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Die Kappenmowe Chroicocephalus saundersi Syn Saundersilarus saundersi Larus saundersi oder Saundersmowe ist eine kleine schwarzkopfige Mowenart die an den Kusten des ostlichen Chinas beheimatet ist Das Artepitheton ehrt den britischen Ornithologen Howard Saunders Der Weltbestand ist mit geschatzten 3500 4500 Brutpaaren 1 klein und im Ruckgang begriffen die Lebensraume sind durch zunehmende intensive Nutzung bedroht Die Art wird von der IUCN daher als gefahrdet vulnerable angesehen KappenmoweKappenmowe Chroicocephalus saundersi SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Mowenverwandte Laridae Unterfamilie Mowen Larinae Gattung ChroicocephalusArt KappenmoweWissenschaftlicher NameChroicocephalus saundersi Swinhoe 1871 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Stimme 3 Verbreitung und Bestand 4 Wanderungen 5 Lebensweise 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Kappenmowe ist mit 30 33 cm Korperlange etwas grosser als eine Zwergmowe Die Flugellange liegt zwischen 268 und 297 mm 2 Der Kopf wirkt sehr rund der Schnabel ist relativ kurz und breit mit einer charakteristisch herabgebogenen Spitze Im Flug wirkt der Korper kurz und oval die Flugel lang und spitz der Schwanz schmal Oft werden die Flugel etwas angewinkelt gehalten Der Flug ist seeschwalbenartig von der Form erinnert die Art ein wenig an die Rosenmowe 3 Die Geschlechter unterscheiden sich nicht Die Art ist im zweiten Lebensjahr ausgefarbt Im Brutkleid zeigen adulte Vogel eine schwarze Kappe zu der die weissen Lider kontrastieren die U formig das hintere Auge umrahmen Der Schnabel ist schwarz die Beine und Fusse sind sehr dunkel rot Nacken Unterseite Burzel und Steuerfedern sind weiss Die Oberseite zeigt ein helles blauliches Grau Das Handflugelmuster erinnert an das der Zwergmowe jedoch ist die ausserste Handschwinge meist komplett weiss manchmal ist die Innenfahne schwarz Die folgenden vier Handschwingen zeigen schwarze Subterminalfelder bei den mittleren reicht das schwarz etwas weiter herauf und erzeugt ein streifiges Muster Auf dem Armflugel ist ein relativ breiter weisser Spitzensaum vorhanden Von unten wirkt der aussere Handflugel weiss die mittlere Partie des Handflugels schwarz 4 Im Winterkleid ist der Kopf bis auf einen grossen schwarzen Ohrfleck und zwei braunlich oder grau durchsetzten Querstreifen auf dem Scheitel weiss 4 Bei Vogeln im ersten Winter findet sich eine schmale schwarze Schwanzbinde die sich im folgenden Sommer aufhellt Der Oberflugel zeigt auf den kleinen Armdecken einen braunen Streifen der sich im Bereich des Handgelenks deutlich verbreitert Die grossen und mittleren Armdecken bilden aufgrund brauner Subterminalfelder und heller Spitzensaume zwei eher unauffallige Bander Das der grossen Armdecken setzt sich auf den Handdecken fort Auf diesen finden sich zudem schwarze Federbasen Auch der Fittich ist uberwiegend schwarz Die schwarze Flugelspitze zeigt aufgrund von weissen Innenfahnen der Handschwingen ein Streifenmuster die Spitzen der ausseren Handschwingen sind schwarz Uber die inneren Handschwingen und die Armschwingen zieht sich ein unterbrochenes Band aus breiten schwarzen Subterminalfeldern Diese sind auf den inneren Armschwingen am kraftigsten Der Hinterrand des Armflugels ist breit weiss 4 Der Kopf ist im ersten Winter ahnlich wie bei adulten Vogeln gefarbt jedoch ist die Scheitelfarbung weniger ausgepragt Im zweiten Sommer bildet sich schon ansatzweise die schwarze Kopfkappe Diese ist jedoch im Gesicht noch stark von Weiss durchsetzt Die braunen und schwarzen Partien auf dem Flugel treten stark zuruck 4 Stimme BearbeitenAn stimmlichen Ausserungen wird ein hartes seeschwalbenahnliches kip sowie ein tschao beschrieben das an Rufe der Chlidonias Arten erinnert 3 Verbreitung und Bestand BearbeitenDie