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Karl August Barack 23 Oktober 1827 in Oberndorf am Neckar 12 Juli 1900 in Strassburg war ein deutscher Germanist und Bibliothekar Karl August BarackAls Furstlich Furstenbergischer Hofbibliothekar in Donaueschingen gab er den Katalog Die Handschriften der Furstlich Furstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen heraus und war ab 1871 erster Direktor der Kaiserlichen Universitats und Landesbibliothek in Strassburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Donaueschingen 1 2 Strassburg 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenBarack hatte das Gluck dass ihm als Kind unbemittelter Eltern auf Empfehlung seines ersten Lehrers der Wechsel zur Lateinschule in Oberndorf ermoglicht wurde und er mit finanzieller Unterstutzung von Verwandten das Gymnasium in Rottweil und die Universitat in Tubingen besuchen konnte wo er im Herbst 1851 nach einem Studium der Philosophie Philologie und Geschichte promovierte Barack war Mitglied der Theologengesellschaft Herzynia Tubingen Zum Broterwerb trat er zunachst von 1851 bis 1854 eine Hauslehrerstelle bei der Familie Lossen den Besitzern der Michelbacher Hutte im Herzogtum Nassau an Nach einer anschliessenden halbjahrigen Bildungsreise zu mehreren grossen Bibliotheken insbesondere Wien und Prag arbeitete er fur 4 Jahre als Conservator und Sekretar am Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg Er arbeitete hier zusammen mit dem Historiker Carl August Hugo Burkhardt dem Germanisten Reinhold Bechstein den Historikern Johannes und Jakob Falke und Karl Bartsch dem spateren Heidelberger Professor fur Germanistik und Romanistik auf dessen Veranlassung er 1858 sein erstes Werk eine Gesamtausgabe der Werke der Hroswitha von Gandersheim herausgab Er pflegte mit diesen Wissenschaftlern einen lebenslangen freundschaftlichen Kontakt Donaueschingen Bearbeiten nbsp Bruchstuck aus der Reimchronik Wigands von Marburg 14 Jahrhundert aus der Sammlung Donaueschingen von Barack 1867 veroffentlicht 1 Landesbibliothek KarlsruheNach seiner Verlobung mit Klara Loflund der Stieftochter des Schillerforschers Joachim Meyer erfolgte seine zweite Bewerbung an der Furstlich Furstenbergischen Hofbibliothek in Donaueschingen Bei seiner ersten Bewerbung war ihm noch Joseph Victor von Scheffel vorgezogen worden Als er horte dass Scheffel sein Amt aufzugeben plante war diese Bewerbung mit Fursprache des Freiherren Carl Heinrich Roth von Schreckenstein damals zweiter Vorstand des Germanischen Museums erfolgreich Am 7 Januar 1860 trat er seinen Dienst an und wurde noch von Scheffel eingearbeitet Seine erste Aufgabe war die Einbindung der Lassbergischen Sammlung mit uber 11 000 Drucken und 280 Handschriften Die Bibliothek konnte in das 1732 fertiggestellte Regierungsgebaude umziehen Die nicht heizbaren Raume im Erdgeschoss nutzte er als Lagerraum Im ersten Obergeschoss gab es sechs helle und grosse Raume In der Mitte und nach Suden blickend richtete er einen heizbaren Arbeits und Leseraum ein zu dessen beiden Seiten die wichtigsten Bestande zur Geschichte Germanistik deutsche Literatur und die Handschriften und Inkunabeln untergebracht wurden Das zweite Obergeschoss wurde sukzessive fur den Rest ausgebaut In einem Zeitraum von zehn Jahren erstellte er einen handgeschriebenen Katalog der Druckschriften in Zettelform sortiert nach Namen der Verfasser 1865 veroffentlichte er einen gedruckten Katalog der 925 Handschriften in dem diese auf 608 Textseiten ausfuhrlich beschrieben werden Bei seiner Arbeit erkannte er dass in verschiedenen alten Einbanden beschriebenes Pergament eingearbeitet oder vorgeklebt war Durch Herauslosen gewann er eine Anzahl wichtiger Fragmente Von den 509 Inkunabeln erstellte er ebenfalls einen Katalog 1863 veroffentlichte er das satirisch didaktischen Gedicht Des Teufels Netz eine reine Textausgabe mit Anmerkungen aus drei handschriftlichen Quellen eine davon aus der Donaueschinger Bibliothek Aus zwei Handschriften der Donaueschinger Sammlung und acht aus weiteren Bibliotheken stellte er die Ausgabe der Chronik der Reichenau bis 1500 zusammen 