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Gutedel in Frankreich und in der Schweiz Chasselas im Wallis Fendant genannt ist eine alte Weisswein und Tafeltraubensorte die weltweite Verbreitung gefunden hat Heute ist die Verwendung der Rebsorte sowohl fur die Wein als auch fur die Tafeltraubenproduktion weltweit rucklaufig GutedelSynonyme Chasselas Fendant fur weitere siehe Abschnitt SynonymeArt Edle Weinrebe Vitis vinifera subsp vinifera Beerenfarbe gelb grunVerwendung Weissweintraube TafeltraubeHerkunft Westalpen Schweiz Waadtland Genfersee Frankreich Burgund VIVC Nr 2473Abstammungnicht bekanntListe von RebsortenUmstritten ist die Urheimat dieser Sorte In der Literatur werden verschiedene Gebiete vermutet wie Oberagypten schon vor 5000 Jahren das Jordan Tal Chasselas in Frankreich Cahors in Sudfrankreich oder Spanien Alle diese Angaben beruhen auf Vermutungen bei denen man mit Hilfe von Ahnlichkeiten im Aussehen Blattdarstellungen auf Wandmalereien in agyptischen Grabern auf die Sorte schliesst Umfangreiche gendiagnostische Untersuchungen lassen den Ursprung in den Westalpen und nicht in Agypten vermuten 1 Eine nennenswerte Weinproduktion mit Gutedel hat sich in der Westschweiz und im Markgraflerland in Suddeutschland erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 1 1 Agypten 1 2 Konstantinopel 1 3 Weitere 1 4 DNA Analyse 1 5 Fazit 2 Namensnennung 3 Ampelographische Merkmale 4 Varietaten des Gutedel 4 1 Goldgelber Gutedel 4 2 Roter Gutedel 4 3 Krachgutedel 4 4 Konigsgutedel 4 5 Fruher Weisser Gutedel 4 6 Geschlitztblattriger Gutedel Petersilientraube 5 Anspruche 6 Vor und Nachteile 6 1 Vorteile 6 2 Nachteile 7 Wein 8 Verbreitung 8 1 Schweiz 8 2 Deutschland 9 Neuzuchtungen 10 Synonyme 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten nbsp Darstellung des agyptischen Weinbaus aus dem Grab TT261 nbsp Genfersee und Weinanbaugebiet Lavaux nbsp Rebhange bei Sitten im Kanton WallisDer Gutedel ist eine alte Rebsorte Eine Angabe uber die Herkunft ist mangels entsprechender Dokumente fast nur auf Vermutungen angewiesen Die jahrtausendelange Verbreitung der Rebsorte durch zahlreiche Volker Agypter Phonizier Griechen und Romer aber auch Kreuzritter auf verschiedenen Wegen uber und um das zentrale Mittelmeer hat reichliche Moglichkeiten zur Verbreitung von Rebsorten geboten 2 Agypten Bearbeiten In der Literatur wird fur Gutedel als Ursprungsland haufig Agypten angefuhrt wo er seit rund 5000 Jahren angebaut werde Mehrere Formen des Gutedels seien noch heute in der Oase Fayyum rund 70 Kilometer sudwestlich von Kairo zu finden Mehrere Spielarten des Gutedels die denen auf den Wandgemalden in den Konigsgrabern bei Luxor in Oberagypten dem Gutedelblatt gleichen gedeihen dort bis auf den heutigen Tag Die Sorte Fayoumi in dem grossen Rebberg von Gianaclis beispielsweise weist eine auffallende Ahnlichkeit mit dem europaischen Gutedel auf 3 Die Hypothese eines Ursprungs in Agypten stammt vom franzosischen Ampelographen Adrien Berget der die Rebsorte im Jahr 1932 dort wiedererkannt zu haben glaubte 4 5 Diese These wurde spater von Henry Wuilloud 1947 verteidigt Erst spater entstand die Behauptung die Sorte sei in Fayyum seit 5000 Jahren bekannt Die Romer sollen die Rebsorte dann nach Europa gebracht haben Eine andere Interpretation legt den Ursprung der Rebsorte innerhalb der Region Palastina in das Tal des Jordan 3 Konstantinopel Bearbeiten Belegt ist