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Die Herren Malterer waren ein in Freiburg im Breisgau ansassiges Adelsgeschlecht das 1386 im Mannesstamm erlosch Stammwappen der Malterer Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Geschichte 2 1 Aufstieg 2 2 Untergang 3 Stammwappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenMaurer sieht in den Herren Malterer ein aus der Kaufmannsschicht aufgestiegenes Adelsgeschlecht 1 Geschichte BearbeitenMit Konrad Malterer Cuonrat der Malterer erscheint das Geschlecht der Herren Malterer erstmals in einer Urkunde von 1303 2 Dieser Konrad war Mitglied der alten 24 des Stadtrats von Freiburg zu dem er noch 1337 gehorte In einer Urkunde des Freiburger Spitals vom 8 Mai 1336 wird er zuerst als Cunrat der Alte und ein Jahr danach am 16 Mai 1337 als Her Cunrat Malterer Daraus lasst sich in der Regel erkennen dass jemand mit der Ritterwurde bedacht wurde was Kindler von Knobloch jedoch anzweifelt 3 Aufstieg Bearbeiten Die Herren Malterer zahlten im 14 Jahrhundert zu den wohlhabendsten Familien in Freiburg Zu ihren Schuldnern zahlten neben den Stadten Freiburg und Endingen auch hochrangige Adelsfamilien wie die Grafen von Freiburg die Grafen von Furstenberg die Grafen von Tubingen die Markgrafen von Hachberg die Herren von Uesenberg die Herren von Geroldseck die Herren von Staufen die Herren von Falkenstein die Kloster St Peter St Margen und selbst der Abt von Einsiedeln Ihr Wohlstand offnete ihnen den Zugang zu den Adelskreisen Johannes Malterer der Sohn Cunrats des Alten wird schliesslich in einer Urkunde vom 25 November 1352 als Ritter bezeichnet 4 Die Sohne Cunrat Malterers waren Henni Malterer der Kramer Burger in Freiburg der mit einer Else verheiratet war erstmals erwahnt am 28 Februar 1337 und Peter Malterer Henni und Else hatten einen Sohn namens Peter Ob Johannes Malterer der Sohn oder der Bruder Cunrat Malterers war ist nicht zweifelsfrei geklart Johannes Malterer der den Beinamen Mezziger trug war Mitglied des Freiburger Stadtrats Er wird erstmals am 11 April 1317 urkundlich erwahnt In einer Urkunde vom 1 Februar 1323 wird von Johann Malterer dem Mezzier gesprochen 5 Gemass Kindler von Knobloch handelt es sich bei diesem Beinamen nicht um eine Berufsbezeichnung sondern er deutet auf eine verwandtschaftliche Beziehung zu einem Geschlecht dieses Namens hin 6 Schweizer nimmt an Johannes sei einer der 24 Marktgeschworenen der Stadt gewesen von denen ein jeder eine der Banke d i Verkaufsbuden zu beaufsichtigen hatte Johannes also wohl die der Metzger 7 Johannes erscheint von 1324 bis 1350 im Rat von Freiburg Kindler von Knobloch vermutet dass Johannes Malterer bereits in jungen Jahren uber einen ganz aussergewohnlichen Reichtum verfugte Nicht nur dass er in zahlreichen Urkunden als Kreditgeber auftaucht sondern auch spatere Eheverbindungen der Nachkommen liefern eindeutige Beweise dafur Ein bis heute erhalten gebliebener Wandteppich den Johann Malterer und dessen Schwester Anna urkundlich als Nonne des Freiburger Dominikanerinnen Klosters St Katharina belegt dem Kloster Adelhausen stifteten zeigt die Bedeutung dieser Familie Dieser Maltererteppich ist heute im Augustinermuseum ausgestellt 8 Verheiratet war Johannes mit Gisela von Kaisersberg aus einem alten Elsassischen Hochadelsgeschlecht Am 21 Januar 1356 kaufte er von den Meinwart deren Anteil an Burg Falkenstein am 11 Juli 1356 gar zu rechtem Pfandschatz von Markgraf Heinrich von Hachberg Herr zu Kenzingen und seiner Gemahlin Anna von Uesenberg die Burg Hochberg mit dem Vorhoff und dem buwhoff zusammen mit der Herrschaft Hochberg fur 220 Mark Silber Der Ehevertrag seiner Tochter Elisabeth mit dem Markgrafen Otto von Hachberg vom 12 Juli 1356 gibt einen Einblick wie umfangreich diese Herrschaft war dazu zahlten neben der besagten Burg die Dorfer Hofe Leute Guter Rechte Einkommen Waldungen namentlich St Peterswald den Jungwald die Allmende oberhalb von Sexau das Moos den Hochberg den Schlechthart den Tettenbach die lange Staude Zugehor und Vogtei in Malterdingen Heimbach Mundingen Kondringen Gerichte Guter Gulten und Rechte in Bahlingen Denzlingen Mundingen Niderndorf Berchtoltsfeld Glimpenheim Walawinkel Maleck Wopplinsberg Krumbach Korben Witenbuhel Aspen Brunnen Ottoschwanden Schalabrunnen Mussbach Glashausen Reichenbach Zwing Bann und Gerichte in Nortprechtsberg Hofen Bilstein Altenkeppenbach Gerlisberg Theningen Emmendingen Windenreuthe auf