1866 67 erschien die erste von Barack herausgegebene Ausgabe der Zimmerischen Chronik ein als Familienchronik der Herren von Zimmern verfasstes deutsches Geschichtswerk aus dem 16 Jahrhundert 1868 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 2 Strassburg Bearbeiten Ein einschneidendes Ereignis im Leben Baracks war die Zerstorung der Strassburger Bibliothek im Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 Zusammen mit dem Vorstand der Munchner Hofbibliothek und 49 Gelehrten veroffentlichte er am 30 Oktober 1870 einen Aufruf in dem um Bucherspenden fur den Aufbau einer neuen Bibliothek gebeten wurde Binnen kurzem kamen uber 100 000 Bande zusammen nbsp La Bibliotheque Nationale et Universitaire de StrasbourgDie Leitung der neuen Bibliothek wurde Barack angeboten Er trat sein Amt am 16 Juli 1871 an Am 9 August wurde die neue Bibliothek eroffnet Nach einem weiteren Jahr war der Bestand auf 200 000 Bande gewachsen Bereits im Oktober 1872 wurde er zum Oberbibliothekar mit dem Charakter eines ordentlichen Professors ernannt Am 29 November 1895 erhielt er im Zusammenhang mit der Eroffnung des Neubaus der Bibliothek den Titel eines Geheimen Regierungsrates Auch in Strassburg war die Katalogisierung wieder die erste Aufgabe Barack sorgte aber auch fur die rasche Erschliessung der Bestande fur die Offentlichkeit Er richtete einen geregelten Ausleihbetrieb ein machte die Bestande auch auswartigen Nutzern zuganglich und richtete einen Ausstellungsraum fur die Kostbarkeiten der Bibliothek ein Ebenso kummerte er sich um den Ankauf von Handschriften Inkunabeln und Briefsammlungen von lokaler Bedeutung wie zum Beispiel Goethes Briefe und Aufzeichnungen aus seiner Strassburger Zeit Ab 1879 konnte er sich auch wieder um eigene Veroffentlichungen kummern insbesondere die zweite stark uberarbeitete und noch heute massgebliche und zitierfahige Auflage der Zimmerischen Chronik die 1880 81 erschien Diese wurde 2006 07 in Wikisource vollstandig digitalisiert 1894 veroffentlichte er ohne seinen Namen Eine fast kurzweilige histori von der schonen Elisa eines konigs tochter aus Portugal und grave Albrechten von Werdenberg wobei er seine Vorlage eine Ausarbeitung von Joseph von Lassberg nur leicht veranderte Am 12 Juli 1900 verstarb er in Strassburg Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Handschriften der Furstlich Furstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen Laupp Tubingen 1865 Digitalisat Literatur BearbeitenKarl Bader Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt und Nebenamt bei Fursten Staaten und Stadten Harrassowitz Leipzig 1925 Zentralblatt fur Bibliothekswesen Beiheft 55 S 8 Erna Huber Karl August Barack In Max Miller Robert Uhland Hrsg Schwabische Lebensbilder Band 8 Lebensbilder aus Schwaben und Franken Kohlhammer Stuttgart 1962 S 294 304 Joseph L Wohleb Barack Karl August In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 580 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten K A Barack Bruchstucke aus Wigands von Marburg Reimchronik In Germania Vierteljahrsschrift fur deutsche Alterthumskunde Jahrgang 12 1867 ZDB ID 216751 7 S 194 205 Verein fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Statuten und Mitgliederverzeichnis vom Dezember 1868 Stadtarchiv Lindau B II 85 4 Acten des Stadtmagistrats Betreff Bodensee Geschichts Verein Tit IV Cap 11 Fach 85 Act 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Karl August Barack Quellen und Volltexte Literatur von und uber Karl August Barack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Barack In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 2 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 353 Ausgabe von Des Teufels Netz Donaueschinger HandschriftenkatalogNormdaten Person GND 100837050 lobid OGND AKS LCCN n86828005 VIAF 9929094 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Barack Karl AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist und BibliothekarGEBURTSDATUM 23 Oktober 1827GEBURTSORT Oberndorf am NeckarSTERBEDATUM 12 Juli 1900STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl August Barack amp oldid 225116669