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Froben Christoph von Zimmern 19 Februar 1519 auf Schloss Mespelbrunn im Spessart 27 November 1566 vermutlich in Messkirch war Verfasser der Zimmerischen Chronik und Mitglied der schwabischen Adelsfamilie Zimmern Froben Christoph von Zimmern und seine Gattin Kunigunde Grafin von EbersteinAllianzwappen Zimmern Eberstein aus der Zimmerischen Chronik Handschrift BDie folgenden Ausfuhrungen stutzen sich vornehmlich auf die Biographie von Beat Rudolf Jenny 1 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Studienjahre 2 Lehrjahre als schwabischer Adeliger 3 Landesherr und Chronist 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseJugend und Studienjahre BearbeitenFroben Christoph von Zimmern wurde am 19 Februar 1519 auf Schloss Mespelbrunn im Spessart als Sohn von Johann Werner von Zimmern und Katharina von Erbach geboren Er wurde dort und in Aschaffenburg von seinem Stiefgrossvater Philipp Echter und seiner Grossmutter der Grafin von Werdenberg erzogen Erst 1531 kam er zum ersten Mal in seine zimmerische Heimat Nach kurzem Aufenthalt auf Burg Falkenstein der mit einem ersten konfliktgeladenen Treffen mit seinem Vater verbunden war und ihn zum Weggang zu seinem Onkel Gottfried Werner von Zimmern in Messkirch bewog begann er zusammen mit seinem alteren Bruder Johann Christoph zunachst bis 1533 sein Studium in Tubingen Nach einem Aufenthalt in Strassburg studierte er ab dem Winter 1533 34 bis 1536 in Bourges danach nach Aufenthalt im Winter 1536 37 in Koln ab Ostern 1537 ohne seinen Bruder Johann in Lowen Dort blieb er bis Juli 1539 Nach kurzem Aufenthalt zuhause reiste er Anfang November 1539 mit dem Plan ab uber Lowen nach Spanien zu reisen um dort seine Studien fortzusetzen Diesen Plan lasst er aber in Lowen fallen und im Dezember 1539 reiste Froben Christoph uber Paris nach Angers Aus Paris datiert vom 23 Februar 1540 sein erstes historisches Opus der liber rerum Cimbriacarum quasi eine erste Kurz Fassung der Zimmerischen Chronik Kurz nach Ostern 1540 reiste Froben zusammen mit seinem jungeren Bruder Gottfried mit dem er in Paris zusammengetroffen war nach Angers weiter Im Winter 1540 41 setzten sie aber ihre Studien in Tours fort da die Lebenshaltungskosten in Angers zu hoch geworden waren Froben erkrankte dort schwer an den Pocken Es ist aber auch moglich dass es sich um Auswirkungen seiner alchemistischen Experimente die er dort unternommen hatte handelte Nach seiner Genesung unternahm er eine uberhastete Ruckreise nach Messkirch da er auf Grund einer Fehde gegen das Haus Zimmern um sein Leben furchtete Er erreichte Messkirch Ende Juli 1541 Diese Befurchtung erwies sich aber als unbegrundet so dass Froben im Herbst seine Studien in Speyer fortsetzen konnte Er wohnte dort bei seinem Onkel Wilhelm Werner der zu dieser Zeit noch als Beisitzer Richter erst ab 1548 am dortigen Reichskammergericht tatig war Nachdem Wilhelm Werner im Juli 1542 seine Tatigkeit am Reichskammergericht vorubergehend aufgab beendete Froben Christoph seine Studien ebenfalls Lehrjahre als schwabischer Adeliger BearbeitenAuffallend ist dass Froben in den ersten 23 Jahren seines Lebens zum Vater praktisch keinen Kontakt hatte In den ersten zwolf Jahren gar nicht die Zeit danach insgesamt deutlich weniger als ein Jahr verteilt auf vier Kontakte Die Abneigung war gegenseitig Es ist demnach nicht verwunderlich dass Froben die Zeit bis zu seiner Herrschaftsubernahme bei seinem Onkel Gottfried Werner in Messkirch und Wildenstein und nicht beim Vater auf Burg Falkenstein verbrachte Gottfried Werner sah in Froben Christoph wenn nicht den Sohn der ihm selbst verwehrt wurde so doch den Garant fur den Erhalt des Geschlechts Entsprechend kummerte er sich um dessen Ausbildung Die nachsten zwolf Jahre waren eine harte Lehrzeit da Gottfried Werner seinen Schutzling ausserst kurz hielt Dennoch muss auch ein herzliches Verhaltnis bestanden haben wie folgendes Zitat aus der Zimmerischen Chronik belegt Was seltzamer und wunderbarlicher handlungen zwischen dem alten herren und dem jungern sich begeben da wer ain besonderer und ein lustiger tractat von zu schreiben III 382 3 5 nbsp Vogelschau des Ortes Messkirch 1575 Oben zu erkennen die 1550 begonnene Vorstadt mit Neuem Spital und Weisenburg Siehe auch nbsp Wikisource Zimmerische Chronik Band 4 Seite 40 f Quellen und VolltexteEr