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Das Schloss Mespelbrunn ein Wasserschloss steht in der bayerischen Gemeinde Mespelbrunn zwischen Aschaffenburg und Wurzburg in einem abgelegenen Seitental des Elsava Tals im Spessart Die Anlage ist seit dem fruhen 15 Jahrhundert bis heute im Familienbesitz Schloss MespelbrunnDas Schloss hat aufgrund seines malerischen Aussehens und seiner romantischen Lage weltweite Bekanntheit erlangt Es ist zu besichtigen die Besucherzahl pro Jahr liegt bei 90 000 bis 100 000 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Umbauten 3 Heutige Zeit 4 Bilder 5 Sonstiges 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUrsprung Bearbeiten nbsp LageSchloss Mespelbrunn verdankt seine Entstehung einer Schenkung des Mainzer Erzbischofs Johann II von Nassau Dieser ubereignete am 1 Mai 1412 seinem kurfurstlichen Forstmeister im Spessart Hamann Echter eine Wustung und Hofstatte samt Zubehor genant Espelborn sowie einen Hof zu Hessenthal als Allodbesitz Die Adelsfamilie welche seither den Namen Echter von Mespelbrunn fuhrte ist seit dem 13 Jahrhundert als Ministerialengeschlecht bekannt unter anderem im Dienst der Mainzer Erzbischofe Ob an Stelle dieser Wustung bereits eine altere Burg gestanden hat ist ungeklart 2 1435 ist erwahnt dass der Sohn Hamann II Echter das inzwischen errichtete Schloss dem Erzstift Mainz zu Lehen auftrug und bei Bedarf als Offenhaus zur Verfugung stellen musste Der Grund dafur in dem engen Talgrund an einem Weiher am Krebsbach einer strategisch eigentlich wenig bedeutenden Stelle eine kleine Burg zu erbauen konnte darin gelegen haben dass das Erzstift seine Position im Spessart gegenuber seinen territorialen Konkurrenten den Grafen von Rieneck festigen wollte Ausserdem befand sich etwa drei Kilometer weiter nordlich die Kreuzung zweier Fernwege der Poststrasse und des Eselswegs 3 Der genaue Baubeginn eines Festen Hauses mit einem Wassergraben sowie einem Bergfried mit Hocheingang ist nicht uberliefert konnte aber im Zeitraum zwischen 1419 und 1427 liegen Als Grablege der Echter wurde 1439 die Wallfahrtskirche Hessenthal erbaut Umbauten Bearbeiten nbsp Portal mit dem Hausspruch der EchtersPeter III Echter von Mespelbrunn 1520 1576 und seine Gemahlin Gertrud von Adelsheim liessen die kleine Wehranlage ab 1551 im Renaissancestil um und ausbauen Bis 1569 entstand der Nordflugel mit dem kleinen runden Kapellenturm welcher spatgotische Masswerkfenster aufweist der Ostflugel moglicherweise zunachst eingeschossig und der ostliche Teil des Sudflugels Der zweigeschossige Nordflugel mit beidseitigen Stufengiebeln und einer hofseitigen Laube ist mit bauplastischem Schmuck versehen darunter dem reich geschmuckten Treppenhausportal im Hof das Reliefs der Eheleute ihrer Wappen und Ahnenwappen sowie Kapitelle mit Engelskopfchen Masken und Rosetten und die Jahreszahlen 1564 und 1569 aufweist Uber den Portrats befindet sich der Hausspruch Ehelich Lieb in Gott und stete Trew Bringt Gluck und Segen ohn alle Rew Mit Ernst und Fleis haben wir Gott vertraut Den Unseren zu Gut dies Haus gebaut Peter III war kurmainzischer Amtmann in Stadtprozelten und besass auch ein Stadthaus in Aschaffenburg das Echterhaus welches er um 1570 umbauen liess Auf dem Echterepitaph in der Hessenthaler Kirche sind er und seine Frau mit ihren zehn Kindern zu sehen Ihm folgte als Amtmann sein Sohn Adolf 1543 1600 der die Baumassnahmen in Mespelbrunn bis Mitte der 1590er Jahre