dass 1523 der Vicomte von Saint Auban Botschafter des Konigs von Frankreich Franz I am Hofe des Sultans Suleyman I Chasselas Weinstocke aus Konstantinopel in dessen Umgebung Chasselas dort seit langem kultiviert wurde nach Fontainebleau und Burgund gebracht hat 6 Dieser Wein wurde zum Lieblingsgetrank am Konigshof Von dort soll de Courten General von Ludwig XV Chasselas Reben von Fontainebleau weiter ins Schweizer Wallis nach Siders gebracht haben Weitere Bearbeiten Andere Autoren verlegen den Ursprung nach Sudfrankreich in die Gegend von Cahors Hauptort des Departements Lot Von dort sollen Franz I und Heinrich IV Rebholz in dem beruhmten koniglichen Weingarten in Fontainebleau angepflanzt haben Aus Zypern hingegen glaubt August Wilhelm von Babo habe Kaiser Franz I den Chasselas nach Frankreich eingefuhrt Johann Philipp Bronner wiederum vermutet als Herkunft Spanien Der Provenzale Michel 1819 schliesslich vermutet alle franzosischen Rebsorten stammten von Mutterreben ab welche die ionischen Phokaer bei der Grundung von Massalia Marseille aus Kleinasien mitgebracht hatten Der rege Warenverkehr in Europa verstarkte die Ausbreitung von Chasselas von Ost nach West und Nord damit konnte sich fruhzeitig die Chasselasrebe im Rhonetal uber Burgund bis ins Wallis ausbreiten Von der Westschweiz hat sich der Chasselas unter verschiedenen Synonymen uber Elsass Rheinpfalz Baden Wurttemberg und ganz Mitteleuropa verbreitet Hertwig 1660 beispielsweise berichtet aus Ungarn von ihm Nach seinem Forderer Josef Fabian der ihn aus Frankreich einfuhrte ist er dort Ende des 18 Jahrhunderts unter dem Namen Fabiantraube weit verbreitet gewesen 2 Den Ursprung fur den Gutedel beanspruchen viele Gebiete Mit Nachdruck meldet sich der Ort Chasselas in Burgund unweit Macon an Die Rebsorte seines Namens gedeihe hier seit Menschengedenken truge deshalb den Namen mit vollem Recht stamme von Schweizer Wildreben ab uber welche die Westschweiz so reichlich verfuge 7 DNA Analyse Bearbeiten Eine umfangreiche DNA Analyse an der Universitat Neuenburg konnte keinen Hinweis auf eine Verwandtschaft mit Rebsorten aus Agypten und Palastina finden Gutedel sei hingegen mit autochthonen Rebsorten des Alpenraums im Osten Frankreichs der Schweiz sowie dem Norden Italiens verwandt 8 Die wichtigsten Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeit sind Die Elternsorten des Chasselas konnten nicht festgestellt werden Es konnten aber 20 Klonvarianten mit derselben DNA identifiziert werden Die Chasselasrebe hat genetische Ahnlichkeit mit den meisten alten Rebsorten des Alpenbogens Zum Beispiel mit der Sorte Teroldego dem Lagreiner oder der Altesse Burgund wo der Chasselas 1612 unter dem Namen Fendans Fendant oder Lausannois erwahnt wurde befindet sich im Bereich der genetischen Verwandtschaft des Chasselas insbesondere das gleichnamige Dorf das mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Durchgangsstation dieser Sorte darstellt Die Bezeichnung Lausannois oder Luzannois verrat noch wahrscheinlicher die Anfange des Chasselas Die glaubhafteste Hypothese sieht den Ursprung des Chasselas im Genferseebogen am ehesten im Kanton Waadt 9 10 Fazit Bearbeiten Auf Grund der vielen Annahmen Ahnlichkeiten und wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen wird die genaue Herkunft wohl nie festgestellt werden konnen Die Ururahnen des Gutedel mogen vielleicht aus Agypten oder dem Jordan Tal stammen