Brutplatze der Kappenmowe wurden erst 1984 entdeckt 5 sie liegen in Salzwiesen und an Flussmundungen im ostlichen China Die Brutverbreitung umfasst die kustennahen Gebiete am nordlichen Teil des Gelben Meeres in den chinesischen Provinzen Shandong 200 Brutpaare Hebei 25 Bp Liaoning 600 700 Bp und Jiangsu 300 750 Bp 1 5 Zwei Brutnachweise gab es in den 1990er Jahren in Sudkorea moglicherweise gibt es auch Brutvorkommen in Nordkorea 1 Die Art war fruher im sudostlichen China sehr zahlreich Nach einem bedeutenden Ruckgang wird der Weltbestand heute auf 3500 4500 Brutpaare oder 7100 9600 Individuen geschatzt 1 6 Es sind sieben Kolonien bekannt von denen die bedeutendsten im Yancheng Naturreservat in Jiangsu und im Naturschutzgebiet Shuangtai Hekou National Nature Reserve in Liaoning liegen Im Oktober 2001 wurden in letzterem Gebiet 1317 Vogel gezahlt 1 Alle Kolonien sind von intensiver Nutzung vor allem durch Ol und Salzgewinnung sowie Garnelenzucht bedroht Hinzu kommen Verschmutzung durch Ol und Industrieabwasser Ferner ist die Art stark von anderen menschlichen Storungen wie dem Absammeln der Eier betroffen was sich auf den Bruterfolg niederschlagt Auch die Lebensraume in den Winterquartieren sind durch verstarkte Nutzung der Gezeitenzone und Ausbreitung menschlicher Siedlungen bedroht 5 1 6 Wanderungen BearbeitenUber das Wanderverhalten der Art ist wenig bekannt Sie zieht nach Osten und Suden und ist dann sudwestwarts bis Hainan und Nordvietnam zu finden ostwarts bis Korea und Sudjapan mit einzelnen Nachweisen im mittleren Honshu Die Winterbestande sind im Dezember am umfangreichsten im spaten Marz nehmen sie rapide ab Die grossten Ansammlungen finden sich mit bis zu 2000 Vogeln im Yancheng Naturreservat wo die Art auch brutet und mit 1000 Individuen in Kyushu 1 Lebensweise BearbeitenDie Lebensweise der Kappenmowe ist weitgehend unbekannt Die Art brutet vorwiegend in Salzwiesen die von Soden dominiert werden 6 seltener an kustennahen Binnengewassern Ihre Nahrung sucht sie vermutlich vorwiegend in der Gezeitenzone Sie besteht vermutlich aus Krustentieren und kleinen Fischen Das Gelege besteht meist aus 3 seltener aus 1 6 Eiern wobei Gelege mit mehr als funf Eiern vermutlich meist von zwei Weibchen stammen 5 Literatur BearbeitenKlaus Malling Olsen Hans Larsson Gulls of Europe Asia and North America Helm Identification Guides Christopher Helm London 2003 korrigierte Neuauflage von 2004 ISBN 978 0 7136 7087 5 S 475 480 Josep del Hoyo Andrew Elliott Jordi Sargatal Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 3 Hoatzin to Auks Lynx Edicions 1996 ISBN 84 87334 20 2 S 617 J M Pons A Hassanin P A Crochet Phylogenetic relationships within the Laridae Charadriiformes Aves inferred from mitochondrial markers Molecular Phylogenetics and Evolution Volume 37 Issue 3 Dezember 2005 Seiten 686 699 doi 10 1016 j ympev 2005 05 011 Gerald S Tuck Hermann Heinzel Die Meeresvogel der Welt Verlag Paul Parey Hamburg Berlin 1980 ISBN 3 490 07818 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Olsen Larsson 2003 S 478 siehe Literatur Olsen Larsson 2003 S 479 siehe Literatur a b Olsen Larsson 2003 S 475 siehe Literatur a b c d Olsen Larsson 2003 S 475f siehe Literatur a b c d Del Hoyo et al 1996 s Literatur a b c Bird Life Species Factsheet siehe WeblinksWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kappenmowe Chroicocephalus saundersi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Saundersilarus saundersi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2010 Abgerufen am 6 Februar 2012 Factsheet auf BirdLife International Videos Fotos und Tonaufnahmen zu Larus saundersi in der Internet Bird Collection Fotos zu Larus saundersi in der Bilddatenbank des Oriental Bird Club abgerufen am 6 Februar 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kappenmowe amp oldid 218536472