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Grafen von Freiburg nannte sich ab 1230 ein Zweig der Grafen von Urach nachdem er das Erbe der Zahringer im Breisgau und dessen Hauptstadt Freiburg 1218 angetreten hatte Die Herrschaft uber Freiburg konnte das Geschlecht 150 Jahre bis 1368 erhalten Bis 1444 regierten sie noch die im sudlichen Breisgau gelegene Herrschaft Badenweiler 1395 bis 1458 waren die Grafen von Freiburg auch Grafen von Welsch Neuenburg Wappen der Grafen von Freiburg und der Seitenlinie Furstenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Zahringer Erbschaft 2 1 Reichslehen 2 2 Allodialgut 2 3 Wittum 3 Liste der Grafen von Freiburg 4 Wappen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grafen von Freiburg waren die Nachkommen des Grafen Egino V von Urach 1236 oder 1237 Seine Mutter war Agnes von Zahringen und so beerbte Egino die Zahringer nach ihrem Aussterben Als Graf von Freiburg nannte er sich Egino I Unter seinem Sohn Konrad I 1236 1237 bis 1271 kam es vor 1245 zur Erbteilung mit dem Furstenhaus Furstenberg In der letztendlichen Nachfolge der 1218 ausgestorbenen Zahringerherzoge beherrschten die Grafen von Freiburg seit dem 13 Jahrhundert die Stadt Freiburg und den Breisgau Das Gebiet liegt in der oberrheinischen Tiefebene um Freiburg und im daran anschliessenden Schwarzwald Bis 1368 ubte dieses Grafengeschlecht eine bis zuletzt nicht unumstrittene Stadtherrschaft uber Freiburg aus Die Stadtrate von Freiburg kauften sich 1368 los Danach erwarb die Stadt Freiburg als habsburgische Territorialstadt in Vorderosterreich ihrerseits ein grundherrliches Territorium Sie erwarb das Kloster St Margen im Schwarzwald mit der Vogtei und den dazugehorenden Dorfherrschaften und Besitztumern nbsp Die Verwandtschaft der Grafen von Urach Freiburg und FurstenbergNach 1368 herrschten die Grafen von Freiburg nur noch in ihren sudlich von Freiburg gelegenen Besitzungen auf der Burg Neuenstein in Badenweiler Johann der letzte der Grafen von Freiburg vermachte 1444 seine Herrschaft Badenweiler an die Sohne seines Neffen des Markgrafen Wilhelm von Hachberg Sausenberg Rudolf und Hugo welche durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rotteln Sausenberg und Herrschaft Badenweiler das Markgraflerland entstehen liessen Die Zahringer Erbschaft BearbeitenDa es sich uber langere Zeit abzeichnete dass Berthold V von Zahringen kinderlos bleiben wurde brachten sich die potentiellen Erben fruhzeitig in Stellung das Reich reprasentiert durch die mit den Zahringern in Schwaben konkurrierenden Staufer die Agnaten des Hauses Zahringen das Haus Baden Seitenlinie der Zahringer von Hermann nach dem Tode Berthold I 1078 begrundet die Herzoge von Teck Seitenlinie der Zahringer von Adalbert nach dem Tod seines Bruders Berthold 1186 begrundet die Schwestern von Berthold V Agnes von Zahringen vertreten durch ihren Sohn Egino V von Urach Anna von Zahringen vertreten durch ihren Ehemann Ulrich III von Kyburg der als ihr Vogt agierte die Witwe Clementia von Auxonne eine Tochter von Stephan III von AuxonneBei der Aufteilung des Zahringer Erbes wurde zunachst grundsatzlich unterschieden zwischen 1 zahringischem Hausgut oder Allodialgut Reichslehen Lehen geistlicher Lehensherren namlich der Bischofe von Basel Bamberg und Strassburg dem Wittum Nebst Grundherrschaft und hoher Gerichtsbarkeit umfasste die Erbschaft auch eine Vielfalt einzelner weiterer Rechte die je nach Ort sehr verschieden sein konnten Reichslehen Bearbeiten Der Staufer Konig Friedrich II wollte das Ausscheiden der zahringischen Konkurrenten zur Starkung der eigenen Hausmacht nutzen und zog die Reichslehen ein was rechtlich moglich war Allerdings gab es bezuglich der Feststellung was Reichslehen waren und was zum Allod gehorte erhebliche Meinungsverschiedenheiten Der Kaiser zog die Stadte Freiburg im Breisgau Villingen Rheinfelden Neuenburg am Rhein Breisach Offenburg Ortenberg Haslach Zurich Freiburg im Uechtland Solothurn und Bern wieder an das Reich Rheinfelden Freiburg im Breisgau Villingen und Neuenburg waren jedoch eigentlich Allodialgut 2 Im September 1218 kam es in Ulm zu einem Treffen der am Zahringer Erbe interessierten Parteien wobei die Uracher nicht direkt vertreten waren Im Sommer 1219 fuhrten die Auseinandersetzungen zu einer offenen Fehde zwischen den Urachern und dem Konig 3 Letztlich erhielten die Uracher die Reichslehen wieder zugeteilt und es kam zu einem Kompromiss mit den