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Die Olrogmowe Larus atlanticus ist eine Vogelart innerhalb der Mowen Larinae Sie kommt an der Atlantikkuste zwischen Sudost Uruguay und Argentinien vor brutet aber nur in Argentinien Sie gehort zu den wenigen weltweit gefahrdeten Mowenarten In ihrer Ernahrung hat sie sich weitgehend auf wenige Krabbenarten spezialisiert OlrogmoweAdulte Olrogmowe Larus atlanticus SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Mowenverwandte Laridae Unterfamilie Mowen Larinae Gattung LarusArt OlrogmoweWissenschaftlicher NameLarus atlanticusOlrog 1958Olrogmowe im Jugendkleid Im Hintergrund eine Dominikanermowe im zweiten Schlichtkleid und zwei Graukopfmowen im Schlichtkleid Die Olrogmowe wurde zunachst als Unterart der sehr ahnlichen Simeonsmowe von der Westkuste Sudamerikas beschrieben wird heute aber allgemein als eigene Art anerkannt Beide gehoren innerhalb der Gattung Larus zu einer recht ursprunglichen Gruppe von vier Arten die in allen Kleidern eine dunkle Schwanzbinde tragen sowie im Adultkleid relativ einfache Schnabelzeichnungen und nahezu komplett schwarze Handschwingen zeigen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung und Bestand 4 Wanderungen 5 Lebensweise 6 Etymologie und Forschungsgeschichte 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Olrogmowe ist mit 50 56 cm Korperlange und einer Flugelspannweite von 130 140 cm etwas kleiner als eine Silbermowe und grosser langflugeliger und langschnabeliger als die nahe verwandte Simeonsmowe Das Gewicht liegt zwischen 900 und 960 g Im Brutkleid sind Kopf Hals und Unterseite weiss Der Schnabel ist gelb mit schwarz roter Spitze Das dunkle Auge ist von einem roten Orbitalring umschlossen Schulter und Mantelgefieder sowie die Flugeloberseite sind schwarzlich Es fehlt im Unterschied zur Simeonsmowe eine braunliche Tonung und der Ubergang zwischen Mantel und Nacken ist scharfer Der weisse Schwanz zeigt ein breites schwarzes Subterminalband das nicht bis auf die aussersten Steuerfedern reicht Fusse und Beine sind gelb Alle anderen Kleidern ahneln ebenfalls denen der Simeonsmowe Stimme BearbeitenDie Rufe werden als nasal oder guttural beschrieben 1 Verbreitung und Bestand BearbeitenDie Olrogmowe ist ein endemischer Brutvogel der argentinischen Atlantikkuste und brutet dort lediglich an zwei 700 km voneinander entfernt liegenden Orten Etwa 5 des Bestandes bruten im Golf San Jorge in der Provinz Chubut uber 90 im Sudteil der Provinz Buenos Aires Hier gibt es etwa 14 Kolonien in den Wattgebieten bei Bahia Blanca Bahia Anegada Bahia Melo und Caleta Malaspina 70 des Gesamtbestandes bruten im Astuar bei Bahia Blanca 1 2 Der Gesamtbestand wird unterschiedlich mit etwa 4000 5000 Brutpaaren oder mit circa 7000 adulten und 3500 jungen Individuen angegeben 1 Da der Bestand leicht im Ruckgang begriffen ist und die Brutplatze durch menschliche Aktivitaten potentiell gefahrdet sind wird die Art von der IUCN als gefahrdet vulnerable angesehen Wanderungen BearbeitenNach der Brutzeit finden Dismigrationsbewegungen statt die nordwarts bis Uruguay und sudwarts bis in die argentinischen Provinzen Rio Negro und Chubut reichen Als Irrgast wurde die Art in Brasilien und Feuerland festgestellt 3 Lebensweise BearbeitenDie Olrogmowe ist ein Kustenvogel der sich wahrend der Brutzeit vornehmlich von den drei Krabbenarten Chasmagnathus granulata Cyrtograpsus altimanus und Cyrtograpsus angulatus ernahrt Auch im Winter