dem Wald Endingen Lutzelwalde Eymatt Lohe Zaismatt Ebersbach Eberstal Muhlebach Thesmer Reichenbach und Sexau 9 Ausserdem vereinbarte Johannes mit dem Markgrafen die Ehe seiner Tochter Elisabeth mit dem Markgrafen Otto von Hachberg bei der Johannes Malterer noch eine Ehesteuer von 480 Mark Silber drauflegte Neben Elisabeth Lisa 22 Juni 10 ist noch die Tochter Margaretha dicta de Bluomneg 16 Marz 11 sowie sein Sohn Martin Malterer erwiesen Moglicherweise waren auch die erwahnte Anna Katharina und Gerdrut seine Tochter Der Nekrolog des Klosters Gunterstal fuhrt weiter eine Gisala Malterin dicta de Uesenberg die an einem 4 Februar verstarb 12 sowie eine Gisela Maltererin dicta de Stouffen mit dem Todestag 20 August an 13 Wie diese einzuordnen sind ist unklar 1353 treten bei einer Stiftung des Johannes sein Schwiegervater Otto von Hachberg sowie Johannes Geben Mitglied eines alten Freiburger Adelsgeschlechts auf Am 21 Dezember 1354 kaufte Johannes fur seinen Sohn Martin die Burg und Herrschaft Kastelburg zusammen mit der Stadt Waldkirch und dem Schultheissenamt von Herrn Hans von Schwarzenberg fur 2140 Mark Silber Johannes Malterer starb am 17 Februar 1360 14 und wurde im Kloster Gunterstal beigesetzt Die nach dem Tod des Ehegatten eingesetzten Pfleger Ritter Herr Hesse Snewelin im Hof Herr Johans Snewelin und Herr Dietrich von Falkenstein kauften fur sie und ihre Kinder am 19 Juni 1360 fur 22 Mark Silber vom Spital das Dorf Betzenhausen und am 8 August 1365 von den Herren von Blumegg die Burg Alt Urach in Lenzkirch fur 500 Mark Silber nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Der Maltererteppich Martin Malterer der Sohn des Johannes verstand es die standesgemasse Stellung der Malterers weiter auszubauen Sein Vater hatte bereits 1254 mit dem Kauf der Burg und Herrschaft Kastelburg zusammen mit der Stadt Waldkirch und dem Schultheissenamt die Grundlage dafur gelegt Dazu kamen weitere Erwerbungen Verheiratet war er mit Anna von Thierstein der Tochter des Grafen Walram von Thierstein 15 Aus der Ehe gingen drei Tochter hervor Margaretha spater verheiratet mit Caspar von Klingenberg Gisela verheiratet mit Walraff dem Jungeren von Thierstein und Lisa ledig gestorben Als Sohn einer der reichsten Familien hatte er eine steile Karriere hinter sich Bereits 1368 wurde er als Ritter bezeichnet und ab 1380 war er als Landvogt im Elsass und im Breisgau fur Herzog Leopold von Oesterreich tatig der nach einer wohl unhaltbaren Sage sein leiblicher Vater gewesen sein soll 16 Beim Krieg zwischen der Stadt Freiburg und dem Grafen Egino von Freiburg schlossen sich Martin Malterer zusammen mit dem Markgrafen Otto von Hachberg Heinrich von Geroldseck Tubingen Heinrich von Geroldseck Lahr die Bruder Johann und Hesse von Uesenberg sowie Johann von Schwarzenberg zu einem Schutzbundnis mit Graf Egino von Freiburg zusammen 17 Der eigentliche Bund muss jedoch aus mehr Mitgliedern bestanden haben Dies geht aus den Suhnebriefen vom 30 Marz 1368 hervor So werden als Bundesgenossen des Grafen von Freiburg auch der Edelknecht Hanmann von Weissweile Ulrich Walther Otto und Gottfried von Staufen Graf Simon von Thierstein sowie Walther von der Dicke genannt Untergang Bearbeiten Die Schlacht bei Sempach brachte fur das junge Adelsgeschlecht ein abruptes Ende Martin Malterer fiel die Ehre zu das Schlachtbanner der Freiburger zu fuhren Seine Treue zum Hause Habsburg bezahlte er am 9 Juli 1386 in der verhangnisvollen Schlacht mit dem Tod zusammen mit rund 400 weiteren Adligen auf Habsburger Seite Bannertrager Martin soll den sterbenden Leopold von Habsburg beschutzt haben fand man doch seine Leiche uber der des Herzogs liegend In der Schlacht bei Sempach verlor auch Martins Schwester Elisabeth ihren Ehemann Otto von Hachberg woraufhin die Markgrafschaft Baden Hachberg fur 1500 Mark Silber an die Bruder ihres verstorbenen Ehemanns Johann und Hesso zuruckfiel Elisabeth liess Otto im Kloster Tennenbach beisetzen Sie heiratete spater den Ritter Johann von Blumeneck Nach dem Necrologium Guntersthalense starb sie an einem 26 Juli Die Tochter Martins Margareth war mit Heinrich dem Sohn des Markgrafen Hesso von Hachberg verlobt und sollte 700 Mark Silber und 1 4 der Feste Heidburg als Mitgift erhalten Als Heinrich jedoch bereits kurz nach der Heiratsabsprache starb heiratete Margareth den Ritter Caspar von Klingenberg Eine andere Tochter Martins soll mit einem Herrn von Tengen eine weitere mit