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Dieser Artikel bezieht sich das badische Adelsgeschlecht aus dem Hollental Zu mehreren anderen gleichnamigen Adelsgeschlechtern siehe Falkenstein Familienname Die Herren von Falkenstein im Hollental so genannt schon in Julius Kindler von Knoblochs Oberbadischem Geschlechterbuch von 1898 bis 1919 hatten ihren Hauptsitz auf der Burg Falkenstein auf einem steilen Bergsporn am Ubergang des engen Hollentals ins weite Dreisamtal Den Namen Falkenstein trugen zahlreiche Adelsfamilien Kindler von Knobloch zahlt sechs allein im oberbadischen Gebiet im Hollenthale auf dem Schwarzwalde zu Rimsingen am Bodensee im Buchsgau im Wasgau 1 Wappen der Herren von Falkenstein in der Zurcher Wappenrolle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen am Grabmal Kunos von Falkenstein in St Gallus Kirchzarten Die nach ihrer Burg uber dem Hollental benannten Falkensteiner waren eng verwandt mit stammten wahrscheinlich von den Herren von Weiler die ihr Zentrum in einem Vorgangerbau des heutigen Schlosses Weiler in Stegen an der Einmundung des Wittentals und des Eschbachtals ins Dreisamtal hatten Sieht man von nicht datierbaren Notizen im Rotulus Sanpetrinus ab einem im 12 und 13 Jahrhundert entstandenen Guterverzeichnis des Klosters St Peter auf dem Schwarzwald dann nannte sich ein Reinhard von Weiler 1152 erstmals nach seiner neuen Burg Reinhard von Falkenstein 2 Wie die Herren von Weiler waren die Falkensteiner Ministerialen der Herzoge von Zahringen Der erwahnte Reinhard wird dementsprechend de domo ducis genannt aus dem Gefolge des Herzogs Die Herren von Weiler hatten die Zahringer schon bei der Auswahl des Platzes fur deren Hauskloster St Peter auf dem Schwarzwald beraten geweiht 1093 Sie und die Falkensteiner unterstutzten die Zahringer dann gegen die Grafen von Haigerloch zu deren Besitz die ostlich von Stegen gelegene Burg Wiesneck und die Vogtei uber das vor 1121 gegrundete Kloster St Margen gehorten 3 Wir konnen vermuten dass die Zahringer bei ihrer Erschliessung des Schwarzwaldes den Falkensteinern die Aufgabe ubertragen haben im Bereich des Zartenbaches heute Rotbach Hollenbach zu roden Diese erreichten 1148 die untere Steige das Tal bei Hollsteig und errichteten dort die St Oswaldkapelle 4 Auf seinem Hohepunkt umfasste das Falkensteiner Gebiet abgesehen von Streubesitz das Dreisamtal von der Mundung des Krummbachs aufwarts und den Einzugsbereich des Rotbachs bis zum Titisee von dort nordwarts bis zum Thurner und sudwarts bis zum Feldberg das Dorf Zastler einschliessend Ausser der Burg Falkenstein hatten sie etwa 500 Meter nordwestlich eine weitere jungere Burg deren Rest Ruine Bubenstein auch Neu Falkenstein genannt wird Burg Falkenbuhl bei Stegen Schloss Birkenreute Bickenreute bei Kirchzarten 5 6 sowie den Dinghof von Kirchzarten 7 wo sie als Vogte und Lehnstrager des Klosters St Gallen und ab 1297 der Johanniterkommende Freiburg amtierten 8 Ausser dem genannten Reinhard sind folgende Angehorige der Familie von Bedeutung nbsp Auszug aus der Stammtafel der Herren von Falkenstein im Hollental 9 Jakob von Falkenstein 1298 dem die Kommende des Johanniterordens in Freiburg im Breisgau als diese 1297 dem Kloster St Gallen das Patronat der Kirchzartener Pfarrkirche St Gallus abkaufte die Vogtei und das Lehen bestatigte Nach seinem Tod ging das Lehen an die verwandte Linie des Gregor von Falkenstein uber 10 Gregor von Falkenstein 1331 war mit Liutgart von Stauffenberg verheiratet 11 Fur ihn wurde 1287 der alteste Pergamentkodex des Schwabenspiegels geschrieben Fur seinen 1306 im Kloster Tennenbach bestatteten Bruder Kuno stiftete er eine jahrliche Totenmesse Kuno von Falkenstein 1343 Sohn Gregors erwarb 1320 kauflich was sein Vater zu Lehen hatte namlich die hohe Gerichtsbarkeit uber Kirchzarten mitsamt Grund und Boden Wildbann und Leibeigenen mit allen den gewerne und gewohnheiten als wir siu har hant braht mit allem Besitz wie wir ihn bisher gehabt haben Kuno wurde in der Pfarrkirche St Gallus bestattet wo sein Grabmal erhalten ist Die Uberlieferung hat ihn zum Kreuzritter gemacht Dem Forscher wird er als Herr uber Kirchzarten durch verschiedene Urkunden bekannt und vielfach zeigen sich Beziehungen seiner nachsten Angehorigen zu unserem Ort Jedem Kind aber ist Ritter Kuno von Falkenstein vertraut weil sich die verklarende Sage um seine Person gerankt hat 12 Ein Sohn wurde Prior im Wilhelmiten Kloster Oberried eine Tochter trat ins Zisterzienserinnen Kloster Gunterstal ein Um 1350 erwarb Hans von Falkenstein von Hans von Hohenfurst Hochfirst den unteren Teil der Bruderhalde im Barental 13 Kuno der Jungere der jungste Bruder des vorigen heiratete in zweiter Ehe eine Schnewlin von Landeck deren Familie spater das Erbe der Falkensteiner antrat Gunse von Todnau die Witwe des Edelknechts