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Morio Muskat ist eine Weissweinsorte die im Jahr 1928 aus einer Kreuzung von Silvaner x Gelber Muskateller am Rebenzuchtung Institut Geilweilerhof in Siebeldingen Pfalz entstand 1 Der Zuchter Peter Morio gab hingegen die Kreuzungspartner Silvaner und Weissburgunder an doch diese Elternschaft wurde schon lange angezweifelt Dass aus einer Kreuzung zweier eher zuruckhaltender Sorten eine ausgepragte Aromasorte entstanden war erschien unwahrscheinlich Die Rebsorte liefert einen Wein mit kraftigem Geschmack und ausgepragtem Muskat Bouquet aber laut Peter Morio war sie nicht mit der Rebsorte Muskateller verwandt Im Jahr 2012 konnten durch DNA Analyse die ursprunglichen Angaben des Zuchters widerlegt werden In den deutschen Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz noch immer beliebt ist sie im restlichen Deutschland allerdings unbedeutend 2 Sortenschutz wurde 1956 erteilt und seit 1982 ist sie als freie Sorte in die Sortenlisten eingetragen Morio MuskatSynonyme Geilweilerhof I 28 30 I 28 30 Morio Muscat Morio MuskotalyArt Edle Weinrebe Vitis vinifera subsp vinifera Beerenfarbe weissVerwendung WeissweintraubeHerkunft DeutschlandZuchter Peter MorioInstitut Institut fur Rebenzuchtung Geilweilerhof SiebeldingenZuchtungsjahr 1928VIVC Nr 7996AbstammungKreuzung aus Silvaner Gelber MuskatellerListe von RebsortenMorio Muskat im RheingauSortenrein ausgebaut ergeben sich durchaus interessante Weissweine Um eine gute Qualitat zu erreichen sollte die Sorte in einer entsprechenden Lage stehen Bei geringem Mostgewicht konnen die Weine unreif und grasig wirken Aus reifen Trauben liefert die Sorte die typische Morio Aromatik mit einer nicht uberparfumierten Muskatnote sowie einer kraftigen Saure Daneben erinnern die Weine im Aroma an Zitrone oder Holunderblute Abstammung Silvaner x Gelber Muskateller Die Angaben von Morio wurden zwischenzeitlich korrigiert Inhaltsverzeichnis 1 Ampelographische Sortenmerkmale 2 Verbreitung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAmpelographische Sortenmerkmale BearbeitenIn der Ampelographie wird der Habitus folgendermassen beschrieben Die Triebspitze ist offen Sie ist spinnwebig bis schwach behaart und von hellgruner bis brauner oder bronzener Farbe Die mittelgrossen bis grossen rundlichen Blatter sind ein bis dreilappig und schwach gebuchtet Die Stielbucht ist lyraartig geschlossen so dass nur eine elliptische Offnung aufscheint Das Blatt ist stumpf bis scharf gezahnt Die Zahne sind im Vergleich zu anderen Rebsorten breit gesetzt Die walzenformige Traube ist mittelgross manchmal geflugelt und dichtbeerig Die rundlichen bis leicht langlichen Beeren sind mittelgross und von grungelber Farbe die sich bei Vollreife der Beeren gelblich prasentieren Die Beeren verfugen uber eine sehr dunne Schale und haben im Geschmack eine leichte Muskatnote Die Rebsorte reift ca 15 20 Tage nach dem Gutedel und damit ca 1 Woche nach dem Muller Thurgau und gilt somit im internationalen Vergleich als fruh reifend Die Sorte ist anfallig gegen den Echten Mehltau den Falschen Mehltau und die Grauschimmelfaule Wegen des fruhen Austriebs ist die Sorte stark frostgefahrdet Ein Ernteausfall ist jedoch kaum spurbar da die Nachtriebe fruchtbar sind Siehe auch die Artikel Weinbau in Deutschland Weinbau in Osterreich Weinbau in der Schweiz Weinbau in Sudafrika und Weinbau in Kanada sowie die Liste von Rebsorten Verbreitung BearbeitenSie ist fur die Anbaugebiete Baden Nahe Franken Rheinhessen und Pfalz klassifiziert Im Jahr 1988 waren in Deutschland noch 2242 ha Flache mit Morio Muskat bestockt Bis zu Beginn der 70er Jahre waren diese haufig goldgelben Weine sehr beliebt und gingen haufig in den popularen Liebfrauenmilch Verschnitt ein Aufgrund seines begrenzten Anbauwertes nimmt die Anbauflache jedoch kontinuierlich ab Im Jahr 2007 waren nur noch 517 Hektar 3 mit der Rebsorte Morio Muskat bestockt Im Jahr 2006 waren noch 541 Hektar 4 Anbauflache bestockt nachdem im Jahr 1999 immerhin 1167 Hektar 5 erhoben wurden Kleinere Rebflachen sind in Osterreich in der Schweiz in Sudafrika und in Kanada bekannt Innerhalb Deutschlands verteilte sich die bestockte Rebflache 2019 wie folgt Weinbaugebiet Rebflache Hektar Ahr Baden Franken 2Hessische Bergstrasse Mittelrhein Mosel 1Nahe 9Pfalz 182Rheingau unter 0 5Rheinhessen 149Saale Unstrut 1Sachsen 2Stargarder Land Wurttemberg TOTAL Deutschland 2019 346Quelle Rebflachenstatistik vom 24 August 2020 Statistisches Bundesamt Wiesbaden 6 Literatur BearbeitenPierre Galet Dictionnaire encyclopedique des cepages Hachette Paris 2000 ISBN 2 01 236331 8 Walter Hillebrand Heinz Lott Franz Pfaff Taschenbuch der Rebsorten 13 neubearbeitete Auflage Fachverlag Fraund Mainz 2003 ISBN 3 921156 53 X Janina Maurer Hartmut Keil 100 seltene Rebsorten in Rheinhessen und der Pfalz Von Accent Acolon bis Zinfandel Zweigelt Tipps und Infos fur Weinliebhaber Edition Tintenfass Neckarsteinach 2008 ISBN 978 3 937467 56 6 Jancis Robinson Das Oxford Weinlexikon 3 vollstandig uberarbeitete Auflage Hallwag Munchen 2007 ISBN 978 3 8338 0691 9 Weblinks BearbeitenMorio Muskat in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof englisch Einzelnachweise Bearbeiten Morio Muskat in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts fur Rebenzuchtung Geilweilerhof englisch im August 2020 Erika Maul Fritz Schumann Bernd H E Hill Frauke Dorner Heike Bennek Valerie Laucou Jean Michel Boursiquot Thierry Lacombe Eva Zyprian Rudolf Eibach Reinhard Topfer Die Kreuzungseltern deutscher Rebenneuzuchtungen im Fokus Was sagt der genetische Fingerabdruck In Deutsches Weinbau Jahrbuch Jg 64 2013 ISSN 0343 3714 S 128 142 Deutsches Weininstitut Statistik 2008 2009 Mainz 2008 deutscheweine de Memento vom 23 Marz 2012 im Internet Archive PDF 454 kB Deutsches Weininstitut Statistik 2007 2008 Mainz 2007 deutscheweine de Memento vom 20 September 2008 im Internet Archive PDF 430 kB Deutsches Weininstitut Statistik 2004 2005 Mainz 2004 deutscheweine de Memento vom 20 September 2009 im Internet Archive PDF 777 kB Rebflachenstatistik 2019 Statistisches Bundesamt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Morio Muskat amp oldid 232186345