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Die Braunkopfmowe Chroicocephalus brunnicephalus Syn Larus brunnicephalus oder Tibetlachmowe ist eine Mowenart die an Bergseen des sudlichen Mittelasiens brutet Das Vorkommen konzentriert sich im Hochland von Tibet in Hohen zwischen 3000 und 4500 m Die Uberwinterungsgebiete liegen an den Kusten des Indischen Subkontinents Sri Lankas und des kontinentalen Sudostasiens BraunkopfmoweSchwimmende Braunkopfmowe im BrutkleidSystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Mowenverwandte Laridae Unterfamilie Mowen Larinae Gattung ChroicocephalusArt BraunkopfmoweWissenschaftlicher NameChroicocephalus brunnicephalus Jerdon 1840 Fliegende BraunkopfmoweZwei fliegende Braunkopfmowen im WinterkleidDer Karakul See in Tadschikistan an dem in den 1970er Jahren 300 Brutpaare der Braunkopfmowe zu finden waren Gemischter Schwarm aus Lach und Braunkopfmowen im Winterquartier in Sudindien Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Adulte Vogel 1 2 Jugendkleider 2 Verbreitung und Bestand 3 Wanderungen 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Braunkopfmowe ist mit 41 43 cm Korperlange und einer Flugelspannweite von 105 115 cm grosser als die sehr ahnliche Lachmowe mit der sie auch gemeinsam in den Uberwinterungsgebieten vorkommt Das Gewicht liegt zwischen 450 und 714 g Die Art ist zudem kompakter gebaut mit einem flacheren Scheitel einem kraftigeren Schnabel und langeren Beinen Sie erinnert im Habitus in mancher Hinsicht an eine Dunnschnabelmowe Die Flugel wirken langer als bei einer Lachmowe und zeigen eine rundlichere Spitze der Flug wirkt langsamer Die Geschlechter unterscheiden sich nicht Die Vogel sind im zweiten Sommer voll ausgefarbt Adulte Vogel Bearbeiten Adulte Vogel im Brutkleid zeigen eine braune Kopfkappe die im Gesicht etwas aufgehellt ist und nach hinten hin in eine schwarzlichere Farbung ubergeht Diese kann im abgetragenen Gefieder einen nahezu schwarzen Rand bilden Die Iris ist im Unterschied zur Lachmowe gelblich weiss das Auge ist von weissen Lidern gesaumt Schnabel Beine und Fusse zeigen einen dunklen braunlich roten bis weinroten Farbton Hinterkopf Hals und Nacken sind wie die Unterseite und der Schwanz rein weiss Die Oberseite ist hellgrau insgesamt aber dunkler als bei der Lachmowe Das Handflugelmuster weist das fur die Gattung typische weisse Dreieck an der Vorderkante auf die Flugelspitze ist wesentlich ausgedehnter schwarz als bei der Lachmowe Zum inneren Teil des Handflugels bildet die schwarze Partie der Flugelspitze einen bogenformigen Rand und lauft etwa auf der vierten Handschwinge unterbrochen aus Auf den ausseren beiden Handschwingen finden sich breite weisse Subterminalfelder die einen auffalligen Spiegel bilden Im Winterkleid fehlt die braune Kopfkappe Vor dem Auge und auf den hinteren Ohrdecken finden sich dunkle Flecke die zum Scheitel hin auslaufen Diese Partien sind weniger ausgedehnt als bei der Lachmowe Schnabel und Beine sind hell rot die Schnabelspitze ist schwarz Jugendkleider Bearbeiten Das Jugendkleid ahnelt dem der Lachmowe Oberkopf und Rucken sind fleckig graubraun kleine und mittlere Armdecken sind dunkelbraun und wirken aufgrund von breiten weissen Saumen geschuppt Die grossen Armdecken sind grau und tragen bisweilen dunklere Schaftstriche Die Flugelspitze ist schwarz der Handflugel nach innen hin bogenformig weiss aufgehellt die inneren Handschwingen zeigen weisse Spitzen Auf den weissen Handdecken findet sich zum distalen Teil hin ein streifig schwarzes Muster Die Armschwingen sind braunschwarz mit weissem Spitzensaum Der dunkle Fittich ist weiss gesaumt Der weisse Schwanz zeigt eine breite schwarze Subterminalbinde Der Augenring ist schwarz die Iris ist anfanglich dunkel Sie hellt sich bis in den Winter hinein auf Der orangerote Schnabel zeigt eine schwarze Spitze die Beine und Fusse sind orange bis braunlich Im ersten Winter sind Kopf und Rucken bereits wie bei adulten Vogeln gefarbt Im ersten Sommer ist die Oberseite bereits ganz grau die Schwingen des Jugendkleides allerdings noch zum grossen Teil erhalten Im Bereich des Flugelbugs finden sich noch schwarze Markierungen Diese konnen ebenso wie Reste der dunklen Schwanzbinde auch noch im zweiten Winter erhalten bleiben Verbreitung und Bestand BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Braunkopfmowe erstreckt sich zwischen Turkestan und dem Westen Xinjiangs ostwarts bis ins sudostliche Gansu Sudwarts reicht es bis in den Pamir nach Ladakh und Tibet Die Hohenverbreitung liegt zwischen 3000 und mindestens 4500 m Uber den Gesamtbestand liegen keine Schatzungen vor Die Art ist vermutlich nicht selten denn in den Uberwinterungsgebieten treten haufig Schwarme von mehreren hundert Exemplaren auf Aufgrund der Grosse ihres Verbreitungsgebiets wird sie als nbsp Least Concern nicht gefahrdet eingestuft Im Pamir in Tadschikistan bruten etwa 1000 Paare 1 Bei einer Wasservogelzahlung 2008 im Changthang wurde die Art an 31 von 48 Seen festgestellt Der Bestand dort bezifferte sich auf 11 621 Individuen 2 Wanderungen BearbeitenDie Braunkopfmowe ist vorwiegend ein Zugvogel der zwischen August und Oktober sudwarts zieht Einzelne Exemplare verbleiben in der Nahe der Brutgebiete wie beispielsweise in Nepal Tibet oder im Westen Yunnans die meisten uberwintern aber an den Kusten des Indischen Ozeans westwarts bis Pakistan am Golf von Thailand und am Sudchinesischen Meer nordwarts bis an den Golf von Tonkin Vereinzelt gelangt die Art bis zur Arabischen Halbinsel bis nach Hongkong oder zu den Malediven Auch entlang der grossen Flusse wie dem Brahmaputra ist sie in kleineren Zahlen zu finden Der Heimzug beginnt im spaten Marz Nepal wird im April das sudliche Tibet Mitte Mai erreicht Einjahrige Vogel wurden als Ubersommerer in Buchara festgestellt Der westlichste Nachweis als Irrgast gelang in Eilat in Israel Ernahrung BearbeitenDie Braunkopfmowe ernahrt sich vorwiegend von Fisch Krebstieren und Fischereiabfallen hinzu kommen Insekten und deren Larven Regenwurmer und Schnecken sowie gelegentlich kleine Nager und pflanzliche Kost Wo Fische knapp sind wie beispielsweise am Karakul in Tadschikistan bilden Arthropoden wie Kocherfliegen und Flohkrebse einen grossen Teil der Nahrung Nahrung wird oft im flachen Wasser watend gesucht Insekten werden manchmal aus der Luft gefangen Im Winterquartier folgt die Art Fischkuttern auf das Meer hinaus Fortpflanzung BearbeitenDie Braunkopfmowe brutet auf Inseln in grossen kalten Bergseen mit variablem Salzgehalt oder in angrenzenden Sumpfflachen Die Brutkolonien werden im Mai besetzt die Eiablage beginnt ab Ende Mai und erreicht Anfang Juni ihren Hohepunkt Zu dieser Zeit konnen die Seen noch uberfroren sein Die Koloniegrosse liegt zwischen etwa 50 und mehreren tausend Paaren Der Nestabstand ist dabei oft nur gering Nicht selten ist die Art mit der Flussseeschwalbe vergesellschaftet Das Nest ist eine Anhaufung aus Pflanzenstangeln In Sumpfen kann es sehr umfangreich sein auf dem Land ist es im Allgemeinen kleiner Das Gelege besteht aus 1 4 meist aber aus 3 Eiern Die Nestlinge werden bis zum zehnten Tag durchgehend ab dem vierzehnten Tag nur noch nachts gehudert Auch altere Junge sind noch oft der Gefahr ausgesetzt bei Nachtfrosten umzukommen Literatur BearbeitenKlaus Malling Olsen Hans Larsson Gulls of Europe Asia and North America Helm Identification Guides Christopher Helm London 2003 korrigierte Neuauflage von 2004 ISBN 978 0 7136 7087 5 S 418 427 Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 3 Hoatzin to Auks Lynx Edicions Barcelona 1996 ISBN 84 87334 20 2 S 617 Gerald S Tuck Hermann Heinzel Die Meeresvogel der Welt Verlag Paul Parey Hamburg Berlin 1980 ISBN 3 490 07818 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunkopfmowe Chroicocephalus brunnicephalus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Larus brunnicephalus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 1 Februar 2012 Factsheet auf BirdLife International Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Larus brunnicephalus in der Internet Bird Collection Fotos zu Larus brunnicephalus in der Bilddatenbank des Oriental Bird Club abgerufen am 1 Februar 2011Einzelnachweise Bearbeiten Olsen Larsson 2003 siehe Literatur Zhang Guo gang Liu Dong ping Jiang Hong xing Zhang Ke jia Zhao Huai dong Kang Ai li Liang Hai tang Qian Fa wen Abundance and Conservation of Waterbirds Breeding on the Changtang Plateau Tibet Autonomous Region ChinaFull Access Waterbirds 38 1 Marz 2015 S 19 29 doi 10 1675 063 038 0104 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunkopfmowe amp oldid 225277862