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Burg Falkenstein ist die Ruine einer Hohenburg nahe Freiburg im Breisgau auf dem Gebiet des Ortsteils Falkensteig der heutigen Gemeinde Buchenbach im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Deutschland Die Burgstelle liegt im Dreieck zwischen dem Eingang des Hollentals dem Unteren Hollental und dem Engenbachtal 617 6 m u NN auf einem heute schwer zuganglichen Felskopf Von der Burg finden sich nur noch wenige Mauerreste Sie gehort zu den weniger gut erhaltenen Ruinen im Breisgau Burg FalkensteinBurgfelsen mit Ruinenresten auf dem oberen BurgplateauBurgfelsen mit Ruinenresten auf dem oberen BurgplateauAlternativname n Alt FalkensteinStaat DeutschlandOrt Buchenbach FalkensteigEntstehungszeit 1120 bis 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 47 56 N 8 1 O 47 9407 8 0168 617 6 Koordinaten 47 56 26 5 N 8 1 0 5 OHohenlage 617 6 m u NNBurg Falkenstein Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg wurde moglicherweise um das Jahr 1200 1 von einem zahringischen Ministerialengeschlecht auf einer steilen Anhohe am unteren Eingang des Hollentals der auch als Falkensteige bekannt war erbaut Die Erbauer stammten vermutlich aus dem Wittental von den Herren von Weiler und Blankenberg ab 2 und sind erstmals 1137 bis 1148 als die Herren von Falkenstein bezeugt 3 In der folgenden Zeit stiegen sie in den Kreis der bedeutenden Adelsgeschlechter im Breisgau auf Nach ihnen und ihrer Burg wurde das Tal als Falkensteiner Tal bezeichnet die Bezeichnung Hollental entstand erst spater Die Burg sollte den wichtigen Verkehrsweg schutzen der den Breisgau mit der Baar und dem Bodensee verband Dabei handelte es sich um die Falkensteige die zur Umgehung der damals schwer passierbaren Hollentalschlucht diente und sich in Richtung Breitnau Nessellachen bzw in Richtung St Oswald Steig aufteilte 4 Die Herrschaft der Burg reichte bald schon das Tal hinauf bis nach Hinterzarten und Titisee Weitere Burgen die die Falkensteiner errichteten sind Burg Falkenbuhl Schloss Birkenreute Bickenreute bei Kirchzarten sowie die Ruine Bubenstein auch Neu Falkenstein genannt nbsp Grabplatte des Ritters Kuno von Falkenstein 1343 in der Kirchzartener Pfarrkirche St GallusNachdem der Weg der den Falkensteinern betrachtliche Zolleinnahmen beschert hatte durch die von 1310 bis 1379 gebaute Strecke durch das Wagensteigtal Konkurrenz bekam sollen sich die Ritter der Legende nach bald mehr und mehr als Raubritter betatigt haben In der Auseinandersetzung einer Adelskoalition unter der Fuhrung des Grafen Eberhard II von Wurttemberg gegen den Schwabischen Stadtebund sperrte Werner von Falkenstein im Auftrag seines Dienstherrn die Wege und plunderte Burger des Stadtebunds aus Vom wirtschaftlichen Niedergang des Niederadels im ausgehenden 14 Jahrhundert betroffen waren es wohl Geldsorgen die die Falkensteiner dazu trieben dieses Vorgehen auf unbeteiligte Reisende auszudehnen Dieses Verhalten sei die Ursache gewesen dass die Freiburger am 6 Dezember 1388 die Burg Falkenstein angriffen und zerstorten 5 Andere Historiker begrunden die Zerstorung hingegen mit dem Machtstreben der Freiburger Die Burgkapelle uberdauerte offenbar das Ende der Burg 1460 erstmals als St Nikolaus Kapelle erwahnt wurde sie 1606 ins Tal an den Hollenbach den heutigen Rotbach verlegt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss Burgstelle FalkensteinIn vier Hohenstufungen erhebt sich das unregelmassige und schwer fassbare Burgareal Vereinfachend lassen sich vier Unterteilungen beschreiben Eine Unterburg A deren bis zu sechs Meter hohen und drei Meter starken Mauerreste sich bruchstuckhaft von der sudwestlichen Burgfelsseite bis zur Nordflanke hinziehen mit weiteren sehr massiven in die tiefe gestaffelten Mauerresten und dem vermutlichen ehemaligen Aufgangsbereich mit Burgtor 5 oberhalb