ansiedlung von mehreren Kies und Schotterwerken nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Berufstatigen in der Industrie erheblich zu Ein nicht geringer Teil der Bevolkerung arbeitet als Auspendler in Freiburg oder Breisach Schon 1770 gab es in Oberrimsingen eine Schule die auch die Kinder von Grezhausen besuchten Ein Brand zerstorte 1853 teilweise das Schulgebaude im folgenden Jahr wurde es wieder neu erbaut 1860 entstand ein neues Schulgebaude das schon 1868 wegen der starken Zunahme der Schulkinder aufgestockt wurde 1960 61 wurde ein Neubau mit vier Klassenzimmern errichtet das Alfred Ruch entworfen hat Der Freiburger Munsterbaumeister Sepp Jakob schuf die Reliefbilder zum Leben des heiligen Ulrich in der Eingangshalle Zahlreiche Vereine Vereinigungen und Gruppierungen pragen heute entscheidend das kulturelle Leben des Dorfes Pfarrkirche St Stephan Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St StephanUnter Einbeziehung des alten romanischen Turmes entstand 1737 die Pfarrkirche Unser Lieben Frau zu Oberrimsingen neu Urkundlich im 11 Jahrhundert als Eigenkirche der Herren von Rimsingen erwahnt gehorte der Kirchensatz 1329 den Herren von Staufen 1360 70 den Johannitern Nach dem Pestjahr 1584 wurde die Pfarrei eine Filiale von Gundlingen Die schlechte seelsorgerische Betreuung der Filiale Oberrimsingen durch die Pfarrei Gundlingen fuhrte im 17 und 18 Jahrhundert andauernd zu Klagen und bestarkte einen der heissesten Wunsche Oberrimsingens auf Wiedererrichtung einer eigenen Pfarrei 1801 von der Landesregierung genehmigt zog 1805 eine Pfarrei in die Gemeinde ein Ein stattlicher Pfarrhausneubau folgte 1810 nach Am 3 Marz 1945 fand Pfarrer Otto Wachenheim bei der Bombardierung unter den Trummern des alten Pfarrhauses den Tod Glanzstuck der Kirche ist seit 1953 die Traublemadonna um 1520 die aus der Vorgangerkirche stammen durfte zeitweilig das Beinhauschen schmuckte 1943 bei Verlegung des Gemeindefriedhofes nach Gruningen in der Privatkapelle der Familie Dienger Bohrer Aufnahme fand und so bis heute bewahrt blieb Die Pfarrkirche Gottenheim besitzt ubrigens eine stilistisch genau ubereinstimmende Schwesterfigur der Oberrimsinger Muttergottesstatue Bei der Kirchenrenovierung des Jahres 1977 beschaffte die Pfarrei Oberrimsingen fur das Chorwandkruzifix Maria und Johannesstauen als Assistenzfiguren und fur den Kanzelkorb vier Evangelistenstatuetten aus der Hand des Bildhauers Josef Schafer Opfingen Alte Wandbilder wurden unter dem Verputz der Wand zwischen Chor und Turm festgestellt jedoch nicht freigelegt Auf dem Platz vor der Kirche neben einem Steinkruzifix des Freiburger Barockbildhauers J B Sellinger befindet sich das Gefallenenehrenmal der Gemeinde eine erschutternde Marienklage 1964 von Sepp Jakob geschaffen dem Chefbildhauer der Freiburger Munsterbauhutte Im Jahr 1996 erhielt die Kirche eine Vleugels Orgel mit 16 Registern 4 2014 bis 2015 wurde der Kircheninnenraum grundlegend renoviert und neu gestaltet und am Ostermontag durch Erzbischof Stephan Burger geweiht Der Altar Ambo und Taufstein aus Jurakalkstein sowie ein markantes Taukreuz aus Tombak und Glas uber dem Hochaltar pragen nun den Altarraum Die alten Seitenturen wurde wieder geoffnet und lassen viel Licht in den Innenraum Die Nische an der Nordseite beherbergt nun eine Jakobusstatue die an der Sudseite den Opferkerzenstander 5 Schloss Rimsingen Bearbeiten nbsp Eingang zu Schloss Rimsingen1773 entstand unter Franz Anton Marquard von Falkenstein 1744 1800 6 nach den Planen des Deutschordensbaudirektors Franz Anton Bagnato 1773 1810 das fruhklassizistische Schloss auf dem Gelande des ehemaligen Falkensteinschen Gutshofes am westlichen Ortsrand Von den Freiherren von Falkenstein ging das Schloss und der Grundbesitz auf dem Wege der Erbfolge 1873 an die Grafen von Helmstatt und 1957 an Mathilde