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Bernhard Husfeld geboren am 9 Mai 1900 in Berlin gestorben am 2 Marz 1970 in Edenkoben war ein deutscher Agrarwissenschaftler und Fachmann fur Rebenzucht und Weinbau Leben und Wirken BearbeitenHusfeld war der Sohn eines Kaufmanns 1 Er studierte von 1918 bis 1922 Agrarwissenschaft an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin Danach arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitskreis von Erwin Baur dem ersten Direktor des Kaiser Wilhelm Instituts fur Zuchtungsforschung in Muncheberg 2 Husfeld war beteiligt an der Zuchtung einer bitterstofffreien Lupine der sogenannten Susslupine sowie an den Zuchtversuchen von Weinreben mit Resistenzen gegen Reblaus und Mehltaukrankheiten 1932 promovierte er an der Universitat Giessen mit einer Arbeit uber die Zuchtung plasmoparawiderstandsfahiger Reben Nach dem Tod Erwins Baurs Ende 1933 ubernahm er die kommissarische Leitung des Instituts 3 In kritischen historischen Dokumentationen wird davon ausgegangen dass die Wahl auf ihn fiel weil er zum 1 Mai 1933 der NSDAP beigetreten war Mitgliedsnummer 3 076 260 4 und dem Freundeskreis der SS nahestand 5 6 7 8 In anderen biografischen Quellen findet diese Aussage keine Erwahnung wird aber auch nicht bestritten Nach der im Fruhjahr 1936 erfolgten Einsetzung von Wilhelm Rudorf als neuer Institutsdirektor war Husfeld bis 1942 dessen Stellvertreter und Abteilungsleiter Von 1943 bis 1946 leitete er das Kaiser Wilhelm Institut fur Rebenzuchtungsforschung 9 Zur Zeit des Nationalsozialismus war er zudem Reichsbeauftragter fur Rebenzuchtung 3 Als solcher denunzierte er Menschen rassistisch Oppenheimer war Doktorand am Kaiser Wilhelm Institut und hatte zur Frau einen Bastard Jude x Japaner 10 1945 eroffnete er zusammen mit Otto Schrock das Institut am Standort Muncheberg wieder als Zentralforschungsanstalt fur Pflanzenzucht 11 Er konnte mit den in Sicherheit gebrachten Kreuzungen die Forschungsarbeit an den Zuchtungen auf dem Geilweilerhof fortsetzen Es entstanden die Rebsorten Siegfriedrebe und Aris Er begrundete die Forschungsgesellschaft fur Rebenzuchtung welche 1966 in den Geschaftsbereich des Bundesministers fur Ernahrung ubernommen wurde 1952 wurde Husfeld zum Mitglied der Accademia Italiana della vite e del vino in Siena ernannt Im gleichen Jahr wurde ihm die Leitung des Arbeitskreises Rebenzuchtung beim Forschungsring des Deutschen Weinbaus ubertragen Ab 1961 war er Lehrbeauftragter an der Justus Liebig Universitat Giessen und wurde dort 1963 zum Honorarprofessor ernannt 1965 wurde ihm die Ehrendoktorwurde der Agrarwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Hohenheim verliehen Im gleichen Jahr erhielt er das Diplom Viticole der Association des Vignerons des Cotes du Rhone Zudem war Husfeld als Schriftleiter in Zeitschriften zur Pflanzenzuchtung tatig und organisierte Fachtagungen zum Weinbau 2 Schriften BearbeitenUber die Zuchtung plasmoparawiderstandsfahiger Reben Springer Verlag Berlin 1932 ISBN 3 662 37471 4 mit Joachim Hackbarth Die Susslupine Zuchtung Anbau und Verwertung einer neuen Kulturpflanze Parey Verlag Berlin 1939Einzelnachweise Bearbeiten Gerhardt Alleweldt Bernhard Husfeld zum 100 Geburtstag am 9 Mai 2000 In Vitis 39 1 2000 S 1f a b Geschichte des Weines Abgerufen am 5 Dezember 2016 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 276 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17460803 Susanne Heim Hildegard Kaulen Muncheberg Koln Das Max Planck Institut fur Pflanzenzuchtungsforschung In Peter Gruss Reinhard Rurup Susanne Kiewitz Hrsg Denkorte Max Planck Gesellschaft und Kaiser Wilhelm Gesellschaft Bruche und Kontinuitaten 1911 2011 Sandstein Verlag und Max Planck Gesellschaft Dresden 2011 S 208 Reinhard Rurup Schicksale und Karrieren Gedenkbuch fur die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser Wilhelm Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forschern Wallstein Verlag 2008 S 88 und 96 ISBN 978 3 8924 4797 9 Bernhard vom Brocke Hrsg Die Kaiser Wilhelm Max Planck Gesellschaft und ihre Institute Studien zu ihrer Geschichte Das Harnack Prinzip De Gruyter Berlin 1996 ISBN 978 3 1101 5483 2 Susanne Heim Die reine Luft der wissenschaftlichen Forschung Zum Selbstverstandnis de Wissenschaftler der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Hrsg Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften e V Berlin 2002 S 12 online Abgerufen am 13 Dezember 2016 Das Institut existierte von 1942 bis zu seiner Auflosung im Jahr 1949 siehe Handbuch zur Institutsgeschichte von KWG und MPG Seite 1448 ff online 75 MB Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 384 Website Leibniz Zentrum fur Agrarlandschaftsforschung ZALF e V Muncheberg Abgerufen am 5 Dezember 2016Normdaten Person GND 117071846 lobid OGND AKS VIAF 10231052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Husfeld BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher AgrarwissenschaftlerGEBURTSDATUM 9 Mai 1900GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 2 Marz 1970STERBEORT Edenkoben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Husfeld amp oldid 236384822