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Die Usenberger die auch als Herren von Usenberg bezeichnet werden waren ein im Breisgau und Markgraflerland bedeutendes Adelsgeschlecht im Zeitraum des 11 bis 14 Jahrhunderts sie grundeten mehrere Stadte wie Kenzingen und Sulzburg Das Wappen der Usenberger aus der Zurcher Wappenrolle von 1340Rudolf II von Usenberg auf dem Usenberger Brunnen in KenzingenStammbaum der Usenberger Tafel in Kenzingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Stammtafel 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise AnmerkungenGeschichte BearbeitenAls Vorfahren oder als ein Zweig der Usenberger gelten die Herren von Rimsingen Wegen des haufigen Vorkommens des Namens Hesso ist dies auch fur das Geschlecht der Hessonen denkbar 1 Als Stammvater der Usenberger sowie der Grafen von Nimburg gilt Dietrich von Rimsingen der im letzten Viertel des 10 Jahrhunderts lebte 2 Ein Spross der beiden Geschlechter war vermutlich der im 12 Jahrhundert tatige Abt Hesso von Usenberg Das Geschlecht der Usenberger gehorte zum freien Adel sie waren Vasallen des Bischofs von Basel 3 Sie amteten bereits seit 1052 als Oberschenken des Hochstifts Basel 4 1157 gehorte ihnen ein Teil des Kirchensatzes von Riehen 5 Der erste Stammsitz des Geschlechts war die nordlich von Breisach auf dem Usenberg gelegene Usenburg die im 11 Jahrhundert erbaut und 1291 zerstort wurde Von der Burg und dem Berg auf dem sie stand sind heute keine Spuren mehr vorhanden Das Gebiet entspricht dem heutigen Flurnamen Isenberg auf dem seit 1997 nach dem Abzug der franzosischen Truppen aus der Vauban Kaserne ein Gewerbegebiet entstand Nach der Zerstorung dieser Burg ubten die Usenberger ihre Herrschaft von der Burg Hohingen auf dem Schlossberg bei Achkarren im Kaiserstuhl aus Die Burg wurde 1259 zum ersten Male urkundlich erwahnt Zu den Besitzungen des Adelsgeschlechts gehorten die Burg Eichstetten die Kirnburg die Burg Neuershausen 6 die Burg Riegel die Burg Sulzburg und die Burg Weisweil 7 Die Stadt Kenzingen wurde im Jahre 1249 durch Rudolf II von Usenberg neben dem Dorf Kenzingen auf dem freien Feld gegrundet In der Stadt wird durch einen Brunnen in der Ortsmitte seit 1824 an den Stadtgrunder erinnert Diesen Zeitraum kann man als den Hohepunkt der Macht des Geschlechts betrachten Auffallig ist auch dass sie nicht eine Burg bauten sondern eine befestigte Stadt 8 grundeten die durch die grossere Bevolkerung sowohl einen hoheren Verteidigungswert hatte als auch hohere Steuereinnahmen brachte Im Zusammenhang mit der Stadtgrundung ist auch die Grundung des Frauenklosters Wonnental durch Rudolf II von Usenberg zu sehen Es wird im Jahre 1242 erstmals urkundlich erwahnt Es ist das Hauskloster und die Grablege der Familie Ursprunglich ein Dominikanerkloster war es ab 1262 ein Zisterzienserinnenkloster Nach einer wechselvollen Geschichte wurde es 1806 sakularisiert und fiel an Baden Die Gebaude wurden dann von einer Ruben und Zichorienfabrik genutzt womit dann auch die Industrialisierung in Kenzingen begann Als das dritte Element des Zentrums der Macht der Herren von Usenberg ist die Kirnburg zu sehen Am Ende des 13 Jahrhunderts 1291 92 teilte sich die Herrschaft Usenberg in eine Niedere und eine Obere Herrschaft auf die man unabhangig voneinander betrachten muss nachdem zuvor Hesso IV und Rudolf III gemeinsam geherrscht hatten Eine der Voraussetzungen fur die Teilung waren die Stadterhebungen von Sulzburg ca 1283 und Endingen am Kaiserstuhl ca 1285 86 Nach der Auftrennung in die Obere Herrschaft die Endinger