Staufern Allodialgut Bearbeiten Hierzu gehorten Gebiete im Breisgau in der Ortenau im Schwarzwald und auf der Baar die den Grafen von Urach zufielen sowie Gebiete in der heutigen Schweiz im alemannischen wie im ehemals burgundischen Teil d h der Westschweiz die den Grafen von Kyburg zufielen Es scheint dass sich die Familien von Urach und von Kyburg uber die Aufteilung des Allodialgutes weitgehend einig waren Die Kyburger konnten ihr Erbe auch ohne grosse Anfechtungen antreten wahrend die Uracher auf erheblichen Widerstand der Staufer stiessen Wittum Bearbeiten Als Wittum hatte Berthold V Burgdorf bestimmt was Egino V von Urach nicht hinderte die Witwe gefangen zu setzen und Anspruch auf Burgdorf zu erheben Am 28 Dezember 1224 verfugte Konig Heinrich dass Clementia sofort freizulassen und in den Besitz von Burgdorf zu setzen sei Dem ist Egino anscheinend nicht gefolgt Zumindest wurde auf dem Reichstag zu Mainz im August 1235 nochmals in diesem Sinne entschieden Uber den weiteren Lebensweg von Clementia ist nichts bekannt und Burgdorf findet sich spater im Besitz der Grafen von Kyburg 4 Liste der Grafen von Freiburg BearbeitenBei der Sichtung von Literatur und Urkunden entsteht vielfach Verwirrung da die Namensgebung und speziell die Zahlung der Trager eines Namens nicht einheitlich ist 5 Teilweise wird die Zahlung der Freiburger Egonen bereits mit Egino IV von Urach begonnen der die Zahringer beerbte teilweise mit seinem Sohn Egino V von Urach der sich als erster wirklich Graf von Freiburg nannte Teilweise beginnt die Zahlung erst bei dessen Enkel 6 Bei den Konraden werden teilweise auch die nicht Regierenden bei der Zahlung berucksichtigt Nachfolgend wird versucht eine Ubersicht zu vermitteln In der Literatur werden die Namen Egino auch Egno oder Egeno und Egon nebeneinander verwendet und es wird Konrad oder Conrad geschrieben Name Alternativnamen Anmerkungen Lebensdaten RegierungsdatenEgino IV Graf von Urach Egino der Bartige Egino der Altere Egino I beerbt die Zahringer da er ein Schwager von Berthold V von Zahringen war um 1160 12 Januar 1230 1218 1230Egino V Graf von Urach Egino I Graf von Freiburg Egino der Jungere Egino II nennt sich als erster Graf von Freiburg kann sich mit Unterstutzung seines Bruders des Kardinalbischofs Konrad von Urach im Streit um das Zahringererbe gegen die Staufer behaupten um 1185 1236 37 1230 1236Konrad I Graf von Freiburg Teilung des Erbes mit seinem Bruder Heinrich Graf von Furstenberg um 1226 1271 1236 37 1271Egino II Graf von Freiburg Egino III wird von seinem Sohn abgesetzt da er die Grafschaft Zug um Zug verpfandet und verkauft 1318 1271 1316Konrad II Graf von Freiburg muss aus Geldnot der Stadt Freiburg weitere Rechte zugestehen vor 1316 10 Juli 1350 1316 1350Friedrich Graf von Freiburg weitere Geldnote fuhren zu Verpfandungen und rechtlichen Zugestandnissen an die Stadt Freiburg 1356 1350 1356Klara Grafin von Freiburg Klara Pfalzgrafin von Tubingen verliert die Grafschaft Freiburg an den Halbbruder ihres Vaters Egino III 1368 1356 1358Egino III Graf von Freiburg Egino IV Freiburg kauft sich von ihm frei und sucht Schutz beim Haus Habsburg 1385 1358 1368Konrad III Graf von Freiburg Conrad de Fribourg Herr von Badenweiler erbt die Grafschaft Neuenburg 1372 16 April 1424 1395 1424 Graf von NeuenburgJohann Graf von Freiburg Jean de Fribourg verschenkt 1444 die Herrschaft Badenweiler an die Markgrafen von Hachberg Sausenberg 26 Mai 1396 19 Februar 1458 1424 1458 Graf von NeuenburgEin Sohn Eginos II namens Heinrich erhielt 1272 die sudlichen Gebiete mit der Herrschaft Badenweiler Die Grafen aus der Linie Heinrichs starben 1303 ohne mannliche Nachkommen aus Ihr Gebiet ging an die in diese Linie eingeheirateten Grafen von Strassberg Der Besitz kam 1385 unter Konrad III an die Nachfahren der Grafen von Freiburg zuruck Wappen BearbeitenNach dem Anfall der Zahringer Erbschaft ubernahmen die Grafen von Urach auch den Zahringer Adler in ihr Wappen um ihren Erbschafts und Machtanspruch zu unterstreichen Aus ihrem alten Uracher Wappen ubernahmen sie den blauen Wolkenfeh aus dem sie eine Umrahmung des Adlers gestalteten Das Wappen der Seitenlinie der Grafen spater Fursten von Furstenberg wurde im Verlauf der Zeit dann noch weiter ausgestaltet 7 nbsp Zahringer Adler Wappen nbsp Wappen der Grafen von Urach nbsp Wappen der Grafen von Furstenberg und FreiburgDie merkwurdige Helmzier in Form einer Schneeballe in der doppelten Grosse