zum Abschluss brachte darunter 1581 den Westteil des Sudflugels und ab 1584 den Westflugel mit der Aufstockung des spatmittelalterlichen Bergfrieds Adolfs Bruder Julius Echter der 1545 in Mespelbrunn geboren worden war wurde 1573 zum Furstbischof von Wurzburg gewahlt und amtierte dort bis zu seinem Tod 1617 Er grundete 1576 das Juliusspital und 1583 die Universitat Wurzburg viele Bauten im Hochstift Wurzburg gehen auf ihn zuruck darunter der Ausbau der Festung Marienberg 1623 wurden die Kinder Peters in den Reichsfreiherrenstand erhoben der Sohn Valentin II Echter 1550 1624 erwarb die Schlosser Gaibach Schwarzenau und Ottershausen Seine Nachfahrenlinie erlosch im Mannesstamm 1636 und eine letzte Linie 1665 Durch die Heirat der Freiin Maria Ottilia Echterin von und zu Mespelbrunn 1629 1701 im Jahr 1658 mit Philipp Ludwig von Ingelheim fiel der Besitz an die Familie von Ingelheim aus dem Mittelrheingebiet die den Namen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn annahm und 1680 in den Reichsfreiherrnstand 1737 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde Die Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn besitzen das Schloss bis heute nbsp GrundrissDer Sohn Franz Adolf Dietrich 1659 1742 liess das Schloss von 1713 bis 1717 restaurieren nachdem der 1584 errichtete Westflugel teilweise eingesturzt war Dieser wurde neu aufgebaut Dacher Turen Fenster und Fensterrahmen Dielenboden und Kaminturen erneuert und etliche neue Mobel angeschafft Franz Adolf war seit 1682 kurmainzischer Vizedom im Rheingau und hielt sich meist in Geisenheim auf wo er den Ingelheimer Hof besass 1683 vermahlte er sich mit Ursula Kammerin von Worms genannt von Dalberg die um 1720 die Burg Gamburg mit zugehoriger Grundherrschaft erbte welche bis 1936 im Familienbesitz blieb und neben den Stadtpalais in Mainz Aschaffenburg Geisenheim und Mannheim meist als Hauptwohnsitz genutzt wurde Moglicherweise um 1840 4 wurde der zum Schlossteich hin gelegene Westflugel rechts des Bergfrieds abgebrochen welcher der Anlage ein geschlossenes und wehrhaftes Aussehen verliehen hatte Im Sinne der Romantik offnete man den engen Innenhof nach Westen zum Teich hin durch einen Schwibbogen samt einer daruber verlaufenden Masswerkgalerie der den Bergfried mit dem barocken Sudflugel verbindet dessen Stirnseite durch einen grossen Erker und einen Staffelgiebel akzentuiert wurde 5 Erst dadurch gewann das Schloss auf der Westseite sein marchenhaftes Aussehen 1851 sturzte der westliche Teil des Nordflugels ein und wurde anschliessend wieder aufgebaut 1904 liess Graf Philipp Rudolf von Ingelheim das Schloss restaurieren und modernisieren den Kuchenbau vor dem Ostflugel aufstocken und mit einem Schweifgiebel versehen Er liess die Raume teilweise im Sinne des Historismus neu ausstatten unter Beratung durch den Architekten Friedrich von Thiersch Heutige Zeit BearbeitenDank seiner versteckten Lage uberstand das Wasserschloss Mespelbrunn unversehrt alle Kriegswirren So entstanden hier 1957 Aufnahmen zu Das Wirtshaus im Spessart Es hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten auch weil es selten als Hauptsitz bewohnt und daher wenig verandert jedoch stets instand gesetzt wurde Nach dem Tod von Albrecht Graf von Ingelheim 2006 ging das Schloss ins Eigentum seiner altesten Tochter uber Marie Antoinette Grafin von Ingelheim genannt Echterin von und zu Mespelbrunn 1973 einer verheirateten Freifrau von Geyr zu Schweppenburg 6 