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Reinhold Pauli 25 Mai 1823 in Berlin 3 Juni 1882 in Bremen war ein deutscher Historiker der sich vor allem mit der englischen Geschichte befasste Reinhold Pauli Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Jahre in Grossbritannien 3 Hochschullehrer in Deutschland 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFruhe Jahre BearbeitenSein Vater war evangelischer Prediger in Berlin Die Mutter stammte aus einer Kaufmannsfamilie Aus Protest gegen die Regierung im Agendenstreit siedelte der Vater mit seiner Familie nach Bremen uber Dort wuchs auch Reinhold Pauli auf Fur die letzten beiden Schuljahre wechselte er auf das Friedrich Wilhelm Gymnasium in Berlin Dort begann er 1842 auch ein Studium mit Schwerpunkten Philologie und Geschichtswissenschaften Besonders Leopold von Ranke und nach dem Wechsel des Studienorts nach Bonn Friedrich Christoph Dahlmann haben ihn beeindruckt In Bonn schloss er sich dem Corps Rhenania an 1 Im Jahr 1846 beendete er das Studium mit der Promotion zum Dr phil Jahre in Grossbritannien BearbeitenDanach beabsichtigte er Lehrer zu werden Stattdessen nahm er 1847 eine Hauslehrerstelle in Glasgow an Bereits in Deutschland hatte er sich fur die englische Sprache und Literatur interessiert Seit dieser Zeit wurde die Erforschung der englischen Geschichte sein Lebensinhalt In Grossbritannien wechselte er in den folgenden acht Jahren mehrfach seinen Aufenthaltsort sein Lebensschwerpunkt war aber London Im Jahr 1850 nahm er fur zwei Jahre die Stelle eines Privatsekretars beim preussischen Gesandten Christian Karl Josias von Bunsen an Er gab die Stellung schliesslich wieder auf um ungestort seinen Forschungen nachgehen zu konnen Im Jahr 1851 erschien als sein erstes grosseres Werk Konig Aelfred und seine Stelle in der Geschichte Englands das er Bunsen widmete In der Gestalt des Konigs sah er eine Rettergestalt die er angesichts der politischen Spaltung auch fur Deutschland wunschte Das Werk wurde rasch ins englische ubersetzt und von der Kritik auch in Deutschland positiv aufgenommen Johann Martin Lappenberg von einem Augenleiden an der Weiterarbeit gehindert ubertrug Pauli die Fortsetzung seiner Geschichte Englands Die zwischen 1853 und 1858 veroffentlichten Bande 3 5 stammen von Pauli Die Bande umfassen die Zeit zwischen 1154 und 1509 Der Mangel an veroffentlichten Quellen veranlassten ihn selbst die Originalhandschriften zu sichten Er konnte dabei auch die Archive des Tower berucksichtigen In seiner Darstellung spielen neben der engeren politischen Geschichte auch die staatsrechtlichen Entwicklungen und der internationale Handel eine Rolle Die Bande der Geschichte Englands bilden das Hauptwerk Paulis Seine Quellenarbeit erschien teilweise spater in den Monumenta Germaniae Historica Hochschullehrer in Deutschland BearbeitenEr verliess England im Sommer 1855 und ging zunachst als Privatdozent nach Bonn Den Winter 1856 57 verbrachte er auf Einladung des bayerischen Konigs Maximilian in dem um diesen versammelten Kreis Er wechselte zu Ostern 1857 als ordentlicher Professor nach Rostock Dort grundete er eine Familie verlor aber durch Tod seine Frau bald wieder 1859 wechselte er nach Tubingen weil er dort auf bessere Arbeits und Wirkungsmoglichkeiten hoffte Dort heiratete er die Schwester seiner verstorbenen Frau mit der er vier Tochter hatte Seine Lehrtatigkeit liess ihm keine Zeit mehr die Geschichte Englands uber das 16 Jahrhundert hinaus fortzusetzen Auch sein Plan eine Geschichte der Zeit Heinrichs VIII zu verfassen scheiterte Aus seinem Nachlass wurde spater das Fragment Die Anfange Heinrichs VIII herausgegeben Stattdessen erschienen einige kleinere Arbeiten die zusammengefasst unter dem Titel Bilder aus Altengland in erster Auflage 1860 erschienen Danach widmete er sich der Geschichte von Simon von Montfort als dem Schopfer des Hauses der Gemeinen die er Ranke zu dessen funfzigjahrigem Doktorjubilaum widmete Das Buch erschien 1867 Danach widmete er sich wieder einem grosseren Vorhaben Salomon Hirzel gewann ihn fur die Reihe Staatengeschichte der neueren Zeit die Geschichte Englands beizusteuern Paul legte drei Bande vor die 1864 1867 und 1875 erschienen Sie umfassen die