auf Grund einer gewissen Ahnlichkeit im Aussehen Mit der verschiedenen und uber Jahre andauernden Verbreitung der Reben nach Mitteleuropa sind durch naturliche Kreuzung Mutationen und Vermehrung mit Samen neue Typen und Sorten entstanden Die Ergebnisse lassen die Hypothese zu dass der heute bekannte Gutedel in Mitteleuropa im Bereich der Westalpen von Winzern selektioniert wurde Wie eben bei vielen der heutigen Sorten werden die Ururahnen im Sudosten angenommen Eine vollstandige Klarung ist auch mit den Mitteln der Gentechnik nicht moglich Namensnennung Bearbeiten nbsp Schloss Chateau de Chasselas in Frankreich die Ortschaft Chasselas ist Namensgeber der Rebsorte Die Identitat der Rebsorte eindeutig zu bestatigen ist schwierig weil die Angabe der Rebsorte bis zum spaten Mittelalter keine Rolle gespielt hat Erst mit der Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert wurden die Weine mehr und mehr nach der Rebsorte benannt In dem Dorf Chasselas soll der Gutedel erstmals in Frankreich angebaut worden sein Das Synonym Chasselas lasst sich bis auf das Jahr 1654 zuruckverfolgen Nicolas de Bonnefons erwahnt diese Sorte in seinem Werk Les delices de la campagne Es gilt als gesichert dass der Name Chasselas im direkten Zusammenhang mit dem Ort Chasselas steht wo Samlinge angebaut wurden und der Ort Namensgeber der gleichnamigen Rebsorte ist 11 Chasselas ist in Frankreich und der Schweiz der gebrauchliche Begriff fur die Rebsorte Der deutsche Name Gutedel findet sich erstmals 1621 bei Knaben die franzosische Bezeichnung Fendant etwa gleichzeitig 1619 bei Caspar Bauhin aus Basel Mit den damals bekannten Rebsorten hat er ihn in seinem Botanischen Garten im damals wurttembergischen Mompelgard dem heutigen Montbeliard gepflegt In seiner Historia plantarum universalis beschreibt er ihn und erwahnt in Burgund nenne man ihn Fendant in Wurttemberg Gut edel Rebe Unter den deutschen Traubensorten fuhrt Sachs 1661 die Junckerstraube Gutedel Rothewiener Traminer Fleischwiener Synonym Breywiener auf Den gebrauchlichsten Namen fur diese Rebsorte Chasselas bringt Merlet 1667 mit Chasselas noir et rouge und Chasselas sur Aube Johann Sigismund Elsholtz spricht vom Schonedel 12 Der Name Gutedel weist auf die fruhe Wertschatzung hin auf gut und edel 13 Unter dem Namen Fendant finden sich Eintrage ab dem fruhen 18 Jahrhundert Zunachst im Waadtland und erst spater im Wallis Eine grossere Verbreitung im Wallis erfuhr die Sorte erst ab 1848 Ampelographische Merkmale BearbeitenDie wesentlichen ampelographischen Merkmale sind Die Triebspitzen sind auffallend rotlich und kahl Die Ranken sind auffallend lang Die Blatter sind mittelgross hellgrun rotgeadert funflappig tief gebuchtet und der Blattrand ist scharf gesagt Die Trauben sind gross lockerbeerig und geschultert Die Beeren sind gross rund grungelb oder rot je nach Typ von weiss rosarot oder rot Die Beerenhaut ist dunn aber fest und sonnenseits haufig braunlich gefarbt Die Beeren schmecken saftig bis knackig suss Auffallende Merkmale die durch Mutation zu vielen Spielarten Varietaten gefuhrt haben sind beim Gutedel besondere Blattform z B Geschlitzter Gutedel Petersilientraube verschiedene Beerenform und farbe Blassroter und Roter Gutedel fruhere Reife fruher Weisser Diamant Gutedel Die Reife erfolgt mittelfruh im September Varietaten des Gutedel BearbeitenBilder von einigen Varietaten des Gutedel nbsp Roter Gutedel nbsp Roter