www.wikidata.de-de.nina.az
Paul Friedrich Stalin ab 1892 von Stalin 23 Oktober 1840 in Stuttgart 1 April 1909 ebenda war ein deutscher Archivar und Historiker Er war von 1901 bis 1905 Direktor des koniglich wurttembergischen geheimen Haus und Staatsarchivs in Stuttgart Das Grab von Paul Friedrich von Stalin auf dem Pragfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPaul Friedrich war der Sohn des Archivars und Historikers Christoph Friedrich von Stalin 1805 1873 Er besuchte das Gymnasium in Stuttgart und studierte Rechtswissenschaften an den Universitaten in Tubingen Heidelberg und Gottingen Stalin horte aber auch bei Reinhold Pauli Vorlesungen uber Geschichte Mit Erfolg konnte er an der Tubinger Universitat eine Preisaufgabe uber die geschichtliche Darstellung der Lehre von den Formen der Eheschliessung nach kanonischem Recht losen Er promovierte zum Dr jur und veroffentlichte in der Zeitschrift fur Kirchenrecht den Inhalt der neueren Gesetzgebung uber die Form der Eheschliessung Noch vor der Ablegung der hoheren juristischen Dienstprufung bat sein Vater 1864 durch eine Eingabe an den Konig ihn den Eintritt in das Stuttgarter Staatsarchiv freizuhalten Im Februar 1865 wurde Friedrich Paul als Hilfsarbeiter bei seinem Vater angestellt Die Ausbildung fur den Archivdienst sollte nachgeholt werden Er nahm daher 1867 einen mehrmonatigen Urlaub den er fur Besuche der Archive in Berlin Hannover Braunschweig Wolfenbuttel Kassel Gotha Weimar Dresden Wien Salzburg und Munchen nutzte Dabei konnte er in Berlin bei Philipp Jaffe palaographische und in Wien altdeutsche und romanische Studien betreiben 1868 arbeitete Stalin fur langere Zeit in Pariser und 1872 in Italienischen Archiven Bereits 1867 erhielt er eine feste Anstellung als Archivassessor am geheimen Haus und Staatsarchiv Stuttgart Seit 1870 fuhrte er die Redaktion der Zeitschrift Allgemeines Kirchenblatt fur das evangelische Deutschland Vom gleichen Jahr an ubernahm Stalin als Mitautor die Beschreibung der wurttembergischen Oberamter im Auftrag des Statistischen Landesamtes und lieferte die geschichtlichen Abschnitte fur Backnang 1871 Brackenheim 1873 Rottweil 1875 Spaichingen 1876 Balingen 1880 und Ellwangen 1896 1871 wurde ihm der Titel Archivrat verliehen Nach dem Tod des Vaters wurde er 1873 als sein Nachfolger zum koniglich wurttembergischen Wappenzensor ernannt und im gleichen Jahr zum wirklichen Archivrat befordert 1879 wurde Stalin Mitglied der Kommission von Sachverstandigen der Staatssammlung fur vaterlandische Kunst und Altertumsdenkmale Von 1882 bis 1887 erschien sein Hauptwerk die Geschichte Wurttembergs in zwei Halbbanden als Fortsetzung zu dem Werk seines Vaters Wurttembergische Geschichte 1888 erhielt er den Titel eines geheimen Archivrates Im selben Jahr veroffentlichte er die Geschichte der Stadt Calw und wurde fur die Arbeit zum Ehrenburger von Calw ernannt 1891 gehorte er zu den ersten Mitgliedern der neu gegrundeten Wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte Durch Ubernahme des Amtes eines Kreispflegers forderte er die von ihm eingeleitete Verzeichnung der Pfarr und Gemeindearchive wobei er fur die Erhaltung und Beaufsichtigung dieser Archive sorgte Eine Nebenaufgabe des Amtes war die Bearbeitung des von der koniglichen Archivdirektion herausgegebenen Wurttembergischen Urkundenbuches fur dessen Bande 4 bis 8 Stalin verantwortlich war Nach dem Rucktritt von August von Schlossberger wurde Stalin 1901 dessen Nachfolger als Direktor des geheimen Haus und Staatsarchivs in Stuttgart Unter seiner Leitung wurde eine neue Benutzerordnung erlassen die Arbeiten und Recherchen im Archiv bedeutend erleichterte Am 12 Dezember 1905 legte er wegen einer Erkrankung sein Amt nieder und wurde fur seine Verdienste mit dem Rang eines Prasidenten ausgezeichnet Paul Friedrich von Stalin starb am 1 April 1909 im Alter von 68 Jahren in seiner Geburtsstadt Stuttgart Er war Inhaber zahlreicher Auszeichnungen und erhielt wie schon sein Vater 1892 mit dem Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone den personlichen Adelsstand im Konigreich Wurttemberg Bereits 1877 erhielt er das Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone 1 Stalin war unter anderem Mitglied der Gottinger Kirchenrechtlichen Gesellschaft der Allgemeinen Geschichtsforschenden Gesellschaft der Schweiz sowie in dem Verein fur Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern Er war Autor von uber 50 Beitragen zur Allgemeinen Deutschen Biographie vor allem Biografien der Grafen und Herzoge von Wurttemberg aber auch uber Personen der schwabischen Geschichte unter anderem seinen Vater Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Landesarchiv Baden Wurttemberg Abteilung Hauptstaatsarchiv Stuttgart Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas Rechtsverhaltniss der religiosen Gemeinschaften und der fremden Religionsverwandten in Wurttemberg nach seiner geschichtlichen Entwicklung Stuttgart 1870 Festgruss zum vierhundertsten Jahrestag der Stiftung der Universitat Tubingen im Jahre 1877 Festschrift mit August von Schlossberger Stuttgart 1877 Urkunden zur Geschichte der Ritterbundnisse des 14 Jahrhunderts Stuttgart 1881 Zur Tinktur einiger schwabisch wurttembergischen Wappen Stuttgart 1881 Geschichte Wurttembergs Bis 1268 Teil 1 Gotha 1882 Digitalisat Zwei Gedichte des 14 Jahrhunderts zur Geschichte der Grafen von Wurttemberg In Wurttembergische Vierteljahrshefte fur Landesgeschichte Band 6 1883 S 1 6 Geschichte Wurttembergs 1268 bis 1496 Teil 2 Gotha 1887 Digitalisat Geschichte der Stadt Calw Calw Stuttgart 1888 Digitalisat Wirtembergisches Urkundenbuch als Bearbeiter Bande 4 bis 8 Stuttgart 1883 1903 Literatur BearbeitenEugen Schneider Stalin Paul Friedrich In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 14 Seite 110 112 Georg Reimer Berlin 1912 Digitalisat Stalin Paul Friedrich von In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 15 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 221 Stalin Paul Friedrich von In Brockhaus Konversations Lexikon 1894 1896 15 Band S 243 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Paul Friedrich von Stalin Quellen und Volltexte Werke von und uber Paul Friedrich von Stalin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Paul Friedrich von Stalin in Kalliope Stalin Paul Friedrich im Index der Deutschen Biographie Stalin Paul Friedrich Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Einzelnachweise Bearbeiten Hof und Staats Handbuch des Konigreichs Bayern 1906 S 29 Normdaten Person GND 117652296 lobid OGND AKS VIAF 25385450 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stalin Paul Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Stalin Paul FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar und HistorikerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1840GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 1 April 1909STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paul Friedrich von Stalin amp oldid 234386997