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Die Scherenschnabel Rynchops sind eine Gattung in der gleichnamigen Unterfamilie der Scherenschnabel Rhynchopinae innerhalb der Ordnung der Regenpfeiferartigen Charadriiformes Die Gattung umfasst drei Arten ScherenschnabelSchwarzmantel Scherenschnabel Rynchops niger SystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Mowenverwandte Laridae Unterfamilie RhynchopinaeGattung ScherenschnabelWissenschaftlicher Name der UnterfamilieRhynchopinaeBonaparte 1838Wissenschaftlicher Name der GattungRynchopsLinnaeus 1758Braunmantel Scherenschnabel Rynchops flavirostris in Uganda Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 2 1 Aktivitat 2 2 Ernahrung und Jagd 2 3 Fortpflanzung 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Literatur 6 Belege 7 WeblinksMerkmale BearbeitenScherenschnabel sind zwischen 40 und 47 Zentimeter lang und ahneln in ihrer Gestalt den Seeschwalben Die Flugel und der Schnabel sind im Verhaltnis zum Korper relativ gross Die kurzen Beine sind rot oder gelb gefarbt An den Fussen sitzen tief eingeschnittene Schwimmhaute wie bei allen Mowenverwandten Der Schwanz ist lang und gegabelt Das Federkleid ist schwarzweiss Flugeloberseite Mantel und der obere Kopfbereich sind schwarz die Kopfkappe reicht jedoch nicht bis zum Schnabel sondern ist durch einen weissen Bereich von diesem getrennt Der Kopf ist gross und massig die Halsmuskulatur besonders kraftig Als eine Besonderheit unter den Vogeln haben Scherenschnabel schlitzformige Pupillen Eine weitere Besonderheit ist der seitlich abgeflachte Unterschnabel bei den erwachsenen Tieren der deutlich langer als der Oberschnabel ist Der Unterschnabel ist an der Schnabelbasis schmal und scharfkantig Da sich die Spitze mit der Zeit abnutzt wachst der Schnabel standig nach Die Nasenoffnungen liegen in der Nahe der Schnabelwurzel dicht an der Schnabelspalte Im Gefieder gibt es keinen Geschlechtsdimorphismus die Weibchen sind nur etwas grosser als die Mannchen Jungvogel haben eine blassere dunkelbraune Oberseite besonders die Flugelfedern sind weiss gerandet und geben dem Gefieder ein geschupptes oder unregelmassig gestricheltes Aussehen Lebensweise Bearbeiten nbsp Schwarzmantel Scherenschnabel bei der Jagd nbsp Scherenschnabel Nestling in Nestmulde mit EiAktivitat Bearbeiten Die Hauptaktivitatsphasen der Scherenschnabel liegen in den Abend und Morgenstunden sodass sie bei der Nahrungssuche nicht mit Seeschwalben konkurrieren Gelegentlich jagen sie auch nachts In den Schwarmen werden wahrend der Jagd bellende Rufe abgegeben Tagsuber und bei Hochwasser ruhen die Vogel gesellig in grossen Gruppen auf hohen Sandbanken oder Sand und Gerollstranden Ernahrung und Jagd Bearbeiten Scherenschnabel jagen bevorzugt an Flachwasserbereichen und Stellen die Seeschwalben und Mowen nicht zuganglich sind wie zum Beispiel truben Gewassern Sie ernahren sich von Fischen und Krebstieren Der Jagdflug erfolgt dicht an der Wasseroberflache wo der Vogel mit gesenktem Kopf auf geradlinigen Strecken entlangfliegt Die Wasseroberflache wird mit offenem Schnabel durchpflugt Dabei wird nur die Spitze des Unterschnabels in das Wasser gehalten Wenn es zufallig zu einer Beruhrung mit einem Beutetier kommt wird der Schnabel zugeklappt Anschliessend wird die Beute mit zuruckgeworfenem Kopf verschluckt alles ohne Unterbrechung des Fluges