Kranke Freiin von Gleichenstein in Bad Krozingen 1946 hat der Caritasverband der Erzdiozese Freiburg im Schloss das Christophorus Jugendwerk eingerichtet und Lehrwerkstatten fur praktische Berufe sowie moderne ein und zweigeschossige Flachbauten fur die Schule und das Internat des Jugenddorfes errichtet 1977 pachtete die Galerie Kroner das Schloss und stellt vor allem Meister des franzosischen Impressionismus und moderne deutsche Malerei aus 1979 hat die Stadt Breisach das Schloss und die dazugehorigen Grundstucke erworben Inzwischen befindet sich das Schloss Rimsingen in Privatbesitz Es gibt eine Kleinkunstbuhne wo regelmassig Auffuhrungen stattfinden Auf dem Gelande des Schlosses findet jahrlich der Martinimarkt Markt der Schonen Dinge statt auf dem Kunsthandwerker und uberregionale Gewerbetreibende ihre Waren anbieten 7 Domane Rothaus BearbeitenDas Rothaus an der B31 nach Breisach ist 1472 in einer Urkunde erwahnt und war damals im Besitz des Breisacher Frauenklosters Marienau Nach seiner Aufhebung im Verlaufe der Bauernunruhen zu Beginn des 16 Jahrhunderts kam es wohl an die Stadt Breisach und ging schliesslich an die Herren von Falkenstein Zu Beginn des 18 Jahrhunderts errichtete der Grossunternehmer Litschgi aus Krozingen ein Wohnhaus mit Metzgerei und Gastwirtschaft sowie mehrere Wirtschaftsgebaude als der seinen Flosskanal langs der Mohlin von Hausen nach Breisach baute Das Gut Rothaus blieb bis in die 1870er Jahre im Besitz der Freiherren von Falkenstein Gutsbesitzer Christian Lohrer verkaufte es 1908 an Graf Siegmund Theodor von Berckheim aus Weinheim Schliesslich hat es 1931 der Badische Staat kauflich erworben und seither an Domanenverwalter verpachtet Nach einem Brand im Jahre 1954 entstanden neue Wirtschaftsgebaude Handwerk und Industrie Bearbeiten2013 eroffnete die Firma Thoman Biegemaschinen ihr neugebautes Gebaude in Oberrimsingen Daneben gibt es eine ganze Reihe von Handwerksbetrieben Die meisten Arbeitsplatze finden sich jedoch im ca 15 Kilometer entfernten Freiburg Die Firma Menner Tiefbau besteht seit 1959 in dritter Generation Personlichkeiten BearbeitenIm Ort geboren Bearbeiten Johann Hauler 1829 1888 klassischer Philologe und Lehrer Josef Schillinger 1908 1943 SS Oberscharfuhrer im Konzentrationslager Auschwitz Waltraud Schwab 1956 Journalistin und Schriftstellerin Christoph Bergmann 1958 freischaffender Bildhauer mit zahlreichen Ausstellungen u a in Munchen London und Rom Dennis Spinner 1997 funfmaliger deutscher Meister und Vizeeuropameister im LangbogenschiessenPersonen die im Ort gewirkt haben Bearbeiten Ulrich von Zell ca 1029 1093 Benediktinermonch 10 Jahre in Gruningen zu Oberrimsingen gehorend tatig Erich Kiehn 1913 2008 Grunder des Christophorus Jugendwerks und Ehrenburger der Stadt BreisachEinzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen stadt breisach de abgerufen am 25 Februar 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 508 f BZ Redaktion Vor fast 95 Jahren wurde die Kraftpostlinie Freiburg Oberrimsingen eingeweiht Badische Zeitung 11 September 2021 abgerufen am 11 September 2021 Breisach am Rhein Oberrimsingen St Stephan Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 15 Februar 2022 deutsch Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz In Badische Zeitung Abgerufen am 15 August 2019 Franz Anton Marquard von FALKENSTEIN zu RIMSINGEN geneanet org abgerufen am 28 September 2013 Veranstaltungskalender Stadt Breisach am Rhein In Leben amp Arbeiten Breisach am Rhein Abgerufen am 1 Januar 2022 Weblinks BearbeitenOberrimsingen auf breisach de Vereinsgemeinschaft Oberrimsingen e V Schloss RimsingenStadtteile der Stadt Breisach am Rhein Breisach am Rhein mit Hochstetten Gundlingen Niederrimsingen Oberrimsingen mit Grezhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberrimsingen amp oldid 232183261