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Konrad II vor 1316 10 Juli 1350 in Freiburg im Breisgau war Graf von Freiburg Er war der alteste Sohn Eginos II von Freiburg und der Katharina von Lichtenberg Graf Konrad II von Freiburg Inhaltsverzeichnis 1 Regierungsantritt 2 Die Entmachtungsurkunde von 1327 3 Stadtebundnisse am Oberrhein und Rappenmunzbund 4 Judenverfolgung in Freiburg 5 Ehe und Nachkommen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseRegierungsantritt BearbeitenAls Konrads Vater Graf Egino II aus Geldmangel ein Gut nach dem anderen verausserte setzte sein Sohn ihn auf der Burg Freiburg gefangen Da ubergab der Alte nach einer Urkunde vom 31 Marz 1316 seinem Sohn Konrad wie es heisst ungezwungen die herschaft ze Friburg burg und stat Stadt dienstman und man eigen erbe und lehen berge und wiltbenne und kilchensetze Pfrunden und was zuo der vorgenanten herschaft ze Friburg horet in allem dem rehte Rechte alse wir die selbe herschaft ze Friburg har hant braht geerbt von unsern vordern 1 Die Entmachtungsurkunde von 1327 BearbeitenDoch auch Konrad II kommt mit dem ihm von der Stadt gezahlten Geld nicht aus und setzt die Praxis seines Vaters fort Grundbesitz und Privilegien zu verpfanden oder zu verkaufen So uberlasst er im Jahre 1327 um 303 Mark Silber die alte Stammburg der Zahringer zusammen mit dem Dorf und Reute Gundelfingen Holden und Wildthal auf ewig dem Schultheissen Schnewelin Barenlapp 2 Das geht den Freiburgern entschieden zu weit Deshalb erkaufte sich die Stadt im Jahre 1327 mit 4000 Mark Silber eine Urkunde worin Graf Konrad und sein Sohn Friedrich gelobten nichts Ferneres von ihren Gutern auf irgend eine Weise zu veraussern auch nichts an der Herrschaft zu andern keine ihrer Tochter zu verheurathen und keinen eigenen Krieg zu fuhren ohne des Rathes zu Freiburg Wissen und Willen Zugleich erlauben die Grafen den Burgern und geben ihnen volle Gewalt sich zu jeder Zeit und mit wem sie wollen zu verbinden Ware auch der Graf Jemands Helfer gegen den die Burger im Bunde standen so hatten diese nicht den Grafen sondern ihre Eidgenossen zu unterstutzen Burger und Rath sollen auch ferner die Munze ganz in ihrer Gewalt haben nur so etwas Ueberschuss bleibe moge er dem Grafen zukommen Schliesslich erklaren sich diese so sie oder ihre Erben von einem der festgesetzten Punkte abgiengen fur meineidig und rechtlos und darum die Herrschaft von Freiburg ganz und gar den Burgern ledig und anheimfalle so dass sich diese einen Herren nach Belieben wahlen mogen 3 Mit dem erworbenen Munzregal liess die Stadt aus dem am Schauinsland geschurften Silber einseitig gepragte Munzen mit einem Adlerkopf schlagen Wegen des stark gekrummten Schnabels lasst sich jedoch in dem Profil eher ein Rabenkopf erkennen und so heisst der sogenannte Friburger im Volksmund bald Rappen Stadtebundnisse am Oberrhein und Rappenmunzbund BearbeitenDie Urkunde von 1327 untergrub die Autoritat der Grafen gewaltig denn nun schloss die Stadt Bundnisse und stand bald mit den bedeutendsten Stadten Fursten und Edlen nah und ferne im engsten Schutz und Trutzverbande darunter anfanglich den Stadten Strassburg Mainz Worms Speier Konstanz Zurch Lindau und seit 1350 Breisach und Basel 4 Da war es nur naturlich dass sich im Jahre 1377 Basel Breisach Colmar und Freiburg zur Genossenschaft der Rappenmunze zusammenschlossen Dieser Rappenmunzbund der bis 1584 bestand erleichterte als gemeinsame Wahrung den Handel am Oberrhein betrachtlich Judenverfolgung in Freiburg BearbeitenAm 12 Oktober 1338 hatte der Freiburger Stadtrat den ansassigen Juden einen umfassenden Sicherungs und Freiheitsbrief ausgestellt im Januar 1349 gilt dieser nicht mehr Unter Konrads Herrschaft kam es in Freiburg und im gesamten Oberrheingebiet zu Judenverfolgungen wegen angeblicher Brunnenvergiftung Nach grausamer Folterung legten viele von ihnen erzwungene Bekenntnisse ihrer Schuld ab Nachdem Basel vorangegangen war kam es am 30 Januar 1349 auch in Freiburg zur Verbrennung der angeblich schuldigen Juden Die Unverdachtigen wurden verjagt die Kinder der Hingerichteten wurden zur Taufe gezwungen Ausserdem hielt man sich am Vermogen der unschuldig Getoteten schadlos 5 Nach dem Tode Konrads II ubernahm sein altester Sohn Friedrich die Herrschaft Ehe und Nachkommen BearbeitenGraf Konrad heiratete 1290 Katharina von Lothringen die Tochter von Friedrich III dem Herzog von Oberlothringen und spater in zweiter Ehe Anna von Signau Er hatte drei Sohne Friedrich 1316 1356 Egon 1385 Eberhard 1357 Literatur BearbeitenHeinrich Schreiber Freiburg im Breisgau mit seinen Umgebungen Geschichte u Beschreibung Herder Freiburg 1825 Digitalisat Heinrich Hansjakob Die Grafen von Freiburg im Kampfe mit ihrer Stadt Verlag von Leo Woerl Zurich 1867 Historische Abhandlung Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1894 Band 1 S 388 389 online mit Stammbaum der Grafen von FreiburgEinzelnachweise Bearbeiten Dambacher Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 12 232 1861 Joseph Bader Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau Herdersche Verlagsbuchhandlung Freiburg 1882 83 Heinrich Schreiber S 16 Heinrich Schreiber S 16 Berent Schwinekoper Franz Lauenberger Geschichte und Schicksal Freiburger Juden Freiburger Stadthefte 6 1963VorgangerAmtNachfolgerEgino II Graf von Freiburg 1316 1350FriedrichNormdaten Person GND 1266806636 lobid OGND AKS VIAF 4597166237103796380005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad II KURZBESCHREIBUNG Graf von FreiburgGEBURTSDATUM vor 1316STERBEDATUM 10 Juli 1350STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad II Freiburg amp oldid 226011729