Gejagt wird einzeln oder in Schwarmen Durch die spezielle Jagdstrategie sind Scherenschnabel weitgehend vom Sehsinn und der Wassertrubheit unabhangig Fortpflanzung Bearbeiten Zur Balz gehort die Ubergabe von einem kleinen Stockchen vom Mannchen zum Weibchen Mit Fussen und Korper wird eine Mulde in den Boden gescharrt und gedruckt Es werden zwei bis funf dicht dunkel gefleckte Eier gelegt und hauptsachlich vom Weibchen bebrutet Scherenschnabel bruten stets in Kolonien auf Stranden Sandbanken und Flussufern Bei Zerstorung der Bruten durch Hochwasser kommt es zu Ersatzgelegen Die nach dem Schlupf bedunten Jungvogel werden von beiden Altvogeln versorgt und auch noch gefuttert wenn sie flugfahig sind In den ersten Wochen sind beide Schnabelhalften noch gleich lang sodass auch Nahrung vom Boden aufgenommen werden kann falls den Kuken oder Eltern diese herunterfallt Vorkommen BearbeitenDer Braunmantel Scherenschnabel Rynchops flavirostris und der Halsband Scherenschnabel Rynchops albicollis sind Susswasservogel und bewohnen die Tropen der Schwarzmantel Scherenschnabel Rynchops niger bewohnt Gebiete an Kusten in Nord und Sudamerika Scherenschnabel sind gesellige Vogel die in kleinen Gruppen bei Seen Lagunen oder an Flussufern vorkommen und dort im flachen Wasser auf Beutefang gehen Systematik BearbeitenKlassisch werden die Scherenschnabel als eine eigene Familie neben Seeschwalben und Mowen gestellt Heute werden sie dagegen in eine gemeinsame Familie gestellt da sie nach neueren phylogenetischen Analysen sehr nah miteinander verwandt sind Die Scherenschnabel bilden das Schwestertaxon einer von den Seeschwalben Sterninae Feenseeschwalben Gyginae und Noddiseeschwalben Anoinae gebildeten Klade 1 Folgendes Kladogramm verdeutlicht die verwandtschaftlichen Beziehungen 1 Laridae Mowen Larinae Seeschwalben Sterninae Feenseeschwalben Gyginae Noddiseeschwalben Anoinae Scherenschnabel Rhynchopinae Innerhalb der Scherenschnabel werden folgende drei Arten unterschieden Halsband Scherenschnabel oder Indischer Scherenschnabel Rynchops albicollis Swainson 1838 Sudasien Braunmantel Scherenschnabel oder Afrikanischer Scherenschnabel Rynchops flavirostris Vieillot 1816 Afrika sudlich der Sahara Schwarzmantel Scherenschnabel Rynchops niger Linnaeus 1758 sudliches Nordamerika drei bis vier UnterartenLiteratur BearbeitenJoseph Forshaw Hrsg Enzyklopadie der Vogel 1999 ISBN 3 8289 1557 4 Richard L Zusi Familie Scherenschnabel In Bernhard Grzimek Hrsg Grzimeks Tierleben Enzyklopadie des Tierreiches Band 8 Vogel 2 hrsg von Bernhard Grzimek Wilhelm Meise Gunther Niethammer Joachim Steinbacher Kindler Verlag Zurich 1969 S 225 227 Taschenbuchausgabe dtv Munchen 1980 und 1993 Theo Jahn Brehms neue Tierenzyklopadie Band 7 Vogel 3 Verlag Herder KG Freiburg im Breisgau Sonderausgabe Prisma Verlag GmbH Gutersloh 1982 ISBN 3 570 08606 2 Colin Harrison Alan Greensmith Vogel Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH 1994 ISBN 3 473 46076 1 Belege Bearbeiten a b David Cerny Rossy Natale Comprehensive taxon sampling and vetted fossils help clarify the time tree of shorebirds Aves Charadriiformes Molecular Phylogenetics and Evolution Band 177 Dezember 2022 doi 10 1016 j ympev 2022 107620Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scherenschnabel Rynchops Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scherenschnabel amp oldid 232617455