Hildebrand von Falkenstein erscheint in einer Urkunde vom 16 Dezember 1383 gemeinsam mit ihren Sohnen den Edelknechten Hamman und Thomans und ihrer Tochter Grete Hamann scheint den Namen seiner Mutter angenommen zu haben Als Hamman von Todtnau wird er in einer Kaufurkunde vom 1 Juni 1384 genannt 14 Werner Konrad Dietrich und Klein Kunlin drei Sohne dieser Ehe wurden 1390 beim Hofgericht Rottweil der Wegelagerei angeklagt Ihre Burg wurde 1389 zerstort Ob sie sich wirklich als Raubritter schuldig gemacht hatten ist unklar Es war die Zeit der Stadtebunde die in harter Fehde gegen die Fursten antraten Jedenfalls berichten die Freiburger unsern sundern guoten frunden den meistern schultheissen und raten dirre nachgeschriben stetten Strassburg Basel Colmar Sletzat Rinfelden Baden Waldshut und Brugg als ir wissent umb den krieg den die herren und die stette des bundes wider einander gehebt hant da wissent daz Wernher von Valkenstein her Cuonen von Valkenstein seligen eins ritters sun sich desselben krieges wider die statt annam von der edlen herren wegen der von Wirtenberg der diener er was als er sprach Und darumb do besatzte derselb Wernher mit der vesty Valkenstein daran er doch gar einen kleinen teil hat das niemant die strasse noch das tal fur dieselbe vesty Valkenstein uf noch abe gewandelen mocht er oder die sinen woltent wissen wer er were und wenne er die begreiff die zuo den stetten des bundes gehortent so schatzte er su als in semlichen kriegen gewonlich ist Und zugent ouch wir uf denselben sant Nyclaus abent fur dieselb vesty und n h otten gewunnent su bi derselben tagzitt mit hilff des almechtigen gottes und brantent wustent und straffetent su morndes uf sant Nyclaus tag in solicher masse das wir getruwent das es got loblich und allen fromen luten die diese strasse wandelent trostlich und nutzlich sie 15 Konrad Dietrich und Klein Kunlin wurden gefangengesetzt kamen aber 1390 gegen einen Urfehde Schwur wieder frei Alle drei Falkensteiner gingen ohne nachhaltigen Schaden aus der Fehde hervor Werner Konrad Dietrich und Klein Kunlin waren die letzten Herren der Burg die Ruine blieb Der Grundbesitz der Falkensteiner ging allmahlich in andere Hande uber insbesondere an stadtische Patrizier wie die Schnewlin von Landeck Die Falkensteiner bewohnten aber weiter Hauser in Freiburg und bekleideten dort oft fuhrende Stellungen In solcher Eigenschaft entschieden sie dann in den neueren Jahrhunderten auch uber das inzwischen als Talvogtei der Stadt unterstellte Kirchzartener Tal und seine Bauern uber die einst ihre ritterlichen Vorfahren von den dortigen Burgen aus geherrscht hatten 16 Wappen BearbeitenIn Gold zwei rote Querbogen auf deren unterem ein auffliegender blauer Falke steht 17 Literatur BearbeitenGunther Haselier Hrsg Kirchzarten Geographie Geschichte Gegenwart Selbstverlag der Gemeinde Kirchzarten 1966 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Drei Bande Carl Winter s Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1898 1919 Hier Band 1 S 323 328 Digitalisierte Fassung Bernhard Mangei Herrschaftsbildung von Konigtum Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald Dissertation Freiburg 2003 Volltext Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Heinrich Schreiber Kuno von Falkenstein in Heinrich Schreiber Herausgeber Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau Freiburg 1867 S 96 99 Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Eduard Brauer Zerstorung der Burg Falkenstein in Heinrich Schreiber Herausgeber Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau Freiburg 1867 S 99 101 Quellen und Volltexte Ritter von Falkenstein bei alemannische seiten deEinzelnachweise Bearbeiten Kindler von Knobloch 1898 S 323 Mangei 2003 S 170 Mangei 2003 S 148 Haselier 1966 S 192 Bickenreute Wohnplatz leo bw de abgerufen am 29 Mai 2018 Eintrag zu Bickenreute in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Vom Dinghof zum Rathaus badische zeitung de 21 November 2015 archiviert vom Original am 22 November 2015 abgerufen am 29 Mai 2018 Mangei 2003 S 197 ff Kindler von Knobloch 1898 S 325 und Haselier 1966 S 197 Haselier 1966 S 174 Martin Roland Anregendes zu einer bisher kaum bekannten Handschrift In IASLonline 14 Juli 2004 abgerufen am 17 November 2012 Haselier S 197 198 Karl Muller Hrsg Der Feldberg 1948 S 503 Munsterbau Verein Freiburger Munsterblatter Halbjahrsschrift fur die Geschichte und Kunst des Freiburger Munsters Band 6 1910 Heinrich Schreiber Hrsg Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau II Band I Abtheilung Herder Freiburg 1828 S 59 82 Digitalisierte Fassung Haselier 1966 S 202 J Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1898 1919 Hier Band 1 S 328 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herren von Falkenstein Hollental amp oldid 238635994