einem Herrn von Creuz in Burgund verheiratet gewesen sein Auch Burg und Herrschaft Kastelburg mussten nach dem Tod Martins verkauft werden Mit Martin erlosch das Geschlecht der Malterer im Mannesstamm Stammwappen BearbeitenDas Stammwappen der Herren Malterer zeigt im geteilten Schild oben in Blau zwei goldene Muscheln unten in Silber und Rot sparrenweise geteilt Als Helmzier einen Helmuberzug in denselben Farben jedoch oben nur eine Muschel und als Helmzier einen weissen Federball 18 Der Maltererteppich zeigt dieses Wappen in Farbe Literatur BearbeitenJulius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1919 Band 3 S 11 14 Digitalisat der UB Heidelberg Heinrich Maurer Ein Freiburger Millionar des 14 Jahrhunderts und seine Nachkommen Malterer In Schau ins Land Band 34 1907 S 1 20 Digitalisat der UB Freiburg Heinrich Maurer Ein Freiburger Burger und seine Nachkommen In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 61 NF 22 1907 S 9 51 Digitalisat im Internet Archive Heinrich Maurer Ursprung des Adels in der Stadt Freiburg i Br In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 44 NF 5 1890 S 474 504 hierzu S 493 495 Digitalisat im Internet Archive Heinrich Maurer Martin Malterer von Freiburg Nach urkundlichen Quellen dargestellt In Zeitschrift der Gesellschaft fur Beforderung der Geschichts Alterthums und Volkskunde von Freiburg dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften Band 6 Freiburg im Breisgau 1887 S 193 240 Digitalisat im Internet Archive W Gerd Kramer Zur Genealogie der Familie Malterer In Schau ins Land Band 99 1980 S 45 56 Digitalisat der UB Freiburg Boris Bigott Die Damen Malterer Zur Einheirat Freiburger Patriziertochter in den Breisgauer Adel im 14 und 15 Jahrhundert In Schau ins Land Band 126 2007 S 19 37 Digitalisat der UB Freiburg Hermann Schweitzer Die Bilderteppiche und Stickereien in der stadtischen Altertumersammlung zu Freiburg im Breisgau In Schau ins Land Band 31 1904 S 35 64 zum Maltererteppich S 44 54 Digitalisat der UB Freiburg Einzelnachweise Bearbeiten s Heinrich Maurer Ursprung des Adels in der Stadt Freiburg i Br In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 44 NF 5 1890 S 493 Digitalisat im Internet Archive s Heinrich Schreiber Herausgeber Urkundenbuch der Stadt Freiburg 1828 Band 1 Abtheilung 1 S 169 Digitalisat der UB Freiburg s Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1919 Band 3 S 11 14 Digitalisat der UB Heidelberg s Joseph Trouillat Herausgeber Monuments de l histoire de l ancien eveche de Bale Band 4 Porrentruy 1861 S 43 Urkunde 14 online bei der Bayerischen Staatsbibliothek s H Maurer Bearbeiter Archivalien aus den Stadten des Amtsbezirkes Emmendingen In Mitteilungen der badischen historischen Kommission Nr 7 in ZGORh 40 1886 S m 67 Urkunde 7 Digitalisat im Internet Archive s Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1919 Band 3 S 11 Digitalisat der UB Heidelberg s Hermann Schweitzer Die Bilderteppiche und Stickereien in der stadtischen Altertumersammlung zu Freiburg im Breisgau In Schau ins Land Band 31 1904 S 51 Digitalisat der UB Freiburg our royal titled noble and commoner ancestors com Sir Johannes Malterer Councilman of Freiburg Zugriff am 25 Juni 2011 Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg Nachtrag In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 20 1867 S 456 online in der Google Buchsuche Necrologium Guntersthalense Necrologia Germania Tomus I S 303 Necrologium Guntersthalense Necrologia Germania Tomus I S 299 Necrologium Guntersthalense Necrologia Germania Tomus I S 298 Necrologium Guntersthalense Necrologia Germania Tomus I S 304 Necrologium Guntersthalense in Monumenta Germaniae historica Necologia Germania Tomus I S 298 s Heinrich Maurer Ursprung des Adels in der Stadt Freiburg i Br In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 44 NF 5 1890 S 495 Digitalisat im Internet Archive s Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg Nachtrag In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 20 1867 S 469 Fussnote 61 online in der Google Buchsuche s Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg Fortsetzung In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 16 1864 S 202 online in der Google Buchsuche s Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1919 Band 3 S 12 Digitalisat der UB Heidelberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malterer Adelsgeschlecht amp oldid 210092282