Gutedel nbsp Chasselas B nbsp Weisser Gutedel Markgraflerland nbsp Plemenka crvena mittelspatreifende Tafel und Weintrauben in KroatienGoldgelber Gutedel Bearbeiten Diese Varietat wird in der Champagne auch unter den Bezeichnungen Chasselas dore und Raisin de Champagne gefuhrt Die Traube besitzt grosse runde ambragelbe Beeren und wird als schmelzend weich suss sehr gut beschrieben 14 Grossere kultivierte Rebflachen finden sich auch nordlich des Genfersees 15 Roter Gutedel Bearbeiten Die Herkunft dieser Tafel und Keltertraube ist wie die aller Spielarten ungewiss Ebenso bleiben die Fragen offen ob der Rote Gutedel nicht die ursprungliche Form ist und der Weisse Gutedel entsprechend den Burgundersorten eine Verlustmutation der roten Roter Gutedel ist verbreiteter als alle anderen Spielarten Neben einer Vielzahl rosaroter und roter Typen kommt eine weitere Farbvariante in dem in Ungarn als Wein bekannten Medoc noir Chasselas noir Blauer Gutedel vor Der Zuchter Johann Mathiasz brachte ihn aus dem Medoc Bordelais wo er Mornen noir heisst als fruhreifende und zuckerreiche Sorte mit nach Ungarn Krachgutedel Bearbeiten Die mehr gelblichen sussen wurzigen hartfleischigen Beeren die beim Zerbeissen krachen ohne dass der Saft herausspritzt haben der Spielart den Namen gegeben Wegen der Fruchtbarkeit und der fruhen Reife ist der Krachgutedel geschatzt Im 19 Jh war die vorzugliche Traube zwischen Freiburg und Basel 1836 sowie im Elsass weit verbreitet Aus ihr wurden die begehrten Markgrafler Weine bereitet 2 Konigsgutedel Bearbeiten Die Beeren sind violettrot bis rosa blaulich gefarbt schmecken suss und sind angenehm gewurzt Wegen ihrer Empfindlichkeit wird die Tafeltraube in Frankreich Deutschland und Osterreich lediglich noch an Mauern gezogen Fruher Weisser Gutedel Bearbeiten In dieser sehr guten Tafeltraube vermutet man eine Spielart franzosischen Ursprungs In Frankreich ist sie heute wenig und in Deutschland vereinzelt als Spaliertraube anzutreffen Sie hat stark verworfene Blatter grossere ungleiche Beeren und ist acht bis zehn Tage fruher reif als der Weisse Gutedel Geschlitztblattriger Gutedel Petersilientraube Bearbeiten nbsp Traube und Blatter Petersilien GutedelDer Wuchs des Rebstockes ist schwach und die Blatter sind petersilienblattahnlich Die Trauben sind nicht so wertvoll wie die des Weissen Gutedels Anspruche BearbeitenDer Gutedel benotigt tiefgrundige fruchtbare nicht zu trockene Lehm Mergel Loss oder Kalkboden Vor und Nachteile BearbeitenVorteile Bearbeiten bringt gute Ertrage bei gunstigem Bluhverlauf widerstandsfahig gegen Traubenfaule Botrytis Nachteile Bearbeiten ist anfallig gegen Peronospora Stiellahme und Sauerwurm ist empfindlich in der Blute Verrieseln fur trockene Boden und Standorte nicht geeignet ist empfindlich gegen Zikadenbefall winterfrostempfindlichWein BearbeitenDer Wein ist ein leichter suffiger frischer fruchtbetonter und anregender Weisswein von blassgelber Farbe der uberwiegend trocken ausgebaut wird Bei besten Bedingungen altem Rebbestand und entsprechender Sorgfalt in Weinbau und Weinbereitung konnen aus dem Gutedel allerdings auch weit anspruchsvollere Weine entstehen mit gelegentlich beeindruckender Mineralitat und einer schonen Balance von Frucht und Struktur im Grundprinzip einem besseren Weisswein aus dem Burgund nicht unahnlich Dabei unterscheiden sich die Weine der Westschweiz Chablais Dezaley etc von denen Badens