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Dieser Artikel behandelt die Burg Baden in Badenweiler fur die Burg bei Baden Baden siehe Schloss Hohenbaden Die Burg Baden auch Burg Badin oder Burg Badenweiler genannt ist die Ruine einer Hohenburg auf einer 454 6 m u NN hohen Hohe uber dem Kurpark inmitten der Gemeinde Badenweiler im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Sie gilt als das Wahrzeichen von Badenweiler und ist nicht identisch mit der in der Nahe von Badenweiler liegenden Burgruine Neuenfels Burg BadenBurg Baden mit Kurhaus BadenweilerBurg Baden mit Kurhaus BadenweilerAlternativname n Burg Badenweiler Burg BadinStaat DeutschlandOrt BadenweilerEntstehungszeit um 1080Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Bergfried GrundmauernStandische Stellung Adlige HerzogeGeographische Lage 47 48 N 7 40 O 47 8025 7 6682 454 6 Koordinaten 47 48 9 N 7 40 5 5 OHohenlage 454 6 m u NHNBurg Baden Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Zerstorung 1 2 Die Ruine heute 2 Sehenswurdigkeiten auf dem Burgberg 2 1 Grossherzogliches Palais 2 2 Denkmal fur Grossherzog Friedrich I von Baden 2 3 Anton Tschechow Denkmal 2 4 Hildegard von Bingen Garten und Gutedelgarten 2 5 Belvedere 2 6 Wandelbahn 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ausgrabungen in der Burg und auf dem Burghugel belegen dass der Hugel schon vor der ersten urkundlichen Erwahnung 1122 besiedelt wurde Funde belegen dass die Romer zum Schutz von Aqua Villa ein Kastell errichteten Spater bauten die Alamannen eine Hohenburg um ihr Gebiet zu sichern Diese wurde von den Franken ubernommen nbsp Blick von Nordosten von der Schwarze Matthaus Merian der Altere Topographia Germaniae um 1650 nbsp Blick auf die Burg uber Oberweiler Gustav Heinrich Conz um 1900 Ab 1122 war die Burg im Besitz der Zahringer zum Schutz ihres Silberbergbaus Als Dienstmann des Herzogs Konrad I von Zahringen wird 1148 der Ritter Adalbert von Baden bekundet der sich nach der Burg benannte 1152 sind Heinrich und Rudolf von Baden erwahnt 1 Im Jahr 1147 gelangte die Burg als Mitgift in den Besitz der Welfen Durch Tausch kam die Burg 1157 an die Staufer als Erbe 1268 an die Grafen von Freiburg durch Heirat 1303 an die Grafen von Strassberg Im 14 Jahrhundert wurden wegen standigen Streitereien mit den Nachbarherrschaften Aussenbefestigungen errichtet Durch Erbschaft gelangte die Burg 1363 in den Besitz des Furstenhauses Furstenberg danach wieder an die Grafen von Freiburg und zeitweilig auch an die Habsburger Die Burg wurde 1409 durch Soldaten von Humbert von Neuenburg des Furstbischofs von Basel beschadigt und danach wieder aufgebaut Nach dem Konzil von Konstanz kam sie erneut an die Grafen von Freiburg Durch die Schenkung des letzten Grafen von Freiburg kam sie 1444 an die Markgrafen von Hachberg Sausenberg und 1503 an die Markgrafschaft Baden Bis zur Zerstorung war die Burg das Zentrum der Herrschaft Badenweiler Die Zerstorung Bearbeiten Nachdem im Hollandischen Krieg die Stadt Freiburg am 16 November 1677 kapituliert hatte Belagerung von Freiburg 1677 zogen am 20 November 1677 franzosische Verbande unter General Joseph de Montclar nach Badenweiler und verlangten die Aufnahme einer franzosischen Besatzung in die Burg was dann am 21 November auch unter Bedingungen von den baden durlachischen Beamten bewilligt wurde da die Franzosen mit der Zerstorung der ganzen Umgebung gedroht hatten Die franzosische Besatzung hielt die vereinbarten Bedingungen jedoch nicht ein Am 6 April 1678 wurde die Burg von den abruckenden franzosischen Besatzern unter dem Oberbefehl von Marschall Crequi angezundet und teilweise gesprengt Die nach dem Abzug der Franzosen aus ihren Fluchtorten zuruckkehrende Bevolkerung entnahm Baumaterialien aus der Ruine 2 Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut Bis zur Sprengung war die Burg standig von Vogten der jeweiligen Landesherren bewohnt Die Ruine heute Bearbeiten Um die Ruine vor dem Verfall zu schutzen und sie touristisch zu erschliessen wurde sie restauriert