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Die Burg Hohingen ist die Ruine einer Gipfelburg uber dem Dorf Achkarren einem Ortsteil der Stadt Vogtsburg im Kaiserstuhl im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Deutschland Burg HohingenAusschnitt mit der Burg aus dem Kupferstich von Matthaus Merian von 1644Ausschnitt mit der Burg aus dem Kupferstich von Matthaus Merian von 1644Staat DeutschlandOrt AchkarrenEntstehungszeit vor 1064 urkundliche Erstnennung 1259Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand MauerresteStandische Stellung AdligeGeographische Lage 48 4 N 7 37 O 48 070833 7 620833 352 1 Koordinaten 48 4 15 N 7 37 15 OHohenlage 352 1 m u NHNBurg Hohingen Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Im Bauernkrieg 2 2 Im Dreissigjahrigen Krieg 2 3 Die Verwertung 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burg befindet sich auf dem 352 1 m u NHN 1 hohen Schlossberg in der Rheinebene gegenuber von Breisach Der Hohenunterschied zwischen heutigem Dorf und der einstigen Burg betragt rund 150 Meter Hohingen war uber Jahrhunderte eine wichtige Burg die nur etwa 7 Kilometer von der stark umkampften und strategisch wichtigen Festung Breisach entfernt war Die strategische Bedeutung ergab sich dadurch dass die rechtsrheinischen Nord Sud Handelsverbindungen durch zwei Nadelohre fuhrten deren eines zwischen den Befestigungen des Ortes Riegel und dem Schwarzwald gebildet wurde und deren anderes zwischen Breisach und Achkarren verlief Ausserdem bildete die Burg Hohingen in der wechselvollen Kriegsgeschichte besonders wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs haufig einen militarischen Gegenpol zum bedeutungsvolleren Breisach Geschichte Bearbeiten nbsp Wappen der Herren von UsenbergUber den Anfang der Burganlage auf dem Schlossberg ist nicht viel Sicheres bekannt Es sollen aber schon im Jahre 1064 bei der erstmaligen schriftlichen Erwahnung von Achkarren anlasslich der Ubertragung an das Kloster Ottmarsheim durch Konig Heinrich IV Burganlagen bestanden haben die dann in den folgenden Jahrhunderten mehrfach ausgebaut wurden 2 Nachdem die Stammburg der Herren von Usenberg die Burg Usenberg auf dem Usenberg bei Breisach vermutlich in den 1240er Jahren durch die Breisacher zerstort wurde sollen sie den Usenbergern die Burg Hohingen als Ersatz zur Verfugung gestellt haben 3 1259 wurde sie erstmals explizit schriftlich erwahnt Um 1353 war die Burg kurzzeitig an die Schnewlin im Hof verpfandet 1392 kaufte Markgraf Hesso von Hachberg von Werner von Hornberg 4 dessen Anteil an der Burg Hohingen den anderen Teil besass er schon 1415 kam die Burg dann zusammen mit der Markgrafschaft Baden Hachberg an Markgraf Bernhard I von Baden der sie Markgraf Otto II von Hachberg dem letzten dieser badischen Seitenlinie abkaufte Otto durfte die Burg Hohingen noch bis an sein Lebensende 1418 nutzen Im Bauernkrieg Bearbeiten Die Burg selbst wurde nach Jahrhunderten ihres Bestehens zum ersten Mal im Mai 1525 im Laufe des Bauernaufstandes unter Mitwirkung von Achkarrer Bauern niedergebrannt Damit war die Burg Hohingen eines von nur zwei 5 durch die Bauern zerstorten markgraflichen Schlossern obwohl eine ganze Anzahl von den Bauern besetzt worden war Als Beweggrund werden langjahrige Streitigkeiten zwischen dem Dorf Achkarren und den Markgrafen uber die Waldnutzung vermutet 6 Die Bauern mussten spater dem Markgrafen Ernst I von Baden Durlach den Schaden ersetzen Im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten nbsp Burg Hohingen 1621 als Vorposten der Befestigungen von Ihringen nbsp Mauerrest an der Westseite sudlich des Eingangs nbsp Mauer im Nordosten der AnlageIm Jahre 1620 wurde die Burg durch Markgraf Georg Friedrich von Baden Durlach 7 wieder als