gelegentlich noch durch den biologischen Saureabbau Malolaktische Garung der sie gegenuber den deutschen Gutedelweinen milder erscheinen lasst Die Trauben des Roten Gutedels ergeben bei einer Maischegarung einen Rosewein der sich aber ansonsten nicht vom Weisswein unterscheidet Verbreitung Bearbeiten nbsp Weinberge des Lavaux vom See her gesehenAls Tafeltraube ist der Weisse und Rote Gutedel weltweit verbreitet Die Sorte verliert wegen besserer Tafeltrauben Neuzuchtungen an Bedeutung Gekeltert wird der Gutedel in der Westschweiz im Elsass im Markgraflerland im Weinanbaugebiet Saale Unstrut sowie teilweise auch in Kroatien Rumanien Ungarn und Tschechien Schweiz Bearbeiten Hauptartikel Fendant Im Schweizer Weinbau hat die Sorte eine grosse Bedeutung sie wird hier Fendant oder Chasselas genannt Der Name Fendant leitet sich von der Eigenschaft der Weinbeere ab bei leichtem Druck Haut und Fruchtfleisch zu spalten frz fendre spalten brechen Im Jahr 2013 war in der Schweiz eine Flache von 3954 ha mit Gutedel bestockt 16 Die Bezeichnung Gutedel wird auch in der Deutschschweiz nicht verwendet und der deutsche Name ist hier praktisch unbekannt Obwohl die Rebe im gesamten Gebiet des Genfersees angebaut wird darf der Name Fendant seit 1966 als geschutzte Ursprungsbezeichnung nur von Weinen getragen werden die aus dem Kanton Wallis stammen Fendant wird im gesamten Wallis angebaut sein Anteil an der Gesamtrebflache des Kantons betragt rund ein Drittel Die wichtigsten Anbaugebiete sind La Cote und Lavaux am Genfersee Chablais Wallis Martigny Saillon Chamoson Sion Sierre Salgesch Neuenburgersee Auvernier Mont Vully und Bielersee Erlach Ligerz Twann Der Chasselas wird in der Schweiz als Apero Wein getrunken und zu Kasegerichten wie Fondue oder Raclette Das Terroir spiegelt sich in ausgepragter Art im Chasselas wider Obwohl er meistens jung getrunken wird konnen gute Jahrgange aus guten Lagen im Alter von 5 10 Jahren qualitativ hochwertige Weine sein Deutschland Bearbeiten nbsp Bildnis von Karl Friedrich von Baden als Markgraf nbsp Luftbild von einer Weinbergflache im MarkgraflerlandEine grossere Verbreitung innerhalb Deutschlands soll der Gutedel erst durch die Aktivitaten des Markgrafen Karl Friedrich von Baden der 1780 aus Vevey einer bekannten Weinbaugemeinde am Genfersee Pflanzgut in die Gegend sudlich von Freiburg dem heutigen Markgraflerland einfuhrte erhalten haben 2 Dieser Hinweis ist aber umstritten da es dafur keine Dokumentation gibt 17 In Ebringen beispielsweise ist der Anbau von Gutedel 1740 belegt Um 1830 hatte der Gutedel im Markgraflerland den Weissen Elbling und Blauen Spatburgunder bis auf kleine Reste verdrangt Vom 16 Jahrhundert an spielte der Gutedel in der Pfalz vor allem in der Mittelhaardt eine grosse Rolle Als vorherrschende Sorte wird er hier noch 1833 genannt und war von Landau bis Maikammer vertreten 18 In der Wurttembergischen Herbstordnung von 1607 wird der Gutedel als edlere Rebsorte neben Muskateller und Traminer aufgelistet spater nicht mehr erwahnt In Franken ist er 1607 nachweisbar und gelangte von dort nach Sachsen wo er 1726 unter dem Namen Junker auftrat Der Weisse Gutedel zahlte noch 1846 zu den vorherrschend in sachsischen Weinkulturen angebauten Weinreben Varietaten 19 Hauptanbaugebiet des Gutedels in Deutschland ist heute das Markgraflerland 20 wo er auf Lehm und Lossboden wachst Im nordlichsten Weinanbaugebiet Saale Unstrut wird die