sie kann uber einen steilen Weg erreicht werden Dieser ist mit Mauern gesaumt und fuhrt am Rundturm vorbei Nordostlich ist im Palas mit den drei Unterteilungen zu erkennen dass die Burg mehrstockig war und mehrere Raume aufwies die Formen der Fenster sind erhalten Der Bergfried ist als Aussichtsplattform zu besteigen er bietet eine Ubersicht auf Badenweiler ostwarts auf den Schwarzwald sowie westwarts einen weiten Blick auf die himmlische Landschaft Rene Schickeles das tiefer gelegene Mullheim die Rheinebene und die Vogesen Burg Baden ist landeseigen und wird von der Einrichtung Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg betreut Sehenswurdigkeiten auf dem Burgberg Bearbeiten nbsp Grossherzogliches Palais nbsp Denkmal von Friedrich I auf dem Burgberg nbsp Anton Tschechow Denkmal nbsp Hildegard von Bingen Garten Westseite Burgberg nbsp Das Belvedere Nordostecke Burgberg nbsp Ein Teil der alten Wandelbahn am Neuen Vogesenblick Nordseite des Burgbergs Der Burgberg ist Bestandteil des Kurparks Grossherzogliches Palais Bearbeiten Das Grossherzogliche Palais am Fuss des Burgbergs wurde 1587 als Amtshaus der Markgrafen von Baden erbaut Bis 1689 wurde es mit Unterbrechungen als Oberamtssitz genutzt 1727 wurde der Amtssitz nach Mullheim verlegt Von 1887 bis 1888 wurde das Palais unter Grossherzog Friedrich I von Baden zur Grossherzoglich Badischen Sommerresidenz umgebaut Heute wird es fur Kunstausstellungen genutzt Denkmal fur Grossherzog Friedrich I von Baden Bearbeiten An der Westseite des Flanierweges um den Burgberg der sogenannten Kaffeemuhle steht mit Blick auf die Vogesen das Denkmal fur Grossherzog Friedrich I 1826 1907 es wurde 1912 von Karl Friedrich Moest von der Kunstakademie Karlsruhe geschaffen und zunachst am Burgberg aufgestellt Es ist das grosste Denkmal Badenweilers und symbolisiert zugleich eine wesentliche Epoche des badischen Landes als eigenstandigen Staat Der beliebte Landesvater kam haufig nach Badenweiler und feierte hier 1906 als dienstaltester Monarch Europas auch seinen 80 Geburtstag Anton Tschechow Denkmal Bearbeiten Ebenfalls mit Blick auf die Vogesen wurde 1992 das neue Tschechow Denkmal am Burgberg errichtet Im Jahr 1904 starb in Badenweiler der russische Schriftsteller Novellist und Dramatiker Anton Pawlowitsch Tschechow Das weltweit erste Denkmal fur ihn stand an gleicher Stelle von 1908 bis 1918 fiel aber der Metallsammelaktion im Ersten Weltkrieg zum Opfer Heute erinnert daran eine Gedenkplatte Anlasslich des 100 Todestages wurde am 15 Juli 2004 durch namhafte Vertreter aus Russland und Badenweiler im Umfeld des Denkmals ein Symbolischer Kirschgarten als Zeichen fur ein neues friedliches Europa im Geiste Tschechows gepflanzt Im Wiesentrakt des sich am Fusse des Burgberges befindenden Kurhauses befand sich seit 1998 das Literarische Museum Tschechow Salon seit 2015 ist es in den Raumen des Rathauses untergebracht Hildegard von Bingen Garten und Gutedelgarten Bearbeiten Zum Kurpark gehort ein Hildegard von Bingen Garten in dem auf Beeten entlang der Stutzmauer mit einer Vielfalt von Heilpflanzen das Heilkundewissen der Abtissin Hildegard von Bingen 1098 1179 gezeigt wird Daran schliesst sich der Gutedelgarten an Dieser rebenbotanische Schaugarten zeigt verschiedene Spielarten der Rebsorte Gutedel Belvedere Bearbeiten Das Belvedere wurde in den Jahren 1811 bis 1816 nach den Planen des badischen Architekten Friedrich Weinbrenner als herrschaftliches Tee und Lusthaus erbaut Spater wurde es auch fur Gottesdienste als Heimatmuseum Maleratelier Turnhalle oder fur Ausstellungen genutzt Heute steht es in den Sommermonaten fur Eheschliessungen durch das Standesamt der Gemeinde Badenweiler zur Verfugung Wandelbahn Bearbeiten Die Wandelbahn wurde 1882 1883 mit einer Lange von 45 5 und einer Breite von 4 5 Metern als eine der ehemals bedeutendsten Gusseisen Hallen im deutschen Sudwesten am Standort des heutigen Kurhauses errichtet und sollte das Promenieren auch bei schlechtem Wetter ermoglichen 1969 wurde ein Teil davon am Neuen Vogesenblick