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Das Institut fur Rebenzuchtung Geilweilerhof ist eines von 18 Instituten des Julius Kuhn Instituts JKI Bundesforschungsinstitut fur Kulturpflanzen Es hat seinen Standort im Hofgut Geilweilerhof welches zu Siebeldingen bei Landau in der Pfalz gehort Institut fur Rebenzuchtung GeilweilerhofRechtsform InstitutGrundung 1926Sitz SiebeldingenZweck Zuchtung von RebsortenVorsitz Reinhard TopferWebsite www julius kuehn de zr Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Geschichte des Instituts fur Rebenzuchtung 3 Fachinformationszentrum 4 Literatur 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenHauptaufgabe des Instituts ist die Zuchtung neuer an das deutsche Klima angepasster Rebsorten mit Resistenzen gegen Schadlinge und andere Stressfaktoren bei gleichzeitig hoher Weinqualitat Aus diesen Zuchtarbeiten stammen die pilzresistenten Neuzuchtungen Calandro Calardis Blanc Calardis Musque Felicia Orion Phoenix Reberger Regent Sirius Staufer und Villaris 1 Die Sorte Regent ist mit 2065 ha Anbauflache in Deutschland Stand 2011 die bislang erfolgreichste pilzwiderstandsfahige Neuzuchtung 2 Traditionelle Zuchtungen ohne Mehltauresistenzen sind die weissen Rebsorten Morio Muskat Bacchus und Optima sowie die rote Sorte Domina Die Entwicklung neuer Rebsorten erfolgt uber klassische Kreuzungszuchtung unter Verwendung molekularer Marker Prazisionszucht Diese erlaubt eine gezielte Wahl der Kreuzungseltern eine fruhzeitige Selektion im Zuchtmaterial und die Kombination mehrerer Resistenzen Dadurch lasst sich der langwierige Zuchtprozess deutlich beschleunigen Dies wird durch genetische Kartierungsarbeiten und die Entwicklung neuer merkmalskorrelierender Marker mit den Schwerpunkten auf Resistenzen und Weinqualitat ermoglicht Marker fur verschiedene Resistenzen gegen die Hauptschadlinge der Rebe Echter Mehltau Falscher Mehltau und Reblaus sind aus den Arbeiten des Instituts veroffentlicht und werden bereits im Zuchtprozess genutzt 3 Das Institut unterhalt das umfangreichste deutsche Rebsortiment und verwaltet mehrere Datenbanken uber Rebsorten um die genetische Vielfalt der Rebe zu erhalten und zu evaluieren Diese Informationen werden uber das Fachinformationszentrum der Offentlichkeit zuganglich gemacht Ein frei zuganglicher Rebenlehrpfad mit informativen Schautafeln vermittelt Interessierten wissenswertes uber die Rebe sowie die Aufgaben und laufenden Arbeiten des Instituts 4 Fur den Weinausbau stehen dem Institut einen Versuchsweinkeller sowie ein Wirtschaftsweinkeller zur Verfugung Der Versuchsweinkeller baut Weine in kleinen Volumina teilweise bereits von Einzelstocken aus wahrend der Wirtschaftsweinkeller das Lesegut aus den Hauptprufungen verarbeitet Dadurch wird eine qualitative Uberprufung der Weine von Neuzuchtungen in den verschiedenen Entwicklungsstufen ermoglicht Die Erzeugnisse des Wirtschaftsweinkellers konnen im institutseigenen Weinverkauf erworben werden was fachlich Interessierten und Endverbrauchern die Moglichkeit bietet neue Sorten und Zuchtstamme zu probieren Mit Grundung des JKI wurde die Abteilung Weinbauforschung des Instituts fur Pflanzenschutz im Obst und Weinbau von Bernkastel Kues an den Geilweilerhof verlagert Geschichte des Instituts fur Rebenzuchtung Bearbeiten nbsp Genbank Reben in GeilweilerhofDas Institut ging aus zwei im Jahre 1926 unabhangig voneinander gegrundeten Forschungseinrichtungen hervor Zum einen aus der Aussenstelle Rebenzuchtung der Bayerischen Landesanstalt fur Wein Obst und Gartenbau auf dem Geilweilerhof durch Landwirtschaftsrat Peter Morio zum anderen aus dem Kaiser Wilhelm Institut fur Zuchtungsforschung in Muncheberg unter der Leitung von Erwin Bauer Peter Morio begann 1926 damit seine aus Kreuzungen gewonnenen Samlinge am Geilweilerhof zu pflanzen Aus seinen Arbeiten gingen die intraspezifischen Neuzuchtungen Bacchus Domina Morio Muskat und Optima hervor Den uberwiegenden Teil seiner Samlinge bildeten aber interspezifische Kreuzungen fur die Resistenzzuchtung Diese Arbeiten musste er jedoch 1937 mit der Grundung der Reichsrebenzuchtung einstellen bei der die Resistenzzuchtung auf die Standorte Muncheberg Freiburg im Breisgau und Geisenheim konzentriert wurden Nach dem Zweiten Weltkrieg grundete Bernhard Husfeld das Forschungsinstitut fur Rebenzuchtung und uberfuhrte die wichtigsten Zuchtstamme aus Muncheberg nach Siebeldingen Erste Muncheberger Zuchterfolge waren die Sorten Siegfriedrebe und Aris Auch wenn diese Sorten noch gewisse weinbauliche