Sorte auf Kalkboden angebaut Ferner findet man den Gutedel noch in Sachsen in der Pfalz und in Rheinhessen Anbaugebiet Flache haDeutschland 21 1 146Baden 22 1 117Saale Unstrut 22 0 0 23Sachsen 22 0 00 3Pfalz 22 0 00 1Rheinhessen 22 0 00 1Neuzuchtungen BearbeitenAufgrund seiner fruhen Reife und seiner Qualitat wurde der Gutedel als Kreuzungspartner genutzt Muskat Ottonel Kreuzung 1839 aus Gutedel Muscat d Eisenstadt Huxelrebe Kreuzung 1927 aus Weissem Gutedel Courtiller musque Gutenborner Kreuzung 1928 aus Muller Thurgau Chasselas Napoleon Weisser Damaszener Schonburger Kreuzung 1939 aus Blauer Spatburgunder Pirovano 1 Chasselas rosa Muscat de Hambourg Nobling Kreuzung 1940 aus Gutedel Silvaner Charmont Kreuzung 1965 aus Chasselas Chardonnay Doral Kreuzung 1965 aus Chasselas Chardonnay Johanniter Kreuzung 1968 aus Riesling Seyve Villard 12 481 Rulander Gutedel Donauriesling Kreuzung 1978 aus Riesling Fr 589 54 Seyve Villard 12 481 23 Freiburg 153 39 24 Pinot Gris Weissen Gutedel Synonyme BearbeitenSynonyme 320 Abelione Abelone Ag Shasla Albillo Albilloidea Alsacia Blanca Amber Chasselas Amber Muscadine Auslender Bar Sur Aube Bar Sur Auhe Bassiraube Bela Glera Bela Sasla Bela Zlahtnina Berezka Berezka Prostaja Berezka Prostaya Berioska Casla Beyaz Gutedel Biela Plemenika Praskava Biela Plemenka Biela Plemincka Chrapka Biela Plemincka Pruskava Biela Plemincka Pruskawa Blanchette Blanquette Bois Rouge Bon Blanc Bordo Bournet Bournot Buaki Burda Caslador Charapka Chasselas Chasselas 1 Chasselas A Bois Rouge Chasselas Angevin Chasselas Bianco Chasselas Blanc Royal Chasselas Blanchette Chasselas Cioutat Chasselas Crognant Chasselas Krokant Chasselas De Bar Sur Aube Chasselas De Bordeaux Chasselas De Florence Chasselas De Fontainebleau Chasselas De Fontainebleau Chasselas De Jalabert Chasselas De La Contrie Chasselas De La Naby Chasselas De Moissac Chasselas Montauban Chasselas De Mornain Chasselas De Pondichery Chasselas De Pontchartrain Chasselas De Pouilly Chasselas De Quercy Chasselas De Rappelo Chasselas De Tenerife Chasselas De Tenerisa Chasselas De Thomeri Chasselas De Thomery Chasselas De Toulaud Chasselas De Vaud Chasselas Di Fountanbleau Chasselas Di Thomery Chasselas Dorada Chasselas Dorato Chasselas Dore Chasselas Dore Hatif Chasselas Dore Salomon Chasselas Doree Chasselas Du Doubs Chasselas Du Portugal Chasselas Du Roi Chasselas Du Serail Chasselas Du Thor Chasselas Dugommier Chasselas Dur Chasselas Fendant Chasselas Fendant Roux Chasselas Giclet Chasselas Hatif De Tenerife Chasselas Haute Selection Chasselas Jalabert Chasselas Jaune Cire Chasselas Musque Chasselas Piros Chasselas Plant Droit Chasselas Queen Victoria Chasselas Reine Victoria Chasselas Salsa Chasselas Tokay Angevine Chasselas Vert De La Cote Chasselas Weiss Chasselat Chrapka Chrapka Bila Chrupka Chrupka Biela Chrupka Bila Chrupka Uslachtila Common Muscadine Cote Rouge Danka Belaya Debrorozne Diamant Diamanttraube Dinka Belaja Dinka Belaya Dinka Blanche Dobrohrozen Dobrorozne Doppelte Spanische Dorianer Dorin Doucet Dreixle Eau Douce Blanche Edelschoen Edelwayn Edelwein Edelweiss Edelxeiss Elba Toro Elsaesser Elsasser Weiss Fabian Fabian Szoeloe Fabianszoeloe Fabiantraube Fabianzoeloe Feder Ropoos Feher Chasselas Feher Fabianszoeloe Feher Gyoengyszoeloe Feher Repoos Feher Repoos Fabian Feher Ropogos Feher Ropvos Fabian Feher Rpoos Fabian Fendant Fendant Blanc Fendant Roux Fendant Vert