stellen diese Arten den grossten Teil der Nahrung es kommen dann aber auch andere Krabbenarten Mollusken kleine Fische sowie Abfalle hinzu Die Nahrung wird meist in der Nahe der Brutkolonien gesucht wo die Vogel im Flug das Watt und angrenzende Strande absuchen oder schwimmend die Beute von der Wasseroberflache picken Haufig stossen sie auch aus dem Ruttelflug herab Im Unterschied zur Simeonsmowe tritt die Art kaum als Pradator bei anderen Vogelarten auf 3 Moglicherweise ist die spezialisierte Ernahrungsweise der Art auf die verstarkte Konkurrenz von Seiten der uberlegenen Dominikanermowe zuruckzufuhren Die Olrogmowe brutet von September an in Kolonien deren Grosse etwa zwischen 10 und 350 Nestern liegt Die Nistplatzdichte ist dabei oft recht hoch und der durchschnittliche Abstand zwischen den Nestern liegt teils bei 66 cm Alle Kolonien befinden sich auf sandigen schlammigen oder felsigen Inseln wobei die Hohe uber dem Meeresspiegel zwischen weniger als 3 und 7 m betragen kann Die meisten Standorte sind vegetationsfrei oder lediglich mit einer schutteren Krautschicht aus Queller Schlickgras Frankenia oder Strandflieder bewachsen Nicht selten liegen die Kolonien in der Nachbarschaft von Kolonien der Dominikanermowe 2 Das Nest kann lediglich eine leicht mit Pflanzen ausgekleidete Mulde sein aber auch aus einer erhohten Plattform aus Zweigen und Queller bestehen Das Gelege besteht aus 2 3 Eiern 3 Etymologie und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Erstbeschreibung der Olrogmowe erfolgte 1958 durch Claes Christian Olrog unter dem wissenschaftlichen Namen Larus belcheri atlanticus 4 Bereits 1758 fuhrte Carl von Linne den neuen Gattungsnamen Larus ein 5 Dieser Name stammt aus dem lateinischen larus bzw vom griechischen laros laros fur rauberischer Seevogel vermutlich eine Mowe ab 6 zusammen Der Artname atlanticus steht fur den Atlantischen Ozean 7 Der deutsche Trivialname wurde nach ihrem Erstbeschreiber benannt Literatur BearbeitenJosep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 3 Hoatzin to Auks Lynx Edicions Barcelona 1996 ISBN 84 87334 20 2 S 601 Pablo Garcia Borboroglu Pablo Yorio Breeding habitat requirements and selection by Olrog s Gull Larus atlanticus a threatened species The Auk 124 4 S 1201 1212 2007 doi 10 1642 0004 8038 2007 124 1201 BHRASB 2 0 CO 2 Claes Christian Olrog Notas ornitologicas sobre la collecion del Instituto Miguel Lillo Tucuman III In Acta Zoologica Lilloana Band 18 1958 S 5 18 Carl von Linne Systema Naturae per Regna Tria Naturae Secundum Classes Ordines Genera Species Cum Characteribus Differentiis Synonymis Locis 10 Auflage Band 1 Imprensis Direct Laurentii Salvii Stockholm 1758 biodiversitylibrary org Einzelnachweise Bearbeiten a b c BirdLife Species Factsheet s Weblinks a b Borboroglu et al 2007 S 1202 siehe Literatur a b c Del Hoyo et al 1996 S 602 siehe Literatur Claes Christian Olrog S 8 Carl von Linne S 136 James A Jobling S 219 James A Jobling S 58 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olrogmowe Larus atlanticus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Larus atlanticus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 6 Juli 2011 BirdLife International Species Factsheet Olrog s Gull Larus atlanticus Abgerufen am 13 Juli 2022 Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Larus atlanticus in der Internet Bird Collection Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olrogmowe amp oldid 224464337