des Engenbachtals sowie dem heutigen Zugang an der Westspitze 1 Ein sich daran anschliessender etwa 20 Meter langer 4 bis 6 Meter breiter und bis zu 12 Meter tiefer Halsgraben D der den Bergkamm nach Nordosten durchbricht Eine kleine Mittelburg B auf einer rundum etwa sechs Meter hohen Felsstufe die sich an den oberen Burgfels anschliessend nach Westen und Norden uber die Unterburg erhebt und sich nach Nordosten bis oberhalb des Halsgrabens ausdehnt Eine Oberburg bzw Kernburg C auf dem aufsteigenden langgestreckten Felskamm die eine maximale Ausdehnung von 55 Metern Lange in der Sudwest Nordost Achse sowie eine Breite zwischen 12 und 16 Metern aufweist Unter anderem davon erhalten sind noch grossere Mauerreste an der Sud und Sudwestspitze darunter eine dem Tal zugewandte etwa zehn Meter lange und drei Meter hohe Mauer der vermeintlichen Burgkuche 10 einem weiteren sechs Meter breiten und etwa 2 5 Meter hohen Mauerrest 11 der als Standort der Burgkapelle denkbar ware einem vom Hollental aus Richtung Hirschsprung gut sichtbaren zahnartigen Mauerrest im Mittelabschnitt an der sudostlichen Felskante sowie den Resten eines etwa neun mal neun Meter grossen Mauergevierts dem vermuteten Bergfried an erhabener Stelle des nordostlichen Endes des Burgfelsens Literatur Bearbeiten nbsp Nordwestliche Grundmauerreste des BergfriedsFranz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 6 Tubingen 1904 S 298 Digitalisat der UB Heidelberg Max Miller Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 Kroner Stuttgart 1965 DNB 456882928 H Mayer Falkenstein und die Falkensteiner In Breisgauer Chronik 6 1914 Alfons Zettler Thomas Zotz Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau Halbband 1 A K Nordlicher Teil Ostfildern In Archaologie und Geschichte Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Sudwestdeutschland Heft 14 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 2003 ISBN 3 7995 7364 X S 57 62 Arthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten Verlag des Sudkuriers Konstanz 1984 ISBN 3 87799 040 1 S 117 121 Roland Weis Burgen im Hochschwarzwald Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2019 ISBN 978 3 7995 1368 5 S 165 173 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Falkenstein Hollental Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Sagen von der Burg Falkenstein Quellen und Volltexte Eintrag zur Burg Falkenstein im Hollental in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burg Falkenstein Hollental bei alemannische seiten de Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deEinzelnachweise Bearbeiten Auswertung umfangreicher Lesefunde durch die Denkmalpflege Freiburg Hiernach ist spatestens bis 1230 von einer Burg auszugehen Die adelige Zubenennung von Falkenstein konnte aber auch auf einen fruheren Beginn des Wehrbaus etwa im Zeitraum um das Jahr 1150 hinweisen ebenso die 1148 erfolgte Einweihung der St Oswald Kapelle im oberen Hollental Allerdings fehlen fur eine solche Annahme bislang zweifelsfrei gesicherte Belege vgl Bernhard Mangei Herrschaftsbildung von Konigtum Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald Dissertation Albert Ludwigs Universitat Freiburg 2003 S 164 Volltext bei der Universitat Freiburg vgl Jutta Krimm Beumann Die altesten Guterverzeichnisse des Klosters Sankt Peter im Schwarzwald der Rotulus Sanpetrinus Stuttgart 2011 S 45 Wolfgang Stulpnagel Aus dem Wagensteigtal Alte Strasse und Metzgerbauernhof Jahresheft des Breisgau Geschichtsvereins Schau ins Land Band 93 Freiburg im Breisgau 1975 S 103 Digitalisat der UB Freiburg vgl Heinrich Schreiber Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau Freiburg 1829 Band 2 S 59 82Normdaten Geografikum GND 1189249146 lobid OGND AKS VIAF 9801156223640305400007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Falkenstein Hollental amp oldid 238635825