Florenci Jouana Fondan Belyi Franceset Franceseta Frantraube Frauentraube Gamet Ganzwaelsche Gelber Gutedel Gemeiner Gutedel Gentil Blanc Gentil Vert Gerezka Giclet Golden Bordeaux Golden Chasselas Goldgutedel Gotadel Weisser Grossblaettrige Grossblaettrige Spanische Grosse Spanische Grosser Spaniger Gruener Gutedel Gutedel Gutedel Pariser Gutedel Weiss Gutedel Weisser Gutedler Gyoengyszoeloe Gyoengyzoeloe Junker Kapucinske Koenigs Gutedel Kracher Krachgutedel Krachlampe Krachmost Krachmoster Lardeau Lardot Lausannois Lendant Blanc Lourdot Maisa Malvasia De El Bierzo Markgraefler Marnan Blanc Marzemina Marzemina Bianca Marzemina Niduca Meutger Moren Morlenche Mornan Blanc Mornant Mornant Blanc Mornen Mornen Blanc Die Meisten Most Rebe Moster Moster Suessling Mostmatt Muealicevi Sasla Pariser Gutedel Perlan Perltraube Pinzutella Plamenka Plamenka Bijela Plant De Toulard Plant De Toulaud Plant Droit Plemenika Praskava Plemenka Plemenka crvena Plemenka Bela Plemenka Bijela Plemenka Rana Pleminka Biela Praskava Pruscava Biela Pruskawa Konigin Victoria Queen Victoria Weiss Raisin D Officier Raisin De Champagne Ranka Rdeca Zlahtina Rebe Herrn Fuchses Reben Herm Fuchs Reben Herrn Rheinrebe Rosmarinentraube Rosmarintraube Rostroter Gutedel Rougeasse Royal Muscadine Rozmarintraube Sasla Sasla Aurul Sasla Bela Sasla Belaja Sasla Bjala Sasla Dore Sasla Lecegnaja Sasla Zlatista Sasla Zolotistaja Sazsla Schoenedel Shashla Shasla Shasla Belaya Shasla Dore Shasla Lechebnaya Shasla Heil Shasla Viktoria Shasla Weiss Shasla Zolotistaya Silberlings Silberweiss Silberweissling Silberwisli Silberwissling Spanielske Strapak Suesling Kraechelnder Suessling Suesstraube Susstraube Susswasser Sweetwater Weiss Tafeltraube Rolf Temprana Agostena Temprana Media Temprana Tardia Tempranillo De Nav Temprano Temprano Blanco Terravin Tibiano Tedesco Traslador Treixle Tribi Vognoble Tribianco Tedesco Tribiano Tedesco Ugne Uslachtile Biele Uva Salsa Valais Valais Blanc Viala Viviser Waelsche Waelscher Walischer Weiser Gutedel Weisser Burgunder Weisser Gutedel Weisser Junker Weisser Krachgutedel Weisser Muskateller Weisser Tokayer Welsche White Chasselas White Muscadine White Sweetwater White Van Der Laan Zlahtnina Zlahtnina Bigela Zlahtnina Bijela Zupljanka 25 Literatur BearbeitenHans Ambrosi Bernd H E Hill Erika Maul Erst H Ruhl Joachim Schmid Fritz Schuhmann Farbatlas Rebsorten 3 Auflage Eugen Ulmer 2011 ISBN 978 3 8001 5957 4 Sabine Carruzzo Frey Rebe und Wein im Wallis Infolio Gollion 2010 ISBN 978 2 88474 233 7 Dagmar Ehrlich Das Rebsorten ABC Reben und ihre Weine 3 Auflage Grafe und Unzer Munchen 2005 ISBN 3 7742 6960 2 Pierre Galet Dictionnaire encyclopedique des cepages 1 Auflage Hachette Livre Paris 2000 ISBN 2 01 236331 8 Walter Hillebrand Heinz Lott Franz Pfaff Taschenbuch der Rebsorten 13 Auflage Fachverlag Fraund Mainz 2003 ISBN 3 921156 53 X Kurt Hoffmann u a Der Gutedel und seine Weine Verlag Rombach Freiburg 1980 ISBN 3 7930 0279 9 Stuart Pigott Andreas Durst Ursula Heinzelmann Chandra Kurt Manfred Luer Stephan Reinhardt Wein spricht Deutsch 1 Auflage Scherz Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 502 19000 4 Jancis Robinson Rebsorten und ihre Weine 1 Auflage Hallwag Verlag Bern Stuttgart 1996 ISBN 3 444 10497 9 Jancis Robinson Das Oxford Weinlexikon 3 uberarbeitete Auflage Grafe und Unzer Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 8338 0691 