Verteidigungsanlage ausgebaut und in Verteidigungszustand versetzt da man von hier gut die Kriegsereignisse im Rheintal und die Festung Breisach beobachten konnte In einem zeitgenossischen Bericht des Breisacher Burgermeisters an den kaiserlichen Statthalter der vorderosterreichischen Lande in Waldshut wird die haufig als Schloss bezeichnete Burg Hohingen wie folgt beschrieben Seine Lage war vortrefflich da es mitten auf des Berges Gipfel auf hartem Fels stand welcher wegen seiner Grade einen schweren access hatte und von keinem der umliegenden Orte konnte commandiert werden Das Gebau war von einem starken Mauerwerk einerseits mit einem tiefen Graben umgeben anderseits stiess es auf ein unbesteiglichs praecipitium Abgrund welches von unten her zu einer Steingruben gebraucht wird Das Schloss hatte eine gute Cisterne 1633 erfolgte ein Angriff von Breisach aus Die kaiserlich katholischen Truppen eroberten die aktuell von den Schweden gehaltene und von den protestantischen Ihringern gestutzte Burg und plunderten sie Die Beute betrug nach damaligen Aufzeichnungen unter anderem rund 15 000 Liter Wein In der Burg gelagertes Eigentum Ihringer Burger ging ebenfalls verloren Es wird sogar vom Verlust von 200 Pferden und 300 Stuck Vieh berichtet was Ruckschlusse auf die Ausmasse der Anlage zulasst Nach mehrfachen nachfolgenden Auseinandersetzungen um die Burg wurde sie schlussendlich 1638 durch die nun kaiserliche Besatzung in Brand gesetzt als sie nicht mehr militarisch zu halten war Die Verwertung Bearbeiten Markgraf Friedrich VI von Baden Durlach verkaufte die Steine der Ruine 1671 an das Konigreich Frankreich das u a damit durch Vauban die Festung in Neu Breisach erbauen liess Spater wurde auch Baumaterial fur Privathauser in der Ruine gewonnen weshalb auf dem Schlossberg nur noch sparliche Reste der frei zuganglichen Ruine zu sehen sind Beschreibung Bearbeiten nbsp Kupferstich von Matthaus Merian aus dem Jahr 1644 von Westen Rheinebene aus gesehenEinen mutmasslichen Eindruck vom ehemaligen Aussehen der Burg gibt ein Kupferstich von Matthaus Merian aus dem Jahre 1644 uber dessen Realismus man allerdings wenig Gesichertes sagen kann Immerhin der Zugang zum Burgtor muss genau an der Stelle gewesen sein wie im Kupferstich angegeben wie man heute noch gut sehen kann Literatur BearbeitenAlfons Zettler Thomas Zotz Hrsg Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau I Nordlicher Teil Halbband A K In Archaologie und Geschichte Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Sudwestdeutschland Heft 14 Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 7364 X S 1 7 Rainer Kiewat Die Burgen der Usenberger Kirnburg Burg Usenberg Burg Riegel Burg Hohingen Kenzingen 2006 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Tubingen und Leipzig 1904 Sechster Band Erste Abtheilung Kreis Freiburg S 3 4 Digitalisat der UB Heidelberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Hohingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Hohingen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Achkarren Burg Hohingen bei breisgau burgen de Burg Hohingen bei alemannische seiten de Hohingen Wustung bei leo bw deEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Jurgen Ehret Der Dreissigjahrige Krieg am Oberrhein s EBIDAT Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Drei Bande Carl Winter s Universitatsbuchhandlung Heidelberg 1898 1919 Hier Band 2 S 108 113 Digitalisat der UB Heidelberg die zweite war Burg Landeck s Karl Seith Das Markgraflerland und die Markgrafler im Bauernkrieg des Jahres 1525 Karlsruhe 1926 S 143 EBIDAT spricht hier irrtumlich von einem Georg Wilhelm den es nicht gabNormdaten Geografikum GND 4834201 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hohingen amp oldid 217331919