Linie beginnend mit Burkhart II und die Niedere Herrschaft die Kenzinger Linie begrundet von Rudolf II begann relativ bald der Niedergang des Geschlechts Die Kenzinger Linie erholte sich nicht mehr von den Folgen der Schlacht bei Gollheim 1298 in deren Vorfeld die Pflixburg von Konig Adolf von Nassau an die Usenberger verpfandet worden war 9 1352 verkaufte der letzte mannliche Spross der Kenzinger Linie die Stadt Kenzingen an seinen Schwager Heinrich IV von Baden Hachberg ein schlechtes Geschaft fur Heinrich da Friedrich die Stadt von den Habsburgern als Lehen hatte und diese 1365 ihre Anspruche auf Kenzingen gerichtlich durchsetzten Die Linie endet mit dem Tode Friedrichs von Usenberg 1354 Die Endinger Linie unterlag im Kaiserstuhler Krieg von 1320 bis 1322 den Herren von Falkenstein beim Kampf um die Vogtei Bickensohl und den damit verbundenen Schadenersatzforderungen Hinzu kam dass 1336 Burg Hohingen Eichstetten sowie Burg und Dorf Riegel vom Markgrafen von Hachberg Heinrich IV verpfandet wurden Nach dem Freiburger Krieg fiel Endingen an die Habsburger Hesso V von Usenberg war der letzte des Geschlechts er starb im Jahre 1379 Wappen BearbeitenIn blau zwei querliegend ineinander geschobene und mit den Schwingen abwarts gekehrte silberne Flugel Spater kam noch ein goldener Kleestengel hinzu 10 In dieser Form wurde das Usenberger Wappen auch in das Wappen des Kurfurstentums Baden aufgenommen wo es im zweiten Feld des Wappenschildes erscheint und die Herrschaft Usenberg als Teil Badens symbolisiert 11 Auch in einer Anzahl Ortswappen wird der Usenberger Flugel gefuhrt nbsp Wappen der Herren von Usenberg nach der Zurcher Wappenrolle Runge nbsp Wappen der Markgrafschaft Baden Durlach nbsp Wappen des Grossherzogtums Baden nbsp Wappen des Landkreises Emmendingen nbsp Wappen von Kenzingen nbsp Wappen von Endingen nbsp Wappen von Herbolzheim nbsp Wappen von Kippenheimweiler nbsp Wappen von Niederrimsingen nbsp Wappen von Niedereggenen nbsp Wappen von Dottingen nbsp Wappen von Arlesheim Vogtei Birseck Stammtafel BearbeitenDietrich von Rimsingen Bechtold Rudolf Hesso von Eichstetten Guta 12 Hesso I von Usenberg 1111 Hesso II Hesso III 1160 13 Burkhart I 1203 Rudolf I 1231 14 Helia von Lichtenberg Burkhart II 1248 unbekannt von Urach Hesso IV 1306 Burkhart III 1336 15 Anna Johann 1376 Burkhart Hesso V 1379 Agnes von Geroldseck genannt von Tubingen genannt von Veldenz Anna 1424 Konrad II von Tubingen Lichteneck 1449 Agatha 1434 Gebhart Rudolf II 1259 1 Kunigunde von Katzenelnbogen 1253 2 Elisabeth von Lichtenberg 16 1270 vgl Stammliste der Herren von Lichtenberg Rudolf III aus 1 Ehe 1296 Helica von Lichtenberg Burkhart aus 1 Ehe 1305 Hesso 1331 Burkhart IV 1336 1 unbekannt 2 Luggart von Geroldseck Anna aus 1 Ehe 1356 Heinrich IV von Baden Hachberg 1369 Clementa aus 2 Ehe 1 Otto I von Tierstein 1352 2 Heinrich von Blumeneck 1363 Hesso aus 2 Ehe 1379 1 Gisela Malterer 1363 2 Agnes von Geroldseck Anna aus 1 Ehe 1400 Konrad I von Tubingen Lichteneck 1410 Anna aus 2 Ehe 1437 1 Werner von Hornberg 17 2 Reinold VI von Urslingen 1442 Johann aus 2 Ehe 1376 Anna von Kirkel Udelhild Johann I von Schnabelburg Vogt von Schwarzenberg Anna aus 1 Ehe Heinrich II von Baden Hachberg 1297 1298 Rudolf IV aus 2 Ehe 1304 Adelheid Elisabeth Heinrich IV von Rappoltstein und zu Hohenack Anna Heinrich Herr von Schwarzenberg Hugo 1343 Sophie von Horburg Klara 1350 Walter VI von Geroldseck 1349 18 Katharina unbekannt von Landsberg Adelheid 1353 Luitold II von Krenkingen 1360 Friedrich 1354 Susanna II von GeroldseckLiteratur BearbeitenJohann