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Gutedel Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Geschichte des Fendants Schweizer Weinecke Das Portal fur Weinbau Rebsorten Weine und ihre Regionen Gutedel in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof englisch mit Ampelografischen Bildern Schweizer Weinakademie PDF Einzelnachweise Bearbeiten J F Vouillamoz Claire Arnold Der Chasselas ist ein Waadtlander Memento des Originals vom 28 Juli 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www chasselas ch Etude historicogenetique de l origine du Chasselas Universitat Neuenburg NCCR Plant Survival a b c d Hoffmann 1980 S 26 a b Siehe Ergebnisse der DNA Analyse Adrien Berget L origine des Chasselas In Revue de Viticulture LIV 1399 1921 S 289 293 Adrien Berget L origine egyptienne des Chasselas In Revue de Viticulture LXXVI 1969 1932 S 181 185 Nikolaus Flueler Schweizer Rebbau Schweizer Wein 2 Auflage Exlibris Verlag Zurich 1980 S 138 Hoffmann 1980 S 19 Jose Vouillamoz C Arnold Etude historico genetique de l origine du Chasselas Memento vom 19 September 2011 im Internet Archive Der Chasselas ist ein Waadtlander Kluge Kopfe spuren den Ursprung der Chasselasrebe auf PDF Jose F Vouillamoz C Arnold Etude historico genetique de l origine du Chasselas PDF Nicht mehr online verfugbar Universitat Neuenburg 2009 archiviert vom Original am 14 Juli 2014 abgerufen im Jahr 2015 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www academia vinhaevinho com Paul Fenelon Vocabulaire de geographie agraire Faculte des lettres et sciences humaines de Tours 2007 Carl Renatus Hausen Anton Bernhard Thiele Darstellung des Weinbaues und des mit einheimischen Weinen getriebenen inlaendischen und auslaendischen Handels in den Marken Brandenburg von 1173 bis auf gegenwaertige Zeit Nebst oekonomischen Grundsaetzen nach welchen der ehemals bluehende Weinbau in den Marken Brandenburg wieder hergestellt werden koenne C L Hartmann 1798 Hoffmann 1980 S 20 Gebruder Baumann Taschenbuch des Verstandigen Gartners Band 1 J G Cotta schen Buchhandlung 1824 S 538 Dezaley Medinette Grand Cru Collection Louis Philippe Bovard Cully VD Office federal de l agriculture OFAG Das Weinjahr 2013 PDF Memento des Originals vom 12 Juli 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www blw admin ch Herausgeber Office federal de l agriculture OFAG Auch im Buch von Kurt Hoffmann ist die Referenz nur allgemein gehalten Friedrich von Bassermann Jordan Geschichte des Weinbaues Frankfurter Verlagsgesellschaft 1923 Georg Heinrich von Carlowitz Versuch einer Kulturgeschichte des Weinbaues von der Urzeit bis auf unsere Zeiten Verlag W Engelmann Leipzig 1846 Hans Ambrosi Bernd H E Hill Erika Maul Erst H Ruhl Joachim Schmid Fritz Schuhmann Farbatlas Rebsorten 3 Auflage Eugen Ulmer 2011 ISBN 978 3 8001 5957 4 S 133 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Statistische Berichte Bestockte Rebflachen 2013 Bad Ems 2014 C I j 13 Kennziffer C1073 201300 ISSN 1430 5070 a b c d e Statistisches Bundesamt Land und Forstwirtschaft Fischerei Landwirtschaftliche Bodennutzung Rebflachen 2014 Fachserie 3 Reihe 3 1 5 Seyve Villard 12 481 in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof englisch Freiburg 153 39 in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof englisch abgerufen am 2 November 2016 Gutedel in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutedel amp oldid 238058428