wieder aufgestellt Literatur BearbeitenAndreas Haasis Berner Bertram Jenisch Fruhe Burgen in Sudbaden Sonderdruck aus Marburger Arbeitskreis fur europaische Burgenforschung e V Hg Neues zur Burgenerfassung und Burgenforschung in Baden Wurttemberg Beitrage zur Tagung in Esslingen am Neckar 10 bis 12 November 2016 Europaisches Correspondenzblatt fur interdisziplinare Castellogie Band 4 S 111 136 Radebeul 2018 hier S 122 123 www academia edu Eva Maria Butz Badenweiler FR In Alfons Zettler Thomas Zotz Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau Band II Sudlicher Teil Halbband A K Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2009 ISBN 978 3 7995 7366 5 S 47 71 Gustav Faber Badenweiler Ein Stuck Italien auf deutschem Grund Verlag Karl Schillinger Freiburg 2 Auflage 1981 ISBN 3 921340 17 9 Johannes Helm Auf verwehten Spuren ein Spaziergang durch das Kurbad von Badenweiler zu romischer Zeit romische Badruine in Badenweiler Schwitzbad Quellheiligtum Kaltwasserbecken In Hebelbund Hrsg Die Markgrafschaft Beitrage aus Geschichte Kultur und Wirtschaft des Markgraflerlandes Monatszeitschrift des Hebelbundes Jahrgang 1957 Heft 7 Mullheim 1957 S 4 7 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Sonderausgabe Flechsig Verlag Wurzburg 2000 ISBN 3 88189 360 1 S 90 Max Miller Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 Kroner Stuttgart 1965 DNB 456882928 Karl Seith Belagerung und Einnahme des Schlosses Badenweiler am 19 Mai 1633 In Das Markgraflerland Heft 4 1929 30 S 121 122 Digitalisat der UB Freiburg Karl Seith Burg und Herrschaft Badenweiler im Wandel der Geschichte bis zum Ubergang an die Markgrafschaft Baden i J 1503 In Das Markgraflerland Heft 1 1961 S 73 83 Digitalisat der UB Freiburg Ernst Scheffelt Der hollandische Krieg und die Zerstorung des Schlosses Badenweiler In Die Markgrafschaft Heft 8 1965 S 4 5 Digitalisat der UB Freiburg Johannes Helm Traurige Tage Das Ende des Schlosses von Badenweiler am 6 April 1678 In Die Markgrafschaft Heft 9 1958 S 7 14 Digitalisat der UB Freiburg Karl Bernhard Knappe Burg Badenweiler Aspekte ihrer Geschichte In Das Markgraflerland Heft 2 1994 S 70 96 Digitalisat der UB Freiburg Christian Adolf Muller II Badenweiler und seine Umgebung In Das Markgraflerland 1973 Sonderheft Burgen und Schlosser S 24 39 Digitalisat der UB Freiburg Joseph Bader Spaziergang durch s Markgrafenland In Badenia oder das badische Land und Volk eine Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Landeskunde 3 Jahrgang Karlsruhe 1844 S 79 113 zur Burg Baden s S 101 113 online in der Google Buchsuche Stefan King Burgruine Baden Badenweiler Nordwand des Kernbaus Ergebnisse der Bauforschung In Burgen im Breisgau Aspekte von Burg und Herrschaft im uberregionalen Vergleich Herausgegeben von Erik Beck Eva Maria Butz Martin Strotz Alfons Zettler und Thomas Zotz Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2012 S 349 354 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Band 5 Kreis Lorrach Tubingen Leipzig 1901 S 67 73 online Jorg Sigwart Die Burgen als Ausflugs und Reiseziele Badenweiler als Paradigma In Sybille Bock Bearbeiterin Badische Burgen aus romantischer Sicht Auswahl aus den Bestanden des Augustinermuseums Freiburg i Br 1993 S 36 42Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Burg Baden Quellen und Volltexte Burg Badenweiler auf dem Internetauftritt der Staatlichen Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Eintrag zur Burg Baden Badenweiler in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burgruine Badenweiler auf der Homepage www burgen schloesser impressionen de abgerufen am 21 Juni 2020 Link auf einen Stich nach einer Zeichnung von Maximilian von Ring auf www zum de Faecher abgerufen am 25 Februar 2016Einzelnachweise Bearbeiten Gustav Wever Chronik der Vogtei Badenweiler Badenweiler 1869 S 15 online s Bader der die Besetzung durch die Franzosen unter Abdruck zeitgenossischer Berichte eingehend schilderte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Baden amp oldid 233322137