Christian Sachs Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggravlichen altfurstlichen Hauses Baden Erster Theil Lotter Carlsruhe 1764 S 607 640 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Heinrich Schreiber Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau Band 1 1828 Digitalisat der UB Freiburg Heinrich Maurer Die Freiherren von Usenberg und ihre Kirchenlehen in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 67 1913 S 370 Digitalisat im Internet Archive Ansel Mareike Andrae Rau Beobachtungen zur Burgen und Stadtepolitik der Herren von Usenberg im 13 Jahrhundert In Das Markgraflerland Band 2 2003 S 130 140 Digitalisat der UB Freiburg Karl Hartfelder Weisthum des usenbergischen Dinghofes zu Bischoffingen 1279 in Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 34 1882 S 234 239 Digitalisat im Internet Archive Fridrich Pfaff Zinsrodel des Burkhart von Usenberg zu Achkarren am Kaiserstuhl In Alemannia Bd 19 1892 S 183 188 Digitalisat im Internet Archive Rainer Kiewat Die Burgen der Usenberger Kirnburg Burg Usenberg Burg Riegel Burg Hohingen Kenzingen 2006 Lorenz Werkmann Die Grafen von Nimburg im Breisgau In Freiburger Diozesan Archiv Band 10 1876 S 71 83 mit einem Nachtrag von Josef Bader S 84 96 Digitalisat der Universitat Freiburg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Usenberger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stefan Hess Usenberg von In Historisches Lexikon der Schweiz Herren von Usenberg bei alemannische seiten de Usenbergbrunnen Kenzingen bei alemannische seiten de Endinger Urkunden des 14 Jahrhunderts bei endinger geschichte deEinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten Oberrimsingen Altgemeinde Teilort bei leo bw de abgerufen am 19 Mai 2013 Werkmann Bader S 82 Arne Bleckmann Stefan Wald Protokoll des Historischen Seminars der Universitat Freiburg portal uni freiburg de 8 Juni 2005 archiviert vom Original am 29 Januar 2010 abgerufen am 16 November 2016 Michael Raith Gemeindekunde Riehen Riehen 1980 S 42 Felix Steininger Dorfkirche St Martin In Gemeinde Lexikon Riehen Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 6 Tubingen 1904 S 315 316 Digitalisat der UB Heidelberg Diese Burg wird nachgewiesen uber die im Jahre 1349 erteilte Erlaubnis des Bischofs Berthold von Strassburg fur Friedrich von Usenberg Burg und Dorf Weisweil an seine Gemahlin als Heiratsausstattung weiterzugeben 1283 urkundlich als befestigte Stadt erwahnt Die Schlacht bei Gollheim am Hasenbuhl am 2 Juli 1298 breisgau burgen de abgerufen am 13 Juli 2020 Franz Zell Geschichte und Beschreibung des Badischen Wappens von seiner Entstehung bis auf seine heutige Form Karlsruhe 1858 Digitalisat bei Google Books Staatswappen 1807 im Stadtwiki Karlsruhe Hesso von Eichstetten our royal titled noble and commoner ancestors com abgerufen am 29 Mai 2018 Hesso III von Usenberg genealogy net abgerufen am 29 Mai 2018 Rudolf I von Usenberg our royal titled noble and commoner ancestors com abgerufen am 14 Juli 2020 Burkhart III von Usenberg geneanet org abgerufen am 29 Mai 2018 Walther Moller Stammtafeln Westdeutscher Adels Geschlechter im Mittelalter Bd 3 Manfred Dreiss Hrsg Bibliothek Klassischer Werke der Genealogie Bd 2 3 Darmstadt 1936 ND Neustadt an der Aisch 1996 Taf 95 Eintrag zu Hohingen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Kenzingen Der kurze Weg durch die lange Geschichte S 123 Herausgegeben durch den Heimat und Verkehrsverein e V Kenzingen 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Usenberger amp oldid 236295130