Zeit von 1815 bis 1852 Dabei konnte er auch auf bislang unveroffentlichtes Material wie die Berichte des preussischen Gesandten von Bulow den Nachlass von Bunsen oder Briefe von Richard Cobden zuruckgreifen Im Jahr 1866 hat er sich wahrend des Krieges offentlich auf die preussische Seite gestellt In den preussischen Jahrbuchern veroffentlichte er den Aufsatz Wurttemberg und die Bundeskatastrophe Der wurttembergische Kultusminister eroffnete daraufhin ein Disziplinarverfahren gegen Pauli Bei gleichem Gehalt wurde er an ein evangelisches Seminar versetzt Pauli bat daraufhin um seine Entlassung Im Fruhjahr 1867 erhielt er einen Ruf nach Marburg Diese Universitat vertrat er auch im preussischen Herrenhaus In der Marburger Zeit entstanden auch seine Aufsatze zur englischen Geschichte Sie erschienen 1869 Er wechselte 1870 nach Gottingen Dabei spielten auch die fur die englische Geschichte gut ausgestattete Bibliothek eine Rolle Neben der Arbeit an seinen wissenschaftlichen Werken veroffentlichte er zahlreiche Beitrage fur englische und deutsche Zeitschriften und Sammelwerke Die Grundung des Hansischen Geschichtsvereins veranlassten ihn nicht nur sich erneut mit den wirtschaftlichen Beziehungen des Hansestadte mit England zu befassen sondern wurde als Vorstandsmitglied und Mitarbeiter an den Hansischen Geschichtsblattern in dem Verein selbst aktiv Er begann in Gottingen sich auch der Erwerbung der englischen Krone durch das Haus Hannover zu widmen Pauli spielte als Vermittler zwischen der englischen und deutschen Geschichtswissenschaft eine bedeutende Rolle Auch ausserwissenschaftlich sah er sich als Mittler zwischen beiden Landern Seit 1857 war er auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1875 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 In seinem Todesjahr 1882 wurde er korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 3 Werke BearbeitenKonig Aelfred und seine Stelle in der Geschichte Englands Berlin 1851 Digitalisat Der Hansische Stahlhof in London Bremen Strack 1856 Vortrag als E Book Simon von Montfort Graf von Leicester der Schopfer des Hauses der Gemeinen Tubingen Laupp 1867 Digitalisat Bilder aus Alt England Gotha F A Perthes um 1860 Digitalisat Allgemeine Staatengeschichte Stuttgart Perthes Teil Abt 1 Geschichte der europaischen Staaten Werk 9 Geschichte von England Bd 3 bis 1272 1853 Digitalisat Bd 4 bis 1399 1855 Bd 5 bis 1509 1858 Aufsatze zur englischen Geschichte Leipzig 1869 Bischof Grosseteste und Adam von Marsh Tubingen 1864 Geschichte Englands seit den Friedensschlussen von 1814 und 1815 Leipzig Hirzel Teil 1 Von d Schlacht bei Waterloo bis zum Tode Georg s IV 1864 Teil 2 Die Whig Periode von 1830 41 1867 Digitalisat Teil 3 Der Freihandel u d Manchesterschule 1841 52 1875 The libell of Englishe policye 1436 Mit einer geschichtlichen Einleitung von Reinhold Pauli Leipzig Hirzel 1878 Monumenta Germaniae historica Ex rerum Anglicarum scriptoribus saec XIII 1888 Monumenta Germaniae historica Ex rerum Anglicarum scriptoribus saec XII et XIII 1885 Lebenserinnerungen nach Briefen und Tagebuchern zusammengestellt von Elisabeth Pauli Karras Halle a S 1895 Literatur BearbeitenAlfred Stern Pauli Reinhold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 25 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 268 273 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Reinhold Pauli Quellen und Volltexte Literatur von und uber Reinhold Pauli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Reinhold Pauli im Catalogus Professorum Rostochiensium Veroffentlichungen von Reinhold Pauli im Opac der Regesta Imperii Pauli Georg Reinhold Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1930 15 318 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 186 Mitglieder der Vorgangerakademien Georg Reinhold Pauli Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 20 Marz 2017 Normdaten Person GND 11606501X lobid OGND AKS LCCN n87923905 VIAF 17382986 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pauli ReinholdKURZBESCHREIBUNG HistorikerGEBURTSDATUM 25 Mai 1823GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 3 Juni 1882STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold Pauli Historiker amp oldid 233336084