wickelte zunachst fur seinen Onkel nach dem Tod des Vaters im Januar 1548 auch fur die eigenen Guter das in den Worten Jennys hergebrachte s Pflichtenheft des Adligen ab Verwaltung des eigenen Besitzes Besuche der grassierenden Schiedstage gesellschaftliche Verpflichtungen 2 Froben Christoph von Zimmern heiratete 1544 Kunigunde von Eberstein 1524 1601 sie bekamen zehn Tochter die alteste Anna von Zimmern heiratete den Grafen Joachim von Furstenberg Heiligenberg im Jahr 1562 Drei Jahre spater 1547 nahm er am Reichstag zu Augsburg teil 1548 nach dem Tod des Vaters kummerte er sich um die Sicherung seines Erbes Hierzu gehorte die Auszahlung der Konkubine des Vaters und die Durchsetzung des Erbverzichts der Bruder Im Juni 1549 reiste er nach Innsbruck um die Bestatigung der osterreichischen Lehen zu empfangen Am 17 Juni 1549 wurde sein einziger Sohn Wilhelm geboren Ahnlich wie bei seinem Onkel Gottfried Werner vor ihm war dies Anlass zukunftsgerichtete Baumassnahmen in Angriff zu nehmen 1550 wurde mit dem Ausbau der Vorstadt Messkirchs begonnen dies schon ein Projekt bei dem ihm der Onkel quasi freie Hand gewahrte Am 9 Marz 1554 erlitt sein Onkel seinen ersten Schlaganfall Dieser ubergab danach dem Neffen vor Zeugen alle Schlussel und Verfugung uber Hab und Gut Landesherr und Chronist BearbeitenNach dem Tod Gottfried Werners am 12 April 1554 holte sich Froben sofort die Erbhuldigung der Untertanen seines Onkels ein Auch die Bruder wurden erneut sehr schnell zum weiteren Erbverzicht genotigt 1556 unternahm er aus Anlass der Heirat seines Schwagers Philipp von Eberstein mit Johanna Grafin von Donliers in St Omer zusammen mit seinen Verwandten eine Flandernreise uber Zweibrucken Trier Luttich Tongern Lowen und Brussel nbsp Das Messkircher SchlossAm 9 Mai 1557 legte er den Grundstein fur den Schlossneubau in Messkirch Es sollte die erste vierflugelige Schlossanlage nach italienischem Vorbild in Suddeutschland sein Im Fruhjahr 1558 erganzte er dies mit der Anlage eines Obstgartens nach Heidelberger Vorbild Am 8 Oktober 1558 wurde sein siebentes Kind geboren Die Nachricht hieruber stellt den letzten Eintrag der Zimmerischen Chronik ohne Nachtrage dar Ab 1559 zog er sich aus allen offentlichen Verpflichtungen zuruck besuchte dennoch den Reichstag in Augsburg Es ist zu vermuten dass die Handschrift A ab dieser Zeit entstanden ist 3 Der Beginn der Abfassung von Handschrift B wird auf 1565 datiert Im Winter 1565 66 unternahm er vermutlich eine Italienreise Ein langgehegter Wunsch aus Studientagen als ihm ein Studium in Bologna vom Vater verwehrt wurde Hinweise aus der Chronik belegen Aufenthalte in Venedig und in Rom Am 27 November 1566 4 verstarb er vermutlich in Messkirch Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Froben Christoph von Zimmern Quellen und Volltexte nbsp Commons Froben Christoph von Zimmern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Froben Christoph von Zimmern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Genealogie Memento vom 12 Oktober 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Beat Rudolf Jenny Graf Froben Christoph von Zimmern Geschichtsschreiber Erzahler Landesherr Ein Beitr zur Geschichte d Humanismus in Schwaben Lindau Konstanz Thorbecke 1959 Beat Rudolf Jenny Graf Froben Christoph von Zimmern Geschichtsschreiber Erzahler Landesherr Ein Beitr zur Geschichte d Humanismus in Schwaben Thorbecke Lindau Konstanz 1959 S 98 Beat Rudolf Jenny Graf Froben Christoph von Zimmern Geschichtsschreiber Erzahler Landesherr Ein Beitr zur Geschichte d Humanismus in Schwaben Lindau Konstanz Thorbecke 1959 Seite 119 Beat Rudolf Jenny Graf Froben Christoph von Zimmern Geschichtsschreiber Erzahler Landesherr Ein Beitr zur Geschichte d Humanismus in Schwaben Lindau Konstanz Thorbecke 1959 Seite 120 Jenny ubernimmt Tages und Monatsdatum aus Andreas Ruttels genealogischen Aufstellungen Die dort angegebene Jahreszahl erschliesst er aber als irrig Normdaten Person GND 118637029 lobid OGND AKS LCCN n81097798 VIAF 39502959 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zimmern Froben Christoph vonKURZBESCHREIBUNG Verfasser der Zimmerischen Chronik GEBURTSDATUM 19 Februar 1519GEBURTSORT Schloss Mespelbrunn im SpessartSTERBEDATUM 27 November 1566STERBEORT unsicher Messkirch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Froben Christoph von Zimmern amp oldid 236307476