Die Familie bewohnt den Sudflugel des Hauses wahrend der Nordflugel seit Anfang der 1920er Jahre teilweise fur die Offentlichkeit zuganglich gemacht wurde Das Schloss ist von Karfreitag bis Allerheiligen zu besichtigen Im Jahr 2020 wurden das Dach des Bergfrieds des Kapellenturms sowie der hintere Turm des Ensembles saniert In dieser Zeit wurde auch der zuvor private Bereich des Parks geoffnet 7 Bilder Bearbeiten nbsp Luftbild der Schlossanlage nbsp Nordflugel links nbsp Sudflugel nbsp Ostansicht nbsp Westflugel mit Schwibbogen Hafen nbsp Schlossbrucke und Eingangstor nbsp Innenhof nbsp Nordflugel Hofseite nbsp Rittersaal nbsp KapelleSonstiges BearbeitenAm 19 Februar 1519 wurde hier der Verfasser der Zimmerischen Chronik Graf Froben Christoph von Zimmern geboren Schloss Mespelbrunn und Teile der Gemeinde wurden 1957 als Drehort des deutschen Spielfilms Das Wirtshaus im Spessart mit Liselotte Pulver und Carlos Thompson sowie als Schauplatz fur das gleichnamige Theaterstuck bekannt Das Schloss war auf dem 70 Pfennig Wert einer Briefmarken Dauerserie der Deutschen Bundespost mit dem Namen Burgen und Schlosser zu sehen 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Mespelbrunn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien schloss mespelbrunn de Schloss Mespelbrunn In Burgenarchiv de Schloss Mespelbrunn In HdBG eu Schloss Mespelbrunn In Denkmalschutz deEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Muller Eine romantische Traumkulisse FN Sommertipps Wasserschloss Mespelbrunn im Herzen des Spessarts Nicht mehr online verfugbar Frankische Nachrichten Verlags GmbH 25 Juli 2008 archiviert vom Original am 30 April 2010 abgerufen im Jahr 2010 Nach Jens Friedhoff Schloss Mespelbrunn in Burgen und Schlosser 1 2019 S 21 38 gibt es bisher weder archaologische Befunde noch Urkundsnachweise fur einen Vorgangerbau Nach Jens Friedhoff Schloss Mespelbrunn in Burgen und Schlosser 1 2019 S 22 Unklar ist weshalb die Stahlradierung des August Christian Geist aus dem Jahre 1857 noch einen zum Wassergraben hin geschlossenen Baukorper mit dem alten Westflugel zeigt entweder entstand die Radierung nach alteren Vorlagen oder der Umbau erfolgte erst danach Burgschloss Mespelbrunn auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte Abschnitt Baugeschichte Claus Morhart Herrin uber Schloss Mespelbrunn Marie Antoinette Grafin von Ingelheim Spessart Kopfe Adel verpflichtet In Main Echo 4 Oktober 2019 abgerufen am 2 November 2020 Julia Greipel Kalt erwischt von Corona Auf Schloss Mespelbrunn hilft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in der Krise In Monumente Ausgabe 5 2020 S 56 und 56 Wasserschloss Mespelbrunn auf briefmarken bilder de abgerufen am 1 Juni 2022 Burgen und Schlosser im Landkreis Aschaffenburg Schlosser Emmerichshofen Geiselbach abgegangen Luitpoldshohe Maisenhausen Mespelbrunn Michelbach Rothenbuch Schollkrippen Unterbessenbach Schloss Wasserlos Weiler Weyberhofe WiesenBurgen AlzenauBurgruinen und Burgstalle Altenburg Grafenberg Haibach vermutet Hauenstein Kalmus Ketzelburg Klosterberg Kugelburg Mole Mombris Randenburg Schanzenkopf Vergessene Burg Unterschnorrhof Wahlmich WomburgKirchenburgen Kirchenburg Hessenthal Wehrkirche Horstein Maria Himmelfahrt 49 905419444444 9 3073444444444 Koordinaten 49 54 19 5 N 9 18 26 4 O Normdaten Geografikum GND 4628535 0 lobid OGND AKS VIAF 240544030 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Mespelbrunn amp oldid 234827219