eines Kopfes war zunachst mit kleinen Kugelchen spater mit Schuppen bestuckt die aber letztlich auch noch weggelassen wurden Bader vermutet eine mit grossen weissen Perlen dicht besetzte Kugel Siehe auch BearbeitenZahringer Grafen von UrachLiteratur BearbeitenJulius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1894 Band 1 S 388 389 online mit Stammbaum Eva Maria Butz Adelige Herrschaft im Spannungsfeld von Reich und Region Die Grafen von Freiburg im 13 Jahrhundert Freiburg 2002 Eva Maria Butz Die Herrschaftsbildung der Grafen von Freiburg im sudlichen Breisgau und ihr Anspruch auf die Stadt Neuenburg In Das Markgraflerland Band 2 2003 S 65 80 Digitalisat der UB Freiburg Heinrich Hansjakob 8 Die Grafen von Freiburg im Kampfe mit ihrer Stadt oder 1867 Historische Abhandlung H Haumann H Schadek Hrsg Geschichte der Stadt Freiburg Bd 1 Von den Anfangen bis zum Neuen Stadtrecht von 1520 Stuttgart 1996 Joseph Felizian Geissinger Chronik der Herzoge von Zahringen der Grafen von Freiburg und Furstenberg und der Herzoge von Teck Handschrift 1798 online bei der Uni Freiburg Johann Christian Sachs Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggravlichen altfurstlichen Hauses Baden Erster Theil Lotter Carlsruhe 1764 S 177 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Daniel Schopflin Historia Zaringo Badensis Tomus Primus Band 1 1763 Comites Friburgenses S 221 266 lateinisch online bei der Uni Freiburg Ernst Munch Geschichte des Hauses und Landes Furstenberg Aachen und Leipzig 1829 Band 1 2 S in der Google Buchsuche Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau herausgegeben von Heinrich Schreiber online bei der Uni Freiburg Christoph Friedrich von Stalin Wirtembergische Geschichte Schwaben und Sudfranken Hohenstaufenzeit 1080 1268 1847 S 451 ff online bei der Uni Freiburg Christoph Friedrich von Stalin Wirtembergische Geschichte Schwaben und Sudfranken Schluss des Mittelalters 1269 1496 1856 S 658 ff online bei der Uni Freiburg Joseph Bader Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau Band 1 1882 S 132 301 online bei der Universitatsbibliothek Heidelberg Joseph Bader Das furstenbergische Wappen aus alten Siegeln erklart In Alterthums Verein fur das Grossherzogthum Baden Schriften der Alterthums und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen 1849 Band 3 1849 2 S 266 276 online bei der Universitatsbibliothek Heidelberg Fritz Geiges Die Stadt Freiburg unter der Herrschaft der Grafen von Urach bis zum Ubergang an das Haus Osterreich In Schau ins Land Jahrgang 12 1885 S 59 82 online bei der UB Freiburg Siegmund Riezler Geschichte des Furstlichen Hauses Furstenberg und seiner Ahnen bis zum Jahre 1509 Tubingen 1883 S 99 197 online bei der UB Dusseldorf Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 9 1858 S 225 256 online in der Google Buchsuche Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg Fortsetzung In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 16 1864 S 196 210 online in der Google Buchsuche Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg Nachtrag In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 20 1867 S 456 470 online in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grafen von Freiburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Heinrich Schreiber Der letzte Graf von Freiburg in Heinrich Schreiber Herausgeber Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau Freiburg 1867 S 35 36 Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Eduard Karl Heinrich Heyck Geschichte der Herzoge von Zahringen Aalen 1980 Neudruck der Ausgaben Freiburg im Breisgau 1891 1892 S 491 ff online bei der Uni Dusseldorf s Bader S 145 Friedrich II wurde erst 1220 Kaiser s Heyck S 486 s auch Josef Jakob Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg vom 13 Jahrhundert In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 9 1858 S 228 s Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1894 Band 1 S 388 online mit Stammbaum s Bader das furstenbergische Wappen auch auf dem Epitaph des Grafen Egino III von Freiburg ist dokumentiert dass die Grafen von Freiburg auch das von ihren furstenbergischen Vettern gefuhrte Wappen hatten 1848 1913 Pfarrer an St Martin in Freiburg wurde 1865 in Tubingen mit einer historischen Abhandlung uber die Grafen von Freiburg promoviert Diese Arbeit baute er spater aus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiburg Adelsgeschlecht amp oldid 226900658