Unzulanglichkeiten zeigten darunter geringer Ertrag und Virusanfalligkeit waren sie ein zuchterischer und wissenschaftlicher Erfolg da sie bewiesen dass Resistenz und Qualitat kombinierbar sind 1970 ubernahm Gerhardt Alleweldt die Leitung des Instituts Er verstarkte die Forschungstatigkeiten insbesondere auf die Resistenz gegen Pilzkrankheiten Die ersten Rebsorten aus seinen Arbeiten waren Castor und Pollux die 1977 Sortenschutz erhielten jedoch in manchen Jahren einen unerwunschten Erdbeergeschmack Furaneol aufwiesen Erst in der nachsten Zuchtungsgeneration gelang es weinbaulich geeignete Rebsorten mit hoher Mehltauresistenz und guten Qualitatseigenschaften zuzulassen Dabei handelte es sich um die weissen Sorten Phoenix Orion Sirius und Staufer sowie die Rotweinsorte Regent Bei Regent handelt es sich um die in Deutschland bislang erfolgreichste pilzwiderstandsfahige Neuzuchtung die auch vom Rotweinboom der 80er Jahre profitiert hat Seit 1995 steht das Institut unter der Leitung von Reinhard Topfer Gemeinsam mit dem Zuchter Rudolf Eibach wurden die Sorten Felicia Villaris Reberger und Calandro entwickelt Weitere Sorten sind Calardis Blanc und Calardis Musque deren Name sich von der historischen Bezeichnung Calardiswilre fur Gailhardsweiler ableitet Seit 1972 erfahrt das Institut eine unterstutzende Forderung ihrer wissenschaftlichen Arbeiten durch die Gemeinschaft der Forderer und Freunde des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof e V 5 Fachinformationszentrum BearbeitenDas Institut unterhalt mehrere Datenbanken in denen es Fachinformationen fur den weinbaulichen Bereich bereitstellt Der Vitis International Variety Catalogue VIVC ist eine umfangreiche Rebsorten Datenbank Dort lassen sich Informationen zu etwa 21 000 Vitis Arten Rebsorten und Zuchtstammen abrufen Die Deutsche Genbank Reben 6 dient der langfristigen und effizienten Sicherung rebengenetischer Ressourcen in Deutschland um deren Verfugbarkeit gewahrleisten zu konnen Deren europaisches Pendant ist die Europaische Vitis Datenbank 7 The European Vitis Database welche ebenfalls durch das Institut unterhalten wird Die internationale Literaturdatenbank Vitis VEA 8 ist ein bibliographisches Verzeichnis fur das Gebiet des Weinbaus In ihr sind ein Grossteil der umfangreichen Bestande der weinbaulichen Spezialbibliothek des Instituts aufgefuhrt In ihr sind auch die alteren Volltexte der hauseigenen englischsprachigen Fachzeitschrift Vitis Journal of Grapevine Research 9 verfugbar Literatur BearbeitenWalter Hillebrand Heinz Lott und Franz Pfaff Taschenbuch der Rebsorten Fachverlag Fraund Mainz 13 Auflage 2003 ISBN 3 921156 53 X H Hess Gerhardt Alleweldt Der Geilweilerhof und das Institut fur Rebenzuechtung Gemeinschaft der Freunde und Forderer des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof e V 1993 vitis vea de PDF 1 8 MB R Topfer E Maul und R Eibach Geschichte und Entwicklung der Rebenzuchtung auf dem Geilweilerhof In Schriften zur Weingeschichte Nr 172 Gesellschaft fur Geschichte des Weines e V 2011 vitis vea de PDF 1 8 MB Film BearbeitenDas Institut fur Rebenzuchtung Geilweilerhof Rebenzuchtung und Weinforschung am JKI Imagefilm des Instituts fur Rebenzuchtung vom JKI Deutschland 19 Januar 2017 6 14 Min online Video Weinbau in Deutschland ein Videofilm des Bundesministeriums fur Ernahrung und Landwirtschaft BMEL Deutschland 1 April 2015 6 02 Min online Video Vorgestellt wird die Arbeit des Winzers mit dem Portrat eines Moselwinzers Forschung zum Weinbau u a Institut fur Rebenzuchtung Geilweilerhof Hochschule Geisenheim mit Monika Christmann Nadine Poss und Bedeutung des Sektlands Deutschland Weblinks BearbeitenWebseite des Instituts fur Rebenzuchtung des Julius Kuhn Instituts Literaturdatenbank fur das Gebiet des Weinbaus Rebsortendatenbank VIVC Deutsche Genbank Reben Europaische Vitis Datenbank Englischsprachige Fachzeitschrift VITIS Journal of Grapevine ResearchEinzelnachweise Bearbeiten Neue Rebsorten des JKI Deutscher Wein Statistik 2012 2013 des Deutschen Weininstituts Memento vom 20 Oktober 2012 im Internet Archive PDF 1 0 MB Data on breeding and genetics Informationsblatt Rebenlehrpfad PDF 322 kB Gemeinschaft der Forderer und Freunde des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof e V Deutsche Genbank Reben Europaische Vitis Datenbank Vitis VEA VITIS Journal of Grapevine ResearchNormdaten Korperschaft GND 5112657 6 lobid OGND AKS LCCN no2003051363 VIAF 159085919 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Rebenzuchtung Geilweilerhof amp oldid 238682029